Guten Abend,
das ist eine Veranstaltung, da wäre ich glatt hingefahren - wenn
ich nicht
zeitgleich auf der Ostsee auf einem Segelboot unterwegs wäre.
Ich habe bei den Vorträgen einen gesehen, der mich sehr
interessiert:
"Hexenverfolgungen im Kurfürstentum Trier
Johannes Dillinger, Oxford"
Da hab ich mich gefragt, wie kommt jemand mit dem Namen an die
Uni Oxford und
hält einen Vortrag über dieses Thema in diesem regionalen Raum.
Dort erfahren Sie, daß Johannes Dillingen ein deutscher
Historiker ist und 1968
geboren wurde. Und zwar in Saarlouis.
Versuchen Sie es mal mit wikipedia "Johannes Dillinger, Oxford
University"
Interessanter Eintrag.
Ergebenst
Roland Geiger
PS: Hab mir eben sein Buch "Uchronie. Ungeschehene Geschichte
von der
Antike bis zum Steampunk" bestellt und bin gespannt.
Hexen
im Heiligen Reich. Die Hexenverfolgung in geistlichen
Territorien
Veranstalter
Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung (AKIH); Akademie
der Diözese
Rottenburg-Stuttgart, Fachbereich Geschichte
Veranstaltungsort
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Tagungshaus
Weingarten
Gefördert durch Fritz Thyssen Stiftung
88250 Weingarten
Vom - Bis 14.09.2022 - 17.09.2022
Deadline 01.09.2022
Von Johannes Kuber, Fachbereich Geschichte, Akademie der
Diözese
Rottenburg-Stuttgart
Genaues Ausmaß und Bewertung der frühneuzeitlichen
Hexenverfolgungen in
geistlichen Territorien sind in der Forschung umstritten. Die
Tagung widmet
sich dem Thema in interdisziplinärer und vergleichender
Perspektive. Sie nimmt
dabei Strukturmerkmale, Akteure und Bevölkerungsgruppen sowie
die jeweiligen
politischen, kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und
sozialen
Grundvoraussetzungen in den Blick.
Geistliche Territorien, die meistens innerhalb des Heiligen
Römischen Reiches
deutscher Nation lagen, scheinen außergewöhnlich heftig von
frühneuzeitlichen
Hexenverfolgungen erfasst worden zu sein. Die Bewertung dieses
immer noch
kontrovers diskutierten Phänomens bleibt umstritten: In
letzter Zeit wurde die
seit der Aufklärung als sicher angenommene Schuld der
Kirche(n) an den
Hexenverbrennungen relativiert, zuletzt die Verantwortlichkeit
sogenannter
„Hexenbischöfe“ hinterfragt.
Die internationale Tagung „Hexen im Heiligen Reich“ möchte die
strukturelle,
kulturelle oder mentale Anfälligkeit der Germania Sacra für
Hexenverfolgungen
interdisziplinär vergleichend untersuchen. Eine zentrale Frage
dreht sich um
die Verantwortlichkeit der geistlichen Territorialherren,
ihrer Beratergremien
und der mit weltlichen Juristen oder Laienschöffen besetzten
Gerichte. Der
Blick richtet sich sowohl auf die bekannten großen
Verfolgungen (Fränkische
Hochstifte, die Kurfürstentümer) als auch auf geistliche
Gebiete, die keine
oder wenige Hexenprozesse erlebten. Weitere zentrale Fragen
sind unter anderem:
Welche Rolle spielten einzelne (adelige) Amtsträger, Juristen
und Berater?
Welchen Einfluss nahmen Orden (z.B. die Jesuiten), geistliche
Institutionen
sowie spezifische theologische Positionen? Kann man von einer
katholischen
Dogmatisierung des Hexenglaubens sprechen? Welche inner- und
interkonfessionellen
Kommunikationsprozesse waren bedeutsam? Auf der Tagung soll
außerdem diskutiert
werden, ob die Analyse der einschlägigen Phänomene in den
geistlichen
Territorien den Schlussstein zum Verständnis der europäischen
Hexenverfolgungen
liefert.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an Vorträgen und
Diskussionen
teilzunehmen.
Tagungsleitung
Prof. Dr. Wolfgang Behringer (Universität des Saarlands,
Saarbrücken)
Prof. Dr. Gerd Schwerhoff (Technische Universität Dresden)
PD Dr. Rita Voltmer (Universität Trier)
Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)
Tagungskosten
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ: 215,00 EUR
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ: 191,00 EUR
- ohne Übernachtung und Frühstück: 104,00 EUR
Ermäßigt:
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ: 166,00 EUR
- ohne Übernachtung und Frühstück: 94,00 EUR
Anmeldung
Unter: https://www.akademie-rs.de/vakt_24248.
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum 01.
September 2022.
Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der
Anmeldung vom 06.
bis 12. September 2022 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die
Hälfte der
Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die
Gesamtkosten. Ersatz
durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.
Programm
Mittwoch, 14. September 2022
15:00 Uhr Begrüßung
Sektion 1: Allgemeine Rahmenbedingungen
15:30 Uhr
Geistliche Territorien im Alten Reich. Ein struktureller
Überblick
Gerd Schwerhoff, Dresden
16:30 Uhr Kaffeepause
17:00 Uhr
Failed States? Frühmoderne Staatlichkeit in der Germania Sacra
Wolfgang Behringer, Saarbrücken
18:00 Uhr Abendessen
19:30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag: Die Tyrannei der Hexenbischöfe. Zum
Ursprung eines
populären Narrativs
Rita Voltmer, Trier
Tagesausklang in der Trinkstube
Donnerstag, 15. September 2022
08:00 Uhr Morgenimpuls / Frühstück
Sektion 2: Inquisition und Seelsorge
09:00 Uhr
Hexenverfolgung in den geistlichen Herrschaften der
nachmaligen Westschweiz
Georg Modestin, Freiburg im Üechtland
10:00 Uhr Kaffeepause
10:30 Uhr
Hexenverfolgung im spanischen Weltreich. Zur Rolle der
Inquisition im Vergleich
mit der geistlichen und weltlichen Justiz
Iris Gareis, Frankfurt am Main
11:30 Uhr
Jesuiten im Einsatz. Kerkerseelsorge in geistlichen
Territorien
Frank Sobiech, Würzburg
12:30 Uhr Mittagessen
Sektion 3: Geistliche Kurfürstentümer
15:00 Uhr
Hexenjustiz im Kurfürstentum Köln. Konjunkturen, Strukturen
und Akteure
Peter Arnold Heuser, Bonn
16:00 Uhr Kaffeepause
16:30 Uhr
Hexenverfolgungen im Kurfürstentum Trier
Johannes Dillinger, Oxford
Sektion 4: Klosterterritorien
17:30 Uhr
Die Hexenprozesse in der Fürstabtei Kempten
Birgit Kata, Kempten
18:30 Uhr Abendessen
20:00 Uhr
Planungen des Arbeitskreises Interdisziplinäre Hexenforschung
(AKIH)
Freitag, 16. September 2022
08:00 Uhr Morgenimpuls / Frühstück
Sektion 5: Fränkische Hochstifte
09:00 Uhr
Hexenverfolgung im Hochstift Würzburg
Robert Meier, Marburg
10:00 Uhr Kaffeepause
10:30 Uhr
The Eichstätt Witch Persecutions in Comparative Perspective
Jonathan Durrant, Pontypridd
Sektion 6: Rheinisch-westfälische Hochstifte
11:30 Uhr
Whodunit? Hexenverfolgungen im Fürstbistum (und Fürstentum)
Minden. Ein
Problemaufriss
Uschi Bender-Wittmann, Minden
12:30 Uhr Mittagessen
15:00 Uhr
Teufelskinder. Hexenverfolgung und gesellschaftliche
Stigmatisierung im
Hochstift Paderborn (1601–1703)
Sarah Masiak, Detmold
16:00 Uhr Kaffeepause
Sektion 7: Außerdeutsche geistliche Territorien
16:30 Uhr
Hexenverfolgungspraxis im Hochstift Brixen
Hansjörg Rabanser, Innsbruck
17:30 Uhr
Der Widerhall der Hexenprozesse im Fürstentum Neisse 1651–1652
in Prag und
Ostböhmen
Petr Kreuz, Prag
18:30 Uhr Abendessen
20:00 Uhr
Eveline Haslers Gestaltung eines Hexenprozesses im weltlichen
Damenstift Buchau
im Roman „Die Vogelmacherin“
Waltraud Maierhofer, Iowa City
Samstag, 17. September 2022
08:00 Uhr Morgenimpuls / Frühstück
Sektion 8: Komparative Ansätze
09:00 Uhr
Protestantische Geistliche als Hexenmeister – Ausnahmefall
oder Stereotyp?
Alison Rowlands, Colchester
10:00 Uhr Kaffeepause
10:30 Uhr
Protestantische Fürstbischöfe und die Hexen. Hexenverfolgungen
in geistlichen
Territorien im Norden des Reichs
Rolf Schulte, Ahrensburg
11:30 Uhr Schlussdiskussion
12:00 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung
Kontakt
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Geschäftsstelle
Fachbereich Geschichte
Im Schellenkönig 61
70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 752
E-Mail: https://www.akademie-rs.de/vakt_24248
Zitation
Hexen im Heiligen Reich. Die Hexenverfolgung in geistlichen
Territorien. In:
H-Soz-Kult, 16.06.2022, <www.hsozkult.de/event/id/event-128025>.