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[Regionalforum-Saar] 150 Jahre Türkismühler Ba hnhof
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[Regionalforum-Saar] Die Frauen des 20. Juli
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[Regionalforum-Saar] schwarz und weiß
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Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Sittel: Gesetze der Grafsch aften Nassau-Saarbrücken, Ottweiler
2011/04/09 21:01:52
anneliese.schumacher(a)t-online.de
[Regionalforum-Saar] Künstlewr der Konföderat ion
Autor 2011/04/12 13:21:11
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] Die Frauen des 20. Juli

Re: [Regionalforum-Saar] schwarz und weiß

Date: 2011/04/12 11:09:53
From: anneliese.schumacher(a)... <anneliese.schumacher(a)...

Leider stand auch das vor einiger Zeit im Wirtschaftsteil:            




„Stolpersteine“ sind keine Kunst

Erstellt 09.02.11, 22:04h, aktualisiert 10.02.11, 11:07h

Unverschämt findet Künstler Gunter Demnig den Plan des Finanzamtes, seine „Stolpersteine“ als fabrikmäßig gefe rtigtes Massenprodukt einzustufen. Mit dem Projekt, bei dem in Bürgersteige eingelassene Blöcke an NS-Opfer erinnern, wurde Demnig bekannt.

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Das Finanzamt will Demnigs „Stolpersteine“ als fabrikmäßig gefertigtes Massenprodukt einstufen. (Bild: KR)Das Finanzamt will Demnigs „Stolpersteine“ als fabrikmäßig gefertigtes Massenprodukt einstufen. (Bild: KR)
Köln - Gunter Demnig ist empört. „Eine Unverschämtheit“ nennt der Kölner Künstler das Ansinnen des Finanzamtes, seine „Stolpersteine“ als fabrikmäßig gefertigtes Massenprodukt einzustufen. Mit dem Projekt, bei dem in Bürgersteige eingelassene Metallblöcke an Opfer des NS-Regimes erinnern, wurde Demnig international bekannt. Bislang rund 27 000 Steine hat er verlegt. Dass die politische Kunstaktion solche Dimensionen angenommen hat, rief nun offenbar das Finanzamt auf den Plan. Es bestreitet nach einem Schriftwechsel, der der Rundschau vorliegt, den Kunstcharakter und fordert deshalb statt des ermäßigten Umsatzsteuersatzes von sieben Prozent, der für urheberrechtlich geschützte Kunstwerke gilt, den vollen Satz von 19 Prozent. In einem Brief an Demnigs Steuerberater spricht das Amt von „Serienproduktion“ durch Dritte, außerdem sei Demnig beim „bloßen Verlegen“ der Steine „nicht schöpferisch tätig“.            

Für Demnig ist das nicht nur ein finanzielles Problem. Er empfindet das Vorgehen der Behörde vor allem als „Herabsetzung des ganzen Projektes“, dessen Kunstcharakter allgemein anerkannt sei. Im übrigen sei jeder „Stolperstein“ handgefertigt und kein Massenprodukt.        

Demnig will notfalls vor Gericht ziehen. Bislang stelle sich das Finanzamt taub. Auf zwei Gutachten, die den Kunstcharakter seiner Arbeit bestätigten, habe es überhaupt nicht reagiert. Die Expertisen stammen von Dr. Rolf Sachsse, Professor für Designgeschichte und Designtheorie an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken, und Dr. Elke Purpus, Direktorin der Kunst-und Museumsbibliothek der Stadt Köln.

Sollte sich das Finanzamt durchsetzen, will Demnig aber nicht aufgeben. „Ich würde anders weitermachen, aber es wird schwieriger.“ Für schlimmer als das finanzielle Problem hält er ohnehin die politische Botschaft, die das Finanzamt mit seinem Vorgehen aussende. „In den KZs waren die Menschen nur Nummern. Die Steine bringen die Namen der Opfer zurück, aber das wird bei den Bürokraten gar nicht gesehen!“ Ansonsten löst die Aktion bei Demnig nur Spott aus: „Als ich noch rote Zahlen geschrieben habe, wollte man mich aus der Künstlersozialkasse werfen, weil das ja nur ein Hobby sei. Und jetzt droht mir dasselbe, weil es angeblich keine Kunst ist.“ (gro)

                     

            


              -----Original Message-----
Date: Tue, 12 Apr 2011 10:42:54 +0200
Subject: [Regionalforum-Saar] schwarz und weiß
From: Rolgeiger(a)... />To: regionalforum-saar(a)... />

gestern ín der SZ:

Steine wider das Vergessen

Mit elf „Stolpersteinen” möchte St. Wendel Zeichen gegen Rassismus setzen

Am Samstag wurden in der St. Wendeler Innenstadt an vier Stellen, die die letzten frei gewählten Wohnorte jüdischer Bürger waren, insgesamt elf sogenannte Stolpersteine verlegt.

Von SZ-Mitarbeiterin

Carolin Grell

St. Wendel. „Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, schreibt Gunter Demnig, Künstler aus Köln in der kleinen Broschüre „Stolpersteine in St. Wendel“. Dieses Begleitheft ist seit vergangenem Samstag unter anderem im Adolf-Bender-Zentrum zu bekommen. Darin erfährt der Leser mehr zum Projekt „Stolpersteine“, aber auch die Namen der ermordeten Juden aus St. Wendel finden ihren Platz in dem Heft ebenso wie die Orte, an denen künftig „Stolpersteine“ in der Kreisstadt zu finden sind.

„Allerdings wird man nicht über die Steine im Bürgersteig stolpern, es sind keine Stolperfallen. Vielmehr sollen die zehn Mal zehn Zentimeter großen Gedenksteine aus Messing zum Innehalten und Erinnern an die blühende jüdische Kultur vor dem Beginn der Nationalsozialismus in St. Wendel anregen“, sagte Landrat Udo Recktenwald. Gemeinsam mit Eberhard Wagner, dem Vorsitzenden des Vereins „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ hatte er vor der Verlegung der Steine zu einem Pressegespräch ins Landratsamt eingeladen.

An diesem Samstag wurde vollendet, was bei einem Kunstsymposium im Dezember 2009 seinen Anfang fand. „Damals hatten wir schon die Idee, die Gedenkkultur im Landkreis auf andere Beine zu stellen. Mit einer Kreistagssondersitzung haben wir ein erstes Zeichen gesetzt. Dann begegneten wir dem Kölner Künstler Gunter Demnig und seinem Projekt Stolpersteine“, sagte Recktenwald. Schnell war klar, dass auch in St. Wendel und in weiteren Gemeinden, in denen es jüdische Mitbürger gab, Gedenksteine an diese Menschen erinnern sollten.

Doch Demnig ist ein viel gefragter Künstler und europaweit mit seinem Projekt unterwegs. Doch nun wurden an vier Stellen in der Innenstadt, die letzte frei gewählte Wohnorte jüdischer Bürger waren, insgesamt elf Steine verlegt. „Deutschlandweit sind bereits 23 000 Steine verlegt, auch im Saarland gibt es viele Gemeinden, gerade auch am Samstag kamen weitere hinzu. Doch wir sind als Landkreis, der hinter dem Projekt steht, im Saarland Vorreiter“, so Landrat Recktenwald.

Sehr schnell, so sagte Wagner, waren die Spender für die Steine, die etwa einen Wert von 95 Euro haben, gefunden, insgesamt haben sich sogar 24 Paten gefunden. „Auf die Stadt kommen also keine Kosten, allerdings unterstützt uns der Bauhof tatkräftig“, ergänzte Recktenwald. „Gerade in St. Wendel, wo es ein so blühendes jüdisches Leben gab, sieht man fast nichts mehr davon. Hier ist eine Möglichkeit gefunden worden, dem Vergessen entgegenzuwirken“, so Wagner abschließend.


Auf einen Blick

An diesen vier Orten sind die elf Gedenksteine angebracht: Schlossstraße 6/8 (Erna Berl), Hospitalstraße 13 (Auguste, Babette, Lina und Frieda Reinheimer), Balduinstraße 41 (Eduard, Alice und Ilse Reinheimer), Gymnasialstraße 7 (Max Sigmund, Norma, Marianne Heymann). cim