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2020/11/24 09:47:35 Hans-Joachim Hoffmann via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Hinweis |
Datum | 2020/11/28 10:06:03 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] online Konferenz: Haus – Geschlecht – Sicherheit. Diskursive Formierungen in der Frühen Neuzeit |
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2020/11/06 10:36:13 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] 10. Tag der Landesgeschichte „Erinnerungskultur urbaner Eliten. Städtische Fr iedhöfe des 15.-17. Jahrhunderts“ |
Betreff | 2020/11/01 21:25:04 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Antike Mythen im schwäbischen Gewand. Gustav Schwabs Sagen des klassischen Altertums und i hre antiken Quellen |
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2020/11/24 09:47:35 Hans-Joachim Hoffmann via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Hinweis |
Autor | 2020/11/22 16:23:12 Margarete Stitz Re: [Regionalforum-Saar] einen der ersten Protestanten in St. Wendel betreffend |
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Date: 2020/11/24 09:51:25
From: Hans-Joachim Hoffmann via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Kämpferin für die Kunst - Ida Dehmel aus Bingen
ein Film von Henriette von Hellborn in der ARD Mediathek (37 Minuten)
und auf dem Sendeplatz: “Bekannt im Land” am 13.12.2020, 18:45 (30 Minuten)
Es ist ein filmreifer Lebenslauf: Geboren vor 150 Jahren in Bingen, erlebte Ida Dehmel Leid, Verluste und Gefahren, die ein Mensch kaum überleben kann. Und sie durchlebte Episoden von Erfolg, Bewunderung und Höhenflügen so intensiv, als wären sie erdichtet. Der Publizist und langjährige Verleger Matthias Wegner hat diese Biografie vor 20 Jahren rekonstruiert, zuvor kannte Ida Dehmel kaum jemand.
Ida, geborene Coblenz,
und ihr zweiter Ehemann Richard Dehmel waren das Traumpaar der
Avantgarde. Zu
Beginn des 20. Jahrhundert verstand sich Ida, in der Mitte einer
pulsierenden
Kunst- und Kulturszene, auf Networking und Kulturmanagement in
denkbar modernem
Sinne. Ihrer Zeit weit voraus, engagierte sie sich für die
Rechte und Chancen
von Frauen in der Kunst. Sie gründete die Gedok, die älteste
heute noch
bestehende Vereinigung von Kunstförderinnen und Künstlerinnen.
In diesem – Ida
Dehmels Jubiläumsjahr – vergibt die Organisation hochdotierte
Preise an
Künstlerinnen vieler Sparten. Solche Aktivitäten beweisen: Ida
Dehmels Anliegen
ist hochaktuell.
Eine der
Preisträgerinnen ist die
bildende Künstlerin Susanne Krell aus Betzdorf im Westerwald.
Mit ihr gemeinsam
begibt sich das Filmteam um Henriette von Hellborn auf die
Spuren Ida Dehmels.
Von ihrer Heimatstadt Bingen aus nach Berlin und Hamburg. Dort
treffen wir auch
den Dehmel-Biografen Richard Wegner, der den Lebenslauf der
beeindruckenden
Persönlichkeit mit vielen Zeitbezügen rekonstruiert hat. Aus
heutiger Sicht –
rückwärtsblickend - ist es die Geschichte einer Jüdin, deren
Geburtsjahr
bereits das Verhängnis ihres Lebens vorausnahm: 1870 setzte
Deutschland an,
sich eine Vormachtsstellung in Europa zu erkämpfen. Heute kennen
wir die
verhängnisvollen Folgen.. Ida Dehmel war Patriotin, gab sich der
Faszination
eines übersteigerten Schönheitskultes hin. Was nichts daran
ändern konnte, dass
der Nationalsozialismus ihrem Leben ein tragisches Ende
bereitete.
Carolin Vogel hütet eine Jugendstil-Villa in Hamburg-Blankenese wie ihren Augapfel. Sie leitet die Dehmelhaus-Stiftung, die das ehemalige Wohnhaus des Traumpaares zum Museum gemacht hat. Ein lichter, wunderschöner Ort aus der Blüte des Jugendstils. Für Vogel ist es wichtig, Geschichte nicht nur vom Ende her zu denken. Hier war aus ihrer Sicht lange Jahre das Glück zu Hause – und die Ausstrahlung des Ortes gibt ihr Recht.
Und auch Ida Dehmels Werk lebt weiter. In unglaublicher Weitsicht hat sie zu Lebzeiten 35000 Briefe von und an die Dehmels archiviert. Ein ungeheurer Schatz, den sie vor den Nazis retten konnte. Jahrzehntelang schlummerte er in der Hamburger Universitätsbibliothek Nun wird er gehoben: Das Projekt “Dehmel Digital” setzt an, die handschriftlichen Dokumente digial zu erschliessen und auszuwerten. “Das ist das who is who der Kunst- und Kulturwelt des frühen 20. Jahrhunderts”, schwärmt die Leiterin des Projektes, Julia Nantke. Für sie ist Ida Dehmel “eine unglaublich moderne Frau” und - ohne Frage: “ein großes Vorbild!”
Die Broschüre
Die jüdische Familie Simon Zacharias Coblenz (1836 – 1910) aus Bingen
kann zum Preis von € 5,00 bezogen werden bei