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Datum 2025/03/23 01:26:38
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Autor 2025/03/23 01:26:38
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[Regionalforum-Saar] die ääne saan so, die annarre saan so: DAI-Direktor tritt überraschend zur ück

Date: 2025/03/22 15:35:07
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...

Der geschäftsführende Direktor des Deutsch-Amerikanischen Instituts Saarland, Bruno von Lutz, ist zurückgetreten. Er habe sich aus internen Gründen dazu entschieden, nicht etwa aufgrund der massiven Kürzungen des Auswärtigen Amts.

Das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI) in Saarbrücken braucht einen neuen Direktor. Der aktuelle geschäftsführende Direktor des Deutsch-Amerikanischen Instituts, Bruno von Lutz, ist von seiner Position zurückgetreten.

Amtswechsel in Washington nicht ursächlich

Der Rücktritt habe interne Gründe, so von Lutz. Er machte deutlich, dass weder der Amtswechsel in Washington noch die massiven Kürzungen des Auswärtigen Amtes ausschlaggebend für seine Entscheidung gewesen seien. Derzeit suche ein „kleines Komitee“ nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin. Von Lutz ist weiterhin Mitglied im Vorstand des DAI.

Auch Bund kürzt Fördermittel für DAI

Anfang März hatte die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump dem Deutsch-Amerikanischen Institut Saarland (DAI) in Saarbrücken – wie auch den anderen Deutsch-Amerikanischen Instituten – die Fördermittel gekürzt. Demnach fehlen dem DAI Saarbrücken ab sofort rund 40.000 Euro pro Jahr aus den USA.

Da auch der Bund die Mittel für die Deutsch-Amerikanischen Institute gekürzt hat, von 90.000 auf 50.000 Euro, bedeutet das erhebliche Einschnitte bei der Finanzierung der Kultureinrichtung.

Trump nimmt auch inhaltlichen Einfluß

Neben der finanziellen Einschränkungen durch Trump, gibt es auch inhaltlich andere Vorgaben. Wie von Lutz mitteilte, ist es nicht mehr möglichk, Förderungen für Projekte zum Thema „diversity, equity, and inclusion“ (deutsch: Vielfalt, Gleichheit und Inklusion, kurz: DEI) zu beantragen.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 17.03.2025 berichtet.

Quelle: https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/bruno_von_lutz_dai_saarbruecken_zurueckgetreten_100.html


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Saarbrücker Zeitung

Nach Kritik an US-Kürzungen von Fördergeldern: DAI-Direktor tritt überraschend zurück

Saarbrücken · Bruno von Lutz gibt sein Amt das Deutsch-Amerikanische Institut in Saarbrücken vorzeitig ab. Grund sind Spannungen im Vorstand nach Medienäußerungen des Direktors.

Von Silvia Buss

Nach über zehn Jahren ist Dr. Bruno von Lutz von einem Tag auf den anderen von seinem Posten als geschäftsführender Direktor des Deutsch-Amerikanischen Instituts (DAI) Saarland zurückgetreten. Doch was war der Grund? Der Saarländische Rundfunk sprach von „Querelen“ im DAI. In einem Interview mit dem SR hatte der Anglist von Lutz zuvor Kritik an der Trump-Regierung für ihre Politik gegenüber dem DAI geäußert. Von Lutz beklagte eine Kürzung der US-Fördergelder für Projekte und eine „massive programmatische Einflussnahme“.

Suche nach einem Nachfolger läuft bereits

Die „Offenheit und Undiplomatie“, in der er mit dem SR gesprochen habe und zu der er sonst nicht neige, das habe „nicht jedem Vorstandsmitglied gefallen“, sagt der ehrenamtliche Vorsitzende des DAI Saarland, Oliver Groll, Geschäftsführer der IHK Saar. Bruno von Lutz habe die Position im Herbst sowieso aufgeben wollen, aus Alters- und Gesundheitsgründen. Er habe sich in dieser Situation, in der einiges zusammengekommen sei, nun eben entschieden, jetzt so fortzugehen. „Die Rauchwolken haben sich aber weitgehend verzogen“, sagt Groll. Bruno von Lutz werde noch weiter mithelfen, Dinge zu erledigen. Da der Vorstand von seinem bevorstehenden Ausscheiden im Jahr 2025 bereits informiert war, habe man auch bereits mit der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin begonnen. Von Lutz selbst will, da er nicht mehr im Amt sei, keine öffentlichen Statements mehr geben, so Groll.

Kritik an US-Kürzungen von Fördergeldern

Gegenüber dem Saarländischen Rundfunk hatte der Direktor kritisiert, dass die US-Seite die 40?000?Euro Fördergelder für das DAI Saarland 2025 bereits um eine von drei bis vier sonst üblichen jährlichen Tranchen gekürzt habe, und dass das sicher nicht das Ende der Fahnenstange sei. Auch klagte von Lutz dem Bericht zufolge über einer „massive programmatische Einflussnahme“ der Trump-Regierung auf das Programm des DAI und nannte es „verrückt und grotesk“, wie tief die Änderungen der Trump-Regierung hineinreichten.

So habe die US-Regierung etwa Kategorien für Fördermittel umbenannt. Statt für den Themenbereich „Environment and Climate Change“ (Umwelt und Klimawandel), könnte das DAI demnach nur noch zu „Environment and Energy“ (Umwelt und Energie) US-Fördermittel beantragen. Projekte zum Themenbereich „Diversity, Equity, and Inclusion“ (Vielfalt, Gleichheit und Inklusion) könne das DAI fortan nur noch mit deutschen Fördergeldern realisieren. Doch auch der Hauptgeldgeber des DAI auf deutscher Seite, das Berliner Außenministerium, hatte im Herbst seine Zuwendungen gekürzt, von 90?000 Euro auf 50?000 Euro.

Förderung vom Land „im fünfstelligen Bereich“

„Das wird heißen, dass wir natürlich Anstrengungen unternehmen, um etwas unabhängiger von dem amerikanischen Anteil zu werden und gucken, wen wir sonst noch als Partner bekommen können“, sagt der Vorsitzende Oliver Groll dazu, der bekennt, mit den genauen Haushaltszahlen nicht vertraut zu sein. Derzeit erhalte das DAI außer von den USA und dem Bund auch Förderung vom Land, von allen „im fünfstelligen Bereich“. Von Lutz machte der Förderanteil der USA in Höhe von 40?000 Euro bisher ein Viertel des Gesamtetats aus, was bedeutet, dass dieser bei 160?000 Euro liegen muss und insgesamt 30?000 Euro bisher von Land und Sponsoren und der Stadt Saarbrücken kommen müssen.

Groll fürchtet nicht, dass die US-Regierung die Förderung ganz einstellen werde. Überwiegend sei das DAI ja auf einer eher unpolitischen Eben tätig, meint er, „Wir machen ja keine Politik- oder Systemvergleiche, sondern zeigen Schulklassen amerikanische Filme und erklären, was dahintersteckt.“ Das Programm sei „absolut kulturell basiert“, das müsse ja auch im Interesse der USA sein, wenn es weiterlaufe, so Groll.

Man müsse sich jetzt neu sortieren und sehen, was man sich an Programm und personeller Ausstattung noch leisten könne. Die Existenz des DAI, das 1957 gegründet wurde, hält Groll jedoch nicht für gefährdet. Mit den neuen Problemen stehe es allerdings in Deutschland nicht allein da. Auch andere der insgesamt elf DAI, die sich inzwischen zum Dachverband zusammengetan haben, hätten Kürzungen von US-Seite erfahren.