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2011/07/13 09:15:28
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Göttert, Karl-Heinz: Di e Ritter
Datum 2011/07/13 22:57:43
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] Vortrag Roland Geiger am vergangenen Sonntag
2011/07/13 22:57:43
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] Vortrag Roland Geiger am vergangenen Sonntag
Betreff

2011/07/04 10:31:22
anneliese.schumacher(a)t-online.de
[Regionalforum-Saar] Römerstein im Bliesener Tu rm
Autor 2011/07/03 17:23:03
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Das verheißene Land

[Regionalforum-Saar] Vortrag Roland Geiger am vergangenen Sonntag

Date: 2011/07/13 18:45:42
From: anneliese.schumacher(a)... <anneliese.schumacher(a)...

Im Blickpunkt St. Wendel wurde über den Vortrag berichtet. Einige Dinge habe ich anders in Erinnerung aber ...



Heimatverein Altstadtfreunde St. Wendel


Vor 300 Jahren: Deutsche Massenauswanderung nach Nordamerika.


In großer Zahl waren Freunde der Regionalgeschichte im traditionsreichen Café Lerner erschienen, um Roland Geigers spannenden Vortrag über die Auswanderung von weit über 14000 "Pfälzern" im Jahr 1709 nach Nordamerika zu genießen.

Auslöser der Bewegung, die in der Kurpfalz begann, aber auch viele andere deutsche Länder erfasst hatte, war ein Bericht über paradiesische Lebensbedingungen für Bauern in Nord-Carolina. Den in Rotterdam versammelten Deutschen erlaubte England die Einreise, nicht zuletzt wegen vorgeblicher Gräueltaten der Franzosen an diesen scheinbar wegen ihrer Religion verfolgten "Flüchtlingen". Sie wurden einige Monate in einem Zeltlager beherbergt. Ein Drittel aber musste bald zurückreisen, weil es sich erwiesenermaßen um Katholiken handelte, ein weiterer großer Teil blieb in Irland oder England. 200 Auswanderern gelang die Schiffsreise nach Nord-Carolina - nur ein Viertel davon überlebte. Dreitausend Personen wurden auf neun Schiffen in das Land New York gebracht, um dort in einem von der englischen Königin Anna geförderten Projekt Pech und Teer für die Marine herzustellen. Das Unternehmen scheiterte an mangelnder Sachkenntnis. Die Deutschen, die sich ohnehin um ihre Träume gebracht sahen, suchten erfolgreich Kontakt zu den Mohawk-Indianern und hatten ebenfalls freundschaftliche Beziehungen zu afrikanischen Sklaven. Sie grenzten sich von Engländern und Holländern ab und entwickelten ihre eigene Identität als Deutsche im fremden Land. bis nach Mitte des 18. Jahrhunderts, im ZUsammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg in Europa, ihre friedliche Existenz endete. Der Sonderweg dieser "Pfälzer", jüngst untersucht von dem deutschstämmigen Forscher Philip Otterness, im übrigen aber wenig beachtet, unterscheidet sie von späteren Auswanderern, die sich an die Amerikaner britischen Ursprungs anpassten und zunächst weniger nach New York, sondern nach Pensylvania strebten.



An die 200 Leute nach North-Caroline mit 50 Überlebenden erinnere ich mich nicht. Da muß ich woanders gewesen sein.

Ich vermisse aber in dem Bericht unter einigem anderem das Streben nach dem "verheißenen" Land und den Sonderweg dieser Siedler: das Zusammenleben mit den Irokesen und Mohawk und ihre zeitweise politische Unabhängigkeit.

Der Vortrag hätte in dem Bericht etwas mehr Konzentration auf seine wesentlichen Inhalte verdient, wie ich finde.


Anneliese Schumacher