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2011/04/12 10:43:07
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] schwarz und weiß
Datum 2011/04/12 11:09:53
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] schwarz und weiß
2011/04/21 13:04:50
anneliese.schumacher(a)t-online.de
[Regionalforum-Saar] "Tholix"
Betreff 2011/04/22 12:37:57
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Bergbau auf Kalk und Kohlen i m saar-pfälzischen Raum
2011/04/12 10:43:07
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] schwarz und weiß
Autor 2011/04/12 12:57:22
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Die Frauen des 20. Juli

[Regionalforum-Saar] 150 Jahre Türkismühler Ba hnhof

Date: 2011/04/12 10:45:54
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 gestern in der SZ:

Ein Ort, den es ohne Bahnhof nicht gäbe

Nohfelder Geschichtsabend ließ 150-jähriges Jubiläum Revue passieren

Rund um den 150 Jahre alten Türkismühler Bahnhof wurde im vergangenen Jahr groß gefeiert. Die damalige Fotoausstellung über diese Bahnstation war das Thema des neunten Nohfelder Geschichtsabends.

Türkismühle. Man schrieb das Jahr 1860. Über eine Benachrichtigung der Königlichen Regierung an die Eisenbahnverwaltung schüttelten Land und Leute die Köpfe. In dem Schriftstück stand, dass die Regierung „von einer Haltestelle (der Rhein-Nahe-Bahn) im Dorf Nohfelden Abstand genommen hat und stattdessen eine Haltestelle an der Türkis Mühle angeordnet“ habe. Unverständlich war das deshalb, weil es dort nur die genannte Mühle des Herrn Türkis und noch ein einzelnes Haus gab. In einem späteren Zeitungsartikel wurde diese Haltestelle sogar als „eine der merkwürdigsten Orte auf der ganzen Erde“ beschrieben. Und dennoch: Ahnten die hohen Herren der Regierung vielleicht schon damals, dass Türkismühle ein paar Jahrzehnte später ein Eisenbahnknotenpunkt sein wird? Über 150 Jahre ist das nun her, seit am 15. Mai 1860 hier die ersten Züge hielten. Das Jubiläum des Bahnhofs ist bereits gefeiert worden. Die Türkismühler Heimatfreunde griffen das Ereignis noch einmal auf und luden zusammen mit der Gemeinde zum neunten Nohfelder Geschichtsabend in den Ratssaal ein.

Grundlage der Veranstaltung war die Fotoausstellung, die bei den Jubiläumsfeiern im vergangenen Jahr gezeigt wurde. Der Vorsitzende der Heimatfreunde, Horst Porschen, und drei seiner Kollegen brachten den 150 Jahre alten Bahnhof mit Bildern, Bau- und Gleisplänen, Anekdoten und mit Zeitungsausschnitten noch einmal auf die Leinwand. Die 50 Besucher des Abends konnten in chronologischer Folge das Werden und den Wandel des Bahnhofs erleben. Von 1879 ist eine Ausschreibung überliefert, nach der „Unternehmungslustige“ ihre Offerten für eine Restauration einreichen können.

In der Bevölkerung herrschte nach alten Zeitungsberichten 1892 Freude, als sie hörte, dass die Hochwaldbahn gebaut werden sollte. Der Türkismühler Bahnhof wurde um die Jahrhundertwende offenbar stark frequentiert, denn 1897 gab es dort vier Fahrkartenschalter. Das hing wohl auch damit zusammen, dass in dem genannten Jahr die letzte Postkutsche in Richtung Wadern fuhr. 1902 erhielt der Bahnhof eine Unterführung. Das Fachwerkgebäude wurde 1911 entfernt und neu aufgebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahre 1919, wurde Türkismühle Grenzbahnhof und Zollstation. Das war auch 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall.

Weil die Zahl der Einwohner immer mehr zunahm, vor allem durch die Eisenbahner, die hier Dienst taten, ist in den 20er Jahren die Siedlung auf dem Juliusberg gebaut worden. 1945 wurden Türkismühle und das Umfeld des Bahnhofs von schweren Luftangriffen getroffen, bei denen 40 Menschen starben. 1969 verlor der Eisenbahnknotenpunkt einen Teil seiner Bedeutung, als die Bahn den Personenverkehr nach Hermeskeil und nach Freisen einstellte. Heute hat der Bahnhof, dessen Gebäude zum Verkauf ansteht, für den Nah- und Fernverkehr eine große Bedeutung, denn täglich steigen hier zwischen 1300 und 1500 Fahrgäste ein und aus. Türkismühle gehörte bis nach dem Zweiten Weltkrieg zu Nohfelden und wurde dann ein selbstständiger Ort. „Diesen Ort gäbe es nicht, wenn es den Bahnhof nicht gegeben hätte“, sagte Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit bei dem Geschichtsabend. gtr