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2022/10/07 16:38:54 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Displaced Persons-Forschung in Deu tschland und Österreich. Eine Bestandsaufnahme zu Beginn des 21. Jahrhunderts |
Datum | 2022/10/11 19:09:48 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Burgeninventare, Burgenverzeichnisse, Burgenkarten |
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Betreff | 2022/10/04 19:45:17 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Buchbesprechung: Olgas Tagebuch (1941–1944). Unerwartete Zeugnisse einer jungen U krainerin inmitten des Vernichtungskriegs |
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2022/10/07 16:38:54 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Displaced Persons-Forschung in Deu tschland und Österreich. Eine Bestandsaufnahme zu Beginn des 21. Jahrhunderts |
Autor | 2022/10/11 19:09:48 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Burgeninventare, Burgenverzeichnisse, Burgenkarten |
Date: 2022/10/10 09:17:41
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Guten Morgen,
ich hätte fast geschrieben, man könnte es an die Nerven kriegen, wenn man montagsmorgens in die Zeitung schaut, aber mir scheint es, daß ist in letzter Zeit laufend der Fall - natürlich "in letzter Zeit", früher war das nie so, neeeeiiiiinnn, nicht doch 😎.
Deshalb war's ganz interessant, was ich las, als ich gestern mittag beim Stöbern auf eine Seite der Nahe-Blies-Zeitung vom September 1885 gestoßen bin. Damals war wohl die Welt noch in Ordnung (tschuldigung, aber heute morgen ist mir's nach Klischees).
FS
Roland Geiger
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Nahe Blies Nr. 108 vom 10.09.1885
Lokales und Provinzielles.
St. Wendel, 8. September.
Die im Verlage von Ernst Heitmann in Leipzig unter Redaktion von
Fr. Woas in
Saarbrücken seit dem 1. Januar c. erscheinende Wochenzeitung
„Die Werkstatt“
(Preis vierteljährlich 60 Pfennig, durch die Post bezogen 75
Pfennig) tritt in
ihrer Nummer 35 der Frage der Sonntagsruhe in der Weise direkt
und
selbstständig nahe, daß sie einen Fragebogen mit der Überschrift
„Sonntagsruhe
oder nicht?“ Beilegt und alle Leser aufgefordert, über den zur
Zeit im
Deutschen Reiche auf der Tagesordnung stehenden Gegenstand dem
Herausgeber zu
berichten. Die zum Abdruck in der „Werkstatt“ gelangenden
Artikel werden mit 5
Pfennig pro Zeile bezahlt; Name und Stand des Schreibers ist
deutlich anzugeben,
ersterer wird auf Wunsch verschwiegen. Besonderes Gewicht wird
auf die
Beantwortung folgender Fragen gelegt:
1) Wird bei Euch auch Sonntags gearbeitet, eventuell wie,
arbeiten Alle oder
nur Einzelne und in welcher Zeit?
2) Warum wird bei Euch auch Sonntags gearbeitet? Es geht wohl
nicht anders?
Will ist der Arbeitgeber oder der Arbeiter selbst?
3) Was ist die Folge des Verbots der Sonntagsarbeit? Würde der
Betrieb darunter
leiden? Würden die Arbeiter weniger verdienen als jetzt, oder
würde sich das
ausgleichen?
4) Wollt Ihr Sonntagsruhe haben, um in die Kirche zu gehen, oder
was wollt Ihr
sonst mit dem Sonntag anfangen?
Briefe sind an die Redaktion der „Werkstatt“ in Saarbrücken zu
richten.
Durch dieses Vorgehen ist Jedem aus dem Volke Gelegenheit zur
Äußerung über die
wichtige Frage geboten, die ja auch Fürst Bismarck von möglichst
weiten
Schichten der Bevölkerung beantwortet wissen will.
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St. Johann, 7. September. Nach der St. JohannerZeitung erregten
heute Vormittag
2 fremdländischen Gestalten mit langen gekräuselten schwarzen
Haaren und gelben
Gesichtern Aufsehen auf dem hiesigen Bahnhof. Es waren zwei
Inder, die in
Begleitung einer englischen Dame nach Paris reisen. Die Beiden
Sprachen
Englisch und Französisch unterhalten sich studienhalber in
Europa auf. Beide
sind feine und intelligente Leute.
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Trier, 7. September. Am Samstag Nachmittag fand man, so meldet
die Trierer
Zeitung, auf dem Banne Euren auf einem der Wittwe Schmalz
gehörenden Baum einen
Erhängten. Nach einem bei ihm vorgefundenen Arbeitsbuche ist es
ein 26 Jahre
alter Tagelöhner, Namens Jakob Keller aus Freisen, im Kreis St.
Wendel. Was den
Lebensmüden zum Selbstmord trieb, ist bis jetzt noch unbekannt.
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Steinberg bei Birkenfeld, 7. September. Ein hiesiger Bauer
erhielt vor einigen
Tagen aus der Mühle einige Säcke Mehl, das aus seinem Korn
gemahlen und
gleichzeitig mit einer Kiste voll Streichholz hierher gefahren
worden war. Nach
dem ersten Genuß des hiervon gebackenen Brodes stellte sich bei
der ganzen
Familie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen ein, desgleichen bei
einer armen
Frau, die ein Almosen davon bekommen und dieses genossen. Sogar
seine Schweine,
die absichtlich mit diesem Brode gefüttert worden, erkrankten.
Somit stand
fest, daß das Brod gesundheitsgefährliche Stoffe, ob Mehl von
Tollkorn oder
Staub von den Streichhölzern enthält. Er schickte eine kleine
Quantität von dem
verdächtigen Brode und auch von dem gelblich erscheinenden Mehle
einem Chemiker
nach Birkenfeld zur Analyse, deren Resuitat noch abzuwarten ist.
Schon im
Voraus sei erwähnt, daß der diesjährige trockene Sommer äußerst
wenig Tollkorn
gezeitigt hat.
[Tollkorn => https://de.wikipedia.org/wiki/Mutterkorn]