Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Das verheißene Land

Date: 2011/07/03 17:23:03
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vor 300 Jahren verließen 13.000 Menschen Haus und Hof, um einem Gerücht zu folgen, daß ihnen eine goldene Zukunft in Nordamerika versprach. In England stellte sich heraus, daß fast nichts davon wahr war, und nur knapp 3000 von ihnen sind tatsächlich in Amerika angekommen. In einem spannenden Vortrag über das Land der Verheißung berichtet der Regionalhistoriker Roland Geiger aus St. Wendel über das Schicksal dieser Menschen auf ihrer Suche nach dem Land, wo Milch und Honig fließt, dem Land der Verheißung.

 

Der Vortrag beginnt am Sonntag, 10. Juli 2011, um 10.30 Uhr im Cafe Lerner in St. Wendel, Balduinstraße 58. Der Eintritt ist frei.

[Regionalforum-Saar] eine Konferenz zum Thema "Vagabunden"

Date: 2011/07/03 22:11:06
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Subject: Konf: Die Gesellschaft der  Nichtsesshaften. Zur  Lebenswelt
vagierender  Schichten vom 16. bis zum  19.
Jahrhundert - Rothenburg  ob der Tauber  09/11
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Gerhard  Ammerer, Gerhard Fritz
29.09.2011-30.09.2011, Rothenburg ob der Tauber,  Kriminalmuseum

Bei manchen werden sich beim Wort "Vaganten" zunächst  Bilder aus der
Carmina Burana aufdrängen, Vorstellungen einer trink- und  lebensfrohen
mobilen Gesellschaft, möglicherweise auch die Fiktion des  "edlen
Räubers" (Prototyp: Robin Hood), wie sie die ab dem späten  18.
Jahrhundert aufkommenden Räuberlieder und -romane beschrieben und  heute
in zahlreichen Varianten über den Bildschirm unser Bewusstsein  (falsch)
prägen. Die "Vagantenromantik" ist eine Seite einer  verkehrten
Sichtweise, die beharrlich an der Realität der Tag für Tag von der  Hand
in den Mund lebenden, herren- und besitzlosen  Nichtsesshaften
vorbeigeht. Die andere Seite wird deutlich, wenn man im 1.  Band von
Hans-Ulrich Wehlers "Deutscher Gesellschaftsgeschichte" zunächst  vom
"System der sozialen Ungleichheit" liest, die der Autor für so  bedeutsam
hält, dass er damit die Analysekategorien Max Webers,  Herrschaft,
Wirtschaft und Kultur zu komplettieren sucht, um dann, von  der
abstrakten Ebene auf die konkrete übergehend, die Erkenntnis  zu
vermitten, dass es "außerhalb der Alltagssphäre der  ortsansässigen
Bevölkerung ... eine Unterwelt (gab), die von unstet  umherziehenden,
heimatlosen Menschen bevölkert wurde."  Selbst die  soziologische
Forschung hatte zum Zeitpunkt des Erscheinens des Wehlerschen  Werkes,
die Sichtweise, dass deviant Handelnde, z. B. die Vaganten,  als
außerhalb des normalen sozialen Lebens standen, bereits  längst
revidiert. Die Kriminalsoziologie fordert seit langem vehement  die
"Aufhebung der rigiden Trennung zwischen der Welt der Konformen und  der
Welt der Abweichler"  ein. Dass "Vaganten und  Kriminelle"
(Kapitelüberschrift bei Wehler) keine - erst recht keine  geschlossene -
Subkultur-"Unterwelt" darstellten, sehr wohl in vielfältigen  Verzahnung
in der Alltagssphäre der ansässigen Bevölkerung integriert waren,  dass
diese sogar einen konstitutiven Bestandteil der Lebenspraxis  ausmachte,
soll dieser Tagung thesenhaft vorangestellt werden.

Es ist  in der Literatur immer wieder zu beobachten, dass die  einseitige
obrigkeitliche Prägung der Quellen (vor allem aus dem  Justizbereich)
stark in die moderne Begrifflichkeit und die  Argumentationsführung
einfließt. Auch die Orientierung an  Sozialdisziplinierungs- und
Modernisierungsmodellen vermag den Blick auf die  Pluralität historischer
Gegebenheiten am unteren Rand der Gesellschaft zu  verstellen. Den Alltag
der "winzigen Leben" (Arlette Farge) bestimmten nicht  vorrangig
obrigkeitliche Politik und gesetzliche Normen, auch nur bedingt das  mit
Verfolgungs- uns Ausmerzungsaufträgen versehene Wach-  und
Gerichtspersonal, sondern das jeweils spezifische soziokulturelle  Milieu
der Landstraße sowie die unterschiedlichen und vielfältigen  
Überlebensstrategien. Dennoch scheint uns die Thematisierung  der
Wechselseitigkeit von Selbst- und Fremdbestimmung ein lohnender  Aspekt
für die Tagung zu sein. Insbesondere sollte dieser nicht zuletzt  deshalb
angesprochen werden, da traute Uneinigkeit zwischen den  Historikern
herrscht, wenn es um die Frage der Durchsetzung von  obrigkeitlichen
Normen geht. Im Widerspruch zu den in den vergangenen  Jahrzehnten
überwiegend geäußerten Bedenken, dass nicht zuletzt die  strukturellen
Mängel des Staatsapparates, die ungenügenden Kapazitäten und  Ressourcen
die Durchsetzung einer effektiven Bettler- und  Vagantenpolitik
verhinderten und Polizeiordnungen nicht viel  mehr als  "obrigkeitliche
Drohgebärden" dargestellt hätten - manche Autoren sprachen  sogar vom
"'Scheitern' des frühmodernen Staates"  -, werden neuerdings  wiederum
Gegenposition vertreten, die den Staat keineswegs als  "schwach"
beschreiben. Vielmehr hätten die Obrigkeiten durch die  wiederholte
Pub¬likation von Normen, durch Verurteilungen, Streifen und  sonstige
Repressalien den Vagierenden ihre Handlungsfähigkeit durchaus  deutlich
bewiesen.

Die Gesellschaft der frühen Neuzeit war - auch und  besonders dieses
Bevölkerungssegment - zutiefst von der mündlichen Tradition  geprägt, sie
war eine Anwesenheitsgesellschaft par excellence im Sinne  Rudolf
Schlögls  und ist daher auch als eine solche zu beschreiben.  Die
Interaktion war das Wesentliche, die soziale Ordnung und  die
Strukturzusammenhänge konstituierten und reproduzierten sich  über
temporäre Sozialsysteme, wurden durch geformte Kommunikation  unter
Anwesenden aufgebaut. Die Besonderheiten der Sozialformen,  die
Kommunikationszusammenhänge innerhalb der vagierenden Gesellschaft  (und
nach "außen") sollten auf der Tagung herausgearbeitet werden. Waren  die
mit Anwesenheitskommunikation verbundenen Sinngefüge kontext-  und
situationsabhängig, so entkoppelte die Kommunikation über  Printmedien,
z. T. auch über Amtsschriftverkehr Sender und Empfänger.  Über
unterständische Schichten wurde ausschließlich dasjenige zu  Papier
gebracht, das für Behörden und Obrigkeit relevant war.  Unspektakuläre,
persönliche Befindlichkeiten des Einzelnen, Aspekte des  täglichen
Lebens, Wahrnehmungsformen, Erfahrungen, Verhaltensweisen etc.,  also die
Sinnstrukturen und Sinnzusammenhänge der Welt der Landstraße,  entziehen
sich somit vielfach dem historischen Zugriff, da sie außerhalb  der
behördlichen Interessenssphäre lagen. Gerade Fragen  der
Daseinsbewältigung, der Lebens- und Umgangsformen, der  Lebenschancen,
Lebensstile und Lebensweisen sollten auf der Tagung  aufgeworfen werden.
Zu erkunden sind Wünsche und Ängste, Erinnerungen und  Hoffnungen,
Erfahrungen und Projektionen, Wahrnehmungen und Handlungen von  Subjekten
und Kollektiven.

Die Zugänge zum Thema sollten von möglichst  vielen Seiten her erfolgen:
lebensweltlich im Sinne von Alfred Schütz,  alltags- oder und
mentalitätsgeschichtlich, von Anomie- oder  Labeling-Theorien  ausgehend
u.a.m.

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Mittwoch,  28. September 2011

Anreise, ab 20.00 Uhr informelles Treffen  

Donnerstag, 29. September 2011

09.00 h: Begrüßung, Einführung in  die Thematik (Fritz und Ammerer)

9.30-12.00 Uhr
Chair: Gerhard  Ammerer

1. Dr. Satu Lidman (Universität Turku): Unehrlich, kriminell  und
gottlos. Die Binnenstruktur vagierender Personengruppen  im
frühneuzeitlichen Bayern

2. Prof. Dr. Gerhard Fritz (Pädagogische  Hochschule Schwäbisch Gmünd):
Bettler und Vaganten in Südwestdeutschland im  späten 18. Jahrhundert

3. Prof. em. Dr. Bernard Vogler (Universität  Straßburg): Die nicht
sesshaften Unterschichten in Straßburg nach dem  "Straßburger Taschenbuch
auf das Jahr 1803" 

12.00-14.00 h:  Mittagessen 

14.00-16.15 Uhr
Chair: Alfred Stefan Weiß

1. Dr.  Elke Hammer-Luza (Universität Graz): Die "Stradafisel".
Sozialstrukturen und  Alltagsleben einer steirischen Räuberbande in der
Biedermeierzeit

2.  Dr. Eva Wiebel (Konstanz): Mitteilungen an einer Schnittstelle. Zu
den  Aussagen und Erzählungen des Konstanzer Hans (1759-1793) über  seine
Lebenswelt - "Rädelsführer aller Jauner", Verräter, Bekehrter?  Der
Konstanzer Hans und sein Umfeld 

3. Dr. Andreas Fischnaller  (Pädagogisches Zentrum Brixen): "...und das
Sitzen that mir nicht gut." Aus  dem Leben eines "Taugenichts" und
"Erzvagabunden" im Tirol der  Restaurationsepoche

Kaffeepause

17.00-20.00 Uhr Stadtrundgang und  Museumbesuch

20.00 h: Prof. Dr. Karl Härter (Max-Planck-Institut für  Europäische
Rechtsgeschichte Frankfurt/M.): Lebenswelten vagierender  Randgruppen und
obrigkeitliche Ordnungspolitik im frühneuzeitlichen Alten  Reich


Freitag, 30. September 2011 

9.00-10.30 
Chair: Karl  Härter

1. Prof. Dr. Martin Scheutz (Universität Wien): Die große  Freiheit? Die
Beziehungen von Vaganten zu Sesshaften in der Frühen Neuzeit  im
Voralpengebiet

2. Dr. Pavel Himl (Universität Prag): Sesshaft  gemacht. Möglichkeiten,
Mechanismen und Grenzen der (erzwungenen) Integration  der
nichtsesshaften Bevölkerung in den böhmischen Ländern im 17. und  18.
Jahrhundert

10.00-10.30.00 Uhr Pause

10.30-13.00 
Chair:  Gerhard Fritz

1. Prof. Tim Hitchcock (Universität Hertfordshire): When  being a
nuisance was a necessity: Vagrant removal and the provision of  medical
care in late eighteenth-century London

2. Prof. DDr. Gerhard  Ammerer (Universität Salzburg): Partnerschaft,
Sexualität und Nachkommen auf  der Straße

3. Dr. Fabian Brändle (Zürich): Wirtshäuser als populare  Kommunikations-
und Sehnsuchtsorte 1700-1850. Beispiele aus der Schweiz und  Europa

Fazit

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Prof.  Dr. Gerhard Fritz

Pädagogische Hochschule
Oberbettringer Str.  200
73535 Schwäbisch Gmünd
07171/983-269 oder -243  

[Regionalforum-Saar] Römerstein im Bliesener Tu rm

Date: 2011/07/04 10:31:22
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

"Die Woch" vom 03.07.2011:


Römerstein im Bliesener Turm


Vermutlich Herkulesdarstellung im Sockel der Kirche verbaut


Bliesen Vor etwa 800 Jahren hat man ihn errichtet, aber erst jetzt wurde entdeckt, dass im Sockel des Kirchturms ein römischer Stein eingemauert ist. Er zeigt eine Darstellung des Halbgottes Herkules.

Bislang hat offenbar niemand darauf geachtet, dass im Sockel der Fassade die ca. 90 x 50 cm große Darstellung einer Götterfigur steckt. "Mir fiel der Stein im Vorbeigehen auf", erklärt der Restaurator und Vorsitzende des Historischen Vereins zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey, Niko Leiß. "Er hatte offensichtlich keine bruchraue Oberfläche, sondern war von einem Bildhauer bearbeitet."


Herkules stützt sich auf eine Keule


Erst nach einer Weile des Rätselns wurde klar, dass eine menschliche Gestalt dargestellt ist. Sie ist nur schwer zu erkennen, weil der Stein umgekippt vermauert wurde und die Oberfläche stark verwittert ist. Es ist wahrscheinlich Herkules, in der griechischen Mythologie auch Herakles genannt, der sich auf eine Keule stützt. Das legen Vergleichsbeispiele nahe.


Vermutlich ein Viergötterstein


Es handelt sich vermutlich um einen Viergötterstein, auf dem außer Herkules auf den anderen drei Seiten meist Junp, Minerva und Merkur dargestellt sind. Vom Blesener Stein ist allerdings nur eine Seite zu sehen. Ein ähnlicher Viergötterstein wurde in Theley gefunden und befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Trier, eine Kopie ist im Museum Theulegium in Tholey ausgestellt.

Viergöttersteine dienten meist als Sockel für Jupitergigentensäulen. Diese mehrere Meter hohen Säulen trugen als Bekrönung eine Darstellung des thronenden oder reitenden und Blitze schleudernden Jupiter. Sie waren im 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. hauptsächlich in der römischen Provinz germania superior etwa zwischen Mosel und Neckar weit verbreitet und oft in der Nähe von Landgütern oder Heiligtümern aufgestellt.


Römische Ruinen als Steinbrüche


Beim Bau vieler Dorfkirchen im Mittelalter wurden die Ruinen der römischen Gebäude, die damals noch zahlreich überirdisch zu sehen waren, als Steinbruch benutzt. Häufig verwendete man heidnische Kultsteine bewusst für die Fundamente oder als Altarsteine, um so buchstäblich auf die Relikte des überwundenen Heidentums zu gründen. Durch die Wiederverwendung sollte deutlich werden, dass man das kultische Erbe in neuer Weise fortführt.


In Bliesen ist dies gleich zweimal geschehen. Denn außer dem jetrzt entdeckten Herkulesrelief wurde beim Bau des Turms auch der Kopf eines überlebensgroßen Standbildes zweitverwendet. Er war bis vor wenigen Jahren in der Fassade des Turms eingemauert und wurde inwischen zum Schutz im Innern der Kirche aufgestellt.


Das Herkules-Relief bleibt aber erst einmal an Ort und Stelle. "Wir können schließlich nicht den ganzen Kirchturm abreißen", sind sich Paul Allerchen vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde sowie Josef Schuh und Bernhard Saar vom "Verein zur Förderung und Erhaltung des Bliestaldomes St. Remigius" einig. red./tt

[Regionalforum-Saar] Historisches Kupferbergwerk D üppenweiler

Date: 2011/07/04 21:41:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
die Kupfervorkommen am Weltersberg im heutigen Beckinger Ortsteil Düppenweiler wurden im Jahre
1723 rein zufällig von einem Bauern beim Pflügen entdeckt. Wenige Zeit später richtet der Wallone
Remacle de Hauzeur hier ein Bergwerk ein, in dem er zeitweise bis zu 300 Bergleute beschäftigte. Er
hatte mit seinem Unternehmen derart großen Erfolg, daß man ihm schließlich nachsagte, er habe hier
nicht nur Kupfer sondern auch eine Goldader gefunden. Hauzeur hatte aber auch mit Schwierigkeiten
zu kämpfen. Nachdem man die Stollen immer weiter getrieben hatte, drang soviel Wasser in das
Bergwerk ein, dass man ein mit Pferden betriebenes Göpelwerk zur Wasserhaltung einsetzen musste.
Streitigkeiten zwischen dem Kurfürsten von Trier und den Herren von Hagen führten im frühen 18.
Jahrhundert zu einer Schließung des Bergwerks, Hauzeur verließ den Ort Düppenweiler spätestens
im Jahre 1735.

Nach Beendigung des Rechtsstreites übernahmen die Herren von Hagen 1757 das Bergwerk als
Lehen. Der von ihnen eingesetzte Pächter gab es bald darauf aber wieder auf. Im Jahre 1769
betrieben Georg von Zandt und sein Partner Jean de Dauphine das Bergwerk erneut, stießen auf
reiche Kupfervorkommen, scheiterten aber auch am Problem des eindringenden Wassers. Das
Vorhaben des Pächters Gerin, 1767 das Wasser mit Hilfe einer atmosphärischen Dampfmaschine zu
heben, scheiterte an den Kosten des begonnenen Projektes. In den Jahren 1824 – 1828 gelang es
auch der Leitung der Dillinger Hütte nicht, an die sehr lohnenden unteren Erzvorkommen heran zu
kommen. So stellte man im Jahre 1916 den Kupferbergbau in Düppenweiler endgültig ein.
Im späten 20. Jahrhundert beschloss man, mit Hilfe eines Fördervereins an Ort und Stelle ein
Besucherbergwerk einzurichten und zahlreiche historische Teile, vor allem über Tage, wieder
herzustellen. Hier können unter anderem, ohne Führung, Fördereinrichtungen, eine Bergehalde mit
Lorenbahn, ein Holzlagerplatz, eine Bergkapelle, ein Fundament für eine Dampfmaschine sowie
Ausgrabungen besucht werden. Die Einrichtungen unter Tage sind nur im Rahmen einer Führung
durch den Heilig-Kreuzschacht zu besichtigen.
(Benutzte Quelle: Grube Düppenweiler, Wikipedia, die freie Enzyklopädie.)

Treffpunkt: 09. Juli 2011 um 15.00 Uhr:
Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler,
Piesbacher Straße 67, - 66701 Beckingen - Düppenweiler
Eintrittspreis normal: 5,00 € pro Person, Gruppen ab 20 Personen: 4,00 € pro Person.
Nach Düppenweiler lade ich herzlich ein und würde mich über einen guten Besuch unserer
Veranstaltung freuen!!!

Mit freundlichen Grüßen
Vorsitzender:
Dieter Robert B e t t i n g e r
Rosenweg 2
66564 Ottweiler
Telefon: 06824 - 42 80
Mobil -Tel.: 0175 - 8043396
Dieter.Bettinger(a)t-online.de
www.landeskunde-saarland.de

01. Juli 2011
Verein für Landeskunde im Saarland e.V.
(VLS)

[Regionalforum-Saar] Autobiographien von Frauen

Date: 2011/07/06 18:51:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

G. Wedel: Autobiographien von Frauen
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Wedel, Gudrun: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Köln: Böhlau
Verlag Köln 2010. ISBN 978-3-412-20585-0; 1440 S.; EUR 179,00.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Marleen von Bargen, Historisches Seminar, Universität Hamburg
E-Mail: marleen.von.bargen(a)uni-hamburg.de

Seit rund 40 Jahren sucht und sammelt die Historikerin Gudrun Wedel mit
großer Leidenschaft autobiographische Texte von Frauen. Nun ist ein
umfangreiches Nachschlagewerk erschienen, in dem erstmals über 2.000
Autorinnen, die zwischen 1800 und 1900 im deutschsprachigen Raum geboren
wurden, samt ihren autobiographischen Schriften vorgestellt werden. Für
dieses von der DFG geförderte Projekt erhielt Wedel im Jahre 2000 den
Margherita-von-Brentano-Preis.

Ziel des Lexikons ist es, die "Fülle und Vielfalt" von publizierten
autobiographischen Texten von Frauen aufzuzeigen und darzulegen, aus
welchen Gründen und in welchem Ausmaß autobiographische Texte entstanden
sind (S. VII). So wurden neben bekannten auch bislang unbekannte und
anonyme Frauen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten in das
Lexikon aufgenommen. Eine weitere Zielsetzung sieht Wedel darin,
autobiographisches Schreiben in weiblichen Lebensläufen sichtbar zu
machen und dieses mit Ereignisgeschichte sowie Publikations- und
Rezeptionsgeschichte zu verknüpfen, um das Wirken einzelner
Autobiographinnen bis in die Gegenwart hinein rekonstruieren zu können.
Wedel legt hierbei einen "weite[n] Begriff von Autobiographie zugrunde,
um die Formenvielfalt und Komplexität von autobiographischen Texten in
den Blick zu bekommen" (S. VII). Unter der Bezeichnung Selbstzeugnisse
summiert Wedel unterschiedliche literarische Textformen, die in
verschiedenen inhaltlichen Zusammenhängen autobiographische
Informationen beinhalten.

Die einzelnen Artikel gliedern sich in verschiedene Unterpunkte. Nach
dem Namen bzw. der Namensform folgt eine Kurzbiographie der
Autobiographin. In der Kurzbiographie befinden sich zusätzliche Hinweise
zu Nachlassstandorten und Lexika, die weiterführende biographische
Informationen liefern. Am Ende dieses Abschnitts werden andere
Autobiographinnen aus dem Lexikon aufgeführt, die mit der vorgestellten
Autorin in persönlicher Beziehung standen. So wird nicht nur ein
"umfangreiches internes Netz der Autobiographinnen" (S. XI) erkennbar,
sondern auch eine Grundlage für weiterführende Untersuchungen zu
Frauennetzwerken geschaffen. Darüber hinaus können diese Angaben den
Ausgangspunkt für Einordnungen der einzelnen Autorinnen in bestimmte
Kontexte und gesellschaftliche Diskursfelder bilden.

Im anschließenden Hauptteil der Artikel werden ausführlich die
autobiographischen Publikationen - insgesamt erfasst das Lexikon über
6.000 Titel - in chronologischer Reihenfolge angeführt. Durch eine
Auflistung der behandelten Themen in Stichworten gewinnen Leser/innen
einen ersten Eindruck von dem Inhalt der autobiographischen
Publikationen, die als Bücher bzw. als Beiträge in Sammelbänden oder
Periodika einer größeren oder kleineren Öffentlichkeit zugänglich
gemacht worden sind. Weitere Hinweise, die etwa die
Entstehungssituation, die Auflagenhöhe oder Rezensionen betreffen,
ermöglichen Einsichten in den Prozess des autobiographischen Schreibens
und in die Rezeption der autobiographischen Texte. Tagebücher, Briefe
und Reisebeschreibungen werden gesondert als "weitere publizierte
Selbstzeugnisse" aufgeführt. Die Trennung begründet Wedel damit, dass
letztere in geringen zeitlichen Abständen zum Erlebten aufgeschrieben
wurden und meist nicht den gesamten Lebenslauf abdecken. Außerdem werden
noch weitere publizierte Werke angeführt, die "dem Titel nach einen
autobiographischen Bezug vermuten lassen" (S. XIII) sowie
"Selbstzeugnisse im Umfeld" der jeweiligen Autobiographin. Hinweise auf
weiterführende Sekundärliteratur beschließen die einzelnen Artikel.

Die Zuordnung der Selbstzeugnisse innerhalb der Artikelunterpunkte
verdeutlicht, dass eine klare Trennung der Texte nach Art und Umfang der
autobiographischen Informationen kaum vollzogen werden kann.[1] So wird
es aber für die Selbstzeugnisforschung durchaus gewinnbringend sein,
wenn Texte ergänzend hinzugezogen werden, die üblicherweise nicht in den
Fokus biographischer Untersuchungen rücken würden. Als Beispiel sei das
für Anna Siemsen als autobiographische Publikation gelistete Buch
"Erziehung im Gemeinschaftsgeist" angeführt, das in der Regel nur als
pädagogisch-philosophische Abhandlung untersucht wird.

Neben einem Quellen- und Literaturverzeichnis bietet das Lexikon zudem
ein Personen-, Orts- und Sachregister, so dass auch nach anderen
Kriterien als dem Namen gesucht werden kann. Statt einer Einleitung
werden Hinweise zur Benutzung gegeben, in denen nur knapp Ziele und
Schwerpunkte des Lexikons umrissen werden. Anschließend erläutert Wedel
im Wesentlichen die Quellen und die Struktur der Artikel. Eine
Einleitung, in der das Lexikon in größere Forschungskontexte, wie zum
Beispiel in die Autobiographie- und Selbstzeugnisforschung oder in die
Frauen- und Geschlechtergeschichte eingeordnet und seine Bedeutung für
die interdisziplinäre Forschung herausgestellt würde, fehlt jedoch.
Wedel formuliert allenfalls, dass die von ihr gesammelten
autobiographischen Schriften "einen bedeutenden Teil der
Erinnerungskultur" darstellen und in den "Übergangsbereich vom
,kommunikativen' [...] zum ,kulturellen' Gedächtnis" (S. VIII)
hineinreichen würden, ohne jedoch näher auf diesen
forschungstheoretischen Ansatz einzugehen.

Dabei leistet Wedel mit dem Lexikon einen wesentlichen Beitrag, eine
große Lücke in der Autobiographie- und Selbstzeugnisforschung zu
schließen. Das Lexikon zeigt, dass autobiographische Texte von Frauen
aufgrund ihrer literarischen Mischformen eben nicht dem "klassischen"
Gattungsbegriff entsprechend klassifiziert werden können. Dies ist
zunächst keine neue Erkenntnis. Seit den 1980er-Jahren wurden vor allem
aus literaturwissenschaftlicher Sicht vermehrt Kritik an dem Ausschluss
von Frauen aus der Geschichte der Autobiographie sowie Forderungen nach
einer Revision der kanonischen Grenzziehungen laut. Hinterfragt wurde
die traditionelle Definition der Autobiographie, die sich
gattungsgeschichtlich an dem sich selbst historisierenden männlichen,
bürgerlichen Subjekt orientierte, das auf ein in sich geschlossenes
Leben zurückblickt. Hierfür hatte vor allem Goethes Selbstinszenierung
in seinen Lebenserinnerungen "Dichtung und Wahrheit" Vorbildcharakter
erlangt. Die sich aus weiblichen Lebens- und Handlungsbedingungen
ergebenen Formen des autobiographischen Schreibens von Frauen wurden
daher aus dem gattungsgeschichtlichen Kanon ausgeklammert.[2] Wedels
Sammlung verschiedener autobiographischer Schriften von Frauen zeigt
erstmals neben bereits existierenden exemplarischen Einzelstudien in
einer Zusammenschau die Vielfalt dieser Texte auf und ermöglicht damit
künftigen Forschungen, "das Spektrum der behandelten Themen auszuloten,
Standardthemen sichtbar zu machen und dabei die Varianten der formalen
Gestaltung festzuhalten" (S. VII).

Daneben ist das Lexikon auch für geschlechtergeschichtliche und
kulturgeschichtliche Fragestellungen relevant. Autobiographische Texte
entstanden immer dann, wenn ein Individuum sich seiner Selbst
vergewissern und seinem Leben eine bestimmte Sinndeutung verleihen
wollte. Autobiographische Texte geben daher Aufschluss über
Sinnstiftungsprozesse und Identitätskonstruktionen in Auseinandersetzung
mit gesellschaftlichen Strukturen. Insbesondere Krisen oder
Umbruchsituationen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen
Modernisierungs- und Individualisierungsprozesse beförderten gegen Ende
des 19. Jahrhunderts das Verfassen autobiographischer Texte von
Personen, die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten angehörten.
Gerade auch Frauen beteiligten sich in steigender Anzahl an dieser
Praxis. Die damals entstehenden Schreibformen der autobiographischen
Texte lassen den Schluss zu, dass es veränderte Selbstwahrnehmungen,
Lebensbedingungen und Handlungsspielräume waren, die einer Sinngebung
und spezieller Ausdrucksmöglichkeiten bedurften.[3] Vor diesem
Hintergrund mag sich auch Wedels Vorgehen erklären, autobiographische
Texte von jenen Frauen zu sammeln, die zwischen 1800 und 1900 geboren
wurden. Angesichts der seit dem Mittelalter überlieferten
autobiographischen Texte von Frauen ist eine zeitliche Einengung auch
für ein Lexikon unumgänglich und sinnvoll. Dennoch hätte eine Begründung
für die zeitliche Eingrenzung erfolgen können.

Gudrun Wedels Lexikon ist eine Pionierarbeit, die trotz des stolzen
Preises von 179 Euro Wissenschaftler/innen, die zu biographischen oder
geschlechtergeschichtlichen Themen arbeiten, zur Anschaffung empfohlen
sei. Zu guter Letzt ist noch Wedels Vorhaben, eine Internet-Datenbank zu
erstellen, positiv hervorzuheben. Hierfür soll das in gedruckter Form
vorliegende Lexikon als Basis dienen. Die Internet-Datenbank soll nicht
nur autobiographische Texte aus dem 19. und 20. Jahrhundert von Frauen,
sondern auch von Männern beinhalten. Damit kann ein Grundstein gelegt
werden, autobiographische Texte von Frauen nicht länger als randständige
Erscheinung der Autobiographie-Forschung zu betrachten, sondern
männliche wie weibliche Autobiographien nebeneinander zu stellen, um auf
diese Weise neue Einsichten und weitergehende Erkenntnisse für die
(Auto-)Biographieforschung insgesamt zu gewinnen.

Anmerkungen:
[1] Zur Diskussion des Begriffes "Selbstzeugnis" in der Forschung siehe
die DFG-Forschergruppe "Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive"
unter <http://www.fu-berlin.de/dfg-fg/fg530/> (23.05.2011).
[2] Exemplarisch: Michaela Holdenried, Einleitung, in: dies. (Hrsg.),
Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen, Berlin 1995, S. 9-20,
bes. S. 9f.
[3] Charlotte Heinritz, Auf ungebahnten Wegen. Frauenautobiographien um
1900 (Aktuelle Frauenforschung), Königstein im Taunus 2000, bes. S.
10-16.


Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Kirsten Heinsohn kirsten.heinsohn(a)uni-hamburg.de

[Regionalforum-Saar] Remmesweiler, Tractus

Date: 2011/07/07 08:48:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Guten Morgen,
 
ich versuche, in Remmesweiler ein altes Haus zu finden. Von dort wanderte 1842 die Familie Morsch nach Amerika aus.
 
Dummerweise habe ich aber nur die alten Tractus-Angaben, basierend auf der Vermessung von 1769 (Tractus 1 Nr. 14).
 
Im Katasteramt St. Wendel fand ich gestern im Urhandriß von 1843 zwar die Bezeichnung "Tractus 1" für das Kartenblatt, aber dieses enthielt "nur" die neuen Nummern des preußischen Katasters.
 
Hat jemand eine Idee, wo ich eine Konkordanz finden könnte - welche Tractus-Nummern den heutigen Flur- und Parzellennummern entsprechen?
 
Vielen Dank.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] verhalten bei hausabriss

Date: 2011/07/08 08:19:03
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
heute steht der beste Satz seit langer Zeit in der SZ:
 
"Bei Häuserabrissen muß irgendwann auch der letzte Mieter weichen."
 
Kuhl. :-)
 
Schönen Tag wünsch ich - und achten Sie drauf: wenn draußen der Bagger steht, würd   i c h   in das Haus nimmer reingehen.
 
Roland

[Regionalforum-Saar] Burgenvermittlung und Burgenp ädagogik

Date: 2011/07/13 09:11:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Subject: Konf: Burgenvermittlung und Burgenpädagogik - Bad Dürkheim
         10/11
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Generaldirektion kulturelles Erbe - Rheinland Pfalz; Marburger
Arbeitskreis für europäische Burgenforschung e.V.
06.10.2011-08.10.2011, Bad Dürkheim, Dürkheimer Haus

Die Tagung soll Wege aufzeigen, wie das Wissen über Burgen im
kulturtouristischen Bereich vermittelt wird oder werden kann und welche
Vorstellungen von dem Phänomen Burg hierbei transportiert werden. Dabei
gibt es ganz unterschiedliche Akteure, die mit unterschiedlicher
Zielsetzung an den Merkmalen des Burgenbilds arbeiten: Wissenschaftler,
Medienvertreter, Schriftsteller, Ausstellungsmacher, kommerzielle
Burgenbetreiber, Touristiker u. v. m. Alle diese Personen und weitere
Interessierte sollen zu einem Erfahrungsaustausch zusammenkommen. Das
Zusammenführen ihres Fachwissens und ihrer Erfahrungen soll idealerweise
am Ende der Tagung zu neuen Konzepten für eine erfolgreiche
Burgenvermittlung führen.

In Abgrenzung zu verschiedenen Tagungen der vergangenen Jahre soll es
nicht um die touristische Vermarktung von Baudenkmälern im Allgemeinen
und Burgen im Speziellen gehen, sondern um Möglichkeiten, die
Wertschätzung von Burgen in der Bevölkerung möglichst breit zu
verankern, und zwar mittels kulturtouristischer Aktivitäten.

Von Nicht-Referenten wird ein Tagungsbeitrag von 50,- EUR erhoben. Er
schließt die Pausenbewirtung, 2x Mittagessen und die Exkursion mit ein,
nicht jedoch das Abendessen auf Burg Landeck. Es ist auch eine Teilnahme
an einzelnen Tagen möglich für jeweils 15,- EUR, dann aber ohne
Exkursion.



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Das vorläufige Tagungsprogramm gestaltet sich folgendermaßen:

Donnerstag 6. Oktober 2011

"Begrüßung und Einführung"

12:00 - Öffnung des Tagungsbüros

13:45 - 14:15 - Begrüßung / Vorwort

14:15 - 14:45 - Impulsreferat - Dr. Heiko Laß, MAB

14:45 - 15:00 - Kaffeepause


"Burgenvermittlung aus der Sicht von Besitzern und Verwaltern"

15:00 - 15:30 - "Präsentation des Kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz"
mit Schwerpunkt BSA - Generaldirektor Thomas Metz. GDKE

15:30 - 16:00 - Die Vermittlungen von Burgen in den Deutschen
Schlösserverwaltungen. Direktor Dr. Christian Striefler, Vorsitzender
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen

16:00 - 16:30 - Burgenpädagogik an einem Kommunalen Objekt
Die Kaiserpfalz in Ingelheim - Fr. Dr. Domes

16:30 - 16:45 - Kaffeepause

16:45 - 17:15 - Vermittlung von Burgen durch private Burgenbesitzer -
Dr. Graf  zu Eltz

17:15 - 18:00 - Burgenpräsentation durch Bürgerinitiativen
National Trust / Deutsche Stiftung Denkmalschutz (angefragt)

18:00 - 19:00 - Abendessen


19:30 - Öffentlicher Festvortrag: Was ist Mittelalter?
Herr Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Heidelberg

Freitag 7. Oktober 2011

"Burgenvermittlung durch Touristiker"

09:15 - 09:45 - Die Burg als Marke - Gerhard Wagner,
Geschäftsführer Deutsche Burgenvereinigung e.V.

09:45 - 10:15 - Vorstellung von Burgen in populären Medien
Dr. Tanja von Werner, Karfunkel

10:15 - 10:30 - Kaffeepause

10:45 - 11:15 - "Strategien der Vermarktung" im Tourismus
Prof. Dr. Jürgen Schmude, LMU München

11:15 - 11:45 - Burgenvermarktung aus der Sicht von lokalen Touristikern
- Frau Imo, Pfalz-Touristik e.V.

11:45 - 12:15 - Kaffeepause

12:15 - 12:45 - Burg und Kulturelles Erbe - Günther Schuchart
Burghauptmann der Wartburg

12:45 - 13:15 - Vermarktung von Burgen am Beispiel der Touristischer
Straßen - Frau Born, Die Burgenstraße e.V.

13:15 - 14:00 - Mittagessen

Ab 14:00 - Exkursion zur Burg Trifels

Abendessen auf der Burg Landeck



Samstag 8. Oktober 2011

"Unterschiedliche Vermittlungskonzepte"

09:00 - 09:30 - Vermittlungskonzept BSA auf Burgen - Dr. Angela
Kaiser-Lahme

09:30 - 10:00 - Die Vermittlung von gut erhaltene Burganlagen, Der
Hohenzollern - Ulrich Feldhahn M.A., Kunstbeauftragter des Hauses
Hohenzollern

10:00 - 10:15 - Kaffeepause

10:15 - 10:45 - "Eine für Alle - Alle für Eine. Chancen der
touristischen Vermarktung innerhalb eines Burgennetzwerkes."
Horst Sattler M.A. - Burgen- und Schlössernetzwerk Main4Eck 

10:45 - 11:15 - Die Vermittlung von Burgenrekonstruktionen am Beispiel
der Bachritterburg Kanzach - Dipl.-Ing. Stefan Uhl, Warthausen

11:15 - 11:30 - Kaffeepause

11:30 - 12:00 - Events auf Burgen - Herr Klein, Kramer, Zunft &
Kurzweyl,

12:00 - 12:30 - Burgenvermittlung durch Ausstellung, am Beispiel der
Ausstellung "Burg und Herrschaft" - Dr. Rainer Atzbach, Universität
Aarhus , Dänemark

12:30 - 13:15 - Abschlussdiskussion

13:15 - 14:00 - Mittagessen auf der Hardenburg

14:00 -Neupräsentation der Hardenburg - Herr Blake, BSA

------------------------------------------------------------------------
Dieter Lehmann

Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung
0611 / 65065
0611 / 65065

burgenvermittlung(a)yahoo.de

[Regionalforum-Saar] Göttert, Karl-Heinz: Di e Ritter

Date: 2011/07/13 09:15:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Göttert, Karl-Heinz: Die Ritter [85 Schwarz-Weiß-Abbildungen].
Stuttgart: Reclam 2011. ISBN 978-3-15-010807-9; Hardcover mit SU; 298
S.; EUR 22,95.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Regina Schäfer, Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
E-Mail: <rschaef(a)uni-mainz.de>

Ganz explizit in der Tradition von Joachim Bumke nimmt Karl-Heinz
Göttert auf rund 280 Seiten die Ritter in den Blick. Er hat damit mehr
als doppelt so viele Seiten zur Verfügung wie der Historiker Joachim
Ehlers in seinem 2006 veröffentlichten Überblicksband[1], den Göttert
offenbar nicht kennt.

Bieten beide Darstellungen eine Einführung in die Geschichte der Ritter,
könnten sie kaum unterschiedlicher in der Anlage sein. Karl-Heinz
Göttert untergliedert den Band in 36 etwa gleich lange Kapitel. Dennoch
schreibt er einen flüssigen, durchgehenden Text, der mit einer "ersten
Orientierung" beginnt und einem Epilog abschließt. Göttert geht es "um
das Verständnis eines Lebensentwurfs mit seinen verschiedenen Facetten
und zuletzt um die Frage, was davon trotz seines Untergangs noch in uns
steckt bzw. was genau wir eigentlich überwunden haben (oder auch nicht)"
(S. 8f.). Dieses Thema möchte er nicht systematisch, sondern punktuell
behandeln (S. 9). Bei den Quellen verzichtet er daher auf eine große
Breite und wählt stattdessen Hauptwerke, "deren Inhalte besser bekannt
sind, bzw. sich leichter vermitteln lassen" (S. 9). Insbesondere die
Epik wird ausführlich referiert und interpretiert, aber auch
Spruchdichtung und Chroniken und ebenso Lyrik oder spätmittelalterlichen
Autographien und Wappenrollen/Heroldsbücher zieht Göttert heran. Dabei
geht er mehrfach so vor, dass er ein Thema, zum Beispiel die
Schwertleite, zunächst an chronikalischen Quellen (insbesondere die
Schilderungen des Mainzer Hoffest von 1184) erörtert, danach ein Kapitel
zur Schwertleite in der Literatur anschließt (Kapitel 8 und 9).

Göttert möchte damit nach eigener Aussage keine Polarisierung "das
historisch-reale Rittertum etwa im Gegensatz zum literarisch-fiktiven"
erreichen, sondern beide Quellengruppen seien "ungefähr gleichwertig
berücksichtigt, wenn auch mit gutem Grund strikt auseinandergehalten"
(S. 8). Hinzu kommen als dritte Quellengruppe die bildlichen
Darstellungen, die dem Band auch in großer Zahl beigefügt sind, wobei
zwangsläufig die Reproduktionsqualität in dem kleinen Band eher
durchschnittlich ist.

Dennoch kann man sich als Historiker des Eindrucks nicht erwehren, dass
die literarischen Quellen deutlich überwiegen. Dies zeigt sich auch bei
den Kapitelüberschriften, wenn höfische Freude in der Literatur,
höfische Krisen in der Literatur, der ideale Hofmann Tristan
nacheinander abgehandelt werden (Kapitel 24-26), Quellen wie
Hofordnungen oder Urkunden aber nicht erörtert werden. Eine solche
Schwerpunktsetzung als germanistischer Gegenentwurf zum Beispiel zum
genannten Band von Ehlers wäre zwar durchaus auch begrüßenswert. Doch
ergibt sich das Problem, ob die zentralen Fragen des Bandes - "Gab es
tatsächlich diesen Ritter, der zum Wunschbild wurde, und wie ist er
entstanden?" (S. 15, und in Variationen auf dem Klappentext) - anhand
dieser Schwerpunktsetzung bei den Quellen zu beantworten sind.

Dabei bringt Göttert interessante, neue Aspekte zur viel erörterten
Ritterthematik, zum Beispiel zur Tradition der antiken Tugendlehre, in
welcher das höfische Idealbild des Ritters steht (Kapitel 21: Antike
Wurzeln höfischen Benehmens) oder zur Karikierung des Ritterbildes in
Form des komischen Ritters.

Auf Fußnoten wurde - wie bei Einführungen durchaus üblich - verzichtet.
Am Ende eines jeden Kapitels wird weiterführende Literatur genannt,
wobei Göttert insbesondere die Klassiker (vor allem Duby, Keen, Bumke)
und die einschlägigen Sammelbände (zum Beispiel Fleckenstein, Turnier;
ders., Curialitas) anführt, die für ein breites Publikum allerdings auch
am besten zu greifen sind. Leider bietet der Band auch kein Register,
was gerade angesichts der intensiver behandelten Einzelwerke bedauerlich
ist.

Die Darstellung liest sich eingängig und flüssig, auch wenn es Göttert
zumindest für meinen Geschmack mit dem lockeren Ton etwas übertreibt und
floskelhaft schreibt (allein auf S. 16: "Das gibt es auch sonst im
Deutschen", "auf jeden Fall", "schon früher" "und noch etwas macht die
Sache kompliziert", "gewissermaßen"). Den Klappentext ("Aber hat es die
Ritter wirklich gegeben? War das Mittelalter so, wie wir es in
Kindertagen träumten? Ritter zu werden, das war immer, auch im hohen und
späten Mittelalter, eine schöne Phantasie, ein Spiel. [...]"; ähnlich
auch auf der Rückseite des Einbandes) hat vermutlich der Verlag zu
verantworten, wobei nicht ganz klar ist, auf welche Leserschaft hier
gezielt wird.

Doch sollte man sich von dem reißerischen Klappentext nicht abschrecken
lassen. Das Bändchen erörtert eine breite Palette von Aspekten zur
Ritterproblematik - vom Wort Ritter bis zu den Ritterorden - und bietet
zugleich einen guten Überblick über die mittelalterliche Literatur zu
diesem Thema. Für ein breites Publikum ist es gut geeignet. All jenen,
die sich für das soziale Phänomen des Ritters interessieren, sei der
Band von Ehlers zur Ergänzung empfohlen.

Anmerkung:
[1] Joachim Ehlers, Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006.

[Regionalforum-Saar] Vortrag Roland Geiger am vergangenen Sonntag

Date: 2011/07/13 18:45:42
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Im Blickpunkt St. Wendel wurde über den Vortrag berichtet. Einige Dinge habe ich anders in Erinnerung aber ...



Heimatverein Altstadtfreunde St. Wendel


Vor 300 Jahren: Deutsche Massenauswanderung nach Nordamerika.


In großer Zahl waren Freunde der Regionalgeschichte im traditionsreichen Café Lerner erschienen, um Roland Geigers spannenden Vortrag über die Auswanderung von weit über 14000 "Pfälzern" im Jahr 1709 nach Nordamerika zu genießen.

Auslöser der Bewegung, die in der Kurpfalz begann, aber auch viele andere deutsche Länder erfasst hatte, war ein Bericht über paradiesische Lebensbedingungen für Bauern in Nord-Carolina. Den in Rotterdam versammelten Deutschen erlaubte England die Einreise, nicht zuletzt wegen vorgeblicher Gräueltaten der Franzosen an diesen scheinbar wegen ihrer Religion verfolgten "Flüchtlingen". Sie wurden einige Monate in einem Zeltlager beherbergt. Ein Drittel aber musste bald zurückreisen, weil es sich erwiesenermaßen um Katholiken handelte, ein weiterer großer Teil blieb in Irland oder England. 200 Auswanderern gelang die Schiffsreise nach Nord-Carolina - nur ein Viertel davon überlebte. Dreitausend Personen wurden auf neun Schiffen in das Land New York gebracht, um dort in einem von der englischen Königin Anna geförderten Projekt Pech und Teer für die Marine herzustellen. Das Unternehmen scheiterte an mangelnder Sachkenntnis. Die Deutschen, die sich ohnehin um ihre Träume gebracht sahen, suchten erfolgreich Kontakt zu den Mohawk-Indianern und hatten ebenfalls freundschaftliche Beziehungen zu afrikanischen Sklaven. Sie grenzten sich von Engländern und Holländern ab und entwickelten ihre eigene Identität als Deutsche im fremden Land. bis nach Mitte des 18. Jahrhunderts, im ZUsammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg in Europa, ihre friedliche Existenz endete. Der Sonderweg dieser "Pfälzer", jüngst untersucht von dem deutschstämmigen Forscher Philip Otterness, im übrigen aber wenig beachtet, unterscheidet sie von späteren Auswanderern, die sich an die Amerikaner britischen Ursprungs anpassten und zunächst weniger nach New York, sondern nach Pensylvania strebten.



An die 200 Leute nach North-Caroline mit 50 Überlebenden erinnere ich mich nicht. Da muß ich woanders gewesen sein.

Ich vermisse aber in dem Bericht unter einigem anderem das Streben nach dem "verheißenen" Land und den Sonderweg dieser Siedler: das Zusammenleben mit den Irokesen und Mohawk und ihre zeitweise politische Unabhängigkeit.

Der Vortrag hätte in dem Bericht etwas mehr Konzentration auf seine wesentlichen Inhalte verdient, wie ich finde.


Anneliese Schumacher

Re: [Regionalforum-Saar] Vortrag Roland Geiger am vergangenen Sonntag

Date: 2011/07/13 22:57:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 13.07.2011 18:45:44 Westeuropäische Sommerzeit schreibt anneliese.schumacher(a)t-online.de:
An die 200 Leute nach North-Caroline mit 50 Überlebenden erinnere ich mich nicht. Da muß ich woanders gewesen sein.

Einige Auswanderer schafften es tatsächlich bis in die Carolinas, das verheißene Land, das ursprünglich Ziel der Auswanderung gewesen war. Sie schlossen sich einer Gruppe Schweizer an, die in New Bern in North Carolina eine neue Kolonie gründen wollte. Das Unternehmen schlug fehl, und von den 600 Auswanderern, die sich im Januar 1710 auf einem Segelschiff nach North Carolina aufgemachten, hatte zwei Jahre später weniger als ein Viertel überlebt.

[Regionalforum-Saar] Stadtarchiv St. Wendel hat einen neuen Leiter?

Date: 2011/07/18 08:14:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Schüler untersuchten Verhaftung von drei Lehrern im Jahr 1832

St. Wendeler siegen bei Geschichtswettbewerb

Sechs Schüler des Wendalinum-Gymnasiums in St. Wendel nahmen am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil und sicherten sich dabei den Landessieg.

Von SZ-Mitarbeiter Volker Schmidt

St. Wendel. „Skandal an St. Wendeler Gymnasium – Lehrerkollegium verhaftet.“ Mit dieser imaginären Schlagzeile beginnt die Arbeit, mit der sechs Schüler des Wendalinum-Gymnasiums am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilnahmen und den Landessieg errangen. Ein Grund dafür war schon allein die Themenwahl von Bettina Brill, Annika Geiß, Melina Klein, Yannick Mörsdorf, Franziska Schmidt und Philipp Trapp: Sie untersuchten die Verhaftung dreier Lehrer des St. Wendeler Lyzeums – der Vorgängerschule des Wendalinums – im Jahr 1832. Im Zuge der Revolution waren die Pädagogen aus politischen Gründen inhaftiert worden. Denn sie gehörten der liberalen Bewegung an. Ein Skandal, der schon damals für Aufregung in der Kreisstadt sorgte.

Für die 15-jährigen Schüler bedeutete das Projekt eine Menge Arbeit neben dem üblichen Unterricht. „Wir waren zum Beispiel oft im Stadtarchiv, um die Originalquellen über die liberale Bewegung in St. Wendel zu untersuchen“, berichtet Melina Klein. Zudem waren die Neuntklässler in der Kreisstadt unterwegs, um Orte zu besuchen, die bei den Ereignissen von 1832 eine Rolle gespielt hatten. Wie zum Beispiel das „Rote Haus“ des Wirtes Keller – heute die Kneipe „Spinnrad“– in dem sich die Liberalen trafen. Oder sie interviewten Experten. Unter anderem Stadtarchivleiter Josef Dreesen oder den Landesfachberater für Geschichte, Bernhard Planz. „Ich fand das spannender als den normalen Unterricht“, schwärmt Annika Geiß. „Es war unheimlich abwechslungsreich, und vor allem die Arbeit mit den Originalquellen war klasse“, fügt Mitschülerin Franziska Schmidt hinzu. Besonders die Schrift der historischen Textbelege faszinierte die Schüler. Schmidt: „Es war interessant zu sehen, wie sich die Schrift im Laufe der Zeit verändert hat.

So habe sich auch verkraften lassen, dass die Archivbesuche samstags – also an schulfreien Tagen– anstanden. „Einmal waren wir sogar im Archiv eingeschneit“, erinnert sich Geschichtslehrer Alexander Besch, der die Nachwuchsforscher während des Projekts unterstützte. An dem Wettbewerbsbeitrag arbeiteten die Schüler dann mehr als ein halbes Jahr.

Nach Angaben der Gymnasiasten keine Zeitverschwendung. „Die Spurensuche hat so viel Spaß gemacht. Ich würde im nächsten Jahr wieder beim Wettbewerb mitmachen“, betont Philipp Trapp, während die Mitschüler zustimmend nicken.

Durch den Landesieg sind die St. Wendeler Gymnasiasten nun für den Wettbewerb auf Bundesebene qualifiziert. „Da ist die Konkurrenz natürlich stark, weil die Schulen aus Großstädten wie Berlin eine große Auswahl interessanter Themen haben. Trotzdem rechen sich die St. Wendeler Skandalforscher Siegchancen aus. „Unser Thema ist gut“, bekräftigt Franziska Schmidt. „Da ist ein vorderer Platz drin.“ Und Yannick Mörsdorf will mehr: Der Landessieg ist schon klasse. Der Bundessieg wäre perfekt!“

[Regionalforum-Saar] Die Totenbildchensammlung

Date: 2011/07/20 09:47:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.

 

Sonderband 15

 

 

Hans Peter Klauck – Jakob Klein – Inge Riedel

 

 

Die Totenbildchensammlung

 

 

 

Familienkundliche Daten von

22600 Totenbildchen und Todesanzeigen

aus dem Landkreis Saarlouis

 

Einführungsband mit 125 meist farbigen Abbildungen

und eine CD mit allen familienkundlichen Daten

 

Buch + CD kosten 19 €  zzgl. Porto und Verpackung (17 € für Mitglieder)

 

Schriftliche Bestellung bei:

 

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.

Kreisarchiv Saarlouis

Postfach 1840

66718 Saarlouis

Tel.: 06831/444-425

 

[Regionalforum-Saar] Günther Paulus ist gestorbe n

Date: 2011/07/22 13:56:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo,

 

leider habe ich eine traurige Nachricht mitzuteilen:

 

Mein alter Freund Günther Paulus aus Bliesen ist am letzten Mittwoch, 20. Juli 2011, gestorben.

 

Die Mitglieder der ASF kennen ihn aus den monatlichen Treffen immer am letzten Dienstag in Saarbrücken im Landesarchiv, er saß in letzter Zeit meistens bei unseren „Senioren“ am Mitteltisch vor dem jeweiligen Referenten.

 

Und den Teilnehmern am Genealogie-Seminar auf Schloß Dhaun ist er natürlich auch bekannt, schließlich war er mit seinen 86 Jahren der älteste Regelmäßige seit vielen Jahren. Sein Stuhl links oben neben dem Referenten wird jetzt leer bleiben.

 

Keine Ahnung, wann ich ihn kennenlernte, das ist schon eine ganze Zeitlang her. Ich habe ihn in seit langen Jahren immer vom ASF-Treffen mit nach hause genommen, und er hatte immer eine Salzbrezel als Wegzehrung für mich dabei. Unsere Gespräche werden mir sehr fehlen, über die Qualitäten des jeweiligen Referenten (auch über die mangelhaften), über seine Zeit im Krieg und in russischer Gefangenschaft oder über seine Jugend im Nationalsozialismus, die er immer sehr kritisch betrachtete, aber zu deren Verständnis er mir einiges beigebracht hat. Er war fast immer gut drauf, hat seine Witze bei mir angebracht und mir meine teilweise durchaus bissigen, wenn auch nicht bösgemeinten Antworten nie krummgenommen. Zum letzten Mal sah ich ihn morgen vor 14 Tagen, als ich vorm St. Wendeler Dom auf Gäste für die Stadtführung wartete. Seine Tochter Petra hatte ihn dazu ermuntert, seine Forschungsergebnisse zur Familie Paulus zusammenzustellen und in kleiner Auflage zu verlegen. Er kam zu mir rüber, und wir sprachen über verschiedene Möglichkeiten, wie er das am besten anstellen sollte. Ich bekam dann doch Gäste, und wir verabschiedeten uns voneinander.

 

Am Mittwochmorgen ist er im Krankenhaus in Neunkirchen-Saar gestorben. Seinem eigenen Wunsche gemäß wird sein Leichnam verbrannt und in seiner Heimatstadt Kirn an der Nahe bestattet.

 

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 28. Juli, um 14 Uhr in der Einsegnungshalle auf dem Kirner Friedhof statt, anschließend erfolgt die Beerdigung.

 

Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung der Familienchronik Klesen

Date: 2011/07/27 07:57:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Der Historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes und der
Historische Verein Bohnental laden zur Buchvorstellung am Sonntag, 31.
Juli 2011, 16.00 Uhr, in den Nebenraum der Scheuerner Mehrzweckhalle
ein. Der Eintritt ist frei. Die Autoren Privatdozentin Dr. Maria Besse
und Thomas Besse aus Riegelsberg sowie Johannes Naumann aus
Thalexweiler stellen die Familienchronik der
luxemburgischsaarländischen Familie Klesen vor.


Die Familie Klesen ist eine typisch saarländische Familie, denn der
Name kommt zu mehr als 90 Prozent im Saarland vor. Der Familienname
Klesen ist aus dem früher zweithäufigsten Rufnamen Nikolaus
entstanden. Urahne der Sippe ist der Luxemburger Auswanderer Jacob
Clesen (1708-1782) aus der ländlich geprägten Ortschaft Binsfeld im
nördlichen Teil des Großherzogtums Luxemburg (Ösling). Jacob wanderte
um 1738 nach Scheuern aus und war für die Benediktinerabtei Tholey als
Altarbauer in der Mitte des 18. Jahrhunderts tätig. Von ihm stammen
zahlreiche heute noch erhaltene barocke Altäre in Kirchen und Kapellen
im Schaumberger Land.


Die nun vorliegende Familiengeschichte Klesen beginnt bei Jacobs
Eltern, dem Schäfer Adam und seiner Ehefrau Anna Margaretha Klesen,
deren Schäferei heute zu einem Volkskunde- und Landmuseum in Binsfeld
umgebaut worden ist. In Scheuern war Jacob wohl bei dem Meier und
Stellmacher Thillmann Hoffmann in den 1730er Jahren auf der Walz, wo
er um 1740 dessen Tochter Agnes Hoffmann heiratete. Jacob wird auch
als Scheuerner Meier und Hochgerichtsschöffe erwähnt. Die Familie war
im 18. und 19. Jahrhundert im Bohnental als Bauern ansässig, aber auch
zahlreiche handwerkliche Berufe wie Küfer, Schneider, Leinenweber,
Schuhmacher, Schmied oder Schlosser werden in den Archivalien erwähnt.
Schließlich wird auch die Auswanderung nach Nord- und Südamerika im
19. Jahrhundert behandelt. Das Buch, das zahlreiche Ereignisse aus der
Scheuerner Ortsgeschichte erwähnt, kann zum Preis von 15 Euro erworben
werden:


Der barocke Altarbauer Jacob Clesen (1708-1782) - Geschichte der
luxemburgisch-saarländischen Familie Klesen, hrsg. vom Historischen
Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes - Tholey e. V., 150
Seiten, Buchfesteinband, Gazebindung, 87 Fotos und Abbildungen, davon
16 Farbseiten, ISBN 978-3-937436-32-6.