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2011/12/01 16:57:03
Hans Peter Klauck
Re: [Regionalforum-Saar] Heimatfreunde Urweiler, 2.heimatkundliche Heft 2011
Datum 2011/12/02 18:50:37
Franz Josef Marx
Re: [Regionalforum-Saar] Heimatfreunde Urweiler, 2.heimatkundliche Heft 2011
2011/12/21 17:08:37
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Epoche des Heiligen Römisch en Reiches Deutscher Nation im St. Wendeler Land
Betreff 2011/12/07 10:59:02
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christ en: Als der heilige Wendelin lebte."
2011/12/08 02:31:22
Johannes Naumann
Re: [Regionalforum-Saar] Fragen zu "Von Bauern und Christen: Als der heilige Wendelin lebte."
Autor 2011/12/02 22:01:57
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Jahresband 11 der ASF ist erschienen

[Regionalforum-Saar] Erztagebau im Hochwald

Date: 2011/12/02 06:11:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

heute in der SZ:
 
 

Erztagebau im Hochwald

Edgar Schwer stellte in Schwarzenbach sein neues Buch vor

Im Jahr seines 30-jährigen Bestehens hat der Verein für Heimatkunde Nonnweiler das Nachschlagewerk „Der Erztagebau im vorderen Hochwald 1815 bis 1870“ herausgegeben. Das Buch von Autor Edgar Schwer über das Hochwälder Montanrevier wurde im Schwarzenbacher Kolpinghaus der Öffentlichkeit präsentiert.

Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber

Schwarzenbach. Am Südrand des Hochwaldes bestand einst in den Tälern von Löster, Prims und Traun ein fast geschlossenes Montanrevier. Die Konzentration der Eisenwerke auf das Saarkohlerevier, die sich schon etwa um das Jahr 1815 ankündigte, bedeutete in den nächsten fünf Jahrzehnten den Untergang der Hochwaldhütten. Von den Hütten hat bis zum heutigen Tag allein die Mariahütte als Metall verarbeitender Betrieb überlebt.

Autor Edgar Schwer stellt in seiner Dokumentation die 13 Konzessionsfelder der Firma Carl Gottbill aus bergtechnischer Sicht dar, und berichtet über die Schwierigkeiten mit der die Nachfolgefamilie von Beulwitz zu kämpfen hatte. Die einzelnen Werke, Mariahütte, Hubertushütte bei Bierfeld, und der Nonnweiler Hammer werden in Produktionszahlen vorgestellt, ebenso werden die Abbaukonzessionen der Familie Böcking in Kastel, Eisen und Schwarzenbach mit bisher unveröffentlichtem Kartenmaterial und Bergregistern dargestellt. „Mit dem Buch wird eine Lücke in der Dokumentation der Regionalgeschichte geschlossen“, betonte Referent Erich Glansdorp, der in seinem Vortrag Aspekte des Werkes beleuchtete. Warum ein solches Buch nicht schon früher erschienen ist, dafür hatte er eine einfache Erklärung. „Die Menge der Quellen aus dem 19. Jahrhundert ist unüberschaubar“. Neben der Region beschreibt Schwer auch die Menschen, die im Erztagebau arbeiteten. Da die Arbeit im Tagebau kein großes Berufswissen erforderte, konnten die Konzessionsinhaber auch Bauern und Tagelöhner beschäftigen, die die Tätigkeit als Erzgräber im Nebenerwerb ausübten. In der Kasteler Grube am Spillert wurde ihnen rund sieben Kreuzer pro Schoppen bezahlt. Die Abgewinnungskampagne dauerte von Juni bis Oktober.

Soziale Lage in der Industrie

Im letzten Kapitel widmet sich Schwer der sozialen Lage in der Hochwälder Montanindustrie im 19. Jahrhundert. Erstmals ist darin ausführlich die Gründung des Mariahütter Knappschaftsvereins mit ihren ganzen Statuten und Folgen dokumentiert worden. Das preußische Knappschaftsgesetz bildete damals die Grundlage der Selbstverwaltung in der deutschen Sozialversicherung. Aufgrund der Rechtslage kam es am 14. Oktober 1859 zur Gründung des Mariahüttener Knappschaftsverein. „Es ist die älteste Sozialversicherung im Hochwald. Es war damals ein Segen und eine Sozialversicherung der rudimentären Form“, erklärte Schwer.

Ergänzend zu seinen Aufzeichnungen geht der Saarbrücker Mineraloge Gerhard Müller auf die „Lebacher Eier“ (Toneisensteine), die die Grundlage für die Erzgewinnung im Hochwald bildeten, in seinem Beitrag ein. „Er räumt auch mit einer Legende auf. „Die ‚Lebacher Eier' waren nicht das Gold der Kelten, wie noch in der Keltenausstelltung in Völklingen präsentiert wurden“, sagte Glansdorp. Das Buch sei ein Nachschlagewerk sowie ein Katalog mit vielen Daten, das eindrucksvoll veranschauliche welchen Anspruch das Erz in der Hochwaldregion genossen habe.

Auf einen Blick

Hochwälder Hefte zur Heimatgeschichte, Heft 47: „Der Erztagebau im vorderen Hochwald 1815-1870„ von Edgar Schwer. Auflage: 300 Exemplare. 152 Seiten. Stückpreis 13 Euro. Zu erwerben beim Verein für Heimatkunde Nonnweiler, Edgar Schwer, Zum Kahlenberg 12, 66620 Otzenhausen, Telefon: (0 68 73) 77 16, und bei Tourist-Information, Nonnweiler (0 68 73) 6 60 76.

Der Autor: Edgar Schwer aus Otzenhausen ist 64 Jahre alt und Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Nonnweiler. Seit einigen Jahren absolviert Schwer ein Seniorenstudium an der Universität Trier in Geschichte und Kirchengeschichte. Er ist Mitarbeiter im Deutschen Glockenmuseum, Campanologische Forschungsgemeinschaft, und Mitarbeiter in der Kleindenkmalerfassung des Landkreises St. Wendel. frf