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2023/11/26 13:34:58 Friedrich . Denne Re: [Regionalforum-Saar] Fwd: Hiwwe wie Driwwe: Die Reise zum Buch 2024 |
Datum | 2023/11/28 10:45:12 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Hermann Scheid. Ein Nachruf. |
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2023/11/08 09:28:48 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Das Land der Verheißung |
Betreff | 2023/11/14 08:47:45 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Ein Buch über die Entnazifizi erung im Nachkriegsdeutschland |
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2023/11/25 22:06:04 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Fwd: Hiwwe wie Driwwe: Die Reise zum Buch 2024 |
Autor | 2023/11/28 10:45:12 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Hermann Scheid. Ein Nachruf. |
Date: 2023/11/27 22:49:22
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Der
Steinwall auf dem Momberge bei Gronig.
Quelle: Wochenblatt für die Kreise St. Wendel und
Ottweiler, Nr. 3,
20.01.1844.
Herr Regierungs=Rath Bärsch zu Trier führt in seiner kleinen
Schrift über den
Steinring bei Otzenhausen, u. s. w. (2te Aufl.) S. 7 an, nach
einer Bemerkung
von d'Huart sei bei Sellbach im Trierischen ein jenem bei
Otzenhausen ähnlicher
Steinring, und glaubt, nachdem er dies Sellbach zuerst vergebens
im Kreise
Altenkirchen gesucht, dasselbe S. 74 zu Seelbach im Kreise Siegen
gefunden zu
haben. Mag sich nun dort, obwohl weit vom Trierischen entlegen,
ebenfalls ein
Steinring finden, so ist es doch dem Herrn Verfasser wie so Vielen
ergangen,
die in der Ferne suchen, was sich in ziemlicher Nähe darbietet,
und er hat
namentlich das, wenn auch früher nicht zum Erzstifte Trier
gehörige, doch von
demselben begrenzte und umschlossene, jetzt Oldenburgische
Selbach, zwischen
Tholey und Birkenfeld, übersehen, unweit dessen er die erwähnte
alte
Befestigung hätte finden können.
Auf dem zwischen Selbach und dem diesseitigen Dorfe Gronig
gelegenen, dicht an
Letzterm aufsteigenden Momberge, im Angesichte des die Gegend
beherrschenden
Schaumbergs bei Tholey, 2 Stunden westlich von St. Wendel, und
nahe dem
Ursprunge der Blies und der Nahe, zieht sich nämlich um den
südöstlich vorspringenden
Gipfel gegen Westen und Norden, fast halbkreisförmig, ein aus
unbehauenen
Steinen regellos und ohne alle Bindungsmittel aufgeführter Wall in
horizontaler
Richtung, etwa 110 Ruthen lang, der südlich und östlich an den
steilen
Bergabhang sich anlehnend, eine beträchtliche, mit Wald
bewachsene, ovale
Fläche umschließt, deren Längendurchmesser ungefähr 80 Ruthen
beträgt. Der
Steindamm, dessen Form im Laufe der Zeit manche Aenderung erfahren
haben mag,
ist an seiner Basis 30—50, und oben meist 6—8 Fuß breit und
größtentheils noch
9— 12 Fuß hoch. Reste eines Grabens zeigen sich nicht, wohl aber
in der Mitte
Spuren zweier, unten 6 und oben 12 Fuß weiter Eingänge, etwa 20
Ruthen von
einander entfernt. Wir haben also hier keinen eigentlichen
Steinring, wie jener
bei Otzenhausen, indem seine Erbauer die zu befestigende Spitze
des Berges
gegen Südesten durch den steilen Felsabhang für hinlänglich
geschützt hielten
und nur die sich ziemlich eben fortziehende nordwestliche Seite
durch einen
Wall abschließen und verwahren zu müssen glaubten; allein er reiht
sich doch
ohne Zweifel den sogenannten Ringwällen an, welche sich auf vielen
Höhen
diesseits und jenseits des Rheins, im Elsaß, auf dem Taunus, im
Spessart, in
Westphalen und Böhmen, finden und unter sich, neben manchen
Abweichungen, in
ihren charakteristischen Merkmalen mehr oder weniger Aehnlichkeit
haben.
Was die Erbauer und die Bestimmung dieser Ringwälle betrifft, so
herrschen
darüber sehr verschiedene Ansichten und die Frage ist noch
keineswegs außer Zweifel
gesetzt. Es ist eben so grundlos, die unserer Gegenden, wie häusig
geschah, den
rasch das Land durchziehenden Hunnen, als den in der
Befestigungskunst so
erfahrenen Römern zuzuschreiben. Am wahrscheinlichsten ist, daß
sie lange
vorher von den Celtischen Ureinwohnern errichtet wurden, und
theils zu
religiösen Zwecken, zur Aufbewahrung der Heiligthümer dienten,
theils zugleich
zu Schutzwehren und Zufluchtsorthen bei feindlichen Ueberfällen im
Kriege
bestimmt waren. Zwar erscheint ihre Construktion im Allgemeinen
für eine
militärische Vertheidigung nicht besonders günstig, sie waren
anscheinend ohne
Graden, die Ersteigung von außen war bei der nicht sehr steilen
Abdachung des
Walles nicht viel schwieriger als die Abwehr von innen, der Umfang
der Meisten nahm
auch nur eine geringe Anzahl auf; allein unstreitig boten auch die
kleinern
Befestigungen, zu denen die unsrige zu zählen, den sich hier
sammelnden
Umwohnern nicht nur in den Fehden der einzelnen Stämme
untereinander, sondern
auch beim plötzlichen Einbruche eines größern Heeres
augenblicklich Schutz dar
und dienten zugleich als vorgeschobene Werke für die
Landesfestungen, wofür in
unserer Gegend der colossale Steinring bei Otzenhausen angesehen
werden mag.
Ob Nachgrabungen im Innern des Walles auf dem Momberge zu
erheblichen Resultaten
führen, möchte zu bezweifeln sein; indessen wäre ein Versuch doch
wohl der Mühe
werth. In der Nähe wurden, wie dies auch bei Otzenhausen der Fall
ist, schon
manche Römische Alterthümer gefunden und der unferne Varuswald,
gegen Tholey
hin, birgt bekanntlich viele Reste einer größern Römischen
Niederlassung.— Die
Gemeinde Gronig, welche die Waldung um den Steinwall besitzt,
gehörte übrigens
früher zum Lothringischen und zuletzt Zweibrückischen Amte
Schaumburg. Den
Momberg erwähnt zuerst eine Urkunde vom Jahre 1483, worin Adam von
Schauwenberg
bekannt, vom Erzstifte Trier als Burglehen zu St. Wendel einen
Theil am Zehnten
zu Tholey und am Walde auf dem „Mommenberg“ erhalten zu haben.
Bemerkenswerth
ist, daß das alte Saalbuch des Amtes St. Wendel von 1606, nach
welchem der Wald
Momberg zur Hälfte zum Erzstifte Trier gehörte und zur andern
Lothringisches
Lehen war und im Theleyer Hochgerichtsbezirke lag, anführt: „auf
dem höchsten
des Walts hat vor alten Zeiten ein Schloß gestanden, in maßen die
vestigia,
gräben und Maurwerck noch anzeigen;“ dies kann sich nur aus unsern
Wall
beziehen, da auf dem Momberge unseres Wissens keine weitern
Trümmer sich
finden, und die unbegründete Angabe ist dem ehrlichen Verfasser,
der nur
mittelalterliche Burgen kannte, wohl zu Gute zu halten.— Der junge
kräftige
Buchenhain auf dem Berge ist übrigens der schönen Aussicht von der
Höhe herab
über das Bliesthal hindernd im Wege. Von Gronig her führt ein
nicht steil
aufsteigender Pfad durch denselben zu dem Walle und der Rückweg
durch das
westwärts zum Heidenborn, einer der Quellen der Blies, sich
herabziehende Thal
gewährt einen überaus anmuthigen Spaziergang.“
O.a. Eintrag über das Schloß auf dem Momberg siehe
Landeshauptarchiv Koblenz,
1C7435, Folio 134-135 verso:
„Waldt Momberg
Der Walt momberg so durchauß Von Buchengehültz ist, gehet ahm rech
oben Gronich
ahn, forters biß in den heidenborn, Undt den Thal außen so ahn deß
Herrn Abtß
Von Tholey stück waldts stoeßet, haben Ihre Churfl. Gd. gegen den
Lothringischen od. Obersteinischen Lehnleuthen, Nemblich
Montzenheimeren, und
Hilbringern daß halbtheil, welcheß nicht abgetheilt, darin Gemeine
Herrn daß
äckers (Folio 135 verso) Undt gehültz Zu genießen, daselbst außen
daß Schloß
St: Wendel sich mitt brandt holtz zu etlicher Zeiten behöltzet,
wie bey froen
und dienst im Hochgericht S: Wendel gemelt,
Dieser Momberger walt Vermögh Theleyer Weisthumbß ligt in Theleyer
Hochgerichts
BeZirck, etwan eine Meyl weegs Von S: Wendel, Uff dem höchsten deß
Walts hatt
Vur alten Zeiten ein schloß gestanden, In maßen die Vestigia,
gräber und
mauwerwerck noch anZeigen,“