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2022/11/04 10:15:45 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Die Richter-Fenster von Tholey |
Datum | 2022/11/07 18:00:26 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Durch Schönheit zur Freiheit . Die Welt von Weimar-Jena um 1800 |
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2022/11/04 10:07:56 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] tja |
Betreff | 2022/11/27 00:03:03 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Zoom-Vortrag "Tiroler Auswanderer ins Saarland" |
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2022/11/04 10:15:45 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Die Richter-Fenster von Tholey |
Autor | 2022/11/07 18:00:26 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Durch Schönheit zur Freiheit . Die Welt von Weimar-Jena um 1800 |
Date: 2022/11/06 19:25:45
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Guten Abend,
in unserer Familie bin ich nicht wirklich der richtige
Ansprechpartner, wenn es
um Emotionen und so’n Zeug geht. Zwar bin ich als Mann nicht per
Definition ein
Trampel, aber das mit den Emotionen ist doch eher mehr die Sache
meiner Ehefrau
Anne. Deshalb nehme ich die Magazine, die sie so liest, und lege
sie in ihre
Ecke des Tischs im Esszimmer. Nein, ich lese so was nicht, schon
gar nicht,
wenn solche Aufforderungen wie „Nimm dir Zeit für dich“
draufsteht.
Vor einigen Jahren kam die Reiseautorin und Jakobswegwandererin
Beate Steger zu
einem Vortrag nach St. Wendel, und als sie anfing, für das Magazin
„Der Pilger“
zu arbeiten, war ein Abonnement dieser Zeitschrift obligatorisch.
Nun ist das so, daß ich gern was zu lesen habe, wenn ich mich am
Tisch sitze,
einen Kaffee trinke und die Tageszeitung durch habe, aber in der
Tasse noch was
drin ist. Gegenüber liegt der „Pilger“, auf dem Titelbild eine
junge Frau, die
aus einer Thermoskanne ihren Kaffee oder Tee schlürft. Darüber das
Motto „Magazin
für die Reise durchs Leben“ und ganz rechts mein absolutes Nou-Gou
„Kolumne
Anselm Grün“.
Schaudernd will ich mich abwenden, als mein Blick auf einen Titel
ganz unten
links fällt: „Wo komme ich her? Die Geschichte meiner Familie.“
Was mich
neugierig macht.
Schon im Vorwort steigt die Chefredakteurin ins Thema „Genealogie“
ein, ohne es
beim Namen zu nennen. Auf Seite 12 ist ein Foto mit Fußspuren im
Schnee oder
Sand, nein, eher doch Schnee. Und ab Seite 13 kommt der Artikel
„Die Lücken
schließen“ von Nikola Hollmann. „Jede Familie hat eine Geschichte
zu erzählen,
von Liebe und Hoffnung, von Dramen und Herausforderungen. Immer
mehr Menschen
tauchen in die Geschichte ihrer Vorfahren ein. Sie erfahren dabei
mehr über
ihre Ahnen und über sich selber.“ Schöne Einleitung, macht Lust
auf mehr.
Die Autorin Dorothee Haentjes-Holländer aus Bonn schreibt über
ihren Vater Paul
Haentjes und seine Kriegserlebnisse und über ihren Urgroßvater
Anton Sauerwald
(1866-1935) und plaudert aus dem Nähkästchen über ihre Motive und
die
Hintergründe ihrer Forschung.
Dann wechselt der Artikel zur Familie Schott aus Duisburg,
bestehend aus der
Oma (89), ihrer Tochter (55) und deren Tochter (16). Und weil
letztere
neugierig ist, entsteht ein Kontakt zu Anja Klein, die vor Jahren
ihr Hobby zum
Beruf gemacht - Moment mal, Anja Klein, kenne ich die nicht? -
hat, einen Blog
www.welt-der-vorfahren.de unterhält und einen internationalen
Online-Kongress
ins Leben gerufen hat - ja, kenne ich sicher, und zwar seit der
Rootstech 2019
in London und spätestens seit Genealogica 1 und 2, hallo, Anja!
Beide Autorinnen gehen im weiteren Artikel auf ihre Beweggründe
stärker ein mit
teilweise starken Aussagen: „Es befriedigt meine intellektuelle
Neugier,
bereitet mir tiefe Emotionen, ich begebe mich auf Zeitreise,
beschäftige mich
mit Weltgeschichte und erlebe immer wieder, wie eng alles
miteinander verbunden
ist“, sagt Anja Klein. Haentjes-Holländer nennt es „einen Sog“:
„Ich hatte noch
nie ein Thema, bei dem ich so bei mir war.“
Mein Kaffee ist kalt geworden und schmeckt bitter, als ich ihn
trinke. Aber das
„Opfer“ hat sich gelohnt.
Wer den Artikel ganz lesen will: Der Pilger, Winter 2022, Verlag
Peregrinus
GmbH
Roland Geiger