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2009/10/08 16:56:34
anneliese.schumacher(a)t-online.de
[Regionalforum-Saar] Bierabend in Walsheim
Datum 2009/10/09 08:19:52
Gerd Schmitt
Re: [Regionalforum-Saar] Amulette, Scherben, Spangen - Adrenalin pur
2009/10/08 14:45:03
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] 10 Jahre neue Forschung am Hunnenring
Betreff 2009/10/24 09:30:46
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] 6. Nohfelder Geschichtsabend
2009/10/08 14:45:03
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] 10 Jahre neue Forschung am Hunnenring
Autor 2009/10/12 09:59:04
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] die ersten Deutschen in Amerika

[Regionalforum-Saar] 40 russische Arbeiter

Date: 2009/10/09 08:00:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Salü,

auch wenn ich nicht eben zartbesaitet bin, aber das ist mir heute morgen doch aufgefallen. Im St. Wendeler Regionalteil der Saarbrücker Zeitung gibt es einen Artikel über die Schließung des Gasthauses "Zur Post" in Hasborn-Dautweiler. Hinten an hängt ein historischer Abriß.

"Das Gasthaus „Zur Post“ wurde im Jahre 1855 von Johann Trocour und seiner Frau Barbara, geborene Kuhn, übernommen und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine viel ältere Geschichte hinter sich. Ab 1877 wurde es von Peter Finkler und seiner Frau Maria, geborene Trocour, weitergeführt. 1883 brach in diesem Bereich des Ortes ein Großbrand aus, bei dem 16 Bauernhäuser zum Teil oder ganz ausbrannten. Auch die „Post“ war von dem Brand betroffen.

1910 übernahm der Sohn von Peter Finkler, Johann Finkler, mit seiner Frau Magdalena, geborene Lauck, das Gasthaus. Er baute 1919 eine Kegelbahn an. Die nächsten Besitzer waren ab 1938 Johann Finklers Sohn Albert und seine Frau Ottilia.

1944/45 wurden hier 40 russische Arbeiter einquartiert. Das Gasthaus ist 1949 umgebaut und die Gasträume vergrößert worden. In den Jahrzehnten seiner Existenz erfuhr das Anwesen zusätzlich vielfältige Nutzungen. Es beherbergte das Postamt, eine Fahrschule, eine Tanzschule, einen Friseurladen, die Sparkassenfiliale, einen Blumenladen und eine Schuhmacherei. Zwei Ärzte hielten hier ihre Sprechstunden ab, an den Wochenenden war oft ein Wanderkino zu Gast. "
 
Ich habs markiert - Zwangsarbeiter als "russische Arbeiter" zu bezeichnen, das ist meines Erachtens eine abartige oder zumindest gedankenlose Beschönigung. Das waren nicht Leute, die angeworben und gegen Entgelt ihre Arbeit verrichteten, sondern Arbeitssklaven, die von zu hause verschleppt und hier in Deutschland zur Arbeit gezwungen wurden. "russische Arbeiter" - der Begriff knechtet sie grad ein zweites Mal. Auch wenns irgendwie im Stil unserer Zeit liegt.
 
Schönes Wochenende trotzdem.
 
Roland Geiger