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2011/12/07 10:59:02
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christ en: Als der heilige Wendelin lebte."
Datum 2011/12/09 17:34:38
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vom Hobby-Autor zum Verleger
2011/12/07 10:59:02
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christ en: Als der heilige Wendelin lebte."
Betreff 2011/12/07 08:39:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christen: Als der heilige Wendelin lebte."
2011/12/05 19:00:36
Hans Peter Klauck
Re: [Regionalforum-Saar] Über die Liebenburg bei Hof eld-Mauschbach
Autor 2011/12/02 06:11:50
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Erztagebau im Hochwald

Re: [Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christen: Als der heilige Wendelin lebte."

Date: 2011/12/08 02:31:22
From: Johannes Naumann <johannesnaumann(a)...

Liebe Leser,

 

obwohl die betroffene Aussage zum Referat von Dr. Peter und nicht zu meinem Part gehört sollte die aufgeworfene Frage nicht unbeantwortet bleiben. Ich möchte nicht wie der Fragesteller die Literatur des frühen 19. Jh. bemühen. Hier ist die Wissenschaft deutlich an Erkenntnissen in den letzten 170 Jahren gereift. Also hier ein aktuelles Werk mit dem Aufsatz von:

 

Hartmann, Maria: Sage-Klischée-Fiktion. Zum Bild der merowingischen Königinnen in den frühmittelalterlichen erzählenden Quellen.

 

Zu finden ab Seite 24 in:

 

Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext

VICE VERSA. DEUTSCH-FRANZÖSISCHE KULTURSTUDIEN, Bd. 1

Eva Dewes, Sandra Duhem (Hrsg.)

Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext

2008. XXI, 678 S., 114 Abbildungen, schwarz/weiß, gebunden ISBN 978-3-05-004132-2

 

Übrigens hat man dies mit zwei Suchbegriffen auch im Internet schnell recherchiert. Dort ist auch der Text in Auszügen zu finden.

Zum hl. Wendelin gäbe es viel zu sagen, viel zu den Legenden, wenig an Fakten. Wer aber nach über 400 Jahren noch derart im Bewusstsein in der Bevölkerung war, dass sein Name positiv tradiert wurde war sicherlich zu Lebzeiten nicht völlig „unbeliebt“. Bekanntlich hat Abt Eberwin von St. Martin und Tholey in der Vita des Bischofs Moduald Wendelin neben Wulfileich, Ingobertus etc. erwähnt. Hierzu sind neben dem Werk von Pater Seltzer die Arbeiten von Prof. Haubrich zu empfehlen. Beide haben bei aller Textkritik  einen wahren Kern unterstellt. Es sei denn, dass man unterstellt, dass Wendelin als Ganzes Fiktion wäre, also an der Historizität der Person zweifelt.

 

Ich hoffe, dass diese Anmerkungen der Versachlichung dienen. Eine Kritik an Frau Adam verstehe ich nicht.

 

Mit besten Grüßen

 

Johannes Naumann

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)... [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)... Im Auftrag von anneliese.schumacher(a)... Mittwoch, 7. Dezember 2011 10:57
An: regionalforum-saar(a)... Re: [Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christen: Als der heilige Wendelin lebte."

 

 

Fragen zu einigen Textpassagen im Bericht der Saarbrücker Zeitung.

 

„Childerich, der erste König der merowingischen Dynastie (457 bis 482), träumte, dass drei Gruppen von Tieren an ihm vorbeizogen: zuerst eine Gruppe mit Löwen, Leoparden und Einhörnern, anschließend Bären und Wölfe, und zuletzt Hunde und andere Kleintiere. Seine Frau Basina deutete den Traum so, dass die erste Generation der Merowinger stark werden würde wie die erste Tiergruppe, die zweite gierig wie die zweite Gruppe und die dritte schwach.“

   

Johann Wilhelm Loebell erwähnt in seinem 1839 (Leipzig, Brockhaus Verlag) erschienen Buch „Gregor von Tour und seine Zeit“, ein Beitrag zur Geschichte der Entstehung und ersten Entwicklung romanisch germanischer Verhältnisse, Seiten 534 ff  nichts von diesem Traum. Dr. phil. Loebell war ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität zu Bonn.

 

Woher sind diese Erkenntnisse der Traumdeutung (Oneirologie) des Childerich ? War die Autorin dabei ?

  

In der neueren Forschungsliteratur findet sich eine solche Textpassage auch nicht.

Literatur: Becher Matthias, Merowinger und Karolinger Reihe: Geschichte kompakt – Mittelalter, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 2009.  Der Autor lehrt seit 1998 an der Universität Bonn Geschichte des Mittelalters.

 

Zu Wendelin

Über die Vita des angeblichen Bauernheiligen ist ja schon viel Papier beschrieben worden, leider  alles nur Legenden ohne wissenschaftlich historischenWert . Woher will die Autorin dieses Berichtes wissen, dass er (Wendelin) in der Bevölkerung hoch angesehen war? War sie dabei?

 

 

Mit freundlichem Gruß

 

Edgar Schwer

 

Offen gesagt verstehe ich nicht, was hier abgeht. Zu den angeblichen Träumen des Childerich: wenn die deutsche Literatur dazu nichts hergibt, empfehle ich einen Blick in Mythen und Sagensammlungen in Frankreich sowie wissenschaftliche Abhandlungen französischer Historiker zu dem Thema. Dass es sich um eine nicht komplett dokumentierte Überlieferung handelt, dürfte auch der Autorin des Zeitungsartikels bewußt gewesen sein. Ein Zeitungsartikel folgt zudem besonderen stilistischen Regeln. Den Autoren/ die Autorin persöhnlich anzugreifen halte ich für ausgesprochen stillos. Wer beim Seminar selbst durch Abwesenheit glänzte und ausschließlich einen - immer subjektiv gefärbten - Zeitungsartikel bewertet, wird dem Seminar selbst wohl kaum gerecht. Mehrere Stunden der Informationsvermittlung lassen sich weder in einem Zeitungsartikel vermitteln noch durch das Herumkritteln an einzelnen Absätzen verbessern.

Ja, alles zu St. Wendalinus ist Legende. Ja und? Das weiß doch jeder. Und die, die das nicht wissen wollen, werden aus auch immer ignorieren.

Nein, die Autorin lebte meines Wissens noch nicht zu Wendelins Zeit. Aber, es war keiner dabei, auch der Autor der oben abgebildeten Fragen nicht.

Wer wirklich Fragen zu dem Artikel hat, sollte sie vielleicht dem Autoren selbst stellen. Das wäre jedenfalls fairer als diese Motzerei im Schatten.

Anneliese Schumacher