Suche Sortierung nach Monatsdigest
2022/12/17 10:20:34
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Eine Welt der Kohle. Historische Perspektiven auf den Bergbau im Saarrevier im überregiona len Vergleich
Datum 2022/12/17 10:34:10
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] 75 Jahre Saar-Verfassung : „Das Saarland ist sicher das internationalste aller Bun desländer“
2022/12/07 22:38:06
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] „Cuno von Pfullingen – Ein Tholeyer Heiliger“
Betreff 2022/12/04 22:10:59
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] „Wochenblatt für die Kreise St. Wendel und Ottweiler“
2022/12/17 10:20:34
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Eine Welt der Kohle. Historische Perspektiven auf den Bergbau im Saarrevier im überregiona len Vergleich
Autor 2022/12/17 10:34:10
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] 75 Jahre Saar-Verfassung : „Das Saarland ist sicher das internationalste aller Bun desländer“

[Regionalforum-Saar] Aus für die Krippenausstellun g des St. Wendeler Künstlers Karl Heindl : Weil sich k eine Herberge für alle fand

Date: 2022/12/17 10:28:33
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...

Saarbrücker Zeitung, 16. Dezember 2022

Aus für die Krippenausstellung des St. Wendeler Künstlers Karl Heindl : Weil sich keine Herberge für alle fand

Von Evelyn Schneider

Musik wird im Hintergrund erklingen, die Krippen werden beleuchtet sein. Ein bisschen wie früher und doch ganz anders. Denn es ist Stück für Stück auch ein Abschied – von der Ausstellung von Karl Heindl. Sie gehörte für viele Menschen fest zur Vor- und Weihnachtszeit in St. Wendel dazu. Der 2016 verstorbene Künstler hatte es  über die Jahre Dank seiner Schaffensfreude und Sammelleidenschaft auf einen Fundus von mehr als 550 Krippen gebracht. Seit 1988 wurden diese Jahr für Jahr in einer Ausstellung präsentiert. Auch nach dem Tod des St. Wendeler Krippenbauers. Seine Frau Marliese Heindl und sein langjähriger Freund Ernst Wilhelm Kiefer empfingen fortan die Besucher in den Räumlichkeiten unterhalb der Missionshaus-Buchhandlung. Bis schließlich das Coronavirus 2020 die Tradition unterbrach. Auch Heindl und Kiefer gingen damals noch von einer pandemiebedingten Pause aus. Doch es sollte alles anders kommen.

Wenn Marliese Heindl an diesem Samstag und Sonntag, 17. und 18. Dezember, die Tür zur Krippenschau aufschließt und nochmals Gäste empfängt, dann wird es kein Ausstellungswochenende wie einst sein. Denn wer möchte, kann die Kunstwerke, die auf verschiedene Weise die Geschichte von Christi Geburt erzählen, nicht nur bestaunen, sondern auch erwerben. Die Sammlung wird aufgelöst. Die Entscheidung dazu ist der 71-Jährigen nicht leicht gefallen. „Aber inzwischen weiß ich, es ist der richtige Zeitpunkt“, sagt Heindl. Diesen hat sie gemeinsam mit der Familie abgestimmt.

Einige der Exponate haben bereits neue Besitzer gefunden. So sicherten sich Familienmitglieder und Freunde ihre Lieblingsstücke. Marliese Heindl hat in ihrem Keller eigens einen Raum für einige der Werke hergerichtet. Aber auch Interessenten außerhalb des direkten Umfelds des Künstlers meldeten sich. So wird die große Kirchen-Krippe aus der Sammlung künftig ihren Platz bei der Benediktinerabtei St.Mauritius in Tholey finden. Gleich zwei Krippen gingen zum Wendelinushof in St. Wendel. Eine wurde in der Hofkapelle platziert, die zweite kann im Hofladen bestaunt werden. „Es ist schön, die Krippen in guten Händen zu wissen“, sagt Marliese Heindl. Besonders habe sie sich gefreut, dass auch die acht Meter breite Panorama-Krippe bereits einen neuen Besitzer gefunden hat. Von 1963 bis 1999 hat Karl Heindl an dieser Szenerie gearbeitet. Seiner Witwe war sie immer eine der liebsten.

In der Adventszeit vor einem Jahr wussten Marliese Heindl und Ernst Wilhelm Kiefer bereits, dass es für die Ausstellung in den Räumlichkeiten des Missionshauses nicht weitergehen würde (wir berichteten). Dessen Leiter hatte sie darüber in Kenntnis setzen müssen, dass die Schau aus Brandschutzgründen nicht mehr öffnen kann. Diese Nachricht begriffen beide damals auch als Chance. „Denn wir hatten uns Gedanken gemacht, wie lange wir das noch stemmen können“, blickt Heindl zurück. Daher begaben sie sich auf die Suche nach einer neuen Herberge für die Schau.

In einem ersten Schritt informierten sie den St. Wendeler Bürgermeister Peter Klär (CDU) und Landrat Udo Recktenwald (CDU) über die Umstände. „In der Folge haben wir viele Gespräche geführt“, sagt die 71-Jährige. Sie war offen, was eine mögliche Präsentation der Krippen betraf. Sie hätte sich vorstellen können, die Sammlung aufzuteilen. Nach einiger Zeit des Wartens kam dann ein Lichtblick. Dieser hieß Hospital-Kirche. Es gab den Vorschlag, dort einen Teil der Werke zu zeigen. „Wir waren regelrecht euphorisch“, gesteht Heindl. In Gedanken habe sie schon die Krippen im Raum platziert. Die Idee gefiel ihr immer besser. Doch auf die Freude folgte der Rückschlag. Die Ausstellung könne doch nicht übersiedeln. Wieder lagen die angegebenen Gründe im Brandschutz. Zudem müsse das Dach saniert, Fluchtwege müssten eingerichtet werden. Zu teuer. Jetzt, da sich das Aus für die Sammlung herumspricht, reagierten einige Menschen sehr enttäuscht. Marliese Heindl selbst hat Verständnis dafür, dass an vielen Stellen jetzt das Geld fehle. Auch die Stadt St. Wendel stünde vor vielen Herausforderungen.

Durch Karl Heindls Ausstellung zu schlendern, bedeutete auch immer Geschichten zu lauschen und später, nach seinem Tod, für Bekannte, in Erinnerungen zu schwelgen. Dazu bietet sich an diesem Wochenende sowie am zweiten Weihnachtsfeiertag nochmals die Gelegenheit, wenn Marliese Heindl Gäste empfängt, um Stück für Stück die Krippensammlung loszulassen.

Aktion: Marliese Heindl und Ernst Wilhelm Kiefer sind an diesem Samstag und Sonntag, 17. und 18. Dezember, sowie am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, je von 14 bis 18 Uhr in den Räumen der Ausstellung (unterhalb der Missionshaus-Buchhandlung in St. Wendel), um Interessenten die Möglichkeit zu geben, Exponate zu erwerben. Dies ist zudem nach vorheriger telefonischer Vereinbarung möglich bei Marliese Heindl,Telefon  (0 68 51) 12 98 oder Ernst Wilhelm Kiefer, Telefon (0 68 51) 8 38 60 oder mobil (01 71) 2 67 18 06.