Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] (Kein Thema)

Date: 2009/10/01 08:26:08
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

gestern in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Ausgabe:
 
 

500 Kilogrammbombe entschärft

84-Jährige erinnert sich genau an den Einschlagort

Bliesen. 1945 war der Zweite Weltkrieg zu Ende und trotzdem werden immer noch gefährliche Hinterlassenschaften der kriegerischen Auseinandersetzungen gefunden. So jetzt in Bliesen, wo der Kampfmittelräumdienst des Saarlandes eine 500 Kilogrammbombe geborgen und entschärft hat. Lange suchen mussten die Feuerwerker die Bombe nicht, denn die Lage war ihnen sehr genau beschrieben worden.

Anlass der Aktion war ein Bericht der Bliesener Ortsvorsteherin Maria Horras. Der hatte bei einem Hausbesuch Maria Feld erzählt, dass ihr seit langem etwas auf dem Herzen liege. Die 84-Jährige, die in der Kirchstraße in Bliesen wohnt, berichtete, dass sie im Zweiten Weltkrieg mit eigenen Augen gesehen habe, wie unweit der Wackenborner Mühle eine Bombe eingeschlagen sei, die jedoch nicht explodiert sei. Maria Feld konnte die Einschlagstelle genau beschreiben. Die ganzen Jahre, so berichtete sie, habe sie immer Angst gehabt hat, wenn ihre Angehörigen sich dort oder in der Nähe der Bombe aufgehalten haben.

Die Ortsvorsteherin informierte den Leiter des städtischen Umweltamtes Klaus Stein. Gemeinsam mit dem Sohn der 84-Jährigen schauten sich Stein und Horras die angegebene Stelle genau an und benachrichtigten den Kampfmittelräumdienst.

Der rückte an und fand in etwa drei Metern Tiefe den Blindgänger. Die erfahrenen Fachleute waren sehr erstaunt von der präzisen Angabe der Fundstelle. ddt

[Regionalforum-Saar] ein Fürstengrab aus spätk eltischer Zeit

Date: 2009/10/01 08:27:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Ausgabe:
 
 

Der prächtigste Fund seit Jahren

Die Grabungsgesellschaft Terrex entdeckt ein Fürstengrab aus spätkeltischer Zeit

Es ist eine kleine Sensation. Archäologen der Terrex haben bei Hermeskeil 46 Gräber aus spätkeltischer Zeit entdeckt. Darunter ein Fürstengrab mit reichhaltigen Beigaben: Kampfaxt, Schwert, eine große Weinamphore und Gefäße.

Von SZ-Redakteuren

Rainer Ulm und Volker Fuchs

Hermeskeil/Nonnweiler. Das Grab eines keltischen Adligen haben Archäologen auf einem Feld an der Züscher Straße östlich von Hermeskeil gefunden. Dass es sich um eine hochgestellte Persönlichkeit gehandelt haben muss, die hier bestattet wurde, schließt Archäologe Thomas Fritsch von der kreiseigenen Grabungsgesellschaft Terrex aus den Beigaben, die in der Begräbnisstätte entdeckt wurden. „Eine etwa 1,30 Meter hohe, aus Italien importierte Wein-Amphore gab uns ein erstes Indiz auf die hohe soziale Stellung des Toten“, sagt Fritsch. „Nur Reiche konnten sich den teuren, importierten Wein leisten. Ein Geschirrsatz von zwölf Gefäßen diente dem Toten zur Bewirtung seiner Gäste im Jenseits“, so der Archäologe weiter, der in Kooperation mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier die Ausgrabung leitet. Vervollständigt wurden die Beigaben durch eine komplette Waffenausstattung. Das rituell verbogene Schwert und eine eiserne Kampfaxt stellten ehemals die Angriffswaffen des Toten dar. In einer Tonschale lag der Schwertgurt, während sich die Reste des Schildes unter den verbrannten Leichenresten fanden. Die ursprünglich hölzerne Grabkammer stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus.

Insgesamt erforschten die Mitarbeiter der gemeinnützigen Grabungsgesellschaft Terrex und freiwillige Helfer in den vergangenen Wochen 46 Gräber aus der Zeit des 2. Jahrhunderts vor Christus bis zum 3. Jahrhundert nach Christus, dem Zeitraum des Überganges von der keltischen zur römischen Kultur.

Fritsch, der Grabungsleiter auf dem keltischen Ringwall Hunnenring ist, unterstreicht die Bedeutung des Adelsgrabes: „Es ist der prächtigste Fund in der gesamten Region in den letzten Jahrzehnten.“ Die neuen Grabungen rücken nach seiner Meinung die Region um den Hunnenring bei Nonnweiler in ein neues Licht. Das Gebiet war ein Zentrum keltischer Macht. Fast 100 Fundstellen aus keltischer und römischer Zeit zeugten davon.

Ein Wermutstropfen für die Archäologen stellt der Diebstahl zweier wertvoller Grabgefäße dar. Je ein kleiner Becher und eine Flasche aus dunkelgrauem Ton wurden aus einem Grab entwendet.

Aufmerksam geworden auf das Areal östlich von Hermeskeil sei man geworden, nachdem ein Pflug bei Ackerarbeiten ein Gefäß zu Tage befördert hatte. „Ohnehin gibt es hier bereits seit längerem Hinweise auf ein keltisches Zentrum, das sich hier befunden haben muss“, berichtet Fritsch. „Neu ist die Erkenntnis, dass in dessen Nähe offenbar nicht nur arme, sondern auch wohlsituierte Leute gelebt haben müssen und bestattet wurden.“ Zudem hatten die Römer 150 Meter von der Stelle entfernt, wo jetzt das Adligengrab gefunden wurde, ein Zeltlager aufgeschlagen, nachdem der Hunnenring aufgegeben worden war.

[Regionalforum-Saar] zum Zeitungsartikel über di e Terrex von heute morgen

Date: 2009/10/01 23:59:27
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
ich frage mich, was die Terrex eigentlich in Hermeskeil zu suchen hat? Wurde sie nicht eigens für den Landkreis St. Wendel ins Leben gerufen und sollte dort graben und untersuchen? Und wird sie nicht dafür vom Kreis, der EU und von wem auch immer finanziert? Hermeskeil ist weder Kreis St. Wendel noch Saarland.
 
Möglich natürlich, daß der Zeitungsartikel ungenau war und nicht die Terrex dort gegraben hat, sondern nur Herr Dr. Fritsch, der zufällig bei Terrex angestellt ist.
 
Kennt sich da jemand aus?
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger, St. Wendel
 
 
 
 

Re: [Regionalforum-Saar] zum Zeitungsartikel über di e Terrex von heute morgen

Date: 2009/10/02 00:05:06
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 02.10.2009 00:00:47 Westeuropäische Normalzeit schreibt Rolgeiger(a)aol.com:
ich frage mich, was die Terrex eigentlich in Hermeskeil zu suchen hat? Wurde sie nicht eigens für den Landkreis St. Wendel ins Leben gerufen und sollte dort graben und untersuchen? Und wird sie nicht dafür vom Kreis, der EU und von wem auch immer finanziert? Hermeskeil ist weder Kreis St. Wendel noch Saarland.
 
"Die Terrex gGmbH stellt das organisatorische Dach des Projektes "Keltischer Ringwall von Otzenhausen" und der archäologischen Ausgrabungen des römischen Vicus im Wareswald dar. Die Terrex ist eine gemeinnützige Archäologie-Gesellschaft (gGmbH). Gesellschafter sind die betroffenen Gemeinden Nonnweiler, Oberthal, Tholey und Marpingen sowie der Landkreis St. Wendel. Ziel der Gesellschaft ist die Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung kulturell besonders wichtiger Bau- und Bodendenkmäler im Landkreis St. Wendel."

Re: [Regionalforum-Saar] zum Zeitungsartikel über di e Terrex von heute morgen

Date: 2009/10/02 09:34:41
From: Hans Mader <MaderHans(a)aol.com>

Rolgeiger(a)aol.com schrieb:
In einer eMail vom 02.10.2009 00:00:47 Westeuropäische Normalzeit schreibt Rolgeiger(a)aol.com:

    ich frage mich, was die Terrex eigentlich in Hermeskeil zu suchen
    hat? Wurde sie nicht eigens für den Landkreis St. Wendel ins Leben
    gerufen und sollte dort graben und untersuchen? Und wird sie nicht
    dafür vom Kreis, der EU und von wem auch immer finanziert?
    Hermeskeil ist weder Kreis St. Wendel noch Saarland.

Auf der Website des Landkreises http://www.landkreis-st-wendel.de/showobject.phtml?La=1&object=tx%7C278.906.1&NavID=278.119 <http://www.landkreis-st-wendel.de/showobject.phtml?La=1&object=tx%7C278.906.1&NavID=278.119> finde ich diesen Text: "Die Terrex gGmbH stellt das organisatorische Dach des Projektes "Keltischer Ringwall von Otzenhausen <http://www.keltenring-otzenhausen.de/>" und der archäologischen Ausgrabungen des römischen Vicus im Wareswald <http://www.wareswald.de/> dar. Die Terrex ist eine gemeinnützige Archäologie-Gesellschaft (gGmbH). Gesellschafter sind die betroffenen Gemeinden Nonnweiler, Oberthal, Tholey und Marpingen sowie der Landkreis St. Wendel. Ziel der Gesellschaft ist die Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung kulturell besonders wichtiger Bau- und Bodendenkmäler im Landkreis St. Wendel."
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So viel ich weiß, ist die Terrex hauptsächlich für Wareswald, Hunnenring und Umgebung zuständig. Da Hermeskeil nun aber in direkter Nähe des Hunnenrings liegt und ein historischer Bezug höchstwahrscheinlich ist, wurde wohl dort gegraben, um die Beziehungen zum Hunnenring zu bestätigen und weitere Erkenntnisse über die Bedeutung des Ringes zu erhalten. Landesgrenzen sind politische Linien, keine historisch/kulturellen Abgrenzungen. ( Die Kelten haben wohl noch keinen Unterschied zwischen Saarland und Pfalz gemacht )Und ehe das Feld von Raubgräbern (von denen es leider mehr gibt, als befürchtet) geplündert wird, sollten die Funde doch archäologisch gesichert werden, soweit möglich.

Besser so als gar nicht,
findet

Hans

[Regionalforum-Saar] Von Raubrittern und Kelten bei Schmelz

Date: 2009/10/03 16:36:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Von Raubrittern und Kelten bei Schmelz

Am Sonntag 11.10. findet eine archäologische Exkursion auf die "Birg"
bei Schmelz-Limbach mit anschließendem Besuch des Heimatmuseums im
Nachbarort Tholey-Neipel statt. Die Befestigungsanlage "Birg" hat eine
Besiedelungsgeschichte, die in die Keltenzeit zurückreicht. In
spätrömischer Zeit wurden die Mauern neu errichtet und im Mittelalter
eine Turmhügelburg erbaut. Die am besten untersuchte Höhenbefestigung
dieser Art wurde in den 80er und 90er Jahren vom Institut für Vor- und
Frühgeschichte der Universität des Saarlandes erforscht. Anschließend
wird Fundmaterial von der "Birg" im Museum besichtigt. Die Führungen
werden von den Archäologen Dres. Glansdorp durchgeführt. Zu der
kostenlosen Veranstaltung lädt der Freundeskreis keltischer Ringwall
Otzenhausen e.V. , der ArchaeologieServiceSaar.de und die
Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel ein. Treffpunkt um 13.30
Uhr bei "Reifen Lang" an der Primsbrücke der L145 bei Schmelz-Limbach.

[Regionalforum-Saar] Informationen zu den Ausgrabungen am Ringwall

Date: 2009/10/06 08:51:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil
 

Informationen zu den Ausgrabungen am Ringwall

Schwarzenbach. Seit 1999 gräbt die Terrex gGmbH im Auftrag der Gemeinde Nonnweiler sowie der WIAF gGmbH am Ringwall von Otzenhausen. Weiterer Forschungspartner ist das Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Mainz. Referent Thomas Fritsch, Projektleiter Ringwall, berichtet morgen, 19 Uhr, im Schwarzenbacher Kolpinghaus über die Arbeiten der vergangenen Jahre auf dem Ringwall, im Tempelbezirk sowie von den Grabungen durch die Wälle der Befestigungsanlage. Weiterer Schwerpunkt ist der Bericht über die Untersuchungen im näheren Umfeld des Ringwalles, wie des gallorömischen Tempelbezirkes „Spätzrech“ und den Grabungen „In der Kripp“ bei Schwarzenbach. Umfangreiche Informationen zu Untersuchungen und Beobachtungen am Boden und aus der Luft sowie über die Forschungen im benachbarten Rheinland-Pfalz liefern ein komplexes Bild der keltischen Vergangenheit um eines der bedeutendsten keltischen Bodendenkmäler in Mitteleuropa. red

[Regionalforum-Saar] Der globalisierte Klodeckel aus Alsweiler

Date: 2009/10/06 09:02:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil
 
 

Der globalisierte Klodeckel aus Alsweiler

Auslandskorrespondent Klaus Brill beschreibt Veränderungen in seiner Heimat

Der gebürtige Alsweiler Journalist Klaus Brill (Foto: SZ) beschreibt in seinem Buch „Deutsche Eiche – Made in China“, wie sich die Globalisierung auf sein Heimatdorf durchschlägt: vom Internet bis zum Auswanderer.

Von SZ-Redakteur Matthias Zimmermann

St. Wendel. Was, um alles in der Welt hat das gerade mal 2200 Einwohner zählende Dorf Alsweiler bloß mit der Globalisierung zu tun? Welche Auswirkungen sind hier zu registrieren, so dass ein gestandener Journalist mit mächtig viel Auslandserfahrung als Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ dem Marpinger Ortsteil gleich einen 350 Seiten schweren Wälzer widmet und gleichwohl im ersten Kapitel als Kaff tituliert? Das machte Klaus Brill den Zuhörern während der Vorstellung seines Buches „Deutsche Eiche – Made in China“ im St. Wendeler Mia-Münster-Haus klar. Der gebürtige Alsweiler hätte sicherlich auch ein ganz anderes der bundesweit 30 000 Dörfer auswählen können. Aber der 60-Jährige hat in seinem Heimatort nach eigenen Angaben sehr viele Anknüpfungspunkte an das, was früher war, um es mit dem heutigen Zustand zu vergleichen. Und diese Veränderungen weist Brill der Globalisierung zu.

Die verspüre Brill am eigenen Leib: Denn Vorsitzender des Alsweiler Heimatvereins kann er als Weltreisender nur sein, weil ihn das Internet mit seinem Kaff verbindet. Dieser Kontakt über das weltweite Datennetz stellt für ihn einen Teilbereich der Globalisierung dar. Wenn Brill in eine örtliche Bäckerei geht, um einen Kaffee zu trinken, und statt nach einem deutschen Butterhörnchen zu einem französischen Blätterteig-Croissant greift, ist das für ihn Globalisierung. Wenn Buchen aus Alsweiler nach China gebracht werden und man dort im Supermarkt Klodeckel aus deren Holz bekommt, ist das für ihn Globalisierung.

Nicht zu vergessen die zahlreichen Auswanderer, die von Alsweiler aus in die weite Welt marschiert seien, um Karriere zu machen. „Oder die gekommen sind: Wir hatten auch schon einen Amerikaner als Chef vom Musikverein“, berichtete Brill.

Und damit ihm die Besucher der Buchvorstellung, die ihn nicht persönlich kennen, auch abnehmen, dass er einer von hier ist, verfällt der weltgewandte Auslandskorrespondent mit Erfahrungen unter anderem in Rom und Washington immer wieder in den hiesigen Dialekt mit seinem rollenden R und den tief im Hals entstehenden Lauten.

Brill berichtete während des Vortrags sachlich über die Veränderungen, die das ländliche Leben in den vergangenen Jahren umgekrempelt haben. Wertungen überlässt er eher anderen.

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eine Bemerkung sei mir gestattet: Der vorgesehene Raum im Mia-Münster-Haus war gut gefüllt, als Klaus Brill aus seinem Buch vorlas. Viele, wenn nicht die meisten, Besucher stammten wohl aus Alsweiler. Am Anfang erwartete ich die obligatorische Begrüßung auch durch den Referenten und wartete und wartete und sie kam nicht :-) oder erst viel später so "pöh-a-pöh" im Laufe seiner Vorlesungen. Die erwartete und aufgeforderte Diskussion am Schluß wollte sich nicht so recht einstellen, was daran gelegen haben mag, daß viele Leute das Buch noch nicht kannten. Vielleicht lag es auch daran, daß das Publikum nicht wußte, ob Brill hier werten wollte oder nicht. Mancher Ton, in dem er vorlas, war schon etwas wehmütig in Gedanken an die "gute alte Zeit", auch wenn er von selbst das Thema ansprach und nicht zu Unrecht meinte, die gute alte Zeit hätte es natürlich nie gegeben. Aus den zwei, drei Wortmeldungen ergab sich dann eine kleine Diskussion genau in diese Richtung: was war das Dorf gewesen - als kritischer Zeitpunkt wurde die Gebiets- und Verwaltungsreform genommen - was wurde das daraus. Nicht angesprochen wurde, was daraus noch werden wird.

"Wenn Buchen aus Alsweiler nach China gebracht werden und man dort im Supermarkt Klodeckel aus deren Holz bekommt, ist das für ihn Globalisierung." Diesen Satz habe ich anders verstanden - ich mag mich getäuscht haben. Ich habe ihn so verstanden: "Buchen aus Alsweiler werden nach China gebracht, dort macht man Klodeckel draus. Die werden nach Deutschland exportiert und im Globus St. Wendel verkauft. Und so sitzt mancher Einwohner aus Alsweiler auf einem Klodeckel - made in China - aber aus Alsweiler Buchen". So auf die Spitze getrieben, gefällt er mir viel besser :-)

Deutsche Eiche, made in China: Die Globalisierung am Beispiel eines deutschen Dorfes (Gebundene Ausgabe)

von Klaus Brill (Autor)

 

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Verlag: Karl Blessing Verlag (14. September 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3896673742

ISBN-13: 978-3896673749

Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,4 x 3,4 cm

 

[Regionalforum-Saar] Amulette, Scherben, Spangen - Adrenalin pur

Date: 2009/10/07 08:44:59
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
heute erscheint im St. Wendeler Teil der Saarbrücker Zeitung ein Artikel, der nur als "allerliebst" zu bezeichnen ist. Er enthält nicht einen, sondern zwei (oder vielleicht so gar noch mehr) Sätze, die es glatt zu meinen "Lieblingssätzen" bringen könnten.
 
Da ist einmal "Beim "Hunnenring" handele es sich um eine abgespeckte Version einer griechischen Akropolis" und als zweites "Das war ein antiker Wertstoffhof", gefolgt von "Die Leute wollen alles ganz genau wissen". Gekrönt wird das Opus von der These, von einer gefundenen Spange auf den Bau des Mauerabschnitts schließen zu können. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen, der Hinweis, schließlich erschließt sich doch jedem normal denken Menschen der kausale Zusammenhang zwischen einer verlorenen Spange und dem Bau einer Mauer - der ist so was von zwingend, wie sollte es anders sein?
 
Etwas Gutes hat ein solcher Artikel in der Morgenstunde: ich bin gleich hellwach, der Blutdruck schnell auf 180, der Puls geht auch hoch. So kann der Tag direkt mit Vollgas beginnen.
 
Einen schönen Tag wünsche ich Euch allen.
 
Roland Geiger, St. Wendel
 
 

Amulette, Scherben, Spangen

Erster Tag der offenen Grabung am keltischen Ringwall in Otzenhausen

Warum der keltische Ringwall in Otzenhausen wohl nicht nur eine Wehranlage, sondern auch eine Kultstätte war, was die diversen Funde besagen, konnten Besucher beim Tag der offenen Grabung erfahren.

Otzenhausen. „Wir sind hier oben auf der Akropolis“, sagte Michael Koch. Dabei stand der Grabungsleiter nicht auf dem Felsen über Athen, sondern auf dem Plateau des keltischen Ringwalls von Otzenhausen. Dorthin waren am Samstag rund 150 Besucher gekommen, um beim ersten Tag der offenen Grabung dabei zu sein.

Der Info-Nachmittag war eine gemeinsame Veranstaltung der Gemeinde Nonnweiler, der Terrex gGmbH, der St. Wendeler Initiative für Arbeit und Familie (WIAF) sowie der Uni Mainz. Warum der Begriff Akropolis auch auf die keltische Befestigungsanlage passt, erklärte Grabungsleiter Koch Besuchern. Beim „Hunnenring“ handele es sich um eine abgespeckte Version einer griechischen Akropolis. Die ursprüngliche Funktion der auf Anhöhen errichteten Bauwerke war die Verteidigung. Doch im Laufe der Zeit dienten die Wehranlagen weiteren Zwecken. Beispielsweise entwickelten sie sich zu Kultplätzen. So hätten die Bewohner des keltischen Ringwalls die Götter mit Opfern gnädig stimmen wollen, berichtete Grabungsleiter Koch. Darauf deuteten Funde wie ein Rad-Amulett, Hühnerknochen sowie Scherben von Ton-Trinkgefäßen hin. „Ihr Kult war schon ziemlich abstrakt“, interpretierte Koch die Artefakte aus dem Tempelbereich.

Ein paar Schritte weiter zog Koch eine Plastikplane zurück, die auf dem Waldboden lag. Darunter kam ein rund fünf Meter langer Graben zum Vorschein. „Sieben Leute haben an dieser Stelle vier Wochen lang gearbeitet“, erklärte Archäologe Koch. „Womit graben Sie?“, wollte Besucher Lars Röhrig wissen. „Meistens benutzen wir kleine Kellen“, antwortete Koch. An dieser Stelle hätte das Grabungsteam Keramikscherben, Eisennägel und die Öse eines Eimers gefunden. „Das war ein antiker Wertstoffhof“, flachste der Grabungsleiter. In diesem Bereich solle weiter gegraben werden, denn dort könnten einmal bedeutende keltische Adlige residiert haben.

Während Grabungsleiter Koch den Besuchern die archäologische Praxis und Theorien näher brachte, informierten Mitglieder des Fördervereins Ringwall über keltisches Handwerk. Unter anderem zeigte Stefan Fromm aus Rubenheim handgeschmiedete Repliken keltischer Schwerter. „Die Leute wollen alles ganz genau wissen“, sagte Sabine Hornung von der Uni Mainz. Sie informierte am Westwall über den Forschungsstand. Die Wissenschaftlerin hatte Luftbild-Karten dabei. Nach neuen Untersuchungen könnte es einen älteren und einen jüngeren Ringwall gegeben haben. Beim Datieren einer Bauphase halfen indirekt die alten Kelten mit. Denn bei Grabungen wurde im Fundament eine Gewandspange aus Bronze gefunden. "Es war vermutlich ein Opfer", sagte Sabine Hornung zum Fund. Und da die Spange eine charakteristische Verzierung hatte, konnten die Archäologen den Bau des Mauerabschnitts auf die Zeit zwischen 80 und 60 v. Chr. datieren. mic

Auf einen Blick

Am heutigen Mittwoch, 7. Oktober, informiert Thomas Fritsch, der Projektleiter Ringwall, im Schwarzenbacher Kolpinghaus über die archäologischen Arbeiten am Keltenring sowie in dessen Umgebung. Los geht's um 19 Uhr. Wer über die Ausgrabungen am „Hunnenring" auf dem Laufenden bleiben will, kann Mitglied im Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen werden. Der Förderverein versendet Newsletter an die Mitglieder und gibt eine Zeitschrift heraus.

Kontakt: Freundeskreis keltischer Ringwall – Verein zur Förderung der Archäologie im Hochwald, Auensbach 47 66620 Nonnweiler. Telefon (06873) 669 231, Fax: (06873) 669 233. E-Mail: info(a)hochwaldkelten.de.mic

 

[Regionalforum-Saar] "Kein Kaff" - zum Bericht über die Vorstellung des Buches von Klaus Brill

Date: 2009/10/08 00:38:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Verein für Heimatkunde Alsweiler

 

„Kein Kaff“ – eine Klarstellung zum Bericht über die Vorstellung des Buches von Klaus Brill

 

Nach der Vorstellung des Buches „Deutsche Eiche made in China“ von Klaus Brill, das die Globalisierung am Beispiel Alsweilers behandelt, erschien im St. Wendeler Lokalteil der Saarbrücker Zeitung ein Bericht unter dem Titel „Der globalisierte Klodeckel aus Alsweiler“. Darin heißt es, Klaus Brill habe im Buch seinen Heimatort Alsweiler als Kaff bezeichnet. Dies ist nicht richtig. Deshalb schickte der Autor, der auch Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Alsweiler ist, den folgenden Leserbrief an die Redaktion:  

 

    „Der Artikel, den Sie in der Ausgabe vom Dienstag, 6. Oktober, unter der Überschrift „Der globalisierte Klodeckel aus Alsweiler“ veröffentlicht haben, bedarf einer Klarstellung. Es ist nicht richtig, dass ich in meinem neuen Buch „Deutsche Eiche made in China – die Globalisierung am Beispiel eines deutschen Dorfes“ meinen Heimatort Alsweiler als Kaff bezeichne. Auch bei den Buchvorstellungen in Alsweiler und St. Wendel habe ich das nicht getan. Vielmehr heißt es auf  S. 24 des Werkes in allgemeiner Form: „Jedes Kaff ist ein Kosmos, hier kommt es zum Vorschein, aber das wissen nur die, die dort einmal gelebt haben und die außer seiner Enge auch seine Weite und seine Tiefe kennen. Mitten in Europa liegt ein unbekannter Kontinent, die Welt der Dörfer. Sie kommen in der großen Öffentlichkeit nur selten vor, und doch ist jedes einzelne von ihnen ein Universum.“ Das Wort „Kaff“ wird also von mir ironisch gebraucht und gleichzeitig als vorurteilsbehaftetes Klischee entlarvt: was andere als Kaff bezeichnen, empfinde ich als Universum und stelle es dar auf der Basis von über 75 Interviews.

 

   Außerdem führe ich nicht alle Veränderungen in den deutschen Dörfern, für die Alsweiler nur als Beispiel steht, auf die Globalisierung zurück, sondern einiges auch auf den Rückgang der Bevölkerung (demographischer Wandel), der dazu parallel läuft.“

 

Klaus Brill, Alsweiler + Prag

 

 

[Regionalforum-Saar] 10 Jahre neue Forschung am Hunnenring

Date: 2009/10/08 13:28:00
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

10 Jahre Forschung im Einzugsgebiet der keltischen Ringwalls „Hunnenring“ von Otzenhausen

 

Am gestrigen Abend, den 07.10. 2009 stellte Herr Dr. Thomas Fritsch die Geschichte der Grabungen auf dem „Hunnenring“ und erste Ergebnisse vor. Angesichts der etwa 80 Anwesenden im somit gut gefüllten Kolpinghaus flachste er, er sei der „Gassenfeger in Schwarzenbach“. Tatsächlich waren viele Interessierte zugegen, einige waren aber auch ehrenamtliche Grabungshelfer z. B. der Universität Mainz oder Mitglieder des Freundeskreises Keltischer Ringwall Otzenhausen.

Erfreulicherweise hielten sich die Honneurs des Ortsvorstehers zu Beginn in engen Grenzen und es konnte fast pünktlich losgehen.

Forschungsgebiet, erklärte Dr. Fritsch sei der Hunnenring und sein Einzugsgebiet.

Die Ziele seien: Klärung der Historie (soweit nachvollziehbar)

                          Genese der keltischen und römischen Kultur in der Kleinregion

                           Rekonstruktion der damaligen Lebensumstände

                           Klärung der wirtschaftlichen Grundlagen  und deren Entwicklung

                           Vergleich zwischen regionalen und überregionalen Entwicklungen

 

Gegraben werde derzeit mit einem Stammpersonal von 15 Grabungshelfern und einer wechselnden Zahl von Ehrenamtlichen vor allem von den Kooperationspartnern wie beispielsweise den Universitäten Mainz, Saarbrücken und Trier, den THs Karlsruhe und Mainz. Diese ehrenamtlich tätigen (meist) Studenten seien auch die einzigen, die außerhalb des Saarlandes tätig würden, obwohl das Gebiet im Umkreis von etwa 8 – 10 km je nach Topographie zum Einzugsbereich des Ringes gehört habe. Innerhalb dieses Kreises sind bisher fast 300 Fundstellen bekannt, darin 3 Ballungszentren: zwischen Wadrill und Löster, Schwarzenbach und Priesberg und um hermeskeil.

Die genannten Ehrenamtlichen werden übrigens von der Gemeinde verpflegt und untergebracht, erhalten aber keine finanziellen Leistungen.

Erste Besiedlungen erfolgten wohl durch die „Laufelder Kultur“, die ab etwa 600 v. Chr. vor allem im Koblenzer Becken nachzuweisen ist und in die keltische Kultur mündete. 550 – 470 wurde die Gegend durch die späten „Laufelder“ verstärkt besiedelt, was mit dem gleichzeitigen Zerfall der Sitte der großen keltischen Fürstengräber und neuen Handelsrouten einherging.

Die Prosperierung der Mittelgebirgszonen nach Bodenschätzen setzte wohl erst ab dem 5. Jahrhundert ein, aus der Zeit davor existieren kaum Funde.

Im Frühlatène (etwa 400 – 380 v. Chr.) entstanden die ersten Fürstengräber in Schwarzenbach. Sie werden dem Dollberg zugeordnet, da solche Gräber in Sichtweite zum Fürstensitz errichtet wurden.

In der Frühzeit der Besiedlung entstand ebenfalls ein Gräberfeld (6 Gräber bekannt) zwischen Schwarzenbach und Eisen. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich ursprünglich um Hügelbestattungen, obwohl die Hügel heute meist „weggeackert“ sind. Im Gelände ist mit ein wenig Übung aber noch ein Hügel erkennbar. Darüber hinaus weist die Wegeführung vom Priesberg zum Gräberfeld auf einen Zusammenhang, obwohl eine Datierung des Weges derzeit nicht möglich ist.

Auf dem Berg selbst entstand in der Frühphase am südwestlichen Bergsporn ein Querriegel oder Abschnittswall, der sich auch den Hang fast ganz hinab gezogen hat.

Der Schnitt durch den Wall aus den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde jetzt ausgewertet und erweitert. Als Glücksfall darf man ansehen, dass ausgerechnet in diesem Teil eine kultische Niederlegung von verschiedenen Gegenständen entdeckt wurde, die eine Datierung des Bauabschnitts ermöglichen.

Der Ausbau zur heutigen Größe erfolgte dann im ersten Jahrhundert vor Christus, doch schon unter Caesar bricht die Innenbesiedlung ab. Die Nordmauer mit einer Höhe von 20 Metern und einer Dicke von 25 Metern gilt als Schutz- und Repräsentationsbau, ein Hinweis, dass wohl noch eine Oberschicht vorhanden war.

Bei der bisherigen Erforschung der Innenbesiedlung wurden überwiegend anorganische Hinweise gefunden, seltene organische Funde wie Getreidereste (vor allem Spelzgetreide, Emmer, Dinkel) oder Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen ergänzen diese jedoch.

Der Opferkult wird an gleicher Stelle (dem römischen Dianatempel) schon seit der Spätlatènezeut ausgeübt, wie Deponierungsgaben (Radkreuz, Messer, Jagdwaffen und ein Goldring, der wohl eine Ausnahmeerscheinung ist) belegen.

Die überregionale  Einbindung war durch Wegeverbindungen über die Höhenrücken gesichert. Diese Straßen verliefen überwiegend (grob) in Nord-Süd-Richtung entlang der Gräberfelder (Hohlwegeführung).

Der Ringwall wurde um 50 v. Chr. offenbar kampflos verlassen, eine neue Siedlung „Im Spätzrech“ Schwarzenbach existierte bis spät ins 4. Jhd. n. Chr.. Im Bereich dieses Vicus wurde auch ein römischer Umgehungstempel gefunden.

Im Bereich Hermeskeil konzentrieren sich viele Bemühungen auf die Schanzanlage, ein Erdwall von 340 X 400 Metern in Sichtweite des Ringwalls und verschiedener Straßen. Es ist möglich, dass hier ein Militärlager errichtet war. Zwar fand man in ungefähr 200 Metern Entfernung römische und keltische Gräber, doch bleibt der Sinn der Anlage bisher unbewiesen. Ein spätkeltisches Adelsgrab (30 – 50 v. Chr.) mit 12 Keramikgefäßen dient als Hinweis für den weiteren Bestand von Adelsfamilien.

 

Der Abend schloss mit einem Dank an die vielen ehrenamtlichen helfer und dem Hinweis auf eine Buchvorstellung zum Holzhauser Hof am Freitag den 06. November im Rathaus Nohfelden (Nogfeldener Geschichtsabende).

[Regionalforum-Saar] 10 Jahre neue Forschung am Hunnenring

Date: 2009/10/08 14:45:03
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo Geschichtsfreunde,

Zum besseren Verständniss der Personalstruktur sei dem Beitrag von Herrn Geiger noch hinzugefügt, dass der wichtigste Kooperationspartner der Terrex gGmbH, die St. Wendeler* Wiaf gGmbH* ist, die die 15 Grabungshelfer "Stammpersonal" (wiederum zugewiesen vom Jobcenter St. Wendel, ARGE) inclusive der Grabungsleitung (und Anleitung der Grabungshelfer in Personalunion) am Hunnenring, Herrn M. Koch, stellt.

MfG

Dr. des. Eric Glansdorp

Re: [Regionalforum-Saar] 10 Jahre neue Forschung am H unnenring

Date: 2009/10/08 15:51:52
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


-----Original Message-----
Date: Thu, 08 Oct 2009 14:46:42 +0200
Subject: [Regionalforum-Saar] 10 Jahre neue Forschung am Hunnenring
From: Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net

Hallo Geschichtsfreunde,

Zum besseren Verständniss der Personalstruktur sei dem Beitrag von Herrn Geiger noch hinzugefügt, dass der wichtigste Kooperationspartner der Terrex gGmbH, die St. Wendeler* Wiaf gGmbH* ist, die die 15 Grabungshelfer "Stammpersonal" (wiederum zugewiesen vom Jobcenter St. Wendel, ARGE) inclusive der Grabungsleitung (und Anleitung der Grabungshelfer in Personalunion) am Hunnenring, Herrn M. Koch, stellt.

MfG

Dr. des. Eric Glansdorp
Sorry, Herr Dr. Glansdorp! der Beitrag war nicht von Roland Geiger. Ich habe leider beim kopieren meinen Namen gelöscht: Anneliese Schumacher.
Dass das Stammpersonal "zugewiesen" ist, erklärt auch, warum die eben nicht in Rheinland-Pfalz arbeiten.
Übrigens: ein solcher Bericht gibt den Verlauf des Abends wieder, so wie er von mir verstanden wurde. Die Er4klärung zu den Ehrenamtlichen basiert möglicherweise auf entsprechenden Nachfragen
Grüße
Anneliese Schumacher

[Regionalforum-Saar] Bierabend in Walsheim

Date: 2009/10/08 16:56:34
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

am 08.10.2009 in der Saarbrücker Zeitung Teil Land/Region

 

Wie die Nazis eine Brauerei zerstörten

Bierabend widmet sich der ehemaligen Traditionsmarke Walsheim

 

Die frühere Brauerei Walsheim hat eine tragische Geschichte, ihr jüdischer Chef Hans Kanter wurde 1935 von den Nazis verjagt. der Firma mit Weltruf widmet sich morgen ein Bierabend, eine Enkelin Kanters berichtet.

Walsheim. 70 Jahre nachdem sie das letzte Bier braute ist die Walsheim Brauerei AG Thema eines ungewöhnlichen Bierabends am morgigen Freitag, 9. Oktober, im Walsheimer Restaurant Lugenbiel. Das teilte die Peter-Imandt-Gesellschaft als Mitveranstalterin mit. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die Walsheimer AG nach der Rückkehr des Saarlandes ins Deutsche Reich eines der ersten Unternehmen war, dessen Eigentümer Hans Kanter man aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Unternehmen drängte. Bis dahin war die Brauerei unter seiner Leitung zur größten Brauerei i9m Saargebiet gewachsen, mit Kunden in ganz Europa, in den französischen Kolonien und Südamerika. Hans Kanter musste vor den Nazis flüchten und verstarb kurz darauf 1937 in der Schweiz. Nach Kanter wurde später in Straßburg die Biermarke „Kanterbräu“ benannt. Die bekannte Marke Walsheim wurde in Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg noch erfolgreich von der Karlsberg-Brauerei vermarktet.

Darüber referiert Claudia Schoch, eine Enkelin von Hans Kanter aus Zürich, die dort als Redakteurin für die Neue Zürcher Zeitung tätig ist. Organisiert wird der Abend von der Peter-Imandt-Gesellschaft sowie von zahlreichen Kooperationspartnern, darunter das Biosphärenreservat Bliesgau, der Biosphärenverein, von Fruchtgetränke Gersheim, der Bliesgau Ölmühle sowie von weiteren Regionalinitiativen.

Doch nicht nur „trockene“ Geschichte steht auf dem Programm: erstmals seit 70 Jahren wird Bier ausgeschenkt, das mit dem hervorragenden Walsheimer Wasser aus dem Muschelkalkboden gebraut wurde. Der darin verwendete Hopfen wuchs in Homburg/Beeden. Restaurantchef Jörg Lugenbiel erklärte: Wer morgen ein Walsheimer Bierglas vorzeigt, erhält 20 Cents Ermäßigung aufs Bier. Reiner Marx moderiert. Beginn ist um 19 Uhr. der Eintritt ist frei.                                                                                                                               red

Nähere Informationen unter Tel. (0160) 95 20 94 35

[Regionalforum-Saar] 40 russische Arbeiter

Date: 2009/10/09 08:00:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

auch wenn ich nicht eben zartbesaitet bin, aber das ist mir heute morgen doch aufgefallen. Im St. Wendeler Regionalteil der Saarbrücker Zeitung gibt es einen Artikel über die Schließung des Gasthauses "Zur Post" in Hasborn-Dautweiler. Hinten an hängt ein historischer Abriß.

"Das Gasthaus „Zur Post“ wurde im Jahre 1855 von Johann Trocour und seiner Frau Barbara, geborene Kuhn, übernommen und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine viel ältere Geschichte hinter sich. Ab 1877 wurde es von Peter Finkler und seiner Frau Maria, geborene Trocour, weitergeführt. 1883 brach in diesem Bereich des Ortes ein Großbrand aus, bei dem 16 Bauernhäuser zum Teil oder ganz ausbrannten. Auch die „Post“ war von dem Brand betroffen.

1910 übernahm der Sohn von Peter Finkler, Johann Finkler, mit seiner Frau Magdalena, geborene Lauck, das Gasthaus. Er baute 1919 eine Kegelbahn an. Die nächsten Besitzer waren ab 1938 Johann Finklers Sohn Albert und seine Frau Ottilia.

1944/45 wurden hier 40 russische Arbeiter einquartiert. Das Gasthaus ist 1949 umgebaut und die Gasträume vergrößert worden. In den Jahrzehnten seiner Existenz erfuhr das Anwesen zusätzlich vielfältige Nutzungen. Es beherbergte das Postamt, eine Fahrschule, eine Tanzschule, einen Friseurladen, die Sparkassenfiliale, einen Blumenladen und eine Schuhmacherei. Zwei Ärzte hielten hier ihre Sprechstunden ab, an den Wochenenden war oft ein Wanderkino zu Gast. "
 
Ich habs markiert - Zwangsarbeiter als "russische Arbeiter" zu bezeichnen, das ist meines Erachtens eine abartige oder zumindest gedankenlose Beschönigung. Das waren nicht Leute, die angeworben und gegen Entgelt ihre Arbeit verrichteten, sondern Arbeitssklaven, die von zu hause verschleppt und hier in Deutschland zur Arbeit gezwungen wurden. "russische Arbeiter" - der Begriff knechtet sie grad ein zweites Mal. Auch wenns irgendwie im Stil unserer Zeit liegt.
 
Schönes Wochenende trotzdem.
 
Roland Geiger
 

Re: [Regionalforum-Saar] Amulette, Scherben, Spangen - Adrenalin pur

Date: 2009/10/09 08:19:52
From: Gerd Schmitt <GSchmitt(a)OnlineHome.de>

Rolgeiger(a)aol.com schrieb:
Salü,
heute erscheint im St. Wendeler Teil der Saarbrücker Zeitung ein Artikel, der nur als "allerliebst" zu bezeichnen ist. Er enthält nicht einen, sondern zwei (oder vielleicht so gar noch mehr) Sätze, die es glatt zu meinen "Lieblingssätzen" bringen könnten. Da ist einmal "Beim "Hunnenring" handele es sich um eine abgespeckte Version einer griechischen Akropolis" und als zweites "Das war ein antiker Wertstoffhof", gefolgt von "Die Leute wollen alles ganz genau wissen". Gekrönt wird das Opus von der These, von einer gefundenen Spange auf den Bau des Mauerabschnitts schließen zu können. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen, der Hinweis, schließlich erschließt sich doch jedem normal denken Menschen der kausale Zusammenhang zwischen einer verlorenen Spange und dem Bau einer Mauer - der ist so was von zwingend, wie sollte es anders sein? Etwas Gutes hat ein solcher Artikel in der Morgenstunde: ich bin gleich hellwach, der Blutdruck schnell auf 180, der Puls geht auch hoch. So kann der Tag direkt mit Vollgas beginnen. Einen schönen Tag wünsche ich Euch allen. Roland Geiger, St. Wendel

  Amulette, Scherben, Spangen


      Erster Tag der offenen Grabung am keltischen Ringwall in Otzenhausen


        Warum der keltische Ringwall in Otzenhausen wohl nicht nur eine
        Wehranlage, sondern auch eine Kultstätte war, was die diversen
        Funde besagen, konnten Besucher beim Tag der offenen Grabung
        erfahren.

*Otzenhausen. *„Wir sind hier oben auf der Akropolis“, sagte Michael Koch. Dabei stand der Grabungsleiter nicht auf dem Felsen über Athen, sondern auf dem Plateau des keltischen Ringwalls von Otzenhausen. Dorthin waren am Samstag rund 150 Besucher gekommen, um beim ersten Tag der offenen Grabung dabei zu sein.

Der Info-Nachmittag war eine gemeinsame Veranstaltung der Gemeinde Nonnweiler, der Terrex gGmbH, der St. Wendeler Initiative für Arbeit und Familie (WIAF) sowie der Uni Mainz. Warum der Begriff Akropolis auch auf die keltische Befestigungsanlage passt, erklärte Grabungsleiter Koch Besuchern. Beim „Hunnenring“ handele es sich um eine abgespeckte Version einer griechischen Akropolis. Die ursprüngliche Funktion der auf Anhöhen errichteten Bauwerke war die Verteidigung. Doch im Laufe der Zeit dienten die Wehranlagen weiteren Zwecken. Beispielsweise entwickelten sie sich zu Kultplätzen. So hätten die Bewohner des keltischen Ringwalls die Götter mit Opfern gnädig stimmen wollen, berichtete Grabungsleiter Koch. Darauf deuteten Funde wie ein Rad-Amulett, Hühnerknochen sowie Scherben von Ton-Trinkgefäßen hin. „Ihr Kult war schon ziemlich abstrakt“, interpretierte Koch die Artefakte aus dem Tempelbereich.

Ein paar Schritte weiter zog Koch eine Plastikplane zurück, die auf dem Waldboden lag. Darunter kam ein rund fünf Meter langer Graben zum Vorschein. „Sieben Leute haben an dieser Stelle vier Wochen lang gearbeitet“, erklärte Archäologe Koch. „Womit graben Sie?“, wollte Besucher Lars Röhrig wissen. „Meistens benutzen wir kleine Kellen“, antwortete Koch. An dieser Stelle hätte das Grabungsteam Keramikscherben, Eisennägel und die Öse eines Eimers gefunden. „Das war ein antiker Wertstoffhof“, flachste der Grabungsleiter. In diesem Bereich solle weiter gegraben werden, denn dort könnten einmal bedeutende keltische Adlige residiert haben.

Während Grabungsleiter Koch den Besuchern die archäologische Praxis und Theorien näher brachte, informierten Mitglieder des Fördervereins Ringwall über keltisches Handwerk. Unter anderem zeigte Stefan Fromm aus Rubenheim handgeschmiedete Repliken keltischer Schwerter. „Die Leute wollen alles ganz genau wissen“, sagte Sabine Hornung von der Uni Mainz. Sie informierte am Westwall über den Forschungsstand. Die Wissenschaftlerin hatte Luftbild-Karten dabei. Nach neuen Untersuchungen könnte es einen älteren und einen jüngeren Ringwall gegeben haben. Beim Datieren einer Bauphase halfen indirekt die alten Kelten mit. Denn bei Grabungen wurde im Fundament eine Gewandspange aus Bronze gefunden. "Es war vermutlich ein Opfer", sagte Sabine Hornung zum Fund. Und da die Spange eine charakteristische Verzierung hatte, konnten die Archäologen den Bau des Mauerabschnitts auf die Zeit zwischen 80 und 60 v. Chr. datieren. /mic /


    Auf einen Blick

*Am heutigen Mittwoch*, 7. Oktober, informiert Thomas Fritsch, der Projektleiter Ringwall, im Schwarzenbacher Kolpinghaus über die archäologischen Arbeiten am Keltenring sowie in dessen Umgebung. Los geht's um 19 Uhr. Wer über die Ausgrabungen am „Hunnenring" auf dem Laufenden bleiben will, kann Mitglied im Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen werden. Der Förderverein versendet Newsletter an die Mitglieder und gibt eine Zeitschrift heraus.

*Kontakt*: Freundeskreis keltischer Ringwall – Verein zur Förderung der Archäologie im Hochwald, Auensbach 47 66620 Nonnweiler. Telefon (06873) 669 231, Fax: (06873) 669 233. E-Mail: info(a)hochwaldkelten.de./mic /


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Lehrer i. R.

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Hallo Roland,

erst einmal herunterkommem. Der Vergleich mit einer griechischen Akropolis hat mit deinen Vorstellungen vom Parthenon in Athen nur indirekt etwas zu tun. Akropolis bedeutet schlicht "( befestigte ) Siedlung auf dem Berg" oder "Burgberg". Viele Städte Griechenlands hatten eine Akropolis, so etwa auch Korinth.

Gruß, Gerd

[Regionalforum-Saar] die ersten Deutschen in Amerika

Date: 2009/10/12 09:59:04
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

heute steht im Landesteil der Saarbrücker Zeitung der nachfolgende Artikel über den German American Day, der an die erste Übersiedelung von Deutschen nach Amerika am 6. Oktober 1683 erinnern soll. An diesem Datum stimmt einiges nicht. Zunächst handelt es sich dabei um die Übersiedelung von 13 Krefelder Familie, die an diesem Tag in Philadelphia, Pennsylvania, landeten (wobei ich die genaue Quelle für dieses Datum bislang nicht gefunden habe). Der Anführer dieser Familien, der in engem Kontakt zu William Penn selber stand, war Franz Daniel Pastorius; er war mit einigen anderen Siedlern bereits im Sommer 1683 nach Pennsylvania gereist, so daß dieses Datum im Sommer eigentlich hier angenommen werden müßte. Aber so sehr ich auch Pastorius und seine Leistungen (und vor allem auch sein Buch, eine Beschreibung der "Provintz Pennsylvania") schätze, seine Leute waren nicht die ersten Siedler. Diese Ehre gebührt einer Gruppe von Hugenotten, die aus Frankreich geflohen waren und sich zunächst in Mannheim niederließen. Von hier aus reisten sie im Jahre 1878 nach Amerika gelandet und gründeten im heutigen Bundesstaat New York die Stadt "New Paltz". Aber ich vermute, daß das Datum deshalb nicht anerkannt wird, weil es sich um Hugenotten handelte, damit nicht um Deutsche. Nur gibt es hier ein anderes Problem: Die Deutschen unter Pastorius waren auch keine Deutschen, denn es gab damals noch kein Deutschland.

 

Roland Geiger

 

 

Alt-Ministerpräsident gratuliert Volk der USA

Saarbrücken. Als das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI) am Freitagabend im Saarbrücker Casino am Staden den German American Day beging, war die Nachricht vom Nobelpreis für Präsident Barack Obama ein paar Stunden alt. Viele der 70 Gäste freuten sich, andere übten sich in Zurückhaltung. Der Vizekonsul kommentierte die Verleihung mit keiner Silbe; öffentliche Wertungen würden von der Botschaft vorgenommen, sagte er kühl.

So war es an Festredner Reinhard Klimmt (SPD), die emotional etwas unübersichtliche Situation durch eine Gratulation an das amerikanische Volk für diese Wahl zu entkrampfen. Der Alt-Ministerpräsident lobte Obama und wünschte, „dass die mit ihm verbundenen Hoffnungen in Erfüllung gehen“. Der German American Day, 1983 von Präsident Ronald Reagan ins Leben gerufen, soll daran erinnern, dass am 6. Oktober 1683 die ersten Deutschen nach Amerika übersiedelten. Und dass die Deutschen mit seither sieben Millionen Menschen die größte Einwanderergruppe stellen. Der German American Day ist ein Gedenktag an Stehtischen ohne Protokoll, das Duo Down Home Percolators spielte Blues, und Klimmt philosophierte, was man an Amerika, dem „Land der Sehnsucht“, sympathisch finden können sollte: Musik von Elvis, Freiheitsliebe, Eigenverantwortung, Charity, Texte von Dylan, „Vernunft und Verständnis beim Regeln der Dinge“, Mut zu Erneuerung und ein Schuss Anarchie.

DAI-Chef Hartmut Gimmler freute sich über Europas Stabilität. Und Birgit Huonker (Linke), die den Landtag vertrat, berichtete, dass nach ihren Vorfahren in San Francisco eine Gegend benannt ist: die Huonker Bay. wp

 

[Regionalforum-Saar] Viel Neues am Ringwall erkundet

Date: 2009/10/12 10:02:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
Anneliese Schumacher hat vorige Woche schon direkt nach der Veranstaltung ein Resumé über den Vortrag von Dr. Fritsch in Schwarzenbach geschrieben. Hier nun der offizielle Bericht aus der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil, von heute morgen.
 
Roland Geiger
 
 

Viel Neues am Ringwall erkundet

Archäologe berichtet von 290 neuen Fundstellen am Hunnenring

Funde sind nicht alles. Die Geschichte des keltischen Ringwalles bei Otzenhausen ist nur zu begreifen, wenn seine Entstehung und das Leben der Menschen, die dort gesiedelt haben, in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Bei den seit zehn Jahren laufenden Forschungen kam schon vieles ans Tageslicht.

Von SZ-Redakteur

Gerhard Tröster

Schwarzenbach/Otzenhausen. „Wir sind ganz stolz auf unsere Arbeit.“ Der Archäologe Thomas Fritsch sagte es mit Überzeugung und konnte im Schwarzenbacher Kolpinghaus eine Menge Beweise liefern, weshalb er nicht übertrieben hat. 80 Heimatfreunde waren gekommen, um ihm zuzuhören. Seit zehn Jahren schon läuft die intensive Erforschung des keltischen Ringwalles einschließlich seines Einzugsbereichs durch die Grabungsgesellschaft Terrex. Viele Partner konnten für das Projekt bislang gewonnen werden. Thomas Fritsch schränkte allerdings ein: „Wir hatten nicht genug Zeit, um alles aufzuarbeiten, was wir aus der Erde gehoben haben, auch wenn Hochschulen uns dabei geholfen haben und immer noch helfen.“

Der Archäologe baute seinen Vortrag gut verständlich auf und gliederte ihn in mehrere Forschungsabschnitte. Ausgehend von der Zeit der Entstehung über die keltische und römische Kultur reichen seine Erkenntnisse bis zu den Lebensumständen und den wirtschaftlichen Grundlagen der Menschen, die vor über 2000 Jahren dort siedelten. Der Ringwall, im Volksmund auch Hunnenring genannt, ist wohl in der Zeit von 400 bis 380 vor Christus gebaut worden. In dieser so genannten Frühphase entstand zunächst ein erster Abschnittwall, um den Bergsporn abzuriegeln. Ein heute nicht mehr sichtbarer Seitenwall, der einen zusätzlichen Schutz gewähren sollte, wurde jüngst bei einem Grabungsschnitt entdeckt. Etwa 100 Jahre vor Christus ist der Wall so ausgebaut worden, wie man ihn heute kennt. Der Grund lag, so Thomas Fritsch, vermutlich an den befürchteten Einfällen der Germanen. „Der Ringwall war aber auch ein Repräsentationsbau“, glaubt der Archäologe.

Münzen und Glasfragmente

Bei den Grabungen, auch im weiteren Umfeld, kamen auch viele Spuren der Besiedlung ans Tageslicht, zum Beispiel eine italienische Amphore, die einer vornehmen Oberschicht zugeordnet werden muss. Das breite Spektrum der Entdeckungen im Innenbereich des Ringwalles reicht von den Pfostenstellungen der Bauten über Münzen, eiserne Geräte, Glasfragmente und keramische Bruchstücke bis zu Quarzitsteinen. Sie stammen nämlich nicht aus der Region und sind wahrscheinlich als Schleuderkugeln benutzt worden. Weil der Boden auf dieser Erhebung sauer ist, sind die organischen Funde nicht gut erhalten. Thomas Fritsch konnte dennoch folgern: „Getreide und Gemüse wurde hier mit Sicherheit angebaut, auch Linsen und Erbsen.“ Im Tempelbereich sind Zeugnisse eines Opferkultes freigelegt worden, darunter ein Grabkreuz. Hier wurde offenbar Diana, die Göttin der Jagd, verehrt.

Der Redner, der auf der Leinwand Bilder, Grafiken und Landkarten zeigte, ging auch auf den acht Kilometer umfassenden Einzugsbereich des Ringwalles ein, der ebenfalls Gegenstand der Forschungsarbeiten war. 290 Fundstellen lieferten den Beweis für eine hohe Siedlungsdichte. Die Wegeverbindungen und das gallo-römische Nachleben auf dem Ringwall ergänzten die hochinteressanten Informationen. In der Zeit kurz nach Christi Geburt ist die Festung nach Überzeugung von Thomas Fritsch kampflos verlassen worden. Was in den zurückliegenden zehn Jahren so alles erforscht und entdeckt wurde ist nur ein ganz kleiner Teil von dem, was noch immer unter der Erde verborgen ist. Die Grabungen gehen weiter. Neue Funde und Befunde werden im nächsten Jahr dem geheimnisvollen und bisher unvollständigen Gesamtbild sicher weitere Mosaiksteine hinzufügen.

[Regionalforum-Saar] was zum Schmunzeln

Date: 2009/10/13 11:34:00
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
ich bin heute auf einer Suche nach Hochgerichtssachen in St. Wendel auf diese Begebenheit aus dem Jahre 1600 gestoßen. Die wirklich moderne Formulierung hat mich dabei besonders amüsiert.
 
Roland
 
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Johannes der Jung [Jüngere] Leyendecker klagt vor dem Amtmann gegen Jacob Kolben zu Krügelborn, weil dieser ihm bei der Tholeyer Pfingstbittfahrt in die Schuhe geschifft habe. Der Beklagte gibt dies zu und entschuldigt sich mit Trunkenheit.

[Regionalforum-Saar] Verein für Heimatkunde im K reis Merzig-Wadern im Oktober 2009

Date: 2009/10/14 08:47:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Termine des Vereins für Heimatkunde im Kreis Merzig-Wadern und anderer Heimatvereine im Oktober 2009

 

Donnerstag, 15. Oktober 2009,

Beginn: 16,00 Uhr

Merzig-Bietzen

Sitzung des Kreisvorstandes in Bietzen im Dorfgemeinschaftshaus.  

Gast: Dr. Johannes Schmitt, Präsident des Landesverbandes der historisch-kulturellen Vereine des Saarlandes

 

Sonntag, 25. Oktober 2009

ab 16.00 Uhr

Losheim-Bachem

Kaffee, Kuchen, Musik  und Mundart

Mundartnachmittag des Kreisheimatvereins in der Dreschtenne Bachem mit Mundartbeiträgen aus allen Gemeinden und Städten des Kreises Merzig-Wadern

im Gasthaus Dreschtenne, Bachem. Eintritt frei !!

Mitwirkende: Martin Görgen, Wadrill, Friedrich Ebert Wadern, Franz Bierbrauer Weiskirchen, Albrecht Gelz Perl, Herbert Engstler und Edmund Heinz Honzrath, Theo Seiwert Merchingen, Irmgard Diwersy Bachem, Gertrud Helfen, Wahlen u. a.

 

Samstag, 14. November 2009

14,00 Uhr

Beckingen-Oppen

 1. Grenzsteinwanderung des Kreisheimatvereins        ( „AG-Grenzsteine und Wegekreuze“ des Kreisheimatvereins) im Lückner. Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen. Treffen: Gasthaus Zum Lücker in Oppen. Nach der Wanderung:  Umtrunk in Oppen.

 

Donnerstag, 19. November 2009

19.00 Uhr

Volksbank Losheim

Primeurabend in der Volksbank Losheim mit

Vorstellung des neuen Losheimer Heimatbuches: „Aus der Geschichte der Hochwaldgemeinde Losheim am See“ Band V: Vereine und Verbände“

 

Freitag, 13. November 2009

19,30 Uhr

Pfarrsaal (Saalbau) Losheim

Vortragsabend im Pfarrsaal Losheim (Veranstalter: Heimatverein Losheim, Kreisheimatverein, Pfarrgemeinde Losheim)

Thema: Die Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahre 1933

Referent: Dr. Johannes Schmitt, Präsident der Historisch- kulturellen Vereine im Saarland

 

Samstag / Sonntag

28. und 29. November 2009

Eisenbahnhalle Losheim

Teilnahme am Weihnachtsbasar  in der Eisenbahnhalle Losheim.  Verkaufsstand mit Heimatbüchern aus den Gemeinden und dem Kreis.

 

Mittwoch, 9. Dezember 2009,

Beginn: 19,00 Uhr

Gasthaus zur Heide, Niederlosheim

Jahres-Abschluss (Mitgliederversammlung) des Vereins für Heimatkunde in der Gemeinde Losheim am See im „Gasthaus Zur Heide“ in Niederlosheim

[Regionalforum-Saar] Schriftstellerin sucht Sagen

Date: 2009/10/14 11:53:21
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Heute in der Saarbrücker zeitung Teil Prims, Theel & Hochwald


Schriftstellerin sucht Sagen

Lokalkolorit für Historiendrama im Fokus

heusweiler/Lebach. Die Heusweiler Schriftstellerin Deana Zinsmeister hat sich mit der Bitte um Unterstützung an die Öffentlichkeit gewandt. Für ihr fünftes Buch sucht sie überlieferte Geschichten, Sagen odr Legenden aus der saarländischen Heimat. Die Beiträge müssen nicht groß oder geschichtlich bedeutsam sein, sie sollen ja auch die Handlung nicht tragen, sondern dem Historienroman lediglich etwas Lokalkolorit verleihen. Wer helfen möchte, wende sich bitte an die E_Mail-Adresse der Autorin, info(a)deanazinsmeister.de oder an Deana Zinsmeister, Rittershoferstraße, 66265 Heusweiler.

[Regionalforum-Saar] FB St. Martin Schwalbach (katholisch)

Date: 2009/10/14 20:11:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

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Josef Kreutzer - Klaus Mayer - Thomas Webers
 
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katholischen Pfarrei
St. Martin Schwalbach
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Kreisarchiv Saarlouis
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[Regionalforum-Saar] Die Familie Klauck - Neudruck

Date: 2009/10/14 20:13:22
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

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Die Familie Klauck
aus dem Saarland
 
 
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17 €  zzgl. Porto und Verpackung (15 € für Mitglieder)
 
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Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.
Kreisarchiv Saarlouis
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66718 Saarlouis
 

[Regionalforum-Saar] Neue Funde im Saarland

Date: 2009/10/17 17:59:32
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

heute in der Saarbrücker Zeitung zunächst aus dem St. Wendeler Teil:


"Sensationelle Funde" entdeckt

Archäologen vermuten in Schwarzerden eine römische Siedlung

Seit drei Jahren wird in Schwarzerden mehr oder weniger heimlich gegraben. In der Gemeinderatssitzung am Donnsrstagabend sprachen die Archäologen erstmals öffentlich von "Sensationellen Funden".

Von SZ_Redakteurin Melanie Mai

Freisen/Schwarzerden. Aus Angst vor Raubgräbern haben die Verantwortlichen die Grabungen in Schwarzerden nicht an die große Glocke gehängt. Auch die Nachbarn, die stets ein wachsames Auge auf die Grabungsstelle hielten, waren still. Aber jetzt sei es an der Zeit, so Bürgermeister Wolfgang Alles in der Gemeinderatssitzung am Donnesrtagabend, die Bevölkerung zu informieren. Schließlich handele es sich um "sensationelle Funde". Das bestätigt auch Walter Reinhard, der Leiter der Bodendenkmalpflege beim Landesdenkmalamt: "es ist das bedeutendste Gräberfeld im gesamten raum." Dieses sei in die späte kelten-, frühe Römerzeit anzusoiedeln. Und es gibt deutliche Hinweise auf eine Siedlung: "Eine vorgeschichtliche Siedlung würden wir bei Euch gerne finden." deshalb soll auch in den nächsten Jahren weiter gegraben werden.

Von den Grabungsarbeiten in Schwarzerden erzählte die Archäologin Elisabeth Jung. Und die war sichtlich glücklich, "endlich die Grabung offiziell vorstellen zu dürfen". Erst dem Rat, Anfang 2010 soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung geben.

Jungs Arbeit begann bereits 2006. Vorm Buchenwäldchen sollte Baugebiet werden. Und da Schwarzerden als geschichtsträchtiger Ort bekannt ist, sollte das Gelände zunächst untersucht werden. Bei dieser Sondage haben die Archäologen massives Mauerwerk im Boden gefunden. Schnell stand fest: Ein baugebiet wird dort nicht entstehen. Stattdessen steckten die Expewrten vom Landesdenkmalamt ein Feld von 20 auf 20 metern ab. Dieses wurde ab 2007 gebau untersucht. Und die Ergebnisse begeistern die Experten. Unter anderem fanden sie einen Grabhügel mit einem Durchmesser von rund acht Metern. Außerdem eine Keramik, die auf vorrömische Zeit datiert werden könne. Jung: "Das beweist, dass schon die Kelten in Schwarzerden waren." Insgesamt haben die Archäologen 84 Befunde in 42 sicheren Gräbern gefunden, 20 Gräber davon waren mit reicher Ausstattung.

das "Highlight", wie es Jung bezeichnet, fanden die Grabungsfachleute im Mai: ein Doppelgrab mit zwei großen Urnen und einer besonders reichen Beigabe von Gläsern und anderen gefäßen. Dieses Grab sei "außergewöhnlich fürs Saarland" - sowohl was die Menge, aber auch was den Zustand und die Qualität angehe. So haben den Toten beispielsweise auch ein Spiegel und ein Öllämpchen beigelegen. In diesem Zusammenhabg zitiert Jung gerne eine Kollegin, die sagte: "das ist das schönste, was ich in meiner 15-jährigen Laufbahn gesehen habe."



Und aus dem Teil Land/Region


Überraschende Funde aus der Römerzeit

Archäologen entdecken Gräber in Saarbrücken und Freisen

Gleich zwei bedeutende Funde haben Archäologen in der Region gemacht: In Freisen entdeckten sie ein Gräberfeld, in Saarbrücken eine römische hauptstraße und ein spätrömisches Grab.

Von Melanie Mai und martin Rolshausen (SZ)

Freisen/Saarbrücken. Gab es im Freisener ortsteil Schwarzerden ein römisches Dorf? Diese Vermutung hegen die Experten des landesdenkmalamtes, die dort seit 2006 graben. In einer Sitzung des Freisener gemeinderates stellten Walter Reinhard, der Leiter der Bodendenkmalpflege, und Archäologin Elisabeth Jung die Ergebnisse jetzt vor.

Reinhard spricht vom "bedeutendsten Gräberfeld im ganzen Raum". Dieses stamme aus der späten Kelten- oder frühen Römerzeit. "So um Christi Geburt", verdeutlicht Freisens Bürgermeister Wolfgang Alles. Ein Grabhügel und ein Friedhof mit Reihengräbern sowie massives Mauerwerk deuten darauf hin, dass die Archäologen auf eine römische Siedlung gestoßen sind. Das soll weiter untersucht werden. Er sieht in dem Projekt eine Langzeitaufgabe - und wagt schon Vergleiche mit der Villa Borg bei Perl. Diese Funde seien, so Jung, "außergewöhnlich für das Saarland" - in ihrer Menge, aber (auch) was Qualität und Zustand betreffe. Es handele sich um Urnen, Vasen, Krüge, Spiegel und ein Öllämpchen.

Auch in Saarbrücken wurden am Freitag Funde präsentiert, die neue E4rkenntnisse über die Präsenz der Römer im Saarland bringen. Archäologen des Landesdenkmalamts haben in der Nähe des Osthafens 63 Meter einer römischen hauptstraße und ein spätrömisches Grab freigelegt. Weitere Funde deuten darauf hin, dass es doer auch einen Tempelbezirk gegeben haben könnte. Ob die Grabungen ausgeweitet werden, ist noch nicht entschieden.


[Regionalforum-Saar] Die Mission Astrolab - Vortrag in Birkenfeld

Date: 2009/10/19 17:15:45
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
ich habe nach langer Zeit mal wieder eine Einladung von der Bundeswehr in Birkenfeld erhalten, die ihre Vorträge im Rahmen der Reihe "Zeitgenössisches Forum" damit fortsetzt.
 
Am Dienstag, 17. November 2009, hält Brigadegeneral Thomas Reiter, zweifacher Teilnehmer an Weltraummissionen als Astronaut und Kosmonaut, seinen Vortrag mit dem Thema:
 
"Die Mission Astrolab - Faszination Raumfahrt".
 
Der Eintritt ist frei. Da er allerdings in Offiziersclub in der Luftwaffen-Kaserne in Birkenfeld stattfindet, ist eine schriftliche Antmeldung bis 10.11.2009 notwendig.
 
2. Luftwaffendivision
Kommandeur
Postfach 1241 A
55760 Birkenfeld
 
Bisher haben sich unsere Besuche dort immer gelohnt. Auch wenns halt Bundeswehr ist und einige Leute damit per se schon Probleme haben :-)
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Gedanken zum Wendelsmarkt

Date: 2009/10/21 00:12:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Besagter Markt war heute, d.h. ähm gestern.

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"Heiliger Wendelin, Hirt und Abt …"
 
Ein paar Gedanken zum St. Wendeler Wendalinusmarkt
von Roland Geiger, St. Wendel
 
Mancher Besucher wundert sich etwas über diesen Satz, der über dem Eingang zur Sakristei im Chor der Wendalinusbasilika geschrieben steht, vor allem natürlich über die drei Punkte dahinter. Sie stehen für etwas nicht Gesagtes oder auch noch nicht Gesagtes. Sie stehen als Platzhalter für das, was der Leser sich dort hinwünscht. Die Schrift dort an der Wand ist weder uralt, wie man vermuten möchte, noch von der Intention her (also der Absicht, die dahintersteckt) das, was man unter "fromm" versteht, jedenfalls nicht im engeren Sinne.
 
Älter als 30 Jahre ist die Schrift nämlich nicht, und das punkt-punkt-punkt steht für etwas relativ Profanes – so scheint es auf den ersten Blick: "Heiliger Wendelin, Hirt und Abt, mach, daß es mit dem Wetter klappt!" Ach, blöd, werden jetzt einige denken, was soll das denn?
 
Nun, das mit dem Wetter soll "klappen", d.h. es soll während der Markttage nicht regnen, sonst "klappt" der Markt nämlich auch nicht. Denn wenn das mit dem Wetter nicht "klappt", dann kommen kaum Leute, die etwas einkaufen und ihr Geld hier lassen und nebenbei noch die Kirche besuchen und eine Kerze anzünden und auch hier etwas Geld in den Opferstock werfen. Und Geld brauchen wir immer, auch und gerade in der Kirche. Für die Reparaturen, für die Renovierungen, für die Pflege, für Neuanschaffungen und so fort.
 
Ja, werden Sie jetzt sagen, dieser Satz steht vielleicht erst seit 30 Jahren an der Wand, aber der ist ja schon viel älter. Geld haben sie immer schon gebraucht und haben immer schon dafür gesorgt, daß die Kasse klingelt. Nur gab es früher einmal eine Zeit, als man auf die Unbilden des Wetters wesentlich mehr geachtet hat. Und sich dagegen wappnete.
 
Auf wikipedia finden wir auf der Seite über St. Wendel folgende Angaben: "Einen dritten Bereich bildete eine kleine Kirche, „über dem Grab des Wendalinus“, die wahrscheinlich dort stand, wo sich heute die Magdalenenkapelle befindet. Erst im 9. oder frühen 10. Jahrhundert entstand eine Kirche am Standort der heutigen Basilika, in die im Laufe des 11. Jahrhundert die Reliquien des hl. Wendalinus gebracht wurden und zu der am Wendelstag im Oktober gewallfahrtet wurde. Parallel zur Wallfahrt entstand der Wendelsmarkt, der zentrale Markt der gesamten Umgebung für Vieh, Kleidung und Gebrauchsgegenstände."
 
Wikipedia lebt davon, daß jeder, der etwas weiß oder zu wissen meint, dies dort hinschreiben darf, wenn er weiß, wie das geht. Der erste Satz zum Beispiel ist reine Spekulation, der zweite strotzt vor sachlich falschen Angaben. Wir wissen nicht, wann der Vorgängerbau der heutigen Basilika erbaut wurde; es gibt nicht einen Hinweis darauf. Und ebensowenig wissen wir, wann und wie oft insgesamt der heilige Wendelin zwischen der Magdalenenkapelle und der Wendelskirche hin- und hergetragen wurde. Die Wallfahrt jedenfalls fand nicht nur Ende Oktober, sondern auch zu anderen Terminen statt, z.B. an Pfingsten. Bleibt der dritte Satz, der es sich hinsichtlich der Entstehung des Marktes etwas einfach macht. Ganz so einfach war es nämlich nicht.
 
Um einen Markt abzuhalten, bedurfte es der Erlaubnis der vorgesetzten Behörde. Das gilt heute übrigens immer noch. In der Zeit, in der die Entstehung des Wendelsmarktes angenommen wird, also irgendwann nach dem Jahr 1000, aber vor 1300, unterstand St. Wendel der Gerichtsbarkeit der Vögte von Verdun. Aus dieser Zeit ist uns relativ wenig bekannt. Okay, okay, wir wissen so gut wie gar nichts. Allerdings auch nicht, ob es damals bereits einen Markt gab. Den ersten Hinweis darauf finden wir nämlich erst Mitte des 15. Jahrhunderts. Wie meinen Sie? Ich habe das Stadtrecht vergessen? Hm, okay, stimmt. Die Geschichte mit dem vermeintlichen Stadtrecht geht so: 1332 schenkte Kaiser Ludwig der Bayer dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg das Privileg, das Frankfurter Stadtrecht auf 29 in der Verleihungsurkunde genannte Orte, Plätze, Städte, Kapellen und Burgen anzuwenden. Eine davon war St. Wendel. Das müssen Sie sich schon beim Lesen auf der Zunge zergehen lassen: Der Kaiser verleiht nicht einem dieser Orte das Stadtrecht, sondern gibt dem Trierer Erzbischof das Recht, aus dem Gesetzesbündel "Frankfurter Stadtrecht" das herauszunehmen, was er gerade für einen dieser 29 Orte braucht, und es diesem zukommen zu lassen. Definitiv ist St. Wendel damals nicht Stadt geworden, egal, was wer auch immer darüber schreibt oder geschrieben haben mag. Ebensowenig wissen wir, wann St. Wendel sein Marktrecht erhalten hat. Das muß in den folgenden hundert Jahren geschehen sein.
 
Haberkern und Wallach definieren in ihrem famosen "Hilfswörterbuch für Historiker" das Marktrecht so: Es ist der "Inbegriff der Freiheiten und Rechte, die den Marktbesuchern eines Ortes und diesem Ort selbst als Markt vom Marktherrn (…) gewährt wurden. (…) Es gilt vielfach als Vorläufer des Stadtrechts, daher werden die beiden Ausdrücke und ihre Synonyma häufig wechselseitig gebraucht." Der Marktherr – in der obigen Definition der König – war bei uns der Erzbischof in Trier, in seiner weltlichen Funktion als Kurfürst Herrscher über unser Territorium.
 
Den ersten echten Hinweis auf einen Markt finden wir im 15. Jahrhundert in einer Urkunde, die im Pfarrarchiv aufbewahrt wird. Am Dienstag, 18. Oktober 1440 – also eine knappe Woche vor dem potentiellen Wendelsmarkt – schenkt Erzbischof Jakob von Trier zu Ehren des hl. Wendelin seiner Kirche in St. Wendel einen Platz vor der Kirche. Dieser Platz wird "Kaff" genannt; wir wissen nicht, was diese Bezeichnung bedeutet. Im Wörterbuch der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm wird "kaff" als "die Hülse gedroschenen Getreides" und damit als "ein Nichts", ein absolut wertloses Ding, bezeichnet, während Matthias Lexers Mittelhochdeutsches Handwörterbuch die Bedeutung als "Reliquienbehälter" und damit als Variante von "capsa" wiedergibt. Vielleicht findet es jemand mal heraus.
 
Als Grund für diese Schenkung wird nicht etwa ein bestehender Markt angegeben:
"Ständig finden zahlreiche Wallfahrten von fern und nah zum Heiligtum in St. Wendel statt, und wegen dieser Wallfahrten kommen auch viele Kaufleute und Krämer in die Stadt, finden dort jedoch keine rechte Behausung, so daß sie durch Regen und Unwetter Schaden erleiden. Auf diesem genannten Platz können nun die Brudermeister von St. Wendel eine Halle als Kaufhaus zur allgemeinen Verfügung bauen, zum Nutzen und Besten der Kirche. Der Platz mit allen darauf errichteten Gebäuden oder was dort an Zinsen und Abgaben anfällt, soll künftig der Kirche von St. Wendel verbleiben, ausgenommen der gewöhnliche erzstiftische Zoll."
 
Das Kaufhaus – mehr eine Markthalle – ist der Vorläufer des heutigen alten Rathauses oben am Fruchtmarkt. Man sollte es sich als hochaufragendes Gebäude vorstellen, dessen Erdgeschoß aus einer großen, mindestens nach einer Seite offenen Halle besteht. Darin können die Kaufleute von außerhalb ihre Waren anbieten und verkaufen, also Markt halten. Bisher hatten sie eben keinen festen Unterstand und waren deshalb den örtlichen Händlern in ihren festen Läden gegenüber fast immer im Nachteil, vor allem jetzt im Oktober. Dabei hat der Trierer Erzbischof natürlich nicht nur an die fremden Kaufleute gedacht. Er verschafft der St. Wendeler Pfarrei dazu eine neue Einnahmequelle, denn sie dürfen die Pacht, die sie von den Kaufleuten nehmen, behalten und müssen nur den üblichen Zoll bezahlen. "Geschwächt" werden dabei die ortsansässigen Händler, da ihre Konkurrenz von außerhalb jetzt problemlosen Zutritt in die Stadt hinein erhält und ihre Konkurrenzprodukte besser und sauberer verkaufen kann. Und wir können davon ausgehen, daß der Trierer auch damals schon den gewiß nicht neuen Spruch kennt, daß nämlich Konkurrenz das Geschäft belebt.
 
Der Wendelsmarkt – und die anderen übers Jahr verteilten Märkte – dürften um diese Zeit schon bestanden haben; d.h. eigentlich sind sie durch diese Maßnahme der Trierer erst lebensfähig geworden. Denn der Markt in einer Stadt spricht in erster Linie nicht die örtlichen Händler, sondern eben die Auswärtigen an Die kommen nur am Markttag in die Stadt, während die ortsansässigen Händler ihre Waren an fast jedem Tag anbieten und verkaufen können.
 
Damit sind und waren Markttage immer besondere Tage, denn an ihnen sah man fremde Gesichter und fremde Waren.
 
Markttage versprachen Abwechslungen.
 
Und Gelegenheiten.
 
PS: Mein besonderer Dank gilt meinem Freund Gerd Schmitt aus Alsfassen für einige anregende Gedanken zu meinen Gedanken und ein paar notwendigen Einhaltgebietungen, wenn mir im Überschwange der Gaul durchging. Und Dr. Sylvie Tritz aus Scheidt für den orthographischen Feinschliff.  Super.
 
 

[Regionalforum-Saar] Mundartnachmittag in Bachem

Date: 2009/10/21 11:45:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Mundartnachmittag in Bachem

 

Der Kreisheimatverein Merzig-Wadern lädt zu einem Mundartnachmittag unter dem Motto

 

„Kaffee, Kuchen, Musik und Mundart

 

mit Mundartbeiträgen aus allen Städten und Gemeinden des Kreises Merzig-Wadern

 

am Sonntag, dem 25. Oktober 2009, ab 16.00 Uhr,

in die Dreschtenne in Losheim-Bachem ein. Eintritt frei!

 

Mitwirkende:

 

Martin Görgen, Wadrill,

Edeltraud Hauch, Bergen

Friedrich Ebert, Wadern,

Franz Bierbrauer, Weiskirchen,

Albrecht Gelz, Perl,

Marlene Kaspar, Wadern

Gertrud Helfen, Wahlen

Herbert Engstler, Honzrath

Theo Seiwert Merchingen

Edmund Heinz Honzrath,

Raimund Kläser, Ensdorf

Irmgard Diwersy Bachem u.a.

 

Alle Freunde der moselfränkischen Mundart sind herzlich eingeladen.

 

[Regionalforum-Saar] Alsweiler - Dorfentwicklung und Speiersch Haus

Date: 2009/10/22 08:31:34
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Verein für Heimatkunde Alsweiler

 

Alsweiler, wohin? Historischer Abend über die Dorfentwicklung und neue Informationen über das Speiersch Haus

 

Zu einem Historischen Abend lädt der Verein für Heimatkunde Alsweiler für den übernächsten Freitag, den 6. November, um 19:00 Uhr ins Hiwwelhaus ein. Das Thema sind diesmal die Forschungsarbeiten am Speiersch Haus und die Dorfentwicklung aus historischer Sicht. Aus diesem Anlass werden eine Reihe historischer Karten präsentiert, die im Detail zeigen, wie sich der Ort in den vergangenen drei Jahrhunderten entwickelt hat. Anhand dieser Unterlagen soll dann auch darüber diskutiert werden, welche Entwicklungsmöglichkeiten sich aus dieser Betrachtung für die Zukunft ergeben könnten.

 

Ein weiteres zentrales Thema ist die Erforschung des historischen Speiersch Hauses, die der Verein für Heimatkunde Alsweiler seit einiger Zeit betreibt. Erstmals werden der Leiter der Arbeitsgruppe Speiersch Haus, der Architekt Bernd Brill, und andere Experten dabei detailliert über die bisherigen Erkenntnisse berichten.

 

Außerdem ist bei diesem Abend der Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde und Buchautor Klaus Brill anwesend, der unlängst sein neues Buch „Deutsche Eiche – made in China“ vorgestellt hatte. Es zeigt am Beispiel Alsweilers die epochemachenden Veränderungen der Globalisierung auf. Auch darüber kann an diesem Abend diskutiert werden. Zu der Veranstaltung sind alle interessierten Bürger eingeladen.

 

 

[Regionalforum-Saar] Vortrag am 23.10., 20 .00 Uhr: Die religiös motivierte Auswanderung aus R ...

Date: 2009/10/22 23:03:13
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 22.10.2009 12:45:11 Westeuropäische Normalzeit schreibt leis(a)atlantische-akademie.de:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Atlantischen Akademie,

aus Anlass des 300. Jahrestags des Beginns der Massenauswanderung aus den
Gebieten des heutigen Rheinland-Pfalz nach Amerika hat die Atlantische
Akademie Rheinland-Pfalz gemeinsam mit regionalen Partnern eine 12-teilige
Vortragsreihe zu diesem Thema organisiert.

Im Rahmen dieser Reihe wird Dr. Alexander Emmerich, Heidelberg, über
"Die religiös motivierte Auswanderung" sprechen.

Zeit: Freitag, 23. Oktober, 20.00 Uhr
Ort: Museum der Verbandsgemeinde Eich, Hauptstr. 10, 67578 Gimbsheim.

Der Eintritt ist frei.
 
--- Begin Message ---
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Atlantischen Akademie,

aus Anlass des 300. Jahrestags des Beginns der Massenauswanderung aus den
Gebieten des heutigen Rheinland-Pfalz nach Amerika hat die Atlantische
Akademie Rheinland-Pfalz gemeinsam mit regionalen Partnern eine 12-teilige
Vortragsreihe zu diesem Thema organisiert.

Im Rahmen dieser Reihe wird Dr. Alexander Emmerich, Heidelberg, über
"Die religiös motivierte Auswanderung" sprechen.

Zeit: Freitag, 23. Oktober, 20.00 Uhr
Ort: Museum der Verbandsgemeinde Eich, Hauptstr. 10, 67578 Gimbsheim.

Der Eintritt ist frei.

Wir würden uns freuen, Sie willkommen heißen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Werner Kremp
Direktor
Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz

-------------------------------------------

Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V.
Lauterstraße 2
67657 Kaiserslautern
Tel: 0631-36610-0
Fax: 0631-36610-15
leis(a)atlantische-akademie.de
www.atlantische-akademie.de

Bitte schicken Sie uns eine Email, wenn Sie unseren Newsletter abbestellen
möchten.

--- End Message ---

[Regionalforum-Saar] Fwd: Vortrag am 27.10., 20.00 Uhr: Ein Dorf geht nach Amerika

Date: 2009/10/23 09:29:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 23.10.2009 08:08:48 Westeuropäische Normalzeit schreibt leis(a)atlantische-akademie.de:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Atlantischen Akademie,

aus Anlass des 300. Jahrestags des Beginns der Massenauswanderung aus den
Gebieten des heutigen Rheinland-Pfalz nach Amerika hat die Atlantische
Akademie Rheinland-Pfalz gemeinsam mit regionalen Partnern eine 12-teilige
Vortragsreihe zu diesem Thema organisiert.

Im Rahmen dieser Reihe wird Guido Feig, Montabaur, unter dem Titel
"Ein Dorf geht nach Amerika" über die Frage sprechen, warum ganze Gemeinden
geschlossen ausgewandert sind.

Zeit: Dienstag, 27. Oktober, 20.00 Uhr
Ort: Bürgerhalle im Rathaus, Konrad-Adenauer-Platz 8, 56410 Montabaur

Der Eintritt ist frei.

Wir würden uns freuen, Sie willkommen heißen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Werner Kremp
Direktor
Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz

-------------------------------------------

Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V.
Lauterstraße 2
67657 Kaiserslautern
Tel: 0631-36610-0
Fax: 0631-36610-15
leis(a)atlantische-akademie.de
www.atlantische-akademie.de

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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Atlantischen Akademie,

aus Anlass des 300. Jahrestags des Beginns der Massenauswanderung aus den
Gebieten des heutigen Rheinland-Pfalz nach Amerika hat die Atlantische
Akademie Rheinland-Pfalz gemeinsam mit regionalen Partnern eine 12-teilige
Vortragsreihe zu diesem Thema organisiert.

Im Rahmen dieser Reihe wird Guido Feig, Montabaur, unter dem Titel
"Ein Dorf geht nach Amerika" über die Frage sprechen, warum ganze Gemeinden
geschlossen ausgewandert sind.

Zeit: Dienstag, 27. Oktober, 20.00 Uhr
Ort: Bürgerhalle im Rathaus, Konrad-Adenauer-Platz 8, 56410 Montabaur

Der Eintritt ist frei.

Wir würden uns freuen, Sie willkommen heißen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Werner Kremp
Direktor
Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz

-------------------------------------------

Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V.
Lauterstraße 2
67657 Kaiserslautern
Tel: 0631-36610-0
Fax: 0631-36610-15
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[Regionalforum-Saar] Die Welt und die Geschichte des Heiligen Wendelinus

Date: 2009/10/23 09:30:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

diese Woche im St. Wendeler Wochenspiegel:
 

Die Welt und die Geschichte des Heiligen Wendelinus

 

ST. WENDEL Die Stadt St. Wendel würde heute immer noch Bosenweiler heißen, wenn es den Einsiedler Wendelin nicht gegeben hätte und die Menschen nach seinem Tod nicht zu seinem Grab gepilgert wären.

 

Zu Ehren des Stadtpatrons hat das Stadtmuseum St. Wendel unter dem Titel „Der Heilige Wendelinus - ein Stadtpatron erobert die Welt" eine umfangreiche Ausstellung zusammen getragen, die zur diesjährigen Wendelswoche eröffnet wurde.

Die Wallfahrtswoche, in der wieder zahlreiche Besucher zum Schrein des Heiligen pilgerten, ist bereits beendet und die weltlichen Feierlichkeiten dauern noch bis 25. Oktober an. Es besteht also noch die Gelegenheit, die Kirmes ausgelassen zu feiern und in die Geschichte und Welt des städtischen Namensgebers im Museum im St. Wendeler MiaMünster-Haus einzutauchen.

 

Wendelinus lebensgroß in Bronze gegossen

Im Vorfeld der Ausstellungseröffnung wurde ein lebensgroßer Wendelin aus Bronze enthüllt. Die Bronzeplastik, die vor dem Mia-MünsterHaus ihren Platz gefunden hat, ist der Initiative des Bürgermeisters der Kreisstadt St. Wendel, Klaus Bouillons zu verdanken.

 

Geschaffen hat die Figur der Künstler Kurt Tassotti aus Mühlacker, den auch die Geschichte des Wendelin faszinierte und diese als begeisternde Grundlage für sein künstlerisches Schaffen bezeichnete.

 

Bürgermeister Klaus Bouillon kündigte an, dass man sich in der Folge noch anderen geschichtlichen Persönlichkeiten der Kreisstadt annehmen werde. Noch in diesem Jahr soll Herzogin Luise entsprechend gewürdgt werden.

 

In der Ausstellung im Museum ist neben dem Legendenheiligen und dem historischen Heiligen die Darstellung von Wendelinus in der Kunst und die weltweite Verbreitung seines Kultes ein Thema.

 

Gezeigt werden Dokumente, Gemälde, Grafiken und Wendelinus-Skulpturen aus 500 Jahren. Wertvolle Leihgaben aus Museen, Pfarreien und Privatbesitz ergänzen die eigenen Bestände des Stadtmuseums und machen die Ausstellung zu einem wahren Kunstgenuss.

 

Die Ausstellung wird bis einschließlich 10. Januar zu sehen sein.

 

Auch Kinder können den Heiligen kennnenlernen

 

Für Kinder ist diese Ausstellung eine einmalige Gelegenheit sich mit Wendelinus vertraut zu machen: Absolventen der Hochschule für Bildende Künste Saar entwickelten eine beeindruckende Gestaltung zu verschiedenen Motiven der Legende.

 

Hautnah können Schafherde, Wendelsbaum, Quelle und Hütte erlebt werden. Aber auch für Erwachsene ist die Kinderausstellung sehenswert.

 

Kinder-Workshops und Lesetage

 

Neben Workshops für Kinder ab acht Jahren, wie Schäfchen filzen und Zeichnen, wird jeden Mittwoch ab 15 Uhr ein spannendes Kinderbuch vorgelesen. Der Junge Tim entdeckt mit Hilfe des Schäfchens Wendel alles rund um Wendelin.

Der erste Termin hierfür ist der 27. Oktober. Für weitere Informationen sind Flyer im Stadtmuseum St. Wendel erhältlich.

 

Öffnungszeiten des Museums: Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr; Donnerstag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr; Samstag 14 bis 16.30 Uhr; Sonn- und Feiertags von 14 bis 18 Uhr. hr

 

[Regionalforum-Saar] Weltberühmter Heiliger aus dem Saarland

Date: 2009/10/23 09:32:39
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute morgen in der Saarbrücker Zeitung, Kultur:
 
 

Weltberühmter Heiliger aus dem Saarland

St. Wendel widmet seinem Stadtpatron noch bis Januar 2010 eine Ausstellung

Das Stadtmuseum in St. Wendel hat sich eine der berühmtesten Kirchen-Gestalten aus dem Saarland vorgenommen: den eigenen Stadtpatron. „Der Heilige Wendelinus“ wird zwar sichtbar, doch viel Geschichtliches bleibt im Dunkel.

Von SZ-Redakteurin Cathrin Elss-Seringhaus

St. Wendel. Was hätte man daraus machen können! Dieser Gedanke verfolgt einen im Mia-Münster-Haus. „Ein Stadtpatron erobert die Welt“ lautet der Untertitel der Wendelinus-Ausstellung – doch gerade die Exponate, die die weltweite Verehrung des St. Wendeler Heiligen dokumentieren, fallen mit am Spärlichsten aus, werden gar nicht erst zu einem eigenen Kapitel gruppiert. Auf den Hinweis, dass der legendäre Beschützer von Bauern und Vieh bis nach Perkinsville im Staat New York vorgedrungen ist, stößt man zufällig. Aber warum? Und wie? Das erzählt uns hier niemand. Die Beschriftung fehlt nicht nur an dieser Stelle.

So bleiben insbesondere die Vitrinen-Inhalte – Monstranzen, Messkelche, Gebetsbücher, Amulette – verschwiegene, ungehobene Schätze, wirken gar wie wahllos zusammengestellt. Wie man hört, soll die Exponat-Beschilderung nachgebessert werden. Doch am schütteren Gesamteindruck wird dies kaum etwas ändern. Die Schau ist auf einen einzigen Raum konzentriert, ein zweiter steht als Erlebniswelt-Spielzimmer für Kinder zur Verfügung, ein lustig-verrätselter Comic-Wald mit Kuscheltier-Schafherde, gestaltet von Saarbrücker Kunsthochschul-Studenten. Eine fabelhafte Idee, doch ohne Anleitung kaum nutzbar. Sicher, es gibt einen wunderbaren Gemälde-Stationen-Zyklus aus dem Besitz des Stadtmuseums über die Legende des schottischen Königssohns, den es im sechsten Jahrhundert als Hirte in das Waldgebiet hinter Trier verschlug, wo er Schafe gesund machte und Brunnen schlug. Die Mönche in Tholey machten den frommen Einsiedler angeblich zu ihrem Abt, begruben ihn auch dort. Doch seine Gebeine ruhen im St. Wendeler Dom, dank des „Begräbniswunders“.

Was wäre nicht alles aufzuarbeiten rund um diese Gestalt, bis hin zu ihrer aktuellen Vereinnahmung als „Öko-Heiliger“. Vor allem Sozial- und Stadtgeschichte: Welche ökonomischen Effekte hatte die Tradition der Wallfahrten in St. Wendel? Wie liefen sie einst ab, wie heute? Mag sein, dass viele aus dem katholischen Umfeld diese Ebene kaum vermissen. Doch all jene, die den Weg nach St. Wendel nehmen, um über dessen Stadtpatron dichter heranzukommen an die regionale Kirchen- und Mentalitätsgeschichte, gehen recht leer aus.

Der Heilige Wendelinus. Ein Stadtpatron erobert die Welt. Bis 10. Januar, Stadtmuseum St. Wendel, Mia-Münster-Haus, In der Mott, Di-Fr 10 bis 16.30 Uhr; Do bis 18 Uhr; Sa 14 bis 16.30 Uhr, So 14 bis 18 Uhr.

Meinung

Den sehr guten Ruf riskiert

Von SZ-Redakteurin

Cathrin Elss-Seringhaus

Das Museum im Mia-Münster-Haus setzt mit dieser Ausstellung seinen ausgezeichneten Ruf aufs Spiel. Weder Präsentation, Konzept noch Umfang halten das übliche hohe Niveau. So verpasst man eine Chance: Mit diesem fabelhaften „Weihnachts“-Thema an den Besucher-Erfolg der letztjährigen Märchen-Schau anzuknüpfen, um das Haus landesweit als lohnende Familien-Ausflugs-Adresse bekannt zu machen. Zudem ist hier ist ein potenzielles Vorzeige-Projekt zur Regionalgeschichte vergeigt worden. Fehlen Partner auf Landesebene? Die Finanzkraft? Oder Professionalität in der musealen Aufbereitung historischer Stoffe?

Man kann für all dies Verständnis entwickeln. Doch zugleich darauf dringen, dass das Museum zukünftig nur das anpackt, was es stemmen kann. Denn es gilt: Besser keine Ausstellung als eine, die falsche Erwartungen weckt.

 
 

[Regionalforum-Saar] Saarländische Geschichte vo n der Antike bis zur Neuzeit

Date: 2009/10/23 16:07:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Die Stiftung Demokratie Saarland lädt Sie ein: noch wenige freie Plätze:

 

Geschichte und Politik II:

Saarländische Geschichte von der Antike bis zur Neuzeit

am 31. Oktober 2009 (9.00 bis 16.30 Uhr)

im Bildungszentrum Kirkel

Referent: Dr. Hans-Joachim Kühn, Historiker

 

Schriftliche Anmeldung erforderlich! (Teilnahme kostenlos!)

 

Im Mittelpunkt des Seminars, das einen Gesamtüberblick über die historische Entwicklung der Saarregion von der Antike bis in die Gegenwart bietet, stehen nicht in erster Linie politische Machtverhältnisse und häufige Kriege, sondern vielmehr das alltägliche Leben breiter Bevölkerungsschichten (Siedlung und Wohnen, wirtschaftliche, religiöse und soziale Verhältnisse, alltägliche Probleme). Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Situation der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung. Nach einer gerafften Darstellung von der keltisch-römischen Periode über das Mittelalter bis in die frühen Neuzeit werden der gesellschaftliche Umbruch infolge der Französischen Revolution und die Entwicklung der Arbeiterschaft im 19. Jahrhundert unter regionalspezifischen Vorzeichen sowie Charakteristika des saarländischen Sonderweges im 20. Jahrhundert eingehend behandelt.

 

 

Schriftliche Anmeldung bis zum 27. Okt. an:

Stiftung Demokratie Saarland, Bismarckstr. 99, 66121 Saarbrücken,

Tel: 0681/90626-0, Fax 0681/90626-25

E-mail: k.bommersbach(a)stiftung-demokratie-saarland.de

Web: www.stiftung-demokratie-saarland.de

 

[Regionalforum-Saar] 6. Nohfelder Geschichtsabend

Date: 2009/10/24 09:30:46
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
warum kriegen es die Leute untereinander nicht fertig, Termine miteinander abzusprechen?
 
Am 6. November finden jetzt zwei Termine statt, die sicher interessant sind, aber nur auf einer Hochzeit kann man tanzen.
 
Neben dem Termin für die schon angekündigte Veranstaltung in Alsweiler ("Historischer Abend" um 19 Uhr im Hiwwelhaus) flatterte mir gestern eine Einladung für den 6. Nohfelder Geschichtsabend ins Haus.
 
Termin: Freitag, 6. November 2009, 19 Uhr, Ratssaal Nohfelden
 
Programm:
 
Begrüßung durch den Bürgermeister Andreas Veit.
 
Vortrag "Das St. Wendeler Land vor dem Hintergrund der Epochen einer 2500-jährigen Geschichte"
von Dr. Manfred Peter, Luxemburg
 
Anschließend stellt Edgar Schwer, Vorsitzender des vereins für Heimatkunde Nonnweiler, das Opus "Geschichte des Holzhauserhofes" vor.
 
Dankeswort von Helmut Weiler aus Türkismühle.
 
--------------------------------------
 
Fazit: In Alsweiler geht es um die Alsweiler Geschichte, in Nohfelden um die des St. Wendeler Landes und dann speziell die von Türkismühle, aber - und deshalb fahre ich nach Nohfelden - ich will mir unbedingt mal den Dr. Peter anhören, über den es in den letzten Jahren so viel Aufregung gab, seit er sein m.E. unsägliches Buch über den heiligen Wendalinus veröffentlicht hat. Denn wenn es heißt "Epochen einer 2500-jährigen Geschichte", dann muß das über die Kelten hinausgehen (siehe "das vergessene Erbe").
 
Trotzdem ist die Überschneidung sehr schade.
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Baggerfahrer buddelt Bombe frei

Date: 2009/10/24 09:37:40
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Baggerfahrer buddelt Bombe frei

Blindgänger legt Bahnhof in St. Wendel lahm und sorgt für Verspätungen im Zugverkehr

Bei Bauarbeiten nahe des St. Wendeler Bahnhofs ist am Freitag eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt worden. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Saarland entschärften die Waffe vor Ort.

Von SZ-Redakteur Matthias Zimmermann

St. Wendel. Bombenalarm am Freitag um 9.37 Uhr in der Kreisstadt: Bauarbeiter der Firma Gihl sind soeben dabei, mit einem Bagger mächtige Erdmassen umzubetten, als ein ovales Metallgehäuse zum Vorschein kommt. Die Männer sind sich sicher, dass es sich um eine Bombe handelt. Die St. Wendeler Polizei riegelt sofort den Fundort ab und benachrichtigt den Kampfmittelbeseitigungsdienst Saarland beim Landeskriminalamt in Saarbrücken.

Spezialisten machen sich auf den Weg. Noch ist nicht klar, um was für einen Sprengsatz es sich handelt. Dirk Otterbein schaut sich umgehend das Fundstück an. Der 49-jährige Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes analysiert: „Es handelt sich um eine US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie wiegt rund 250 Kilo und hat etwa 100 Kilo Sprengstoff.“ Auch nach mehr als 60 Jahren eine gefährliche Fracht. Denn der Blindgänger hat gleich zwei Zünder.

Bevor sich der Experte und seine beiden Kollegen an die Arbeit machen, wird die Stelle großräumig abgeriegelt. Der St. Wendeler Polizeihauptkommissar Karl-Josef Schäfer: „Wir haben in einem Radius von 200 Metern alles geräumt.“ In diesem Sperrgebiet liegt der Bahnhof samt Gleisen, das ehemalige Gesundheitsamt und der Drogeriemarkt dm in einem Neubau. „Wir haben auch die Tholeyer Straße zwischen St.-Annen-Straße und Eisenbahnstraße für den Verkehr gesperrt.“ Ab 11.08 Uhr müssen Autofahrer Umweg und Wartezeiten in Kauf nehmen.

Auch Zugreisende sind betroffen. Sie dürfen nicht auf die Bahnsteige, das gesamte Bahnhofsgebäude ist geräumt. Dafür haben Kollegen der Bundespolizei aus Bexbach die St. Wendeler Kollegen verstärkt. Die Bundesbehörde ist für die Sicherheit an den Bahnanlagen zuständig. Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn macht sich zeitgleich ein Bild von der Lage.

Jetzt können die Spezialisten die Bombe vor Ort entschärfen. Chef Otterbein: „Die Zünder waren recht einfach zu entschärfen.“ So endet der Einsatz bereits um 11.46 Uhr. Die Menschen dürfen zurück in die angrenzenden Häuser.

Die unschädlich gemachte Waffe wird mit dem Bagger, der zuvor die Bombe freigelegt hat, auf einen Laster gehievt und zum Munitionslager des Kampfmittelbeseitigungsdienstes gebracht, wo sie vernichtet werden soll. Wo sich das Lager befindet, behält Otterbein aus Sicherheitsgründen für sich. „Sie wiegt rund 250 Kilo und hat etwa 100 Kilo Sprengstoff.“

Dirk Otterbein, Chef der Kampfmittelbeseitigung

[Regionalforum-Saar] Alexander der Große - Ausst ellung in Mannheim

Date: 2009/10/24 09:39:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der Saarbrücker Zeitung, Abteilung Kultur:
 
 

Der die Weltgrenzen sprengte

Mannheimer Schau „Alexander der Große“ zeigt mehr als den Helden-Mythos

Mannheim wird zu einem Standort für antike Großprojekte erster Klasse. Nach „Homer“ (2008) zeigen die Reiss-Engelhorn-Museen jetzt „Alexander der Große“. Die Schau belegt einen bemerkenswerten Kulturtransfer zwischen Orient und Okzident.

Von SZ-Redakteurin

Cathrin Elss-Seringhaus

Mannheim. Er war 21 Jahre alt und ließ seine 35 000 Soldaten elf Jahre lang marschieren, 30 000 Kilometer weit. Bis nach Nordindien, über die Grenzen der damals bekannten Völker hinaus: eine Welteroberung als Welterkundung. Der junge Feldherr kam aus einem nicht-demokratischen und als wenig vornehm geltenden Kleinstaat in Griechenland, aus Makedonien. Doch er entthronte den damals mächtigsten Mann seiner Zeit: Dareios III., König der Perser. War Alexander (356 bis 323 v. Chr.) ein Gewaltmensch, der den Gordischen Knoten zur Weltmacht nicht clever löste, sondern durchschlug? So schildern ihn kritische Geschichtsschreiber, etwa Seneca. Nun, er trug angeblich die Ilias bei sich und plauderte mit dem Philosophen in der Tonne, Diogenes – Alexanders Erzieher hieß Aristoteles. Er selbst ließ sich als grimmig blickender, löwenmähniger Mann porträtieren, von nur drei Künstlern. So behielt man damals die Bildhoheit.

Wie ein „Popstar“, meint Regisseur Oliver Stone. Wir hören seine und andere Stimmen aus dem Off, während wir im ersten Raum des Museums der Weltkulturen die Büsten- und Münzenreihen abschreiten, um über Jahrhunderte tradiertes Ideal und historische Wahrheit zu trennen. Doch der Alexander-Darsteller aus Stones Film von 2004 – Colin Farell – taucht nicht auf: Der „Mythos Alexander“ wird in Mannheim nur halbherzig verfolgt. Deshalb fällt auch das Schluss-Kapitel „Nachwirken“, etwa im mittelalterlichen Alexanderroman (1320), problematisch aus: viel zu knapp.

Im Prinzip gibt der Untertitel „Asiens Kulturen im Wandel“ die Richtung vor. Die Biografie Alexanders spielt eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht das, was sein legendärer Feldzug bewirkte: die Sprengung der Geographie, die Verbreitung des Hellenismus bis ins heutige Pakistan, zugleich die Verschmelzung der abendländischen mit der orientalischen, ja sogar mit der buddhistischen Kultur.

Mehr als die Hälfte der Schau machen sensationelle Funde aus archäologisch bislang kaum erforschten Gebieten Zentralasiens aus, insbesondere aus Usbekistan oder Tadschikistan. Der Besucher lernt die Kuschanfürsten kennen, deren Multi-Kulti-Handeslstadt Begram (Afghanistan), die Regionen Gandhara und Baktrien. Und irgendwie fühlt er sich in den farblich und architektonisch abwechslungsreich gestalteten Räumen wie auf einer abenteuerlichen Fernreise-Tour. Verstärkt wird der Eindruck durch Computer-Animationen, unter anderem aus der von Alexander errichteten Festung Kurgansol (Usbekistan). Wir erleben beim Computer-Flug über das alte Babylon Alexanders triumphalen Einzug von 331 mit. Eine großartige Station, die nicht nur die blau-gelb schimmernde Schönheit der gigantomanischen Stadt-Architektur in Szene setzt, sondern auch die Faszination Alexanders von dieser Metropole, in der er im Alter von 32 starb, nachvollziehbar macht. Wie überhaupt das Kapitel über den „Feind“ Persien besonders beeindruckt. Das glasierte Original-Ziegelrelief eines Bogenschützen dokumentiert die stilvolle Pracht der Mode am persischen Hof, filigrane Hirsch-Gefäßgriffe und Trinkhörner den phänomenalen kunsthandwerklichen Leistungsstandard. Diese Hochkultur wurde nicht nur zur materiellen Schatztruhe für den Eroberer. Alexander übernahm das Hofzeremoniell, also auch die für Griechen provozierende Pflicht der Kniefall-Unterwerfungsgeste.

400 Einzelstücke

Was ließe sich nicht noch alles hervorheben? Dass jedes der 400 Einzelstücke glänzend genau erklärt wird, dadurch ein Rundgang unter zwei Stunden unrealistisch ist. Vor allem der erste Teil bietet viel Kurzweil. Etwa der riesige Stationen-Weg, der Alexanders Feldzug geographisch nachvollzieht. Neun Meter (!) Länge heißt es abzuschreiten – so wird die übermenschliche Dimension dieser Kriegsunternehmung deutlich. Auch eine sechs Meter lange Stoßlanze kann man anheben. Kurz: Die Schau vermeidet Vitrinen-Einerlei, bemüht sich um Lebendigkeit. Dass sie nicht ganz beim Weltklasse-Niveau der Vorgänger-Schau „Homer“ (2008) landet, ist kein Beinbruch.

Alexander der Große und die Öffnung der welt. Asiens Kulturen im Wandel; bis 21.Feburaur 2010; Museum der Weltkulturen. D5, Di-So 11 bis 18 Uhr; Tel. (0621) 293 3150; www. alexander-der-große.de

[Regionalforum-Saar] es werden kommen leise regen

Date: 2009/10/25 09:44:07
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

4. Deutsch-Pennsylvanischer Tag – 4th  German-Pennsylvanish Day
(Freitag, 9. Oktober 2009)

Vor drei  Wochen setzten meine Frau Anne und ihre Freundin Margarete ihren  
Jakobus-Weg-Wanderungen in der Eifel fort. Sie starteten in Mettendorf 
westlich  von Bitburg und zogen über Bollendorf und Welschbillig nach Trier. 
Nachdem ich  sie in Mettendorf abgesetzt hatte, hatte ich das Wochenende frei. 
Ich fuhr nach  Bollendorf und schaute mir dort – endlich mal – die 
restaurierte römische Villa  an. Auf dem Weg dorthin sah ich ein Hinweissschild auf 
einen deutschen  Militärfriedhof, was mich an ein anderes Projekt erinnerte, 
an dem ich  mitgewirkt hatte, die "deutsche Denkmal-Liste". Dort stellen 
ehrenamtliche  Mitarbeiter Daten von deutschen Gefallenen aller möglichen 
Kriege ins Internet,  bevorzugt durch Abschriften von sog. Kriegerdenkmälern, 
wie es sie hierzulande  in fast jedem Ort gibt, in dem es im 1. und 2. 
Weltkrieg Gefallene gab. Also  hielt ich an, nahm meinen Fotoapparat und schoß ein 
paar Fotos. Diese  Kriegsgräberstätte heißt Schwarzenbruch und liegt nahe 
Kruchten in der Eifel. In  einer Box in einer Ecke lag ein Ordner mit den 
Namen und persönlichen Daten  aller dort begrabenen Gefallenen. Die meisten sind 
wohl während der  Ardennenoffensive im Dezember 44 und Januar 1945 
gefallen. 

Danach  wandte ich mich gegen Süden, also in Grobrichtung Trier und 
Autobahn. Ich wollte  nach Alzey auf eine Veranstaltung fahren, die mittags um 16 
Uhr beginnen sollte.  Dort wurde nämlich der 4. Deutsch-Pennsylvanische Tag 
gefeiert. Aber auf die  Autobahn Richtung Koblenz und dann nach Süden hatte 
ich keine Lust, ebensowenig  wollte ich – das wäre die kürzeste Strecke 
gewesen – quasi wieder nach hause  fahren und dann über Landstuhl und 
Kaiserslautern nach Alzey hoch. Also wählte  ich die Strecke "querfeldein" – also über 
die Mosel und durch den Hunsrück. Ein  paar Kilometer Autobahn Richtung 
Koblenz, dann ging es nach Süden ins Moseltal,  wo ich in der Cusanus-Stadt 
Bernkastel-Kues einen Zwischenstop einlegte. Meine  Heimatstadt St. Wendel hat 
eine starke Verbindung zu Nicolaus von Kues, weil er  im 15. Jahrhundert über 
20 Jahre lang hier Pfarrherr war. Ich parkte meinen  Wagen gegenüber des 
Nikolausstifts. Das ist ein von Cusanus' Familie  eingerichtetes und immer 
noch aktives Altersheim auf der nördlichen Moselseite.  Ich war vor ein paar 
Jahren schon mal hiergewesen und hatte das Archiv besucht.  Aufgrund der 
langen Beziehungen, die noch weit über Cusanus' Tod bis um 1800  dauerten, gibt 
es umfangreiche Unterlagen im hiesigen Archiv, das man aber nur  mit 
expliziter Erlaubnis besuchen darf. Heute beschränkte ich meinen Besuch auf  die 
Kapelle im Stiftsbereich, in der Cusanus' Herz bestattet wurde. Der Rest  
seines Leichnams liegt in einer Kirche in Rom. Ich wollte dann noch Cusanus'  
Geburtshaus aufsuchen, aber es wurde schon etwas knapp, so trat ich die  
Weiterreise an. 

Ich überquerte erneut die Mosel und begann den  Anstieg aus dem Tal zu den 
Höhen des Hunsrücks, quasi auf den Spuren einer  anderen historischen 
Person, die vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert  diesen Weg genommen 
hatte. Gut, George Patton hatte sein 15tes Corps nicht  direkt begleitet, sonst 
hätte er am 20. März nicht in St. Wendel sein können. Es  gab noch einen 
weiteren Unterschied. Während sich Pattons GIs auf ihre leicht  antiquierten 
Karten verließen und damit die neueren Straßen außer acht ließen,  folgte ich 
meinem hochmodernen Navi-Gerät – und war damit auch nicht viel besser  dran. 
Oben auf der Hunsrückhöhenstraße (ich kam in Höhe des Archäologieparks  
Belginum nahe des Stumpfen Turms heraus) schickte mich das Ding nach rechts,  
obwohl Alzey mehr oder minder nach links liegt. Aber ich konnte mich an eine  
Abzweigung Richtung Idar-Oberstein erinnern, die irgendwo zwischen Morbach 
und  Birkenfeld lag. Ich hatte Zeit, also fuhr ich in die Richtung. Bis ich 
merkte,  daß mich dieses Sch…-Ding geradewegs nach hause schicken wollte. Ich 
hielt an,  fluchte ausgiebig und stellte das Navi neu ein. Verfluchter 
neumodischer Mist.  Und ich benutze es auch noch, verflixt nochmal. Ich verlor 
über eine Stunde.  

Um kurz nach vier erreichte ich Alzey. Ich parkte den Wagen auf  dem 
Marktplatz und lief Dr. Helmut Schmahl über die Füße, einen der  Organisatoren der 
Veranstaltung, die ich besuchen wollte. Dr. Schmahl ist ein  Historiker, 
der sich auf Auswanderungen spezialisiert hat. Seine Doktorarbeit  schrieb er 
über Auswanderungen aus Hessen-Darmstadt im 18. und 19. Jahrhundert.  
Zusammen mit dem bekannten Auswanderungsforscher und Genealogen Roland Paul vom  
Institut für Pfälzische Geschichte in Kaiserslautern hatte Schmahl eine  
interessante Ausstellung zusammengestellt, die unter dem Titel "Aufbruch nach  
Amerika 1709-2009 – 300 Jahre Massenauswanderung aus Rheinland-Pfalz" in  
Kaiserslautern gezeigt wurde und zur Zeit etwas verkleinert als  
Wanderausstellung durch Rheinland-Pfalz tingelt. Im Oktober war sie im  Historischen 
Museum in Alzey zu Gast. Sie enthält Bücher, Fahrkarten, Fotos,  Listen, 
Dokumente, eben solche Exponate, wie man sie in einer solchen  Ausstellung sich 
vorstellt. Ich hatte das Original im Juni in Kaiserslautern  gesehen. Die 
Organisatoren hatten in Zusammenarbeit mit der Atlantischen  Akademie in 
Kaiserslautern die Ausstellung mit einem umfangreichen  Vortragsprogramm verknüpft, 
dessen Einzelvorträge auch schon über die Liste  liefen. 

Im Historischen Museum wurden wir von Dr. Dietmar Peter,  dem Vorsitzenden 
des Historischen Vereins Alzey, begrüßt. Danach führte Dr.  Schmahl durch 
die Ausstellung. Als ich sie im Sommer gesehen hatte, hatte ich  keinen 
Fotoapparat dabei. Dabei war ich auf ein besonderes Exponat gestoßen. Da  gab es 
nämlich eine Liste mit Hotels und Gasthäusern in und nahe bei New York  City, 
NY, die den Auswanderern besonders empfohlen wurden. Vor Jahren habe ich  
für eine Amerikanerin ein Tagebuch übertragen und übersetzt, das einer ihrer  
deutschen Vorfahren verfaßt hatte. Wendelin Merk war Mitte des 19. 
Jahrhunderts  aus dem Schwarzwald nach Amerika ausgewandert und hatte in Rochester, 
NY, den  ersten deutschen Buchladen eröffnet. Kurz nach der Ankunft in 
Amerika wurden er  und seine Landsleute von einem deutschen Gasthausbetreiber in 
Albany, New York,  betrogen. Merk schreibt in seinem Eintrag vom 29. 
September 1852: "hier wurden  wir wieder recht geprellt von diesem Deutschen Hunde 
von Wirth, seine Firma und  Namen ist "Deutsches Wirthshaus für Auswanderer" 
von Kreuder No 70 an der  Eisenbahnstrasse". Hier auf dieser Liste 
empfohlener Gasthäuser fand ich den  Namen wieder: "Union Halle, G. Kreuder, 15 
Montgomery Street, Albany, New York".  Leider ist die Liste nicht datiert, aber 
es scheint, daß der Herr Kreuder von  der Eisenbahn- in die Montgomery 
Street umgezogen war. In der Volkszählungsliste  von 1860 findet man ihn in 
Albany: Georg Kreuder, 43 Jahre alt, mit seiner  Ehefrau Caroline, 30, beide aus 
Deutschland, Hotelbesitzer.  


Der Deutsch-Pennsylvanische Tag läuft unter der Ägide  des 
"Deutsch-Pennsylvanischen Arbeitskreises", abgekürzt: dpak, unter seinem  derzeitigen 
Vorsitzenden Dr. Michael Werner. Der Arbeitskreis wurde gegründet,  um den 
Austausch zwischen den Initiativen in Deutschland künftig zu erleichtern,  die 
Verbindung zwischen den Menschen in der alten und der neuen Welt zu  
intensivieren und amerikanischen wie kanadischen Institutionen eine zentrale  
Anlaufstelle diesseits des Atlantiks zu schaffen.  
(http://dpak.wordpress.com/aufgabe/)

Ich freute mich besonders,  zwei amerikanische Historiker wiederzutreffen, 
die ich im Juni in Kaiserslautern  kennengelernt hatte. Da war zum einen 
Prof. Dr. John Delaney, Director of  Pennsylvania German Studies, von der 
Kutztown University, PA, der später einen  Vortrag über "Pennsylvania-Dutch 
activities in Berks County and the development  of the Pennsylvania German Minor 
Program of Kutztown University" hielt. Der  Vortrag war sehr interessant, da 
wir viel über ein spezielles Programm erfuhren,  daß die Kutztown 
University aufgelegt hatte: 
Darin bot die Universität ihren  Studenten vielfältige Möglichkeiten ein, 
sich in Form von Vorträgen, aber auch  praktischen Erfahrungen in die 
Pennsylvanisch-Deutsche Geschichte, die dort  heute noch vorhandene Kultur, ihre 
Sprache und ihr Handwerk einzuarbeiten. Und  zu lernen, wie man dies alles 
bewahren kann." 

Der andere  Historiker war Dr. Philipp Otterness from New York, der im 
Sommer einen  fantastischen Vortrag gehalten hatte, der auf seiner Dissertation 
"Becoming  German" basierte. Darin erzählt er, daß die meisten Auswanderer 
während der  großen Welle von 1709 ausgewandert waren, weil sie von einem 
Buch gehört hatten,  in dem es u.a. hieß, daß die englische Königin jedem 
Einwanderer in Amerika  kostenlos Land zur Verfügung stellen würde. Mehr als ein 
Gerücht war das nicht.  Aber zehntausend Menschen verließen ihre Heimat und 
zogen ins Ungewisse. John  Churchill, der Duke of Malborough, hatte gerade 
neue Truppen erhalten, als die  Auswanderer in die Niederlande kamen und auf 
diesen Schiffen nach England  fuhren. Niemand war mehr überrascht als die 
Königin, als sie ankamen. Das  Versprechen hatte sie in der Form nie gegeben. 
Erst mehr als ein Jahr später  wurden tausende der Auswanderer – viele 
hatten den harten Winter in England  nicht überlebt – nach Amerika gesandt, wo 
sie für das britische Militär Teer zum  Kalfatern ihrer Schiffe herstellen 
sollten. Aber die sog. "Palatines", von denen  die meisten gar keine Pfälzer 
waren, wollte Ackerbau und Viehzucht betreiben.  Und vor allem wollten sie 
keine Briten sein. Also zogen sie davon und wurden –  so komisch sich das 
anhören mag – Deutsche, da es bis dahin ein Deutschland im  nationalen Sinne 
nicht gab. Sie hatten sich nie so gefühlt. Vielleicht als  Darmstädter, als 
Hessen, Pfälzer, Württemberger, aber keinesfalls als Deutsche.  Bis jetzt. Sie 
schlossen sich mit den Indianern zusammen und lebten in Frieden  mit ihnen. 
Bis zum Siebenjährigen Krieg. Das ist eine lange, aber niemals  langweilige 
Geschichte. Philipp Otterness erzählt sie spannend und faszinierend  in 
seinem – leider nur in Englisch erschienenen Buch "Becoming  German".

Ein weiterer Gast aus den USA – der Ehrengast des Abends –  war Prof. Dr. 
Don Yoder aus Devon, Pennsylvania,   d e r    Spezialist in Sachen 
Deutsch-Pennsylvania-Volkskundeforschung und  Wanderungsgeschichte schlechthin. In 
den 1950s gehörte er zu den Gründern des  bekannten Kutztown Folk Festival und 
der Pennsylvania Folklife Society. Seit  mehr als sechzig Jahren ist der 
Neunundachzigjährige ununterbrochen am Forschen.  Heute abend wurde er zum 
Ehrenmitglied des Arbeitskreises ernannt.  

Nach der Laudatio und der Preisverleihung hielt er einen fast  einstündigen 
Vortrag über sein Lieblingsthema: "Introducing Pennsylfawanisch:  America's 
Special German Muddersprooch" (Eine Einführung in das  Pennsylfawanische: 
Amerikas Spezial-deutsche Muttersprache"). Das wurde die  schrägste Stunde 
des Abends – zumindest, was mich angeht. Die Vortragssprache  war Englisch, 
aber die Beispiele kamen alle in Pennsylvania-Dutch … nun, sie  klangen wie 
die Sprüche, die ich von meiner Großmutter lernte, als ich ein  kleiner Junge 
war. Okay, einige dieser Begriffe habe ich nicht von Oma, sondern  im 
Kindergarten und auf der Straße gelernt. Wie zum Beispiel das Wort  "Scheißdreck". 
Ich konnte nicht aufhören zu lachen, als Dr. Yoder berichtete,  das genau 
sei das erste Wort in Pennsylvania-Deitsch, das ihm sein Vater  beigebracht 
hatte, als er fünf Jahre alt. war. Grad dieses Wort erfordert eine  gewisse 
Sprachbegabung (ich keine einen Amerikaner in Virginia, der kommt über  den 
ersten Wortbestandteil nicht hinaus). Dr. Yoder kennt unglaublich viele  
Worte in dieser Sprache. Aber er ist Amerikaner, und so spricht er sie auch  
auch: "Schaais-track".

Dann nannte Dr. Yoder das bei ihm zu hause  gebräuchliche Wort für 
Sägemühle. Weil das Sägegatter vertikal ausgerichtet ist  und von oben nach unten 
fährt, nennt er die Sägemühle "noff onn nunna-mill". Nun  interessiere ich 
mich sehr für Wassermühlen. Bei uns fährt das Sägegatter aber  hin und her, und 
deshalb heißt diese Art von Mühle analog zu der bekannten Figur  im 
Mühlespiel "Fickmill" (auch wenn moderne Spielehersteller lieber das  
unverfängliche "Zwickmühle" draus machen). 

Obwohl Dr. Yoder gut  eine Stunde sprach, langweilte sich eigentlich 
niemand – okay, zumindest ich  nicht. Einige Leute im Zuschauerraum – vor allem 
die, die entweder nur deutsch  oder gar nur hochdeutsch verstanden – mögen 
nicht viel verstanden haben. Aber  der Rest hat sich köstlich amüsiert. Als 
wir später im Restaurant waren, saß ich  direkt neben ihm, und wir 
unterhielten uns prächtig. 

Zwischen den  Vorträgen spielte die deutsche Gruppe "Reinig, Braun and 
Boehm" traditionelle  Pfälzer ebenso wie Auswandererlieder und auch eigene 
Kompositionen. Ich kannte  sie schon vom Juni her und mag ihren Stil sehr. Ihre 
letzte CD ist "hiwwe wie  driwwe" und enthält gerade diese super Mischung aus 
Auswanderer- und  einheimischen Liedern. 

Ein langer, faszinierender Tag näherte sich  seinem Ende, als ich wieder in 
mein Auto stieg und durch die Nacht nach hause  fuhr. Währenddessen 
wechselte ich zumindest in einer Sache völlig die Richtung,  als ich Vergangenheit 
und Zukunft tauschte und der Hörbuch-Fassung des  Science-Fiction-Klassikers 
"Die Mars-Chroniken" von Ray Bradbury lauschte.  

Ein angemessener Abschluß eines erlebnisreichen Tages.  

Roland Geiger, St. Wendel  

[Regionalforum-Saar] „1919, ein Schicksalsjah r für die Saar“

Date: 2009/10/26 20:47:25
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
morgen, Dienstag, 27.10.2009, gibt es beim Monatstreffen der Arbeitsgemeinschaft für Saarl. Familienkunde einen Vortrag von Prof. Dr. Hans-Walter Herrmann mit dem Titel „1919, ein Schicksalsjahr für die Saar“.
 
Treffpunkt ist im Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken, Beginn 17.30 Uhr.
 
Eintritt wird wie immer nicht erhoben; Gäste sind jederzeit und gern willkommen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger, St. Wendel
 
PS: Ende November erzähle ich dann einiges über Johanna Riefer, die sog. "Dollartante" aus St. Wendel.

[Regionalforum-Saar] Römisches und keltisches Er be bewahren

Date: 2009/10/27 08:33:44
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 Salü,
 
heute übertrifft sich die Saarbrücker Zeitung wieder selber - in einem Artikel lautet die Überschrift "Solar-Anlage kommt aufs Rathaus-Dach", im Artikel gehts dann um eine Photovoltaik-Anlage für das Rathaus Freisen. Das hat zwar miteinander nix zu tun, bei dem einen gehts um Warmwasseraufbereitung, bei dem anderen um Stromgewinnung, aber sei's drum.
 
Im nächsten Artikel gefallen mir die "keltisch-römischen Denkmäler" besonders gut. Was ich auch immer lustig finde, ist das Mithras-Denkmal in Schwarzerden. Weil - das liegt gar nicht in Schwarzerden. Das liegt nicht mal mehr im Saarland. Die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz verläuft nämlich unmittelbar davor und schneidet es dem Saarland ab. Wenn das die Pfälzer wüßten ...
 
Einen schönen Tag wünsche ich allen.
 
Roland Geiger
 
-------------------
 
 

Römisches und keltisches Erbe bewahren

Kulturlandschafts-Initiative ist bei Projekt „Straße der Römer“ mit von der Partie

Das kulturelle Erbe aus der Römerzeit zu bewahren und es dem interessierten Publikum nahe zu bringen, das ist das Ziel des länderübergreifenden Projektes „Straße der Römer“.

Von SZ-Redakteur Volker Fuchs

St. Wendel. Elf lokale Aktionsgruppen aus dem Großherzogtum Luxemburg, den deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland haben eine Kooperationsvereinbarung zum Projekt „Straße der Römer“ unterzeichnet. Mit dabei ist auch die Kulturlandschafts-Initiative St. Wendeler Land. Das hat ihr Vorsitzender, Werner Feldkamp, mitgeteilt.

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretär Siegfried Englert sagte bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zu diesem von der europäischen Union geförderten Leader-Projekt: „Eine gebietsübergreifende Zusammenarbeit bei diesem Anliegen bietet umfassende Perspektiven, die Gesamtregion über kommunale und Landesgrenzen hinweg zu stärken und als Wirtschaftsstandort und Lebensraum zu fördern.“

Im Mittelpunkt der zukünftigen Zusammenarbeit steht das gemeinsame römische und keltische Erbe, dass in allen beteiligten Regionen aufbereitet und touristisch vermarktet werden soll. Die „Straße der Römer“ ist keine befahrbare Straße, sondern eine Dachmarke, die allein in der Region Trier mehr als 100 römische Denkmäler verbindet.

Die Kooperation sichert laut Feldkamp die Einbeziehung der keltisch-römischen Denkmäler im St. Wendeler Land in das Gesamtprojekt. Mit der Projektbeteiligung der Kulturlandschafts-Initiative werde sichergestellt, dass die keltisch-römischen Denkmäler des St. Wendeler Landes eine ausreichende Berücksichtigung erfahren. Hierbei ergäben sich Erfolg versprechende positive Auswirkungen mit den Kulturprojekten der Kulturlandschafts-Initiative, die in der aktuellen Förderperiode im Rahmen des Programms „St. Wendeler Land steinreich“ umgesetzt werden. So laufen unter der Federführung der Terrex im Rahmen des Grabungsprojektes im Wareswald bei Tholey die Vorbereitungen für die Veranschaulichung des römischen Pfeilergrabmals.

Gleichzeitig soll das Denkmal des Mithrastempel in Schwarzerden bei Freisen kulturtouristisch aufbereitet werden.

Nicht zu vergessen den Hunnenring, die größte keltische Festungsanlage in Europa in Otzenhausen. Hier bereite die Gemeinde Nonnweiler mit dem Förderverein keltischer Ringwall und der Grabungsgesellschaft Terrex den Aufbau eines Keltendorfes vor.

[Regionalforum-Saar] morgen abend: Vortrag übe r die Wälder der Herrschaft Eppelborn

Date: 2009/10/27 08:37:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 Vortrag über die Wälder der Herrschaft Eppelborn

Eppelborn. Der bekannte Historiker Johannes Naumann aus Thalexweiler hält am Mittwoch, 28. Oktober, um 19.30 Uhr im Kultursaal von Schloss Buseck in Bubach-Calmesweiler (das liegt zwischen Lebach und Eppelborn) den heimatgeschichtlichen Vortrag „Die Wälder der Herrschaft Eppelborn“.

Um kaum ein anderes Thema wurde zwischen den Untertanen und der Herrschaft im 18. Jahrhundert soviel gestritten, wie über die Rechte und Nutzung der Wälder. Auch die kleine Herrschaft Eppelborn, die im Besitz der Freiherren von Buseck war, bildet hier keine Ausnahme. Der Wald bot das benötigte Brennmaterial, Holz war aber auch als Baustoff und Rohstoff der verschiedenen Handwerke gefragt. Die Einwohner der Herrschaft Eppelborn stritten leidenschaftlich mit ihren Herren um den Wald.

Der Vortrag informiert über die Waldnutzung früher Jahrhunderte und stellt bis dato unveröffentlichte Karten aus dem Nachlass des verstorbenen Heimatforschers Bernhard Schmitt vor. Der Eintritt zu dem Vortrag kostet drei Euro. red

Re: [Regionalforum-Saar] [Pfalz] Adressbücher Ko blenz, Trier, .. digitalisiert

Date: 2009/10/28 22:57:01
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 28.10.2009 20:55:41 Westeuropäische Normalzeit schreibt hdkneip(a)rz-online.de:
Hallo

Das Landesbibliothekszentrum hat mit dem Stadtarchiv Koblenz viele
Adressbücher unter <www.dilibri.de> eingestellt.

Viel Erfolg bei der Recherche.

Gruß von Rhein und Mosel
Hans Dieter (Kneip)
 

[Regionalforum-Saar] Schaufenster für Grabungsfu nde aus der Region

Date: 2009/10/30 08:21:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ, Saarland-Teil:
 
 

Schaufenster für Grabungsfunde

aus der Region

Das Museum für Vor-und Frühgeschichte und das Landesdenkmalamt gewähren nun Einblicke in die aktuelle Arbeit der Landesarchäologie. Im Saarbrücker Museum kann man jetzt sehen, was so alles bei Funden im Lande zu Tage kommt.

Saarbrücken. Diesen Sommer wurden die bisher bedeutendsten Grabfunde eines größeren Friedhofs in Schwarzerden bei St. Wendel geborgen. Es sind Objekte aus zwei römischen Brandgräbern. Schon jetzt sind sie in der neuen Ausstellungsvitrine des Saarbrücker Museums für Vor-und Frühgeschichte zu sehen.

Mit der Präsentation des Fundes gehen Landesdenkmalamt und das Saarbrücker Museum für Vor- und Frühgeschichte einen Schritt in Richtung Zukunft: Von nun an soll der Vitrineninhalt regelmäßig aktualisiert werden, um zeitnah und gesondert der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Gleichzeitig bietet sich damit dem Museum die Perspektive, sich als moderne, zukunftsorientierte Institution zu zeigen.

Zu den aktuellen Exponaten gehören neben den Urnen aus Tuffkalkstein auch Glasgefäße und Keramiken sowie ein verzierte Öllampe aus Ton, ein Bronzering und ein bronzener Spiegel. Die Objekte wurden den Toten als Ausstattung beigegeben. Sie datieren aus dem ersten Jahrhundert nach Christus und werden der Frührömerzeit zugeordnet. Auf den ersten Blick scheint der Fund keine „Überraschung“ zu sein, denn bislang wurden in diesem Gebiet 42 intakte und 11 gestörte Gräber sowie mehrere Aschengruben gefunden. Außergewöhnlich allerdings ist der ausgesprochen gute Zustand der Gläser und der Keramiken aus „Terra Sigillata“ – dem römischen Porzellan: Sie sind trotz langer Lagerung im Sandboden noch vollständig erhalten, was bis jetzt einmalig ist.

Zudem zeichnen sich die Exponate durch eine filigrane Verarbeitung aus, was beispielsweise bei den Glasgefäßen, den Bechern und beim Zierrelief der Öllampe deutlich wird. Sie zeigen eine Szene aus der griechischen Mythologie. mz

[Regionalforum-Saar] Historische Ausstellung der Heimatfreunde zur Geschichte des Segelflugvereins

Date: 2009/10/30 08:23:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ, St. Wendeler Teil:
 

Kurzes Flug-Intermezzo in Türkismühle

Historische Ausstellung der Heimatfreunde zur Geschichte des Segelflugvereins

Eine Ausstellung der Heimatfreunde erinnerte an die kurze Geschichte des Segelflugsports in Türkismühle. Runde Jahre der Erinnerung galten auch der Molkereigründung 1929, dem Bahnbau nach Wolfersweiler 1934 und dem Ende der Zollstation 1959.

Türkismühle. Nur die alten Türkismühler werden sich daran erinnern, dass es im Dorf einmal einen Segelflug-Verein gegeben hat. Den Anfang dazu machte der Bürger Peter Weber, der im Dorf ein Mehlgeschäft betrieb.

Mit Bruchlandung

Er baute das erste Segelflugzeug, probierte es bei Gonnesweiler aus und erlebte nach einigen Flugsekunden eine Bruchlandung. Im Jahre 1933 kam es dann zur Gründung des Vereins, der am Bahnhof eine Wellblechbude als Vereinsheim bekam. Diesem Segelflug-Verein, der wohl die kürzeste Lebensdauer aller Dorfvereine hatte, war eine Ausstellung gewidmet, die die Heimatfreunde in der Gesamtschule zeigten und die 100 Gäste anzog.

Schrift- und Bilddokumente beschrieben das rege Leben des Vereins, der 33 Mitglieder hatte, die alle namentlich bekannt sind und von denen viele Fotos existieren. Bald nach der Vereinsgründung begann der Flugzeugbau. In der Nohfelder Straße – Türkismühle war seinerzeit noch kein selbstständiger Ort – errichteten sich die Mitglieder eine Halle. Sie verbauten auf dem von der Firma Villeroy & Boch zur Verfügung gestellten Gelände Steine, die beim Niederlegen des 46 Meter hohen Schornsteins einer Maschinenfabrik anfielen.

In einem Ausschnitt aus der „Birkenfelder Zeitung“ heißt es: „Der Jungflieger Kurt Treitz legte im Lager der Fliegerschule in Tierenberg bei Kassel die A-, B- und C-Prüfungen ab.“ Aber noch bevor der Zweite Weltkrieg begann, brachen die Informationen über den Segelflug-Verein ab, vermutlich auch deren Aktivitäten. Irgendwann scheint er nicht mehr existiert zu haben. Im Jahre 1949 wurde eine Aero-Club-Ortsgruppe gegründet, die ebenfalls nur kurze Zeit bestand. Passend zum Thema Segelflug stellte die Modellfluggruppe Obere Nahe aus Wolfersweiler elf Flugzeugmodelle aus. Unter ihnen war auch die Super Constellation, eine viermotorige Propellermaschine der Deutschen Lufthansa, mit der Bundeskanzler Konrad Adenauer einst unterwegs war.

Andere Fotos und Textdokumente befassten sich mit runden Erinnerungsjahren. 1929 wurde die Molkerei-Genossenschaft gegründet und vor 75 Jahren die Teilstrecke der Bahn von Türkismühle nach Wolfersweiler eröffnet. Eine Zeitung widmete damals dem Ereignis am 14. Mai 1934 eine ganze Seite. „Die Zollschranken sind gefallen“ betitelte ein anderes Blatt seinen Bericht über die wirtschaftliche Rückgliederung des Saarlandes an Deutschland im Juli 1959. Der Vorsitzende der Heimatfreunde, Horst Porschen, hob in seiner Ansprache hervor, dass der Verein nicht nur die Heimatgeschichte dokumentieren, sondern auch dazu anregen wolle, dass sich die Menschen treffen und ins Gespräch kommen. Was die Segelfliegerei angehe, sei sie vermutlich älter als 75 Jahre. Schon 1914/15 sollen sich Bürger Segelflugzeuge gebaut und sie „Auf dem Ebert“ ausprobiert haben. Der Türkismühler Ortsvorsteher Manfred Schwanbeck lobte die schon 18 Jahre dauernde Arbeit der Heimatfreunde.

Quiz mit Mühlenfragen

In Anlehnung an den Ortsnamen Türkismühle lief das Quizspiel „Wer wird Mühlionär?“. Unter den sechs Kandidaten, denen Mühlenfragen gestellt wurden, gewann Silvia Timmer die Fragerunde. Sie erhielt einen Rundflug über Türkismühle und Türkisschmuck in Form einer Weltkugel. gtr

[Regionalforum-Saar] Kalender zum Wendelinusjahr

Date: 2009/10/30 08:24:52
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ, St. Wendeler Teil (leider kann ich das Bild nicht zeigen, das Forum transportiert diese Anhänge nicht).
 
 

Kalender zum Wendelinusjahr

Bildunterschrift

„Hingeschaut in der Basilika“ in St. Wendel ist ein Kalender mit Detailaufnahmen aus dem „Dom“, der für 2010 zum zweiten Mal herausgegeben wird. Zwölf Farbaufnahmen der Hobbyfotografin Anneliese Schumacher begleiten durch das Wendelinusjahr. Ungewöhnliche Ansichten, Details der Deckenbemalung und besondere Perspektiven bilden die Motive im Format DIN A4. Der Kopf mit dem Eichenlaub ist auf dem Titel des Kalenders. Die limitierte Auflage beträgt 75 nummerierte Exemplare, die ab Mitte November zum Preis von 18 Euro in Buchhandlungen der Stadt sowie im Missionshaus und der Magdalenenkapelle erhältlich sind. Kontakt: Anneliese Schumacher, Zelterstraße 5, Theley, E-Mail: achatmandel(a)t-online.de red/Foto: SZ

[Regionalforum-Saar] Zufallsfund in Bibel von 1682 und in Bibel von 1912

Date: 2009/10/30 17:34:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 30.10.2009 11:13:19 Westeuropäische Normalzeit schreibt Kurt.Pallasch(a)t-online.de:
Grüße, Waltraud (Pallasch)

***

[OWP] Zufallsfund in Bibel von 1682 und in Bibel von 1912
Date: 2009/10/29 19:35:47
From: adelheid.web <adelheid.web(a)web.de>

Liebe Mitforscher,

ich war in Saarbrücken im Urlaub und fand im ?Alt-Saarbrücker Antiquariat?
zwei Bibeln, deren handschriftl. Inhalt für Einige interessant sein könnte.
Die Daten werden die Nachkommen sicher schon haben, aber etwas persönlich
Geschriebenes von den eigenen Ahnen findet man ja nicht alle Tage... 

Ich bin - verständlicherweise - an weiteren Daten zu diesen Familien NICHT
interessiert. Ich habe auch keine weiteren Daten zu DIESEN Familen, da das
ein ZUFALLSFUND ist!!

Die Bücher könnt Ihr hier kaufen:
Alt-Saarbrücker Antiquariat, Inh. Günther Melling, Saarbrücken, Talstraße 80,
asamellingherr(a)aol.com . Er ist Mo.-Do. vorm. im Laden. Die Verkäuferin, die
nachmittags da ist, ist ziemlich unfreundlich...
Sie verkaufen auch online. Der Versand wird also problemlos möglich sein.


Die ältere Bibel ist nicht gerade billig, aber in einem - für dieses Alter -
guten Zustand.

Preis: 2.400,- EUR

Evang. Bibel, Altes u. Neues Testament - sehr, sehr dick!!!!!

gedruckt:   M  DC  LXXXII (= 1682) in Lüneburg
mit Genehmigung seiner Churf. Sächs. Durchlaucht Weil. Joh. Georg des II.


Es stand kein Fam.-Name in der Bibel. Aber nach den Vornamen zu urteilen, ist
die Fam. eher im Nord-Westdeutschen Raum zu suchen. Anhand der vielen Daten
müsste diese Fam. sehr einfach zu identifizieren sein, wenn schon jemand danach
gesucht hat.

Beachtet bitte,
dass die Bibel 100 Jahre vor der Taufe des ersten Kindes dieser Fam. gedruckt
wurde. Sie haben sie sicher geschenkt bekommen. Und wer weiß, welchen Weg diese
Bibel da schon hinter sich hatte...


[wortwörtl. Abschrift:]


      Vater Gebohren
Anno 1748. den 20. Julÿ
Gestorben Ao 1795. den 19 Novbr Alt 47 Jahr
                            4 Monath
      Mutter Gebohren
Anno 1763. den 27 Janwarÿ  [January]
[Hier hat vor kürzerer Zeit Einer die obige Zeile stümperhaft abgekritzelt!!!]

Erster Sohn gebohren Anno 1782 den 5 Maÿ
Nahmen Jürgen Andreas
Gestorben den 30 Julÿ
seÿn kurtzes Alter 12 Wochen und 2 Tage

      Anno 1783 den 25 Junÿ
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit
einen Sohn Erfreuet und ist ihn der Nahme
gegeben Johann Heinrich -
gestorben d. 21 sten September 1838 [ausgebessert auf: 1837]


[nächste Seite:]
                Anno 1784 den 14 Decbr
Hat uns der Liebe Gott mit Einer Jungen
Tochter Erfreut und ist ihr der Nahme gegeben
Anna Catrina  Gestorben den 21 April 1785
ihr kurtzes Alter 18 Wochen 2 Tage.

                Anno 1786 den 7 Febr
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit
einer Jungen Tochter Erfreuet und
ist ihr der Nahme gegeben
Maria Agata


                Anno 1787 den 18 Novbr
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit
einer Jungen Tochter Erfreut und ist ihr
der Nahme gegeben Anna Magreta Ilfabe [?]


[nächste Seite:]
                Anno 1789 den 13 October
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit
einer Junge Tochter Erfreuet und ist
ihr der Nahme gegeben
Maria Christina Elisabet
Hat ihr Leben  [nicht H.ergebrach ?] als 6 Tage

Anno 1790 den 1 Decbr
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit
einer Jungen Tochter Erfreuet und ist ihr
der Nahme gegeben
Carlina Mattelda Gefea [?]
Gestorben den 30 April 1793
Ihr Alter 2 Jahr 5 Monat

Anno 1793 den 20 Julÿ
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit
einen Jungen Sohn Erfreuet und ist ihn
der Nahme gegeben Johann Matthias


[nächste Seite:]
                Anno 1795 den 25 Junÿ
Hat uns Gott aber mahl mit ein
Sohn Erfreuet und ist Nahme gegeben
Johann Hironimus


---------------------------------------------------------------------------


Evang. Bibel von 1912:

Der Preis war 40,- oder 70,- EUR. Kann mich nicht mehr genau erinnern. 


                    Berlin 1912

                 Familien Chronik
                      BERLIN
                    Preussische
             Haupt-Bibelgesellschaft
                    MDCCCCVIII   [1908 - das bezieht sich sicher auf das Bild
auf dieser Seite]


[nur Abschrift der Daten:]

Jakob _Richard_ FRANK
*12.06.1879 Altenwald / Saar  ~ 13.08.1879

oo 08.11.1913 Friedrichsthal

_Martha_ Seraphine Therese SCHÖPPE
*30.10.1894 Trier  ~ 07.11.1894


S.d.
Peter FRANK          *05.03.1841 Wiebelskirchen / Saar
oo
Luise BÜCH [??]      *22.10.1851 Schiffweiler / Saar


T.d.
Robert _Max_ SCHÖPPE *09.12.1866 Ruschendorf bei Schneidemühl / Westpr.
oo
Seraphine LUDES      *12.04.1872 Trier [Rheinland-Pfalz]

---------------------------------------------------------------------------

         Leitet diese Mail bitte an die folgenden Listen weiter:
Saarland-, Rheinland-Pfalz-, alle Nord- und Nord-Westdeutschen Listen - bes.
an die damaligen evang. Gebiete! (Ruhrgebiet u. Sauerland mache ich. s.o.)

Da nicht feststellbar ist, woher die Personen aus der älteren Bibel stammen,
sollten wir die Mail an so viele Listen wie möglich im Nord-Westdeutschen Raum
senden. Danke.

Die Fotos maile ich gern. Bitte NUR AN MICH DIREKT SCHREIBEN, damit wir die
Listen nicht zumüllen!!! Anfragen nach Fotos über die Liste werden nicht
beantwortet!!!


Viele Grüße,
Carla (Bartmann)




_______________________________________________
Saarland-L mailing list
Saarland-L(a)genealogy.net
http://list.genealogy.net/mm/listinfo/saarland-l
 
--- Begin Message ---
Grüße, Waltraud (Pallasch)

***

[OWP] Zufallsfund in Bibel von 1682 und in Bibel von 1912
Date: 2009/10/29 19:35:47
From: adelheid.web <adelheid.web(a)web.de> 

Liebe Mitforscher,

ich war in Saarbrücken im Urlaub und fand im ?Alt-Saarbrücker Antiquariat?
zwei Bibeln, deren handschriftl. Inhalt für Einige interessant sein könnte. 
Die Daten werden die Nachkommen sicher schon haben, aber etwas persönlich 
Geschriebenes von den eigenen Ahnen findet man ja nicht alle Tage...  

Ich bin - verständlicherweise - an weiteren Daten zu diesen Familien NICHT 
interessiert. Ich habe auch keine weiteren Daten zu DIESEN Familen, da das 
ein ZUFALLSFUND ist!! 

Die Bücher könnt Ihr hier kaufen: 
Alt-Saarbrücker Antiquariat, Inh. Günther Melling, Saarbrücken, Talstraße 80, 
asamellingherr(a)aol.com . Er ist Mo.-Do. vorm. im Laden. Die Verkäuferin, die 
nachmittags da ist, ist ziemlich unfreundlich... 
Sie verkaufen auch online. Der Versand wird also problemlos möglich sein. 


Die ältere Bibel ist nicht gerade billig, aber in einem - für dieses Alter - 
guten Zustand. 

Preis: 2.400,- EUR

Evang. Bibel, Altes u. Neues Testament - sehr, sehr dick!!!!! 

gedruckt:   M  DC  LXXXII (= 1682) in Lüneburg 
mit Genehmigung seiner Churf. Sächs. Durchlaucht Weil. Joh. Georg des II. 


Es stand kein Fam.-Name in der Bibel. Aber nach den Vornamen zu urteilen, ist 
die Fam. eher im Nord-Westdeutschen Raum zu suchen. Anhand der vielen Daten 
müsste diese Fam. sehr einfach zu identifizieren sein, wenn schon jemand danach 
gesucht hat. 

Beachtet bitte, 
dass die Bibel 100 Jahre vor der Taufe des ersten Kindes dieser Fam. gedruckt 
wurde. Sie haben sie sicher geschenkt bekommen. Und wer weiß, welchen Weg diese 
Bibel da schon hinter sich hatte... 


[wortwörtl. Abschrift:] 


      Vater Gebohren 
Anno 1748. den 20. Julÿ 
Gestorben Ao 1795. den 19 Novbr Alt 47 Jahr 
                            4 Monath 
      Mutter Gebohren 
Anno 1763. den 27 Janwarÿ  [January]
[Hier hat vor kürzerer Zeit Einer die obige Zeile stümperhaft abgekritzelt!!!]

Erster Sohn gebohren Anno 1782 den 5 Maÿ
Nahmen Jürgen Andreas 
Gestorben den 30 Julÿ 
seÿn kurtzes Alter 12 Wochen und 2 Tage 

      Anno 1783 den 25 Junÿ
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit 
einen Sohn Erfreuet und ist ihn der Nahme 
gegeben Johann Heinrich - 
gestorben d. 21 sten September 1838 [ausgebessert auf: 1837] 


[nächste Seite:] 
                Anno 1784 den 14 Decbr 
Hat uns der Liebe Gott mit Einer Jungen 
Tochter Erfreut und ist ihr der Nahme gegeben 
Anna Catrina  Gestorben den 21 April 1785 
ihr kurtzes Alter 18 Wochen 2 Tage. 

                Anno 1786 den 7 Febr 
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit 
einer Jungen Tochter Erfreuet und 
ist ihr der Nahme gegeben 
Maria Agata 


                Anno 1787 den 18 Novbr 
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit 
einer Jungen Tochter Erfreut und ist ihr 
der Nahme gegeben Anna Magreta Ilfabe [?] 


[nächste Seite:]
                Anno 1789 den 13 October 
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit 
einer Junge Tochter Erfreuet und ist 
ihr der Nahme gegeben 
Maria Christina Elisabet 
Hat ihr Leben  [nicht H.ergebrach ?] als 6 Tage 

Anno 1790 den 1 Decbr 
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit 
einer Jungen Tochter Erfreuet und ist ihr 
der Nahme gegeben 
Carlina Mattelda Gefea [?] 
Gestorben den 30 April 1793 
Ihr Alter 2 Jahr 5 Monat 

Anno 1793 den 20 Julÿ 
Hat uns der Liebe Gott abermahl mit 
einen Jungen Sohn Erfreuet und ist ihn 
der Nahme gegeben Johann Matthias 


[nächste Seite:] 
                Anno 1795 den 25 Junÿ 
Hat uns Gott aber mahl mit ein 
Sohn Erfreuet und ist Nahme gegeben 
Johann Hironimus 


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Evang. Bibel von 1912: 

Der Preis war 40,- oder 70,- EUR. Kann mich nicht mehr genau erinnern.  


                    Berlin 1912

                 Familien Chronik 
                      BERLIN
                    Preussische
             Haupt-Bibelgesellschaft 
                    MDCCCCVIII   [1908 - das bezieht sich sicher auf das Bild 
auf dieser Seite]


[nur Abschrift der Daten:]

Jakob _Richard_ FRANK 
*12.06.1879 Altenwald / Saar  ~ 13.08.1879 

oo 08.11.1913 Friedrichsthal 

_Martha_ Seraphine Therese SCHÖPPE
*30.10.1894 Trier  ~ 07.11.1894 


S.d.
Peter FRANK          *05.03.1841 Wiebelskirchen / Saar 
oo
Luise BÜCH [??]      *22.10.1851 Schiffweiler / Saar 


T.d.
Robert _Max_ SCHÖPPE *09.12.1866 Ruschendorf bei Schneidemühl / Westpr.
oo 
Seraphine LUDES      *12.04.1872 Trier [Rheinland-Pfalz]

---------------------------------------------------------------------------

         Leitet diese Mail bitte an die folgenden Listen weiter: 
Saarland-, Rheinland-Pfalz-, alle Nord- und Nord-Westdeutschen Listen - bes. 
an die damaligen evang. Gebiete! (Ruhrgebiet u. Sauerland mache ich. s.o.)

Da nicht feststellbar ist, woher die Personen aus der älteren Bibel stammen, 
sollten wir die Mail an so viele Listen wie möglich im Nord-Westdeutschen Raum 
senden. Danke. 

Die Fotos maile ich gern. Bitte NUR AN MICH DIREKT SCHREIBEN, damit wir die 
Listen nicht zumüllen!!! Anfragen nach Fotos über die Liste werden nicht 
beantwortet!!!


Viele Grüße, 
Carla (Bartmann)




_______________________________________________
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Saarland-L(a)genealogy.net
http://list.genealogy.net/mm/listinfo/saarland-l

--- End Message ---

[Regionalforum-Saar] Heimatkalender Spiesen-Elversberg 2010 erschienen

Date: 2009/10/31 19:49:06
From: Stephan Friedrich <stephanfriedrich(a)onlinehome.de>

Guten Abend,

 

ich möchte auf das Erscheinen des Heimatkalenders Spiesen-Elversberg 2010 hinweisen, der in der 33. Folge wieder auf 160 Seiten viel Lesenswertes über Spiesen- Elversberg bietet. Über 35 Artikel befassen sich mit orts- und familienkundlichen Themen, wie z.B. der Geschichte des evangelischen Bürgervereins Spiesen, dem Theme „Gemeindeberechtigungskohlen“ , dem Verein der Bergleute in Spiesen, der Geschichte der Gruben Heinitz und Dechen, einer Namensliste aus der Reunionszeit in Spiesen, Schulproblemen im 19. Jahrhundert, dem Wirtschaftspreis von Horst Claus Recktenwald, Dr. Pack, 100 Jahre Billiardclub sowie vielen anderen großen und kleinen Themen.

Viele Fotos, z.B. zu alten Vereinsfahnen runden den Kalender ab.

 

Der Preis beträgt wie in den vorangegangenen Jahren 4,- Euro und zu beziehen ist der Kalender bei Dr. Dieter Bohn, Hackenborner Trift 2, Tel.: 06821- 78450.

 

Oder auch bei mir: e-mail: stephanfriedrich(a)onlinehome.de

 

 

Übrigens sind noch alle Vorgänger außer den Jahrgängen 1982 und 1993  erhältlich.  Für die Jahrgänge bis 2007 ist ein Register erstellt, das gratis abgegeben wird.

 

Herzliche Grüße

 

Stephan Friedrich