Über die Liebenburg bei
Hofeld-Mauschbach, heute Gemeinde Namborn im Kreis St.
Wendel, ist in den letzten 50 Jahren schon einiges
veröffentlicht worden. Das Standardwerk zur Geschichte
der Burg erschien 1922 im Verlag Kranzbühler in
Zweibrücken und wurde von Karl Pöhlmann verfaßt.
Seine Einführung beginnt mit den
folgenden Worten:
„Es war ein sonniger Herbsttag, an
denen ich mich auf den Weg machte, um der
erinnerungsreichen Trümmerstätte einen Besuch
abzustatten. Langsam keuchte der Zug von Sankt Wendel
aus die schiefe Ebene hinauf, welche ihn auf die
Wasserscheide zwischen Blies und Nahe, zwischen Mosel
und Rhein bringen soll. Durch Einschnitte und über
Dämme führt der Schienenstrang in dem
unübersichtlichen, welligen Gelände, das sich vom
Spiemont bis zu den Melaphyrhöhen zwischen Nahe und
Glan hinzieht, da und dort einen Ausblick nach dem
westlich von ihm verlaufenden Totbachtälchen und nach
dem prächtigen Rücken des Schaumberg bei Tholey
gestattend. Endlich ist er bereits ziemlich hoch über
der Talsohle gelegene Bahnhof Hofeld erreicht. Ich
steige aus; ein Blick verfolgt den weiteren Verlauf
der Bahnlinie und fällt dabei auf einen in der Nähe
liegenden, genau kegelförmige Hügel, durch dessen
ohnehin ziemlich steilen Nordhang sich die Eisenbahn
in einem tiefen Einschnitt hindurch zwängt. Vielleicht hätte man
sie ein paar Meter nach Norden biegen und um den Hügel
herumführen können - auf einige Kurven mehr wäre es
bei dieser Bahnlinie nicht angekommen - der schöner
Anblick, den der Schlossberg von Liebenberg, denn um
diesen handelt es sich, bot, wäre dann erhalten
geblieben, aber leider ging manchem alten
Eisenbahningenieur der Sinn für Naturschönheiten
vollständig ab.
Ein Feldweg bringst uns zu den
letzten Häusern des Dorfes Hofeld, das vom Süd Ost
Hang des Schlossberges nach dem Totbachtale hinab
zieht; wir überschreiten die Landstraße St.
Wendel-Birkenfeld und gelangen auf einem schmalen Weg,
der am Südhang des Schlossberges hinzieht, langsam in
die Höhe. Es ist der alte Burgweg, der sich dann um
die Westseite des Hügels herumbiegt, dessen letzter,
an der Nordseite gelegener Teil aber durch den
Eisenbahn-Einschnitt zerstört wurde.“
Er geht im folgenden auf die
Beschaffenheit des Geländes und schließlich - und das
ist das Ziel dieser Arbeit auf die recht komplizierte
und nicht immer klar erkennbare Geschichte dieser Burg
ein. Und: Er nennt seine Quellen. Abbildungen gibt es
keine; aber dafür auf Seite 20 eines Stammtafel der
Herren von Sötern auf Liebenberg. Beendet seinen Diskurs
mit der Zerstörung der Burg im Jahre 1677 und der damit
erfolgenden Auflösung des so genannten Amts Liebenberg.
Als ich jüngst auf der Hobbyausstellung
im Namborn ausstellte, hatte ich auch eine Kopie dieses
Hefts dabei, ergänzt um einen etwas längeren Artikel des
St. Wendler Historikers Julius Bettingen ungefähr aus
dem Jahr 1865, den Bettingen selber „historische
Mittheilungen über das Schloss Liebenberg bei St.
Wendel“ bezeichnet hatte. Pöhlmann hatte diesen Artikel
gekannt und hatte ihn auch ursprünglich wiedergeben
wollen, aber wie er schreibt, sind darin einige Angaben,
die seinen Erkenntnissen widersprechen.
Diese Doppelausgabe fand in Hofeld guten
Anklang, aber ich habe noch einige Exemplare übrig, die
ich gern an interessierte Leser zum Preis von fünf Euro
(plus Versandkosten 1,20 €) weitergebe.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger