Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Dr. Wolfgang Laufer ist gestorben

Date: 2022/06/01 10:53:46
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Dr. Wolfgang Laufer ist gestorben.

Eben erreicht mich die Nachricht, daß Dr. Wolfgang Laufer, u.a. langjähriger Chef des Landesarchivs Saarbrücken, am 23. Mai gestorben ist.

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am 10. Juni (freitags) um 12 Uhr in der Trauerhalle auf dem städtischen Friedhof Dudweiler, Neuweiler Straße 70, statt.

Er war meines Wissens der Nachfolger von Professor Hermann als Leiter des Landesarchivs gewesen. Während seiner Amtszeit habe ich selten mit ihm gesprochen - außer wenn ich mal wieder meine Tasche im Lesesaal neben dem Tisch stehen hatte. Das konnte er gar nicht leiden, und sie mußte sofort raus und eingeschlossen werden. Damals kam mir das als Pedanterie vor, aber eigentlich hat er da nur seine Pflicht getan, denn wieviele Sachen gehen gerade in Archiven verloren, weil sie unabsichtlich irgendwo eingeräumt werden.

Erst Jahre nach seinem Dienstende habe ich ihn ab und an im Archiv getroffen und länger mit ihm gesprochen. Über die ASF, seine Projekte, an denen er gerade dran war, oder einen meiner Artikel, den er in unserem Infodienst gelesen hatte. Da war er ein sehr angenehmer Zeitgenosse, wirkte aber immer ein bißchen einsam und verloren. Seine angenehme Stimme und sein Lachen - das ging übers ganze Gesicht - werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Ein Förster aus St. Wendel und der Völkerbund

Date: 2022/06/01 18:05:06
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend

ich arbeite an einer Art Biographie des ehemaligen St. Wendeler Landrats Hermann Sommer (1917-1919). Dem war zu Beginn seiner Amtszeit aufgefallen, daß manche Leute eine schlechte Meinung von ihm hatten - und er wußte nicht warum:

Baltz habe beim Forstmeister Terstessen in St. Wendel als alten Regierungsbeamten nachgefragt, was los sei, und dieser habe tatsächlich von allerhand Mißstimmung gegen mich geschrieben. Terstessen? Jetzt fiel mir ein, dem hatte ich ja, als ich nach St. Wendel kam, keinen Besuch gemacht! Irgendeiner hatte mir damals gesagt, er sei ernstlich erkrankt. Darum hatte ich den Besuch aufgeschoben und ihn - leider- später ganz vergessen.“

Ich habe versucht, den Forstmeister Terstessen ausfindig zu machen, was sich als sehr schwierig erwiesen hat. Ich finde niemanden dieses Namens in St. Wendel - weder im Adressbuch noch in den Notariatsakten noch in den Einwanderungslisten.

Aber es gibt einen Hermann Terstesse, geb 1855 in Stesse, Meschede, Westfalen, der war 1915 Königlicher Forstmeister und 1933 Oberforstmeister und Ministerialrat im Ruhestand. Aber er hat gewohnt und gearbeitet in Saarbrücken, wo er im Februar 1933 gestorben ist.

Im Landesarchiv Saarbrücken habe ich einige der Forstakten des Landratsamtes St. Wendel durchforstet, und dort habe ich einen H. Terstesse gestern gefunden. Er war in den 1920ern in der Abteilung IV der Direktion für Forsten und Finanzen in der Regierungskommission des Saargebietes tätig. Vermutlich war er dort für St. Wendel zuständig. Er hat bestimmt ab und zu den Kreis besucht, aber sein Arbeitsplatz lag in Saarbrücken.

Dr. Wettmann-Jungbluth gab mir im Landesarchiv den Tip, in den Akten des Völkerbunds nach ihm zu suchen. Dessen Archiv in Genf wurde nämlich in den letzten fünf Jahren komplett digitalisiert und ist über Textsuche recherchierbar.

Das Projekt trägt die Bezeichnung „LONTAD“. Deren Zugangsplattform ist in englischer Sprache verfügbar => https://libraryresources.unog.ch/lontad

Ich habe den Namen „Terstesse“ eingegeben und zwei Treffer erzielt.

Ich klicke das erste Dokument an und erkläre, daß ich das Copyright verstanden habe:

„Die Vereinten Nationen bieten Zugang zu digitalisiertem Material auf dieser Plattform nur für nicht-kommerzielle, persönliche oder Forschungszwecke. Beim Zitieren sollten die Autoren das Archiv der Vereinten Nationen in Genf angeben.

Die Vereinten Nationen besitzen das Urheberrecht für alle Archivmaterialien, die von der Organisation und vom Völkerbund produziert werden. Die Vereinten Nationen besitzen jedoch im Allgemeinen keine Rechte an sekundären oder externen Materialien in ihren Sammlungen und können die Genehmigung zur Veröffentlichung oder anderweitigen Verbreitung dieser Materialien nicht erteilen oder verweigern. Es ist die Pflicht des Benutzers, bei der Veröffentlichung oder anderweitigen Verbreitung von Materialien, die in den Sammlungen des Archivs gefunden werden, urheberrechtliche oder andere Nutzungsbeschränkungen festzulegen und einzuhalten.“

Und dann erhalte ich Zugang zu einem pdf-Dokument in Französisch, das automatisch heruntergeladen wird (19,7 MB). Die einfache Textsuche führt mich zu einer gescannten Seite mit französischem Text, der sich markieren und kopieren läßt:

„Rapport du membre de la commission de gouvernement charge des finances relatif au logement du service des forets.-
M.R.D. Waugh, Membre de la Commission chargé des Finances, donne lecture d'un mémoire annexé au présent procès-verbal,relatif au logement du Service des Forêts et à l'octroi d'une indemnité de logement aux chef du service des Forêts à Sarrebruck.
Les conclusions du présent rapport sont adoptées à l'unanimité.
Le president fait remarquer à cette occasion qu'il n'a jamais été informé de la nomination de M. Terstesse au poste de Directeur d'Administration des Forêts et demande par qui cette nomination a été faite. Il signale à cette occasion, que les nominations des fonctionnaires employés au Département de l'Agriculture, de l'Assistance et de l'Hygiène Sociale, n'ont jamais été faites régulièrement et prie M. le Docteur HECTOR de mettre fin à cet état de choses.“

Monsieur Google übersetzt das so:

„Bericht des Mitglieds der Regierungskommission, das für die Finanzen in Bezug auf die Unterbringung des Forstdienstes zuständig ist.

MRD Waugh, Mitglied der für Finanzen zuständigen Kommission, verlas ein diesem Protokoll beigefügtes Memorandum über die Unterbringung des Forstdienstes und die Gewährung eines Wohngeldes an die Leiter des Forstdienstes in Saarbrücken.
Die Schlussfolgerungen dieses Berichts werden einstimmig angenommen.

Der Präsident weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass er nie über die Ernennung von Herrn Terstesse zum Direktor der Forstverwaltung informiert worden sei und fragt, von wem diese Ernennung erfolgt sei. Er weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass die Ernennungen der im Ministerium für Landwirtschaft, Wohlfahrt und Sozialhygiene beschäftigten Beamten nie regelmäßig erfolgt seien und bittet Herrn Dr. Hecto
r, diesem Zustand ein Ende zu bereiten.

Die zweite Datei ist wesentlich umfangreicher (320 MB)Q und stammt ehemals aus dem Bestand des Landesarchivs in Saarbrücken:

„  League of Nations External Fonds
  Saar Basin Governing Commission (Saarbrücken Archives)
  Reports of the Governmental Commission

„La Commission du personnel qui comprend des représentants de toutes les Directions a approuvé ce tableau. Sans entrer dans le détail, il convient de faire observer que la plupart des fonctionnaires figurant autrefois dans le groupe spécial des "Oberregierungsrate in gehobener Stellung" sont proposés pour être classés dans le groupe 19 des ” Ministerialräte". Ce sont: M. Kuchenbecker, Kossmann, Fuhrmann, Colling, Lemmertz, Hoblfeld K, Hoblfeld I, Terstesse, Kaussmann, Forster.“

auf Deutsch:
„Die Personalkommission, der Vertreter aller Direktionen angehören, hat diese Tabelle genehmigt. Ohne näher darauf einzugehen, sei darauf hingewiesen, dass die meisten der ehemals in die Sondergruppe „Oberregierungsrate in gehobener Stellung“ eingeordneten Beamten in die Gruppe 19 der „Ministerialräte“ einzuordnen sind: Herr Kuchenbecker, Kossmann , Fuhrmann, Colling, Lemmertz, Hoblfeld K, Hoblfeld I, Terstesse, Kaussmann, Forster.“

Nun gut, wirklich viel weiter bringt mich das nicht.

Aber jetzt werde ich mal die Begriffe eingeben, die mich wirklich interessieren …

He, Ihr braucht nicht auf mich zu warten, ruft die Site auf und probiert es selber. Mit dem, was Ihr sucht.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Mehr über die Dateien im V ölkerbundsarchiv Genf

Date: 2022/06/02 19:56:09
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend,

gestern sandte ich einen Link für die digitalisierten Bestände des Völkerbundsarchiv Genf: => https://archives.ungeneva.org/

Darin habe ich heute etwas herumgestöbert und kam auf mehrere interessante Akten:

=> C293-9-1.pdf
Das ist die vorläufige Liste (von 1934) all derer, die im Januar 1935 an der ersten Saarabstimmung teilnehmen durften, weil sie am 28. Juni 1919 im Kreis St. Wendel gewohnt haben.

Die Liste nennt pro Bürgermeisterei (hier St. Wendel, Alsweiler, Namborn, St. Wendeler-Land) alpabetisch die potentiellen Wähler einzeln nach Name, Vorname, Geburtsdatum und -ort, Beruf und Wohnort 1934.

Sie hat über 500 Seiten und nimmt über 900 MB Raum ein. Das downloaden dauert ein bißchen.

=> C290-6-3 und C290-6-4
Darin werden Nachträge, Korrekturen und Ablehnungen zur Abstimmungsliste behandelt.

=> C291-7-6
Sie listet im Jahre 1934 alle Menschen der Region, die als geisteskrank eingestuft werden, alphabetisch auf einzeln nach Name, Vorname, Geburtsdatum und -ort, und in welcher Anstalt sie untergebracht waren.

=> C504-203-1
Strafsachen aus den Jahren um die Saarabstimmung. Namen und Hergänge werden genannt.


Alle Akten sind eingescannt und über die pdf-Suchfunktion durchsuchbar.

Diese Liste gibt es sicher auch für die anderen Orte und Bürgermeistereien innerhalb des Völkerbundsgebiets.
 

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigen Lothringen und im Saarland.

Date: 2022/06/06 14:26:47
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Salve,

vor über 40 Jahren hat Dr. Werner Habicht aus Saarbrücken an der Universität des Saarlandes seine Dissertation eingereicht und sie im Anschluß auch veröffentlicht:

„Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigen Lothringen und im Saarland.
Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität des Saarlandes, Band 27“

Lange Zeit war die Arbeit vergriffen bzw. nur für viel Geld zu erwerben.
Jetzt sind auf der Universität wieder ein paar Exemplare aufgetaucht, und der Verfasser hat mich gebeten, über die Foren zu fragen, ob jemand Interesse an einem Exemplar hat.

Der Softcoverband ist etwas größer als A5 und kleiner als A4, hat 456 Seiten, 57 Schwarz-Weiß-Fotos, 7 Karten sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis.

Der Preis beträgt 10 Euro.

Aufgrund seines Gewichts von 700 Gramm kann das Buch für drei Euro innerhalb Deutschlands versandt werden.

Bestellungen richten Sie bitte an mich: alsfassen(a)web.de

Bene vale.

Roland Geiger


Zum Inhalt:

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Zielsetzung
1.2. Arbeitsmethoden und -ziele
2. Der Untersuchungsraum
2.1. Die physisch-geographischen Gegebenheiten
2.2. Die territoriale Entwicklung

3. Der Gang der Forschung
3.1. Das einschlägige Schrifttum im 19. Jahrhundert
3.2. Die Hausforschung (1882-1912)
3.3. Lothringische Siedlungsforschung (1913-1928)
3.4. Siedlungsforschung im Saargebiet (1920-1935)
3.5. Siedlungsforschung in den Nachbarräumen des Saargebietes (1930-1934)
3.6. Die Untersuchung der Haus- und Siedlungsformen durch Hermann Keuth (1934)
3.7. Die deutschsprachige Forschung im Untersuchungsraum (1935-1955)
3.8. Die deutschsprachige Forschung im Untersuchungsraum von 1956 bis zur Gegenwart
3.9. Die französische Forschung zur Siedlungsgeographie Lothringens (1935-1959)
3.10. Die französische Forschung zur Siedlungsgeographie Lothringens von 1960 bis zur Gegenwart

4. Die Quellen
4.1. Gedruckte Quellen und Darstellungen
4.2. Ungedruckte Quellen
4.3. Ungedruckte Karten

5. Die Arbeitsmethoden
5.1. Die Geländearbeit
5.2. Die Archivarbeit

6. Grundzüge des Siedlungsganges

7, Die Hausformen vor dem Dreißigjährigen Krieg
7.1. Die herkömmlichen Gehöfte
7.2. Struktur und Aussehen der Gehöftbestandteile
7.3. Bauernhaus und Siedlung in der zeitgenössischen graphischen Darstellung
7.4. Das Einhaus

8. Die Siedlungsgründungen (1559 - 1800)
8.1. Zahl und Verbreitung
8.2. Die Innovation der Siedlungsgründungen
8.3. Der Unternehmer
8.4. Die Wohnplatzgestaltung
8.5. Die Gründungsverträge
8.6. Die Innovation der Siedlungsgründungen in Deutsch-Lothringen
8.7. Allgemeine Bedingungen für die Siedlungsgründungen in
Deutsch-Lothringen
8.8. Zusammenfassung
Verzeichnis der Siedlungsgründungen (1559 1800)

9. Der Wiederaufbau im 17. Jahrhundert
9.1. Kriegsgeschehen und Bevölkerung im 17. Jahrhundert
9.2. Kriegszerstörung und Wiederaufbau in den Territorien Ottweiler und Saarbrücken in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.3. Die zweite Zerstörung und der zweite Wiederaufbau im 17. Jahrhundert
9.4. Die Renovaturen in Nassau-Saarbrücken
9.5. Die Hausformen in Nassatt-Saarbrücken
9.6. Die Neuvermessungen in Deutsch-Lothringen
9.7. Die Verbreitung des regelhaften Parzellengefüges in den Wohnplätzen Deutsch-Lothringens
9.8. Das lothringische Bauernhaus in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.9. Zusammenfassung

10. Bauernhaus und Siedlung im 18. Jahrhundert
10.1. Das breitgegliederte Quereinhaus
10.2. Das Gehöft im östlichen Saarland
10.3. Landesherrliche Bauverordnungen
10.4. Die Entwicklung des tiefgegliederten Quereinhauses

11. Die Ortsformen im Untersuchungsraum
11.1. Die Merkmale der Ortsformen
11.2. Definition der Ortsformen im Untersuchungsraum
11.2.1. Die flächigen Ortsformen
11.2.2. Die Freiflächen-Siedlungen
11.2.3. Die linearen Ortsformen
11.2.4. Die Ortsformen mit mischförmigem und komplexem Grundriß
11.3. Ortsformenbeispiele aus dem Untersuchungsraum
11.4. Die Ortsformen des Untersuchungsraumes zu Beginn des 19. Jahrhunderts
11.5. Die Verbreitung der Ortsformen im Untersuchungsraum

12. Résumé.

Plus die Verzeichnisse, Aufnahmebögen, Anmerkungen etc.



Re: [Regionalforum-Saar] Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigenLothringen und im Saarland.

Date: 2022/06/06 18:33:27
From: Robert Groß via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo Roland,

bitte reserviere ein Exemplar für mich.

MfG

Robert

 

Von: Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 6. Juni 2022 14:26
An: Regionalforum; Forum Saarland Genealogie; Pfalz Genealogie; Forum Hunsrück Genealogie; Transitional Genealogists; IGGP Mailing List
Betreff: [Regionalforum-Saar] Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigenLothringen und im Saarland.

 

Salve,

vor über 40 Jahren hat Dr. Werner Habicht aus Saarbrücken an der Universität des Saarlandes seine Dissertation eingereicht und sie im Anschluß auch veröffentlicht:

„Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigen Lothringen und im Saarland.
Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität des Saarlandes, Band 27“

Lange Zeit war die Arbeit vergriffen bzw. nur für viel Geld zu erwerben.
Jetzt sind auf der Universität wieder ein paar Exemplare aufgetaucht, und der Verfasser hat mich gebeten, über die Foren zu fragen, ob jemand Interesse an einem Exemplar hat.

Der Softcoverband ist etwas größer als A5 und kleiner als A4, hat 456 Seiten, 57 Schwarz-Weiß-Fotos, 7 Karten sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis.

Der Preis beträgt 10 Euro.

Aufgrund seines Gewichts von 700 Gramm kann das Buch für drei Euro innerhalb Deutschlands versandt werden.

Bestellungen richten Sie bitte an mich: alsfassen(a)web.de

Bene vale.

Roland Geiger


Zum Inhalt:

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Zielsetzung
1.2. Arbeitsmethoden und -ziele
2. Der Untersuchungsraum
2.1. Die physisch-geographischen Gegebenheiten
2.2. Die territoriale Entwicklung

3. Der Gang der Forschung
3.1. Das einschlägige Schrifttum im 19. Jahrhundert
3.2. Die Hausforschung (1882-1912)
3.3. Lothringische Siedlungsforschung (1913-1928)
3.4. Siedlungsforschung im Saargebiet (1920-1935)
3.5. Siedlungsforschung in den Nachbarräumen des Saargebietes (1930-1934)
3.6. Die Untersuchung der Haus- und Siedlungsformen durch Hermann Keuth (1934)
3.7. Die deutschsprachige Forschung im Untersuchungsraum (1935-1955)
3.8. Die deutschsprachige Forschung im Untersuchungsraum von 1956 bis zur Gegenwart
3.9. Die französische Forschung zur Siedlungsgeographie Lothringens (1935-1959)
3.10. Die französische Forschung zur Siedlungsgeographie Lothringens von 1960 bis zur Gegenwart

4. Die Quellen
4.1. Gedruckte Quellen und Darstellungen
4.2. Ungedruckte Quellen
4.3. Ungedruckte Karten

5. Die Arbeitsmethoden
5.1. Die Geländearbeit
5.2. Die Archivarbeit

6. Grundzüge des Siedlungsganges

7, Die Hausformen vor dem Dreißigjährigen Krieg
7.1. Die herkömmlichen Gehöfte
7.2. Struktur und Aussehen der Gehöftbestandteile
7.3. Bauernhaus und Siedlung in der zeitgenössischen graphischen Darstellung
7.4. Das Einhaus

8. Die Siedlungsgründungen (1559 - 1800)
8.1. Zahl und Verbreitung
8.2. Die Innovation der Siedlungsgründungen
8.3. Der Unternehmer
8.4. Die Wohnplatzgestaltung
8.5. Die Gründungsverträge
8.6. Die Innovation der Siedlungsgründungen in Deutsch-Lothringen
8.7. Allgemeine Bedingungen für die Siedlungsgründungen in
Deutsch-Lothringen
8.8. Zusammenfassung
Verzeichnis der Siedlungsgründungen (1559 1800)

9. Der Wiederaufbau im 17. Jahrhundert
9.1. Kriegsgeschehen und Bevölkerung im 17. Jahrhundert
9.2. Kriegszerstörung und Wiederaufbau in den Territorien Ottweiler und Saarbrücken in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.3. Die zweite Zerstörung und der zweite Wiederaufbau im 17. Jahrhundert
9.4. Die Renovaturen in Nassau-Saarbrücken
9.5. Die Hausformen in Nassatt-Saarbrücken
9.6. Die Neuvermessungen in Deutsch-Lothringen
9.7. Die Verbreitung des regelhaften Parzellengefüges in den Wohnplätzen Deutsch-Lothringens
9.8. Das lothringische Bauernhaus in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.9. Zusammenfassung

10. Bauernhaus und Siedlung im 18. Jahrhundert
10.1. Das breitgegliederte Quereinhaus
10.2. Das Gehöft im östlichen Saarland
10.3. Landesherrliche Bauverordnungen
10.4. Die Entwicklung des tiefgegliederten Quereinhauses

11. Die Ortsformen im Untersuchungsraum
11.1. Die Merkmale der Ortsformen
11.2. Definition der Ortsformen im Untersuchungsraum
11.2.1. Die flächigen Ortsformen
11.2.2. Die Freiflächen-Siedlungen
11.2.3. Die linearen Ortsformen
11.2.4. Die Ortsformen mit mischförmigem und komplexem Grundriß
11.3. Ortsformenbeispiele aus dem Untersuchungsraum
11.4. Die Ortsformen des Untersuchungsraumes zu Beginn des 19. Jahrhunderts
11.5. Die Verbreitung der Ortsformen im Untersuchungsraum

12. Résumé.

Plus die Verzeichnisse, Aufnahmebögen, Anmerkungen etc.




 


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Re: [Regionalforum-Saar] Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigenLothringen und im Saarland.

Date: 2022/06/06 20:20:25
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

okay.


Am 06.06.2022 um 18:33 schrieb Robert Groß via Regionalforum-Saar:

Hallo Roland,

bitte reserviere ein Exemplar für mich.

MfG

Robert

 

Von: Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 6. Juni 2022 14:26
An: Regionalforum; Forum Saarland Genealogie; Pfalz Genealogie; Forum Hunsrück Genealogie; Transitional Genealogists; IGGP Mailing List
Betreff: [Regionalforum-Saar] Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigenLothringen und im Saarland.

 

Salve,

vor über 40 Jahren hat Dr. Werner Habicht aus Saarbrücken an der Universität des Saarlandes seine Dissertation eingereicht und sie im Anschluß auch veröffentlicht:

„Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigen Lothringen und im Saarland.
Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität des Saarlandes, Band 27“

Lange Zeit war die Arbeit vergriffen bzw. nur für viel Geld zu erwerben.
Jetzt sind auf der Universität wieder ein paar Exemplare aufgetaucht, und der Verfasser hat mich gebeten, über die Foren zu fragen, ob jemand Interesse an einem Exemplar hat.

Der Softcoverband ist etwas größer als A5 und kleiner als A4, hat 456 Seiten, 57 Schwarz-Weiß-Fotos, 7 Karten sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis.

Der Preis beträgt 10 Euro.

Aufgrund seines Gewichts von 700 Gramm kann das Buch für drei Euro innerhalb Deutschlands versandt werden.

Bestellungen richten Sie bitte an mich: alsfassen(a)web.de

Bene vale.

Roland Geiger


Zum Inhalt:

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Zielsetzung
1.2. Arbeitsmethoden und -ziele
2. Der Untersuchungsraum
2.1. Die physisch-geographischen Gegebenheiten
2.2. Die territoriale Entwicklung

3. Der Gang der Forschung
3.1. Das einschlägige Schrifttum im 19. Jahrhundert
3.2. Die Hausforschung (1882-1912)
3.3. Lothringische Siedlungsforschung (1913-1928)
3.4. Siedlungsforschung im Saargebiet (1920-1935)
3.5. Siedlungsforschung in den Nachbarräumen des Saargebietes (1930-1934)
3.6. Die Untersuchung der Haus- und Siedlungsformen durch Hermann Keuth (1934)
3.7. Die deutschsprachige Forschung im Untersuchungsraum (1935-1955)
3.8. Die deutschsprachige Forschung im Untersuchungsraum von 1956 bis zur Gegenwart
3.9. Die französische Forschung zur Siedlungsgeographie Lothringens (1935-1959)
3.10. Die französische Forschung zur Siedlungsgeographie Lothringens von 1960 bis zur Gegenwart

4. Die Quellen
4.1. Gedruckte Quellen und Darstellungen
4.2. Ungedruckte Quellen
4.3. Ungedruckte Karten

5. Die Arbeitsmethoden
5.1. Die Geländearbeit
5.2. Die Archivarbeit

6. Grundzüge des Siedlungsganges

7, Die Hausformen vor dem Dreißigjährigen Krieg
7.1. Die herkömmlichen Gehöfte
7.2. Struktur und Aussehen der Gehöftbestandteile
7.3. Bauernhaus und Siedlung in der zeitgenössischen graphischen Darstellung
7.4. Das Einhaus

8. Die Siedlungsgründungen (1559 - 1800)
8.1. Zahl und Verbreitung
8.2. Die Innovation der Siedlungsgründungen
8.3. Der Unternehmer
8.4. Die Wohnplatzgestaltung
8.5. Die Gründungsverträge
8.6. Die Innovation der Siedlungsgründungen in Deutsch-Lothringen
8.7. Allgemeine Bedingungen für die Siedlungsgründungen in
Deutsch-Lothringen
8.8. Zusammenfassung
Verzeichnis der Siedlungsgründungen (1559 1800)

9. Der Wiederaufbau im 17. Jahrhundert
9.1. Kriegsgeschehen und Bevölkerung im 17. Jahrhundert
9.2. Kriegszerstörung und Wiederaufbau in den Territorien Ottweiler und Saarbrücken in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.3. Die zweite Zerstörung und der zweite Wiederaufbau im 17. Jahrhundert
9.4. Die Renovaturen in Nassau-Saarbrücken
9.5. Die Hausformen in Nassatt-Saarbrücken
9.6. Die Neuvermessungen in Deutsch-Lothringen
9.7. Die Verbreitung des regelhaften Parzellengefüges in den Wohnplätzen Deutsch-Lothringens
9.8. Das lothringische Bauernhaus in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.9. Zusammenfassung

10. Bauernhaus und Siedlung im 18. Jahrhundert
10.1. Das breitgegliederte Quereinhaus
10.2. Das Gehöft im östlichen Saarland
10.3. Landesherrliche Bauverordnungen
10.4. Die Entwicklung des tiefgegliederten Quereinhauses

11. Die Ortsformen im Untersuchungsraum
11.1. Die Merkmale der Ortsformen
11.2. Definition der Ortsformen im Untersuchungsraum
11.2.1. Die flächigen Ortsformen
11.2.2. Die Freiflächen-Siedlungen
11.2.3. Die linearen Ortsformen
11.2.4. Die Ortsformen mit mischförmigem und komplexem Grundriß
11.3. Ortsformenbeispiele aus dem Untersuchungsraum
11.4. Die Ortsformen des Untersuchungsraumes zu Beginn des 19. Jahrhunderts
11.5. Die Verbreitung der Ortsformen im Untersuchungsraum

12. Résumé.

Plus die Verzeichnisse, Aufnahmebögen, Anmerkungen etc.




 


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Roland Geiger

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[Regionalforum-Saar] 100 Jahre St. Mauritius-Pfarrkirche in Sotzweiler

Date: 2022/06/13 08:10:19
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:


Wie aus „Bausteinen“ ein Heimatbuch wurde

Helmut Rauber aus Bergweiler hat ein Buch über den Wandel der Kirche im Dorf verfasst.

Tholey Helmut Rauber aus Bergweiler hat sich mit dem Wandel der Kirche im Dorf und 100 Jahre St. Mauritius-Pfarrkirche in Sotzweiler befasst.

Von Evelyn Schneider

Die Stunden, die er mit diesem Projekt verbracht hat, kann er nicht wirklich zählen. Möchte es auch gar nicht. „Es hat mir Spaß gemacht“, sagt der 77-jährige Helmut Rauber und lächelt. In Händen hält er das Ergebnis seiner Arbeit. 210 Seiten Heimatgeschichte. Sein Buch, das den Titel „Die Kirche auf dem Dorf im Wandel der Zeit – 100 Jahre Pfarrkirche St.  Mauritius Sotzweiler-Bergweiler“ trägt.

Als er in die Recherchen eingestiegen ist, gab es den Gedanken an eine Veröffentlichung noch nicht. Zumindest nicht in Buchform. Um das Jubiläum des 1915 fertiggestellten Gotteshauses zu würdigen, entstand von Küsterin Rita Franz die Idee sogenannte Bausteine – einzelne Texte, die sich mit der Geschichte der Kirche und der Pfarrei beschäftigen sollten – zu verfassen. Diese Aufgabe übernahm der einstige CDU-Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus Bergweiler gerne. Regelmäßig lagen seine Baustein-Artikel in der Kirche aus. Doch dann habe es das Feedback gegeben, dass sich die Menschen ein Buch wünschten. Gleichzeitig wurde Rauber in den vielen Gesprächen, die er führte, bewusst. „Wenn das jetzt nicht niedergeschrieben wird, geht dieses Wissen verloren“, so der 77-Jährige. In die Unterhaltungen mit den Zeitzeugen habe er die meiste Zeit investiert. „Es war spannend, was ich erfahren habe, und bereichernd.“

Von Anfang an, so betont der Autor, sei es ihm wichtig gewesen, das kirchliche Leben im Dorf nicht isoliert darzustellen, sondern eingebettet in die jeweilige politische und gesellschaftliche Situation. Das bedeutete auch, dass sich Rauber mit der NS-Zeit befasste. Er weiß, es habe von so manchem den Wunsch gegeben, dass er dieses Kapitel auslassen möge. Doch das Erinnern an diesen Teil der Geschichte ist dem Autor wichtig.

Außerdem stieß er bei seinen Recherchen auf eine besondere Persönlichkeit. Ihre Geschichte zu erzählen, war Rauber ein Herzensanliegen, wie er sagt. Die Rede ist von dem 1891 in Sotzweiler geborenen Priester Johann Peter Schmitt. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 positionierte er sich früh gegen das NS-Regime, predigte von der Kanzel gegen die Diktatur. „Einer aus dem Ort soll ihn angezeigt haben“, sagt Rauber. Für Schmitt, der von allen Kade Johann genannt wurde, bedeutete dies in letzter Konsequenz die Deportation in das Konzentrationslager in Dachau. Er überlebte die Zeit dort und auch den Todesmarsch, auf den 7000 KZ-Häftlinge im April 1945 geschickt wurden. Schmitt kehrte zurück in die Heimat, ohne Hass zu verspüren, wie Rauber schildert. Sich zu rächen, etwa an seinem Denunzianten, sei ihm nicht in den Sinn gekommen. Auch auf eine Anzeige verzichtete er. Kade Johann, der viele Jahre Pfarrer in Niedaltdorf war, kehrte an diese Wirkungsstätte zurück, wo er 1967 verstarb.

Mit dieser Geschichte hinterlässt Rauber bei einem Besuch im Tholeyer Rathaus einen tiefen Eindruck bei Andreas Maldener, dem Ersten Beigeordneten der Gemeinde und Bürgermeister in spe. Ähnlich erging es Landrat Udo Recktenwald (CDU), dem der Autor Tags zuvor ein Exemplar seines Werkes überreicht hatte. „Eine beklemmende und beeindruckende Episode menschlicher Leidensfähigkeit und Größe“, sagte Recktenwald bei dieser Gelegenheit.
Neben dem Kapitel über das Dritte Reich gibt es 15 weitere. Darin beschäftigt sich Rauber unter anderem mit dem Wirken der Pfarrer, den Kirchenfesten, dem Engagement der Ehrenamtler, aber auch mit aktuellen Themen in der Kirche – wie Missbrauchsfälle und Zölibat. Auch auf die Entstehung von St.  Mauritius geht der 77-Jährige ein. Ein entscheidendes Argument, das um 1901 für den Kirchenbau vorgebracht wurde, war die Situation der Bergleute. Damit diese nach der Nachtschicht die Sonntagsmesse  besuchen konnten, mussten sie einen vier- bis fünfstündigen Fußweg hinter sich bringen. Eine Pause auf dem Weg zur Kirche nach Tholey, so berichtet Rauber, legten sie stets in Sotzweiler ein. Und dort wurde schließlich 1913 der Grundstein für die Kirche gelegt.  Ein Kapitel hat der 77-Jährige Anekdoten aus dem Dorf gewidmet. „Darin habe ich amüsante Dinge zusammengetragen, die mir erzählt wurden.“

Für Andreas Maldener ist das Buch mehr als ein Abriss der Kirchengeschichte, es sei eine Analyse geworden. Ein solches Projekt unterstütze die Gemeinde sehr gerne. „Anhand von Menschen und Orten Heimat zu erzählen, ist wichtig“, betont Maldener.

200 Exemplare des Buches sind gedruckt worden. Der Erlös aus deren Verkauf kommt der Pfarrei zugute. Rauber selbst verzichtet auf Kostenerstattung oder Honorar. Trotz seiner sehr kritischen Auseinandersetzung mit der Institution Kirche, glaubt er, dass diese nach wie vor gebraucht werde. Sein Buch könne vielleicht eine Grundlage für nächste Generationen sein, welche die Geschichte der Pfarrkirche St.  Mauritius Sotzweiler-Bergweiler weiterschreiben.
Das Buch „Die Kirche auf dem Dorf im Wandel der Zeit. 100 Jahre Pfarrkirche St.  Mauritius Sotzweiler-Bergweiler“ ist im Büro der Pfarrgemeinschaft in Theley und Hasborn, bei der Tourist-Information der Gemeinde Tholey, in der Missionshaus-Bücherei in St. Wendel.

[Regionalforum-Saar] Heimatverein Alsweiler nutzt die Digitalisierung

Date: 2022/06/13 08:11:35
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der SZ:

Heimatverein Alsweiler nutzt die Digitalisierung

Das Geschichtsforum Alsweiler hat sich der Digitalisierung von Zeitzeugnissen, Dokumenten und Fotos verschrieben. Auch das Hiwwelhaus spielt bei der Vereinsarbeit eine nicht unwichtige Rolle.

Von Jennifer Fell

Bis Ende 1973 war Alsweiler, das heute zur Gemeinde Marpingen gehört, eine eigenständige Gemeinde. Nach der Gebietsreform regte der damalige Ortsvorsteher Herbert Schmidt die Gründung eines Arbeitskreises an, aus dem 1975 der Verein für Heimatkunde Alsweiler hervorging.
Seit 2014 trägt dieser nun den Namen Geschichtsforum Alsweiler. Die Gründe für die Umbenennung spezifiziert der Vorsitzende Tom Störmer: „Der vorherige Vereinsname hatte eine etwas altmodische Attitüde, die nicht zu der modernen Geschichtsarbeit passt, die wir leisten. Unser Schwerpunkt liegt auf der Regional- und Dorfgeschichte. Dabei steht natürlich auch das Hiwwelhaus im Fokus.“
So habe man beispielsweise 2008 zusammen mit dem Modellbau-Club Freisen ein 3-D-Modell von Alsweiler im Jahr 1737 erstellt.

Das „Hiwwelhaus“, das bekannte Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, stand bereits mehrfach im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit. Foto: Jennifer Fell
Der Verleger der Edition Schaumberg ergänzt, dass man zudem über einige Jahre ein Ferienprojekt mit Schülern der Gemeinschaftsschule Marpingen realisiert habe, bei dem Kinder und Jugendliche 24 Stunden lang den Alltag in einem Bauernhaus im 18. Jahrhundert erleben durften. Dabei hätten sie unter anderem auch Fertigkeiten wie das Brotbacken kennengelernt.

Aber das Vereinsleben des Geschichtsforums dreht sich nicht nur um das berühmte Bauernhaus, der Alsweiler Verein ist auch für seine Publikationen saarlandweit bekannt, allen voran die „Heimatkundlichen Beiträge“. 15 Broschüren und Bücher sind seit 1980 erschienen. Aus den „Heftchen“ der Anfangszeit wurden später Bücher, etwa mit Zeichnungen von Edmund Groß. Aber auch „Die Kirche im Dorf“ (2005) oder „Versunkene Welten“ (2004) vom ersten Vereinsvorsitzenden Raimund Kirz erfreuten sich, so Tom Störmer, großer Beliebtheit.
Mit dem „Alsweiler Almanach – Streiflichter aus der Geschichte und Gegenwart unseres Dorfes“ habe man 2007 ein Zeichen gesetzt, wie ein modernes Heimatbuch aussehen könne. Ein neues Projekt sei auch bereits in Planung: „Es wird eine Publikation zur Entstehung und zum Niedergang der Vereine in Deutschland geben mit einem Abriss von der wilhelminischen Zeit über die Gleichschaltung im Dritten Reich und Neugründungen ab den 1950er Jahren bis heute. Der Fokus liegt dabei selbstverständlich auf den Alsweiler Vereinen“, erläutert Tom Störmer.

In den vergangenen Jahren wird jedoch beim Geschichtsforum Alsweiler vor allem ein Thema groß geschrieben: „Wir sind der erste Verein in der Region mit einem komplette digitalen Archiv“, erklärt Tom Störmer stolz. Und weiter: „Da Papier sich zersetzt und seine Lebensdauer daher endlich ist, haben wir uns beim Projekt Land-Auf-Schwung St. Wendeler Land beworben, bei dem es darum geht, ländliche Regionen als attraktive Lebensräume zu erhalten und zu stärken. So konnten wir unser Archiv zukunftssicher machen. Seit Anfang 2016 ist nun ein Stamm von acht bis zehn Mitgliedern dabei, Zigtausende Fotos und etwa 100 000 Seiten Akten und Unterlagen aus Gemeinde- und Kirchenbüchern zu digitalisieren. Die Dokumente und Zeitzeugnisse, die zum Teil in Sütterlin geschrieben sind, müssen darüber hinaus in Teilen transkribiert werden.“

Der erste Teil der saarlandweit bekannten "Heimatkundlichen Beiträge" erschien im Oktober 1980. Foto: Jennifer Fell Foto: Jennifer Fell
Störmer ergänzt, dass auch das Geschichtsforum Alsweiler massiv unter Corona und dem dadurch bedingten Ausfall der Vereinstreffen gelitten habe. Nun gelte es, einen Neustart zu machen und wieder in den gewohnten Rhythmus zu finden.

------------------

Info
Das Geschichtsforum auf einen Blick
Das Geschichtsforum Alsweiler e.V. wurde 1975 unter dem Namen Verein für Heimatkunde Alsweiler e.V. gegründet. Der Vereinsvorsitzende ist Tom Störmer, Telefon (0 68 53) 50 23 80, E-Mail: tomstoermer(a)t-online.de; Mitglieder: 54; Jahresbeitrag 18 Euro.



[Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/13 12:39:52
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

---------------------------

Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger


Re: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/13 14:19:15
From: Dr. M. Franz <DrMFranz(a)t-online.de>

„Pfister“ ist im Württembergischen ein sehr häufiger Name. Aber das wissen Sie sicher schon längst …

Michael Franz

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 12:40
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net; saarland-l(a)genealogy.net; Paul Hart via Pfalz-L; Hunsrueck-L; Jörg Wahrenberg; Elisabeth Mendel; Markus Detemple; Norbert EMANUEL; Stefan Handfest; Werner Cappel; Roland Geiger; Jens Schneider; Irene Mattern; hans-juergen-faust(a)t-online.de
Betreff: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

 

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

---------------------------

Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger



Re: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/13 14:23:15
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Salve,

nee, wußte ich nicht. Danke für den Hinweis. Im Moment lohnt sich noch jeder Hinweis 😎

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger



Am 13.06.2022 um 14:19 schrieb Dr. M. Franz:

„Pfister“ ist im Württembergischen ein sehr häufiger Name. Aber das wissen Sie sicher schon längst …

Michael Franz

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 12:40
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net; saarland-l(a)genealogy.net; Paul Hart via Pfalz-L; Hunsrueck-L; Jörg Wahrenberg; Elisabeth Mendel; Markus Detemple; Norbert EMANUEL; Stefan Handfest; Werner Cappel; Roland Geiger; Jens Schneider; Irene Mattern; hans-juergen-faust(a)t-online.de
Betreff: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

 

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

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Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger




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Re: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/13 15:47:41
From: Anke Michels via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

Bei Family Search findet sich ein Franz Pfistner mit passendem Geburtsdatum, geboren in Kuppenheim in Baden.
https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:QPDV-2V5B

Viele Grüße,
Anke Michels



On 6/13/2022 5:23 AM, Roland Geiger via Regionalforum-Saar wrote:

Salve,

nee, wußte ich nicht. Danke für den Hinweis. Im Moment lohnt sich noch jeder Hinweis 😎

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger



Am 13.06.2022 um 14:19 schrieb Dr. M. Franz:

„Pfister“ ist im Württembergischen ein sehr häufiger Name. Aber das wissen Sie sicher schon längst …

Michael Franz

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 12:40
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Betreff: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

 

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

---------------------------

Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger




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[Regionalforum-Saar] Verschwörungstheorien – aus Sicht der Naturwissenschaft

Date: 2022/06/13 16:28:56
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

heute erhielt ich diese Einladung, die sicher den ein oder anderen auch interessiert.

Roland Geiger


"Sehr geehrter Herr Geiger,

gerne möchten wir Sie auf unsere Kooperationsveranstaltung mit dem Jugendparlament Kaiserslautern und der Hochschule Kaiserslautern aufmerksam machen:


Photo: Canva

Vortrag:
Verschwörungstheorien – aus Sicht der Naturwissenschaft

Mittwoch, 22. Juni 2022, 18.00 Uhr
Raum H1, Hochschule Kaiserslautern, Kammgarn,
Schoenstr. 11, 1. Obergeschoss

Referent:
Dr. Hubert Zitt (Hochschule Kaiserslautern)


Bitte registrieren Sie sich bis zum 21. Juni hier für die Präsenz-Veranstaltung.

Der Vortrag findet hybrid statt und wird live über die Online-Plattform ClickMeeting gestreamt. Bitte registrieren Sie sich hier, wenn Sie online teilnehmen möchten.

Diese Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts statt.

Verschwörungsideologien haben eine lange Tradition und behalten auch angesichts neuer Krisen ihre Aktualität.
Wurde der Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 von der US-Regierung geplant? Sind in Kondensstreifen von Flugzeugen Chemikalien enthalten, die dazu dienen sollen, die Menschheit zu manipulieren? Wieso denken mache Menschen, die Erde sei eine Scheibe? Und haben die Mondlandungen wirklich stattgefunden oder wurden die Videos, die wir 1969 im Fernsehen gesehen haben, in einem Studio gedreht?
Diese und weitere Fragen wird Hubert Zitt in seinem Vortrag beantworten. Auch wenn all diese Verschwörungstheorien seriös aus Sicht der Naturwissenschaft behandelt werden, darf an manchen Stellen auch gerne mal gelacht werden.

Die Veranstaltungen der Reihe Fighting Fake News vermitteln Wissen und Strategien im Umgang mit Fake News, Desinformation und Verschwörungserzählungen innerhalb und außerhalb der USA.

Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der
Website der Atlantischen Akademie.

Weitere Informationen zum Referenten finden Sie auf http://www.startrekvorlesung.de/



Bleiben Sie auch weiterhin auf dem Laufenden - abonnieren Sie die Veranstaltungen der Atlantischen Akademie auf
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Unterstützen Sie die Akademie!
Wir freuen uns auch immer über Unterstützung – besonders in diesen herausfordernden Zeiten ist die Förderung von Bildungseinrichtungen ein wichtiges Zeichen. Werden Sie Mitglied in der Atlantischen Akademie! Einfach den Antrag online ausfüllen und sobald wir wieder im Büro sind, schicken wir Ihnen ein tolles Willkommenspaket!

Auch sind wir dankbar für jede Spende, die direkt in unsere politische Bildungsarbeit fließt.
Spenden können Sie ganz einfach online via PayPal.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Team der Atlantischen Akademie

Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V.
Lauterstr. 2
D-67657 Kaiserslautern
Tel.: +49(0)631-366100
Fax: +49(0)631-3661015

Web:
www.atlantische-akademie.de
Facebook: http://www.facebook.com/AtlantischeAkademie
Twitter: http://twitter.com/AtlantAkademie

 
Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Unsubscribe" an info(a)atlantische-akademie.de oder klicken Sie hier .

Re: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/13 21:18:44
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend, Frau Michels,

herzlichen Dank für den Hinweis.
Das scheint mir der Richtige zu sein: "F. Peter" ist dann "Franz Peter"-
Mit diesen Angaben fand ich den Eintrag auch bei ancestry. Dort schreibt man den Namen mit zusätzlichem "n" = Pfistner.

Dort gibt es noch einen Bruder namens Wilhelm, *27.01.1906.
Aber keine Schwester namens Mathilde, obwohl die angegebene Quelle Daten bis 1985 hat.


Name:

Franz Pfistner

Event Type:

Taufe (Baptism)

Birth Date:

6. Aug 1904 (6 Aug 1904)

Baptism Date:

21. Aug 1904 (21 Aug 1904)

Baptism Place:

Kuppenheim, Preußen, Baden

Father:

Franz Pfistner

Mother:

Anna Pfistner

Parish as it Appears:

Rastatt

 

 

Name:

Wilhelm Pfistner

Event Type:

Taufe (Baptism)

Birth Date:

27. Jan 1906 (27 Jan 1906)

Baptism Date:

18. Feb 1906 (18 Feb 1906)

Baptism Place:

Kuppenheim, Preußen, Baden

Father:

Franz Pfistner

Mother:

Anna Pfistner

Parish as it Appears:

Rastatt


Sehr seltsam. Aber ich gebe das so weiter, dann soll jemand in Kuppenheim die Daten prüfen lassen.

Danke nochmals

Roland Geiger




Am 13.06.2022 um 15:47 schrieb Anke Michels via Regionalforum-Saar:

Hallo,

Bei Family Search findet sich ein Franz Pfistner mit passendem Geburtsdatum, geboren in Kuppenheim in Baden.
https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:QPDV-2V5B

Viele Grüße,
Anke Michels



On 6/13/2022 5:23 AM, Roland Geiger via Regionalforum-Saar wrote:

Salve,

nee, wußte ich nicht. Danke für den Hinweis. Im Moment lohnt sich noch jeder Hinweis 😎

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger



Am 13.06.2022 um 14:19 schrieb Dr. M. Franz:

„Pfister“ ist im Württembergischen ein sehr häufiger Name. Aber das wissen Sie sicher schon längst …

Michael Franz

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 12:40
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net; saarland-l(a)genealogy.net; Paul Hart via Pfalz-L; Hunsrueck-L; Jörg Wahrenberg; Elisabeth Mendel; Markus Detemple; Norbert EMANUEL; Stefan Handfest; Werner Cappel; Roland Geiger; Jens Schneider; Irene Mattern; hans-juergen-faust(a)t-online.de
Betreff: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

 

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

---------------------------

Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger




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Re: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/14 04:21:46
From: Anke Michels via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo Herr Geiger,

Ich muss mich leider korrigieren. Ich habe den Franz Pfistner nämlich inzwischen bei MyHeritage gefunden. Mit einigen weiteren Geschwistern, aber immer noch ohne Mathilde. Und mit einem Foto von Franz als Erwachsener und dem Sterbedatum 10 August 1994. Es handelt sich also wohl doch um die falsche Familie...

Viele Grüße,
Anke Michels


On 6/13/2022 12:18 PM, Roland Geiger via Regionalforum-Saar wrote:

Guten Abend, Frau Michels,

herzlichen Dank für den Hinweis.
Das scheint mir der Richtige zu sein: "F. Peter" ist dann "Franz Peter"-
Mit diesen Angaben fand ich den Eintrag auch bei ancestry. Dort schreibt man den Namen mit zusätzlichem "n" = Pfistner.

Dort gibt es noch einen Bruder namens Wilhelm, *27.01.1906.
Aber keine Schwester namens Mathilde, obwohl die angegebene Quelle Daten bis 1985 hat.


Name:

Franz Pfistner

Event Type:

Taufe (Baptism)

Birth Date:

6. Aug 1904 (6 Aug 1904)

Baptism Date:

21. Aug 1904 (21 Aug 1904)

Baptism Place:

Kuppenheim, Preußen, Baden

Father:

Franz Pfistner

Mother:

Anna Pfistner

Parish as it Appears:

Rastatt

 

 

Name:

Wilhelm Pfistner

Event Type:

Taufe (Baptism)

Birth Date:

27. Jan 1906 (27 Jan 1906)

Baptism Date:

18. Feb 1906 (18 Feb 1906)

Baptism Place:

Kuppenheim, Preußen, Baden

Father:

Franz Pfistner

Mother:

Anna Pfistner

Parish as it Appears:

Rastatt


Sehr seltsam. Aber ich gebe das so weiter, dann soll jemand in Kuppenheim die Daten prüfen lassen.

Danke nochmals

Roland Geiger




Am 13.06.2022 um 15:47 schrieb Anke Michels via Regionalforum-Saar:

Hallo,

Bei Family Search findet sich ein Franz Pfistner mit passendem Geburtsdatum, geboren in Kuppenheim in Baden.
https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:QPDV-2V5B

Viele Grüße,
Anke Michels



On 6/13/2022 5:23 AM, Roland Geiger via Regionalforum-Saar wrote:

Salve,

nee, wußte ich nicht. Danke für den Hinweis. Im Moment lohnt sich noch jeder Hinweis 😎

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger



Am 13.06.2022 um 14:19 schrieb Dr. M. Franz:

„Pfister“ ist im Württembergischen ein sehr häufiger Name. Aber das wissen Sie sicher schon längst …

Michael Franz

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 12:40
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net; saarland-l(a)genealogy.net; Paul Hart via Pfalz-L; Hunsrueck-L; Jörg Wahrenberg; Elisabeth Mendel; Markus Detemple; Norbert EMANUEL; Stefan Handfest; Werner Cappel; Roland Geiger; Jens Schneider; Irene Mattern; hans-juergen-faust(a)t-online.de
Betreff: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

 

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

---------------------------

Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger




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Re: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

Date: 2022/06/14 08:41:42
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

sic transit gloria mundi.
Das wäre ja auch zu einfach gewesen.
Und hatte doch schon so gut gepaßt.

Danke

Roland Geiger


Am 14.06.2022 um 04:21 schrieb Anke Michels via Regionalforum-Saar:

Hallo Herr Geiger,

Ich muss mich leider korrigieren. Ich habe den Franz Pfistner nämlich inzwischen bei MyHeritage gefunden. Mit einigen weiteren Geschwistern, aber immer noch ohne Mathilde. Und mit einem Foto von Franz als Erwachsener und dem Sterbedatum 10 August 1994. Es handelt sich also wohl doch um die falsche Familie...

Viele Grüße,
Anke Michels


On 6/13/2022 12:18 PM, Roland Geiger via Regionalforum-Saar wrote:

Guten Abend, Frau Michels,

herzlichen Dank für den Hinweis.
Das scheint mir der Richtige zu sein: "F. Peter" ist dann "Franz Peter"-
Mit diesen Angaben fand ich den Eintrag auch bei ancestry. Dort schreibt man den Namen mit zusätzlichem "n" = Pfistner.

Dort gibt es noch einen Bruder namens Wilhelm, *27.01.1906.
Aber keine Schwester namens Mathilde, obwohl die angegebene Quelle Daten bis 1985 hat.


Name:

Franz Pfistner

Event Type:

Taufe (Baptism)

Birth Date:

6. Aug 1904 (6 Aug 1904)

Baptism Date:

21. Aug 1904 (21 Aug 1904)

Baptism Place:

Kuppenheim, Preußen, Baden

Father:

Franz Pfistner

Mother:

Anna Pfistner

Parish as it Appears:

Rastatt

 

 

Name:

Wilhelm Pfistner

Event Type:

Taufe (Baptism)

Birth Date:

27. Jan 1906 (27 Jan 1906)

Baptism Date:

18. Feb 1906 (18 Feb 1906)

Baptism Place:

Kuppenheim, Preußen, Baden

Father:

Franz Pfistner

Mother:

Anna Pfistner

Parish as it Appears:

Rastatt


Sehr seltsam. Aber ich gebe das so weiter, dann soll jemand in Kuppenheim die Daten prüfen lassen.

Danke nochmals

Roland Geiger




Am 13.06.2022 um 15:47 schrieb Anke Michels via Regionalforum-Saar:

Hallo,

Bei Family Search findet sich ein Franz Pfistner mit passendem Geburtsdatum, geboren in Kuppenheim in Baden.
https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:QPDV-2V5B

Viele Grüße,
Anke Michels



On 6/13/2022 5:23 AM, Roland Geiger via Regionalforum-Saar wrote:

Salve,

nee, wußte ich nicht. Danke für den Hinweis. Im Moment lohnt sich noch jeder Hinweis 😎

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger



Am 13.06.2022 um 14:19 schrieb Dr. M. Franz:

„Pfister“ ist im Württembergischen ein sehr häufiger Name. Aber das wissen Sie sicher schon längst …

Michael Franz

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 12:40
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net; saarland-l(a)genealogy.net; Paul Hart via Pfalz-L; Hunsrueck-L; Jörg Wahrenberg; Elisabeth Mendel; Markus Detemple; Norbert EMANUEL; Stefan Handfest; Werner Cappel; Roland Geiger; Jens Schneider; Irene Mattern; hans-juergen-faust(a)t-online.de
Betreff: [Regionalforum-Saar] Pfister, nicht aus dem Ostertal

 

Hallo,

der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch, hat mich gebeten, diesen Fall den Listen vorzutragen und um Hilfe bei der Identifizerung der beiden Kinder zu bitten.

---------------------------

Im Mai dieses Jahres hat ein Mann aus Osterbrücken oberhalb seines Hauses, unterhalb des im Jahr 1935/36 aufgeschütteten Bahndammes für die Ostertalbahn, eine Sandsteinplatte (ca. 25 x 30 x 2 cm) im/auf dem Boden entdeckt und dem Heimat- und Kulturverein Ostertal übergeben.
Auf der Platte steht folgender Text:
 
Hier ruhen
die lieben Kinder
Fr. Josef Pfister
geb. den 6. August 1904
gest. den 9. Oktob. 1905
Mathilde Pfister
geb. den 13. März 1910
gest. den 30. April 1911
 
Im mittleren Ostertal gibt es den Familiennamen Pfister nicht. Im Raum St. Wendel kenne ich ihn auch nicht.
Wie die Platte an diesen Ort gekommen ist, ist nicht bekannt.

Hat jemand eine Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger




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[Regionalforum-Saar] Auf der Suche nach Peter Klein aus dem Köllertal, der in einer kalifornischen Goldgrube ar beitete

Date: 2022/06/15 18:18:33
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

ich bin schon wieder auf der Suche nach einer Familie mit dürftigen Angaben.

1859 wohnte in Güchenbach im Köllertal ein Schuhmacher namens Johann Klein, geboren um 1800. Er war verheiratet und hatte mindestens vier Kinder:

Johann, geb. um 1823
Peter, geb. ca. ca. 31.07.1829 (errechnet)
Conrad, geb. ca. 1832
Elisabetha, vermutlich etwas jünger

Peter war in den 1850ern in die USA ausgewandert und hatte sich in Pottsville, Pennsylvania, niedergelassen, wo er in einer Kohlengrube arbeitete. Bei ihm waren andere junge Männer aus seiner Heimat namens Peter Krebs, Peter Büch, Ludwig Dörr und Johann Gothie(r).

Von Dezember 1855 bis Oktober 1856 verließen die Männer Pennsylvania und reisten über 7000 englische Meilen weit ins kalifornische Sutter Creek im Amador County, um Gold zu schürfen. Der Goldrausch war da schon 10 Jahre alt, und die Ergebnisse waren nicht wirklich prickelnd.

Büch zog schließlich nach Ohio. Peter Klein, der in vielen Briefen seiner Familie in Güchenbach Geld in Form von Bargeld oder Wechseln sandte, hatte immer vor, zu seiner Familie nach Güchenbach zurückzukehren, hat das aber nie getan. Er hatte seine ganzen Ersparnisse in eine Quarzmühle gesteckt und fand nie mehr den Weg nach hause, weil das für ihn einen extremen Verlust bedeutet hätte. Er heiratete 1883 in Californieren und starb dort im September 1914 im Alter von 85 Jahren.

Vor zwei Jahren stolperte ich im Landesarchiv Saarbrücken über die Briefe, die er seinerzeit nach hause sandte; sie liegen dort im Nachlaß Hoppstädter. Peter Klein konnte vielleicht anfangs kein Englisch, und sein Schriftdeutsch war ebenfalls eine Katastrophe, aber er war ein heller Kopf, was sich in seinen Briefen widerspiegelt:

„Dann schreibet ihr mir, ich sollte wieder nach Deutschland kommen, Was ich biß jetzt noch nicht im Sinn habe; in Deutschland wieder forne anzufangen, und von jedem Steier, Oder sonst Buben herunter putzen zu lassen, und still dabei sein daß könte ich nicht mehr ertragen. Ihr glaubet villeicht, es würde mir schlecht gehen hir, das ist nicht der fall, Ich bin Gesund und kann Geld verdienen hir, und wo ich biß jetzt noch seie in Pottsville bei Johann Gothie, da bin ich als wie ich bei Euch zu Haus war.“

Ich weiß noch nicht, wie ich die Briefe veröffentliche. Zunächst versuche ich herauszufinden, woher Peter Klein überhaupt stammte. Denn in den Familienbüchern der katholischen und evangelischen Gemeinden des Köllertals konnte ich seine Familie nicht finden. Die Sterbedaten stammen aus den amerikanischen Quellen in ancestry.

Vielleicht hat jemand eine Idee.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Hexen im Heiligen Reich. Die Hexenverfolgung in geistlichen Territorien

Date: 2022/06/16 21:24:37
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend,


das ist eine Veranstaltung, da wäre ich glatt hingefahren - wenn ich nicht zeitgleich auf der Ostsee auf einem Segelboot unterwegs wäre.

Ich habe bei den Vorträgen einen gesehen, der mich sehr interessiert:

"Hexenverfolgungen im Kurfürstentum Trier
Johannes Dillinger, Oxford"

Da hab ich mich gefragt, wie kommt jemand mit dem Namen an die Uni Oxford und hält einen Vortrag über dieses Thema in diesem regionalen Raum.

Dort erfahren Sie, daß Johannes Dillingen ein deutscher Historiker ist und 1968 geboren wurde. Und zwar in Saarlouis.

Versuchen Sie es mal mit wikipedia "Johannes Dillinger, Oxford University"
Interessanter Eintrag.

Ergebenst

Roland Geiger

PS: Hab mir eben sein Buch "Uchronie. Ungeschehene Geschichte von der Antike bis zum Steampunk" bestellt und bin gespannt.



Hexen im Heiligen Reich. Die Hexenverfolgung in geistlichen Territorien

Veranstalter
Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung (AKIH); Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Fachbereich Geschichte

Veranstaltungsort
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Tagungshaus Weingarten

Gefördert durch Fritz Thyssen Stiftung


88250 Weingarten

Vom - Bis 14.09.2022 - 17.09.2022

Deadline 01.09.2022

Von Johannes Kuber, Fachbereich Geschichte, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Genaues Ausmaß und Bewertung der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen in geistlichen Territorien sind in der Forschung umstritten. Die Tagung widmet sich dem Thema in interdisziplinärer und vergleichender Perspektive. Sie nimmt dabei Strukturmerkmale, Akteure und Bevölkerungsgruppen sowie die jeweiligen politischen, kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und sozialen Grundvoraussetzungen in den Blick.

Geistliche Territorien, die meistens innerhalb des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation lagen, scheinen außergewöhnlich heftig von frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen erfasst worden zu sein. Die Bewertung dieses immer noch kontrovers diskutierten Phänomens bleibt umstritten: In letzter Zeit wurde die seit der Aufklärung als sicher angenommene Schuld der Kirche(n) an den Hexenverbrennungen relativiert, zuletzt die Verantwortlichkeit sogenannter „Hexenbischöfe“ hinterfragt.

Die internationale Tagung „Hexen im Heiligen Reich“ möchte die strukturelle, kulturelle oder mentale Anfälligkeit der Germania Sacra für Hexenverfolgungen interdisziplinär vergleichend untersuchen. Eine zentrale Frage dreht sich um die Verantwortlichkeit der geistlichen Territorialherren, ihrer Beratergremien und der mit weltlichen Juristen oder Laienschöffen besetzten Gerichte. Der Blick richtet sich sowohl auf die bekannten großen Verfolgungen (Fränkische Hochstifte, die Kurfürstentümer) als auch auf geistliche Gebiete, die keine oder wenige Hexenprozesse erlebten. Weitere zentrale Fragen sind unter anderem: Welche Rolle spielten einzelne (adelige) Amtsträger, Juristen und Berater? Welchen Einfluss nahmen Orden (z.B. die Jesuiten), geistliche Institutionen sowie spezifische theologische Positionen? Kann man von einer katholischen Dogmatisierung des Hexenglaubens sprechen? Welche inner- und interkonfessionellen Kommunikationsprozesse waren bedeutsam? Auf der Tagung soll außerdem diskutiert werden, ob die Analyse der einschlägigen Phänomene in den geistlichen Territorien den Schlussstein zum Verständnis der europäischen Hexenverfolgungen liefert.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an Vorträgen und Diskussionen teilzunehmen.

Tagungsleitung

Prof. Dr. Wolfgang Behringer (Universität des Saarlands, Saarbrücken)
Prof. Dr. Gerd Schwerhoff (Technische Universität Dresden)
PD Dr. Rita Voltmer (Universität Trier)
Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

Tagungskosten
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ: 215,00 EUR
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ: 191,00 EUR
- ohne Übernachtung und Frühstück: 104,00 EUR

Ermäßigt:
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ: 166,00 EUR
- ohne Übernachtung und Frühstück: 94,00 EUR

Anmeldung
Unter: https://www.akademie-rs.de/vakt_24248.

Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum 01. September 2022. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 06. bis 12. September 2022 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren.

Programm

Mittwoch, 14. September 2022
15:00 Uhr Begrüßung

Sektion 1: Allgemeine Rahmenbedingungen

15:30 Uhr
Geistliche Territorien im Alten Reich. Ein struktureller Überblick
Gerd Schwerhoff, Dresden

16:30 Uhr Kaffeepause

17:00 Uhr
Failed States? Frühmoderne Staatlichkeit in der Germania Sacra
Wolfgang Behringer, Saarbrücken

18:00 Uhr Abendessen

19:30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag: Die Tyrannei der Hexenbischöfe. Zum Ursprung eines populären Narrativs
Rita Voltmer, Trier

Tagesausklang in der Trinkstube

Donnerstag, 15. September 2022
08:00 Uhr Morgenimpuls / Frühstück

Sektion 2: Inquisition und Seelsorge

09:00 Uhr
Hexenverfolgung in den geistlichen Herrschaften der nachmaligen Westschweiz
Georg Modestin, Freiburg im Üechtland

10:00 Uhr Kaffeepause

10:30 Uhr
Hexenverfolgung im spanischen Weltreich. Zur Rolle der Inquisition im Vergleich mit der geistlichen und weltlichen Justiz
Iris Gareis, Frankfurt am Main

11:30 Uhr
Jesuiten im Einsatz. Kerkerseelsorge in geistlichen Territorien
Frank Sobiech, Würzburg

12:30 Uhr Mittagessen

Sektion 3: Geistliche Kurfürstentümer

15:00 Uhr
Hexenjustiz im Kurfürstentum Köln. Konjunkturen, Strukturen und Akteure
Peter Arnold Heuser, Bonn

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr
Hexenverfolgungen im Kurfürstentum Trier
Johannes Dillinger, Oxford

Sektion 4: Klosterterritorien

17:30 Uhr
Die Hexenprozesse in der Fürstabtei Kempten
Birgit Kata, Kempten

18:30 Uhr Abendessen

20:00 Uhr
Planungen des Arbeitskreises Interdisziplinäre Hexenforschung (AKIH)

Freitag, 16. September 2022
08:00 Uhr Morgenimpuls / Frühstück

Sektion 5: Fränkische Hochstifte

09:00 Uhr
Hexenverfolgung im Hochstift Würzburg
Robert Meier, Marburg

10:00 Uhr Kaffeepause

10:30 Uhr
The Eichstätt Witch Persecutions in Comparative Perspective
Jonathan Durrant, Pontypridd

Sektion 6: Rheinisch-westfälische Hochstifte

11:30 Uhr
Whodunit? Hexenverfolgungen im Fürstbistum (und Fürstentum) Minden. Ein Problemaufriss
Uschi Bender-Wittmann, Minden

12:30 Uhr Mittagessen

15:00 Uhr
Teufelskinder. Hexenverfolgung und gesellschaftliche Stigmatisierung im Hochstift Paderborn (1601–1703)
Sarah Masiak, Detmold

16:00 Uhr Kaffeepause

Sektion 7: Außerdeutsche geistliche Territorien

16:30 Uhr
Hexenverfolgungspraxis im Hochstift Brixen
Hansjörg Rabanser, Innsbruck

17:30 Uhr
Der Widerhall der Hexenprozesse im Fürstentum Neisse 1651–1652 in Prag und Ostböhmen
Petr Kreuz, Prag

18:30 Uhr Abendessen

20:00 Uhr
Eveline Haslers Gestaltung eines Hexenprozesses im weltlichen Damenstift Buchau im Roman „Die Vogelmacherin“
Waltraud Maierhofer, Iowa City

Samstag, 17. September 2022
08:00 Uhr Morgenimpuls / Frühstück

Sektion 8: Komparative Ansätze

09:00 Uhr
Protestantische Geistliche als Hexenmeister – Ausnahmefall oder Stereotyp?
Alison Rowlands, Colchester

10:00 Uhr Kaffeepause

10:30 Uhr
Protestantische Fürstbischöfe und die Hexen. Hexenverfolgungen in geistlichen Territorien im Norden des Reichs
Rolf Schulte, Ahrensburg

11:30 Uhr Schlussdiskussion

12:00 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung

Kontakt
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Geschäftsstelle
Fachbereich Geschichte
Im Schellenkönig 61
70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 752
E-Mail: geschichte(a)akademie-rs.de
https://www.akademie-rs.de/vakt_24248



Zitation

Hexen im Heiligen Reich. Die Hexenverfolgung in geistlichen Territorien. In: H-Soz-Kult, 16.06.2022, <www.hsozkult.de/event/id/event-128025>.


[Regionalforum-Saar] In dem Kerker saßen zu St. Wendel an der Blies ...

Date: 2022/06/18 10:18:53
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

In seinem Buch „Die Keller’sche Gesellschaft“ über die Unruhen von 1832 im Fürstenthum Lichtenberg und ihre gerichtliche Aufarbeitung geht Franz-Josef Kockler auf Seite 74 auch auf das sog. „Schmugglerurteil“ vom 14. April 1832 ein.

Da einer der beteiligten „Schmuggler“ über ein paar Ecken mit mir verwandt ist, habe ich vor ein paar Jahren dazu recherchiert und im Landesarchiv Saarbrücken dazu diesen Bittbrief als Abschrift gefunden [
Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Bestand 382 Nr. 414, Zollvergehen, Seite 43-46]:

„Reitscheid, den 5. September 1833.

Durchlauchtigster Herzog

Das unglücklichste Ereigniß, was nur immer den Frieden und das Glück sorgloser Menschen trüben kann, hat bereits seit einem Jahre die Ruhe und den Frieden von vier Familien gestört. Fünf Glieder derselben – worunter ein Vater vier Söhne – waren beschuldigt, Zollvergehen unter erschwerenden Umständen verübt zu haben, weil steuerpflichtige Gegenstände „einzuschwärzen“ gesucht und die von den Zollbeamten konfiszierten Waaren alsbald mittelst Zusammenrottung und vorgeblicher theilweiser Bewaffnung wieder genommen haben sollten. – Nach einer 22-wöchentlichen Gefangenschaft wurden die fünf Beschuldigten in Erster Instanz von der gegen sie gerichteten Klage vollkommen entbunden, dann aber auf eingelegte Appellation hin in Zweiter Instanz verurtheilt;

Jacob Becker

zu 3 jähriger Gefängnisstrafe

Michel Becker

zu halbjähriger Gefängnisstrafe,

Jacob Kirsch,
Jacob Becker,
Sohn von Anton,
Peter Geiger

zu halbjähriger Gefängnisstrafe, 48 Thler Geldstrafe oder 76 Tage Gefängnisbuße, zu 23 Gulden Confiscation und zwölf Thaler einfacher Beträge der Gefälle, sämmtlich solidarisch in die Kosten


So hart diese Strafen erscheinen, und so viele derselben immer cumulirt sein mögen,- von den Verurtheilten wurde dieser Act der Gerechtigkeitspflege mit eben der hohen Achtung für die Gewissenhaftigkeit der Richter selbst hingenommen, als dies bei dem ersten freisprechenden Urtheile der Fall gewesen war. Die Thatsache - dass drei Richter das "unschuldig"aussprachen, während andere drei Richter das "schuldig" erkannten - konnte bei ihnen nur in sofern traurige Empfindungen wecken, als sie, – Menschen von geringer Bildung, niederer Herkunft, von beschränkten Begriffen – einer Strafe unterworfen wurden, über deren Anwendbarkeit sechs Männer - sämtlich von hoher Bildung, großen wissenschaftlichen Kenntnissen und vorherrschendem Talente - nach ihren juristischen Ansichten in zwei gleiche Hälften geteilt sind, einer Strafe, wovon die Rechtmäßigkeit aber nicht mehr dargethan ist als die Unrechtmäßigkeit erwiesen ist. Nicht allein, dass überhaupt die Frage, ob ein Zollvergehen möglich gewesen, für und gegen entschieden worden - die Hauptfrage im vorliegenden Falle ob der Begriff der Rebellion nach Art. 209 des Code Penal sich construiren lasse, da doch Rebellion nur an prepesés des douances (Mauth Offiziere) und überhaupt nur an Beamten verübt werden kann, deren Bestimmung es ist, die Gesetze, Urteile und Befehle der Verwaltung und Justiz zum Vollzug zu bringen, wohin zum Beispiel Militair, Gensdarmerie, Huissiers gehören, und ob ein gemeiner Mauthbeamter in diese Cathegorie zu rechnen sei oder nicht, ebenfalls zum Nachteil der Petenten entschieden, ist eine zwischen den angesehensten französischen Rechtslehrern, wohin Carnot, Carré und Legraverend gehören, streitige Frage.

In einem Rechtsstreite der Art (worin demnach alle Behauptungen contraversiren), unterlagen die Inculpaten [Angeklagten]. Wenn dort die Rechtsfrage mit ebenso viel Grund für als gegen den Beklagten hätte unterstützt werden können - und wenn die Entscheidung für die ein oder andere Ansicht am Ende das Werk des Menschenverstandes ist, wo es von dem sehr festen Anhaltspunkte in das der bloßen Speculation übergeht – dann möchte es nicht am unrechten Orte sein vor dem Throne höchst derselben, daß sie das Recht im Staate mit dem ewig und unwandelbaren Rechte in der Menschenbrust in Einklang zu setzen sich bestreben, die unschuldige Handlungsweise der Beschuldigten zu berühren.

Nach einer Ansicht, die zur Zeit der Tat die herrschende Ansicht war, übertraten sie kein Gesetz, wenn sie gegen die Zollverordnung sich verfehlten, – wenn sie auch nicht selbst diese Ansicht zu prüfen vermochten, so schenken sie ihr doch Glauben, – theils weil sie großes Ansehen behauptete, theils weil diese Ansicht mit ihren Wünschen und dem herrschenden Volksglauben, dass es keine Sünde sei, den Zoll zu umgehen, concidirte [übereinstimmte]. So - und weil nach bekannter Erfahrung jedes neue Gesetz, welches der Willkür der Bürger hinderlich in den Weg tritt, zu einem Kampfe gegen das Gesetz aufzufordern scheint – kam es, dass die Bittsteller versuchten, ihren Bedarf an ausländischen Waaren unverzagt über die Grenze zu bringen. Indem aber der Zollbeamte dieselben confiscirte, schien er ein unerlaubtes Hinderniss ohne gesetzliche Befugnis in den Weg zu legen. Er hatte widerrechtlich ihr Eigentum weggenommen.

Dieses wiederzugewinnen, reizte den jugendlichen Unternehmungsgeist und war ein natürliches und wie sie glaubten unschuldiges, kein strafbares Mittel, sich vor Beeinträchtigung zu wahren.

Die ehrfurchtsvollen Bittsteller waren Jacob und Michel Becker, die beide die ältesten unter sieben Geschwistern sind,
wovon Jakob Kirch seine Familie von Frau und zwei kleinen Kindern nämlich durch sein Gewerb als Schuster erhält,
wovon Jacob Becker II als einziger Sohn einen Vater von 60 Jahren und eine sieche Mutter durch sein Gewerb als Maurer kümmerlich durchbringt
wovon Peter Geiger als ältester Bruder von sieben unerzogenen Kindern die schwersten Pflichten willig erfüllt.

Die Bittsteller, obgleich arm ohne Unterschied, aber doch fromm und redlich, sind ruhige und friedfertige Leute, die sich noch nie der mindesten Gesetzesübertretung schuldig gemacht hatten.
Die Bittsteller, welche vor ihrem Gewissen nicht die mindeste Schuld, wohl aber ihrem Verstande einen jugendlichen Streich zu verantworten haben – die seit 22 Wochen im Kerker ihrer Freiheit und ihrer Lebensbedürfnisse beraubt waren – sie scheuen die Entfernung nicht, welche leider Eure herzogliche Durchlaucht vom Fürstenthum Lichtenberg trennt.

Verurteilt zu Gefängnisstrafe, die sie in der unverdorbenen Jugend für lange in die Gesellschaft gewöhnlicher Verbrecher führen würde, verurteilt zu Geldstrafen, die ihr ganzes Vermögen als Opfer fordern würden, schützt sie von dem verzweifelten Gedanken physischer und moralischer Vernichtung nur noch die letzte Hoffnung, dass ein gnädiger Fürst mit landesväterlichen Gesinnungen den Thron seiner Väter zitiere, der durch geneigtester Gewähr der ehrfurchtsvollen Bitte um Erlass der ausgesprochenen Strafen einzig Hülfe zu gewähren vermag, wo schauerlich Elend an der Hütte pocht.

In tiefster Ehrfurcht verharren
Ew. Herzogl. Durchlaucht
ergebene
Peter Geiger. Michel Becker.
Jacob Becker. Jacob Becker.
Jacob Kirch Hand X Zeig“

Also wurde der erste Freispruch der fünf, über den Kockler schreibt, später (August 1833) wieder kassiert und durch einen Schuldspruch ersetzt.

Denn im September 1833 saßen die fünf immer noch (oder schon wieder) im Gefängnis.
Diese Abschrift befindet sich in den Akten des Appelations-Gerichts zu St. Wendel, weil das herzögliche Ministerium sie am 1. Oktober 1833 dorthin sandte „zur Abgabe ihres Gutachtens über die Zuläßigkeit dieses Gesuchs.“

Wie das ausging, schaue ich mir bei meinem nächsten Besuch im Landesarchiv an.

Bene vale.

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] am Samstag: Das historische St. Wendeler Landratsamt kann besichtigt werden

Date: 2022/06/20 22:21:26
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Das historische St. Wendeler Landratsamt kann besichtigt werden

Jährlich werden zum „Tag der Architektur“ gelungene Projekte der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung ausgewählt, die besichtigt werden können. Im Saarland sind es in diesem Jahr 14 Objekte. Darunter das historische Landratsamt in St. Wendel, Mommstraße 23 – als gelungenes Beispiel für eine architektonische Neugestaltung.

Das denkmalgeschützte Landratsamt wurde in den Jahren 1899/1900 von dem Architekten Hans Weszkalnys als „Kreisständehaus“ erbaut. Seit 1930 wird das Haus „Landratsamt“ genannt, bis heute sind dort Teile der Kreisverwaltung untergebracht.

Das Architekturbüro Bernd Brill aus St. Wendel wurde Ende 2019 beauftragt, das Gebäude zu sanieren. Dabei standen die energetische Ertüchtigung des Denkmals, die Angleichung an die aktuellen Brandschutzbestimmungen und die barrierefreie Erschließung des Verwaltungsgebäudes im Vordergrund. Während der Arbeiten traten hinter abgehängten Decken und Wandverkleidungen längst vergessene Raumgestaltungen zutage, die rekonstruiert wurden.

Besichtigt werden kann das Gebäude am Samstag, 25. Juni, 14 bis 17 Uhr.

-----------------

Meine Meinung: Kann ich sehr empfehlen. Allein das Obergeschoß sieht absolut toll aus. Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Die Kleine Eiszeit (1430 –1830) in Unterricht und Lehre. Perspektiven, Ans ätze und Beispiele – Die Pfalz und ihre Nachbarreg ionen

Date: 2022/06/20 22:25:57
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Die Kleine Eiszeit (1430–1830) in Unterricht und Lehre. Perspektiven, Ansätze und Beispiele – Die Pfalz und ihre Nachbarregionen

Herausgeber Konersmann, Frank; Möller, Lenelotte

Reihe Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (120)

Erschienen Speyer 2020: Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften

Anzahl Seiten 192 S.

Preis € 17,50

ISBN 978-3-932155-44-4


Inhalt
meinclio.clio-online.de/uploads/media/book/toc_book-59799.pdf


Rezensiert für H-Soz-Kult von  Reinhard Ferdinand Nießner, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Der hier anzuzeigende, von Frank Konersmann und Lenelotte Möller herausgegebene Sammelband Die Kleine Eiszeit (1430–1830) in Unterricht und Lehre gliedert sich in drei Hauptteile: Auf eine forschungszentrierte Einführung (S. 11–40) von Frank Konersmann folgen Eindrücke und Erfahrungen im schulischen Unterricht (S. 41–104) und schließlich Eindrücke und Erfahrungen in der universitären Lehre und in anderen Berufsfeldern (S. 105–168). Dabei geht der zweite Teil auf eine zweitägige Tagung im Mai 2017 zurück, auf der Ergebnisse eines zweijährigen Projekts zur Kleinen Eiszeit zwischen den Herausgeber:innen und einigen Gymnasien in der Pfalz präsentiert wurden.

Dieser Entstehungskontext des Sammelbandes ist von doppelter Bedeutung. Denn zum einen erlangte das Thema der Kleinen Eiszeit an den beteiligten Gymnasien einen gebührenden Stellenwert. Das Projekt kann somit als Vorbild für die Integration klimageschichtlicher Fragestellungen an Schulen gelten. Dieser Hintergrund ist zum anderen aber auch im Hinblick auf die im Vorwort genannten Projektziele und die Adressat:innen zu reflektieren. So war es Ziel des Projekts, Schüler:innen „mit Methoden und Konzepten der Geschichtswissenschaft“ (S. 7) vertraut zu machen. Der Band richtet sich folglich 1.) „an junge […] Menschen“, um sie für Geschichte zu begeistern; 2.) an „Lehrer, Berufsverbände und Bildungspolitiker“, die sich für eine Verankerung der „Historisierung der Klimafrage“ in Lehrplänen einsetzen sollten; 3.) „sowohl [an, RFN] Berufsverbände und Schulbuchverlage als auch Landes- und Regionalhistoriker“, da „es bis heute an Lehrmaterial zu Themen der Historischen Klimaforschung mangelt“; und 4.) an „Dozenten und Forscher“ (S. 8).

Im Hinblick auf die zuletzt genannte Adressatengruppe verdienen zwei Beiträge eine inhaltliche Besprechung. Zunächst ist die Einführung von Frank Konersmann zu nennen. Darin reflektiert der Autor die grundlegenden methodischen Probleme, zwischen klimatisch feststellbaren Schwankungen und deren gesellschaftlichen Auswirkungen kausale Wirkungszusammenhänge herauszuarbeiten (S. 14f.). Für die Modellierung dieser komplexen Zusammenhänge empfiehlt der Autor das Klimawirkungsmodell LIATIMP („Little Ice Age-type Impacts“) von Christian Pfister (S. 17–19). Konersmann setzt sich dabei kritisch mit klimadeterministischen Deutungen der Hexenverfolgung auseinander (S. 23–29), wie sie etwa durch den Historiker Wolfgang Behringer vorgetragen wurden.[1] Eine solch monokausale Deutung dieses Phänomens sei eine „höchst eigenwillige Konstruktion“ (S. 26), welche die vielschichtigen soziokulturellen und religiösen Grundlagen frühneuzeitlicher Gesellschaften systematisch ausblende. Abschließend betont Konersmann die Leistungen der Landes- und Regionalgeschichte, die sich bereits lange vor der Etablierung der Historischen Klimaforschung mit klimageschichtlichen Fragestellungen auseinandersetzte (S. 29–37).

Zweitens ist der Beitrag Klimageschichte der Frühneuzeit als Topos der universitären Forschung und Lehre (S. 105–125), verfasst von einem siebenköpfigen Autor:innen-Team um den Freiburger Physischen Geografen und Historischen Klimatologen Rüdiger Glaser, all jenen zu empfehlen, die sich in der universitären Lehre der Klimageschichte annehmen möchten. Aus dem umfassenden Erfahrungsschatz Glasers schöpfend, werden verschiedene methodische Zugänge zur Klimageschichte in der Lehre didaktisch anschaulich aufbereitet. Der Historischen Klimatologie weisen die Autor:innen eine „besondere Brückenfunktion“ (S. 107) zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu. Dies könne mithilfe einer Sensibilisierung für geschichtswissenschaftliche Methodik und einer damit einhergehenden Aufwertung der „Archives of Societies“[2] erreicht werden.

Aus klimageschichtlicher Perspektive entspricht der im Titel gesetzte Beginn der Kleinen Eiszeit im Jahr 1430 allerdings nicht dem aktuellen Forschungsstand. Vielmehr müsste er bereits um 1300 angesetzt werden.[3] Zwei weitere Inkonsistenzen und Fehler sind bei der Datierung des Spörer- (1421–1550) und Maunder-Minimums (1645–1715) festzustellen. Die Periodisierung dieser Phasen geringerer Sonnenaktivität, die zur Verschlechterung des Klimas während der Kleinen Eiszeit beitrugen, erfolgt bei Konersmann und im relevanten Aufsatz von Michael Götzelmann (S. 127–153) nicht einheitlich. Die Datierung des Spörer-Minimums ist innerhalb der Forschung zwar nicht unstrittig[4], was Konersmann auch reflektiert (S. 17, Anm. 41), doch während er dieses Minimum „zwischen 1430 und 1460“ (S. 17) datiert, geht es bei Götzelmann von 1415 bis 1534 (S. 131). Ebenso setzt Letzterer den Beginn des Maunder-Minimums in der Überschrift (S. 127) und im Fließtext (S. 129) im Jahr 1630 und damit entgegen der Forschung und Konersmanns Angaben (S. 17) 15 Jahre zu früh an.

Darüber hinaus erschweren weitere inhaltliche, sprachliche und gravierende formale Mängel das Verständnis einiger Beiträge ungemein. Oft ist guter Wille, Empathie und kritische Hermeneutik gefragt, um den Texten Sinn abzutrotzen. So fällt es mitunter schwer, die Interpretation von Diagrammen im Text mit den Diagrammen selbst zur Deckung zu bringen, wie bei den Beiträgen von Gerhard Fieguth und Katharina Willig (S. 52–56, Abb. 14–18) und Götzelmann (S. 143, Grafik III; S. 144, Grafik IV, S. 146, Grafik VI), oder wenn Verweise im Text auf die Abbildungen fehlerhaft sind.[5]

In formaler Hinsicht ist die den gesamten Band durchziehende uneinheitliche Zitierweise zu kritisieren. Exemplarisch sei hierfür auf den letzten Beitrag von Pascal Kremer et al. (S. 155–168) verwiesen, in dem mindestens acht verschiedene Zitiervarianten Verwendung finden, und auf die erste Seite der – im Übrigen unvollständigen – Gesamtbibliografie, wo mindestens fünf unterschiedliche Varianten ins Auge fallen. Auf sprachlicher Ebene erschweren immer wieder Tipp- und Flüchtigkeitsfehler sowie grammatikalische Ungenauigkeiten den Lesefluss. Auf eine gendergerechte Sprache wurde ebenfalls verzichtet. Der Sammelband hätte dringend einem gründlichen Lektorat unterzogen werden müssen.

Kommt man abschließend aber erneut auf den eingangs erwähnten Entstehungskontext und die Zielsetzung des Sammelbandes zurück, so dürfte es sich ungeachtet der hier angeführten Kritikpunkte insgesamt doch um ein erfolgreiches Projekt handeln. Die Schüler wurden teils innerhalb von nur vier Tagen „in der letzten Schulwoche“ (S. 67) mit geschichtswissenschaftlichen Methoden, Ansätzen und Fragestellungen zur Kleinen Eiszeit vertraut gemacht. Die Beiträge von Noah Fußer et al. (S. 67–82), Alexander Weiland et al. (S. 83–93) und Alisa Finkele et al. (S. 95–104) verdeutlichen, dass die Schüler:innen kritisches, wissenschaftliches Arbeiten erlernt haben, da sie adäquate Fragestellungen formulieren, Kriterien für das eigene methodische Vorgehen reflektieren und plausibel präsentieren sowie Forschungsergebnisse der Sekundärliteratur zu interpretieren wissen. Auch wenn die Beiträge des zweiten Teils für den wissenschaftlichen Gebrauch weniger geeignet scheinen, so kann der Sammelband insgesamt als gelungenes Anschauungsmaterial und Richtschnur für zukünftige Projekte gelten, um die „Historisierung der Klimafrage“ auch im schulischen Bereich voranzutreiben; wobei dann aber gezielt auf die Fallstricke bei der Arbeit mit Schülern zu achten wäre.

Anmerkungen:
[1] Wolfgang Behringer, Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung, 7. Aufl., München 2019, S. 165–195.
[2]
Stefan Brönnimann / Christian Pfister / Sam White, Archives of Nature and Archives of Societies, in: Sam White / Christian Pfister / Franz Mauelshagen (Hrsg.), The Palgrave Handbook of Climate History, Basingstoke 2018, S. 27–36, hier S. 30.
[3] Vgl. White / Pfister / Mauelshagen (Hrsg.), Climate History, S. 181, 254, 268.
[4] Chantal Camenisch et al., The 1430s: a cold period of extraordinary internal climate variability during the early Spörer Minimum with social and economic impacts in north-western and central Europe, in: Climate of the Past 12 (2016), S. 2107–2126, hier S. 2108, datieren das Spörer-Minimum zwischen 1421 und 1550.
[5] So im Beitrag von Gerhard Fieguth / Katharina Willig, Entwicklung der Getreideerträge in der Nordpfalz an der Wende vom 15. auf das 16. Jahrhundert (S. 41–66) auf S. 44, Abb. 1 (=Abb. 2); S. 47, Abb. 1 (=Abb. 2 und 3); S. 51, Abb. 11–13 (=Abb. 11–15). Nur ein besonders augenfälliges Beispiel: Fieguth und Willig weisen einerseits zwar darauf hin, dass die Kellerei Landsburg in der Nordpfalz im Jahr 1536 bei der Dinkelernte einen „Totalausfall“ (S. 51) zu verzeichnen hatte, betonen aber andererseits, dass der Ernteertrag in diesem Jahr „nicht notiert“ (S. 51) worden sei. Letzteres lässt, vor allem weil nach 1536 die Überlieferung ohnehin abbricht, noch keineswegs gesichert auf einen „Totalausfall“ schließen, auch wenn dieser mit klimageschichtlichen Daten zu plausibilisieren versucht wurde. Auf Abb. 15 (S. 54) staunt man entgegen den obigen Angaben zum „Totalausfall“ bzw. zur nicht erfolgten Registrierung der Ernte für 1536 über die ergiebigste Ernte (ca. 240 Malter) im Untersuchungszeitraum, die im Text (S. 54) wiederum mit 205,75 Matern für das Jahr 1533 angesetzt ist.

Zitation

Reinhard Ferdinand Nießner: Rezension zu: Konersmann, Frank; Möller, Lenelotte (Hrsg.): Die Kleine Eiszeit (1430–1830) in Unterricht und Lehre. Perspektiven, Ansätze und Beispiele – Die Pfalz und ihre Nachbarregionen. Speyer 2020: ISBN 978-3-932155-44-4,
, In: H-Soz-Kult, 21.06.2022, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-94715>.




 

[Regionalforum-Saar] „300 Jahre Mariahütte “

Date: 2022/06/22 13:34:16
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

das Buch „300 Jahre Mariahütte“ kann ab sofort bei der Gemeinde Nonnweiler gekauft oder bestellt werden.

Der Preis beträgt 24 Euro plus ggf. Versand.
Bitte wenden Sie sich an:

Gemeinde Nonnweiler
Trierer Straße 5
66620 Nonnweiler
Telefon: 06873/660-0
Telefax: 06873/660-94

Email rathaus(a)nonnweiler.de


[Regionalforum-Saar] G. Wiechmann: Von der deutschen Flugscheibe zum Nazi-UFO

Date: 2022/06/24 09:33:22
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

G. Wiechmann: Von der deutschen Flugscheibe zum Nazi-UFO

 

Autor Gerhard Wiechmann

Erschienen Paderborn 2022: Ferdinand Schöningh

Anzahl Seiten XI, 174 S., 34 SW- und 13 Farb-Abb.

Preis € 39,90

ISBN 978-3-506-78742-2


Inhalt meinclio.clio-online.de/uploads/media/book/toc_book-75477.pdf

 

Rezensiert für H-Soz-Kult von Tilmann Siebeneichner, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

75 Jahre nach ihrer (vorgeblich) ersten Sichtung sind UFOs wieder oder vielmehr weiterhin in aller Munde. Während im Zuge der vom US-Verteidigungsministerium freigegebenen Akten gegenwärtig vor allem darüber diskutiert wird[1], inwieweit es sich bei den dort dokumentierten Beobachtungen tatsächlich um absichtsvoll gesteuerte, unidentifizierte Flugobjekte – so die klassische Definition von UFOs – handeln könnte oder doch eher um unidentifizierte Luftphänomene – also etwa auch physikalisch-meteorologisch bedingte Erscheinungen (UAP = Unidentified/Unexplained Aerial Phenomenon) –, erhitzte in den späten 1940er-Jahren eine andere Frage die Gemüter. Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und in Anbetracht der sich verhärtenden Blockkonfrontation wurde seinerzeit intensiv darum gestritten, ob diese „Flugobjekte“ – für die sich rasch die Bezeichnung „fliegende Untertassen“ etablierte – außerirdischen Ursprungs seien oder vielmehr geheime, neuartige Technologien des Systemrivalen. Ein besonders obskures Narrativ etablierte sich bald nach den ersten Berichten vorgeblicher UFO-Sichtungen in Westeuropa: Die 1947 vom US-amerikanischen Piloten Kenneth Arnold und in seiner Folge von vielen anderen beobachteten Flugobjekte seien definitiv irdischen Ursprungs; bei ihnen handle es sich um Weiterentwicklungen einer Technologie, die von den Nationalsozialisten noch während des Krieges erprobt worden sei. Die sogenannte „Nazi-Flugscheibe“ ist seitdem ein fester Bestandteil der UFO-Mythologie.

Der Geburt dieses „medialen Phantoms“, wie Gerhard Wiechmann es nennt, sowie seinen „Metamorphosen“ während des Kalten Krieges (und danach) gilt das Erkenntnisinteresse dieses Buches. Neben dem rund 30-seitigen Einleitungskapitel und einem knappen, ausblickartigen Schluss untergliedert es sich in drei Hauptteile. Wie der Verfasser zu Beginn des zweiten Kapitels zeigt, entstand die Legende von den Nazi-Flugscheiben offenbar ziemlich genau zur selben Zeit in Italien und Deutschland. Aus nicht näher erläuterten, offenbar pragmatischen Gründen konzentriert sich Wiechmann im Folgenden aber ausschließlich auf die Geschichte der Nazi-Flugscheibe in (West-)Deutschland. Hier geisterten seit den frühen 1950er-Jahren einige Personen mit zweifelhaften biographischen Referenzen durch den Blätterwald, die alle für sich in Anspruch nahmen, während des Zweiten Weltkrieges in die geheimen Rüstungsaktivitäten der Nationalsozialisten involviert gewesen zu sein und in diesem Kontext entscheidende Beiträge zur Entwicklung eines kreisrunden Fluggeräts geleistet zu haben. Zwar wichen die individuellen Angaben voneinander ab, ob sich die Geräte noch im Planungsstadium befanden, bereits flugtauglich waren oder einzelne sogar den heranrückenden Sowjets in die Hände fielen. Das Narrativ jedoch war geboren: „Fliegende Untertassen existieren“, zitiert der Verfasser eine Zeitungsnotiz von 1954, „und ihre ersten Konstrukteure waren – Deutsche!“ (S. 73).

Kapitel 3 zeigt, wie populäre westdeutsche Medien diese Sensationsmeldung in den Folgejahren bis etwa 1970 aufgriffen und so dazu beitrugen, dass die „Flugscheibenlegende“ zu einem anerkannten Narrativ avancierte, das zum Ende der 1950er-Jahre sogar Einzug in Publikationen des Bundesamtes für Zivilschutz oder der Bundeswehr erhielt. Zwar meldeten sich Mitte der 1970er-Jahre einige kritische Stimmen, die nach Ansicht des Verfassers geeignet gewesen wären, der Legende von der Nazi-Flugscheibe jegliche Grundlage zu entziehen. Ein zu dieser Zeit einsetzendes neues Interesse an UFOs – befeuert etwa durch Blockbuster wie Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (1977) – wie auch ein breites Interesse an angeblichen Nazi-Verschwörungen – wiederum befeuert durch populäre Bestseller wie Frederick Forsyths Roman „Die Akte Odessa“ (1972) – sorgten Wiechmann zufolge jedoch dafür, dass die Legende neuen Aufwind erhielt und sich zu verselbstständigen begann.

Kapitel 4 widmet sich dann der Flugscheibenlegende nach dem Ende des Kalten Krieges. Im Mittelpunkt steht hier ein Mann namens Andreas Epp (1914–1997), der sich bereits in den 1950er-Jahren als Luftfahrtingenieur zu profilieren suchte und sich im Zuge dessen als Konstrukteur einer fliegenden Untertasse, des „Omega-Diskus“, ausgab. Bemerkenswerterweise begann Hepp aber erst nach 1990 zu behaupten, er habe seinerzeit nicht nur Kontakte zu hochrangigen Nationalsozialisten wie dem Generalluftzeugmeister Ernst Udet gehabt, sondern sei auch der eigentliche Urheber des Flugscheibenprinzips, von dem all die anderen in den 1950er-Jahren behauptet hatten, es handle sich um ihre Erfindung. Epp scheint es Wiechmann zufolge in erster Linie um persönliche Geltungssucht und Anerkennung als Luftfahrtingenieur gegangen zu sein. Nachdem ihm diese verwehrt geblieben war, halfen ihm jene Nazi-Meriten, mit denen sich seine inzwischen allesamt verstorbenen Konkurrenten gebrüstet hatten, zumindest dabei, nach 1990 zum einflussreichen „Kronzeugen“ einer eher obskuren „Flugscheibenszene“ zu avancieren (S. 130).

Auf diese Szene geht der Verfasser jedoch nur ausblickartig ein. Sein erklärtes Ziel ist es hingegen, zu untersuchen, wie ein „populärer Mythos im Grenzgebiet zwischen fact und fiction“ zu einer Zeit entstehen konnte, in der die „Medien noch völlig analog waren“ (S. X). In sorgfältiger und sicher mühevoller Forschungsarbeit hat Wiechmann vermutlich sämtliche Artikel zusammengetragen, die zwischen 1950 und 1990 zum Thema „Nazi-Flugscheiben“ in der westdeutschen Presse erschienen sind. Besonders hervorzuheben ist, dass die meisten dieser Artikel im Verlauf von Wiechmanns Untersuchung auch gezeigt werden. Viele von ihnen waren reich bebildert mit futuristischen Zeichnungen, seltsamen Konstruktionsplänen und verschwommenen Fotos angeblicher Nazi-UFOs, die eine ganz eigene Faszination entfalten. Umso bedauerlicher ist, dass der Verfasser sie als reine Illustrationen verwendet, auf die „generativ“-gestalterischen und „kommunikativ“-sinnstiftenden Aspekte dieser teils spektakulären, teils geheimnisvoll anmutenden Bilder und Ausführungen hingegen nicht weiter eingeht.[2]

Wie die abschließenden Ausführungen zu einem langjährigen Kritiker der Nazi-Flugscheiben-Legende namens Hans Justus Meier nahelegen, scheint dem Verfasser auch daran gelegen zu sein, dessen kritischen Interventionen Gehör zu verschaffen. Meier hatte bereits in den 1970er-Jahren zur Gruppe derjenigen gezählt, die diesen modernen Mythos zu widerlegen suchten, war jedoch von der damaligen „UFO-Welle“ übertönt worden. Knapp 50 Jahre später hat Wiechmann eine Reihe von Luftfahrt-Experten konsultiert, die Meiers publizierte Einlassungen mit ihrer fachlichen Autorität beglaubigen. Verwendet Wiechmann also auch beträchtliche Mühen darauf, den modernen Mythos von der Nazi-Flugscheibe ein für alle Mal zu entkräften, fragt er leider nicht danach, warum dieser sich innerhalb von knapp einem Jahrzehnt derart breit in der westdeutschen Gesellschaft etablieren konnte und nach dem Ende des Kalten Krieges ein spektakuläres Comeback in rechtsradikalen Kreisen des wiedervereinigten Deutschlands erfuhr.[3]

Diese Begrenzung des Blicks ist schade, da Wiechmanns höchst interessante Befunde eine Reihe spannender Fragen aufwerfen: Was sagt die Tatsache, dass selbst einflussreiche westdeutsche Leitmedien wie die „Welt“ oder das ZDF die Legende von der Nazi-Flugscheibe unkritisch reproduzierten, wie der Verfasser zurecht bemerkt, über die bundesrepublikanische Vergangenheitspolitik der 1950er- und 1960er-Jahre aus? Wie verbreitet war der Glaube an Nazi-„Wunderwaffen“ vor und nach 1945, wenn sich der Mythos von der Nazi-Flugscheibe derart rasch und reibungslos etablieren konnte, wie der Autor es beschreibt? Was bedeutet wiederum ein offenbar weitverbreiteter Glaube an die vermeintlichen Fähigkeiten nationalsozialistischer Luftfahrtingenieure und -konstrukteure für die (Re-)Konstituierung westdeutscher Astrokultur nach 1945? Und was besagt die Tatsache, dass erste Artikel zur angeblichen Nazi-Flugscheibe nicht nur in Deutschland, sondern zeitgleich auch in Italien und Frankreich erschienen, über die Wahrnehmung Deutschlands und seiner jüngeren Vergangenheit im europäischen Ausland – zu einer Zeit, in der ehedem für das NS-Regime tätige Ingenieure und Konstrukteure wie Kurt Tank (1898–1983) oder Eugen Sänger (1905–1964) an kontroversen Rüstungsprogrammen in Südamerika beziehungsweise im Nahen Osten beteiligt waren?[4] Das sind wichtige, bislang aber erst wenig erforschte Fragen der Zeitgeschichte. Wer immer sich ihrer annimmt, wird an Gerhard Wiechmanns Buch nicht vorbeikommen.

Anmerkungen:
[1] Vgl. dazu etwa den SPIEGEL-Titel vom 26.06.2021: „Sind wir noch allein? Die UFO-Akten des Pentagon und die Suche nach Leben im All“.
[2] Zum medialen Charakter von Bildern vgl. Gerhard Paul, Visual History, Version: 3.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 13.03.2014, http://docupedia.de/zg/paul_visual_history_v3_de_2014 (15.06.2022).
[3] Zum modernen Mythos vgl. etwa Karl Hepfer, Verschwörungstheorien. Eine philosophische Kritik der Unvernunft, Bielefeld 2015, S. 119–122.
[4] Vgl. dazu u.a. Argentina: Old Hands, New Directions, in: TIME, 23.10.1950, https://content.time.com/time/subscriber/article/0,33009,813605,00.html (15.06.2022); SPIEGEL-Titel vom 08.05.1963: „Deutsche Raketen für Nasser“, darin: Naher Osten. Rüstung. 36, 135 und 333, in: SPIEGEL, 08.05.1963, S. 56–71, zu Sänger S. 62, https://www.spiegel.de/politik/36-135-und-333-a-1806d3d9-0002-0001-0000-000045151898?context=issue (15.06.2022).

Zitation

Tilmann Siebeneichner: Rezension zu: Wiechmann, Gerhard: Von der deutschen Flugscheibe zum Nazi-UFO. Metamorphosen eines medialen Phantoms 1950–2020. Paderborn 2022: ISBN 978-3-506-78742-2, , In: H-Soz-Kult, 24.06.2022, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-114995>.




 

[Regionalforum-Saar] Reimund Benoist ist heute gestorben

Date: 2022/06/30 11:41:05
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

heute morgen erreicht uns die Nachricht, daß Reimund Benoist aus Dörrenbach heute im Alter von 85 Jahren gestorben ist.

Die Beerdigung findet am Montag, 04.07.2022 um 14:00 Uhr, auf dem Friedhof in St-Wendel-Dörrenbach statt.
 
Ich kenne Herrn Benoist (sprich: Beno-ist) seit gut 30 Jahren, eigentlich immer als Leiter des Heimatbundes Dörrenbach, den er bis vor wenigen Jahren leitete. 1994 haben wir zusammen das Buch „Die Amis kommen“ über den Einmarsch der Amerikaner im Kreis St. Wendel organisiert, das vom Landkreis St. Wendel herausgegeben wurde.

Herr Benoist war auch an der Gründung des Landesverbands Historisch-Kultureller Vereine des Saarlandes beteiligt, der sich als Dachverband der Mitgliedsvereine versteht [komisch, auf der Website des LHV steht, der Verein sei 2004 in Saarbrücken gegründet worden, aber ich erinnere mich an eine Veranstaltung im gleichen Jahr im Schullandheim des Regionalverbandes Saarbrücken am Scheuerberg in Oberthal, bei der meines Wissens dieser Verein gegründet wurde, aber Saarbrücken als einzige Stadt des Saarlandes, die nicht im Nordsaarland liegt, klingt natürlich viel besser].

Herr Benoist hat auch an etlichen Buchproduktionen mitgearbeitet oder war federführend, z.B. an der Dörrenbacher Familienchronik und dem Bergbaubuch „Weißes Gold und schwarze Diamanten".

Später habe ich Herrn Benoist auf den Mitgliedstreffen der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienforschung (ASF) gesehen, die er regelmäßig besuchte. Aber irgendwann nicht mehr, und vor ein paar Jahren erfuhr ich, daß er die Leitung des Heimatbundes abgegeben hatte.

Heute morgen sandte sein Sohn Markus die Nachricht seines Todes an Friedrich Denne, den Leiter des Vereins für Landeskunde.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger