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2021/03/16 19:06:49
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Berlins verschwundene Denkmäl er. Eine Verlustanalyse von 1918 bis heute
Datum 2021/03/17 12:50:22
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Eine Website mit vielen Veröf fentlichungen als pdf auch zum Herunterladen
2021/03/16 19:06:49
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[Regionalforum-Saar] Berlins verschwundene Denkmäl er. Eine Verlustanalyse von 1918 bis heute
Betreff 2021/03/16 18:51:42
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[Regionalforum-Saar] Cartographic Humanism. The Making of Early Modern Europe
2021/03/16 19:06:49
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Berlins verschwundene Denkmäl er. Eine Verlustanalyse von 1918 bis heute
Autor 2021/03/17 12:50:22
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[Regionalforum-Saar] Blaue Milch und Blutregen: Experimentierpraxis in den Lebenswissenschaften um 1800

Date: 2021/03/16 19:40:24
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Blaue Milch und Blutregen: Experimentierpraxis in den Lebenswissenschaften um 1800

Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
06108 Halle (Saale)

Vortrag am Dienstag, 06.04.2021, 18 Uhr, online

Anmeldung via www.leopoldina.org/whs; dort gibt es ein Kontaktformular.

Von Theresa Pudzich, Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung

Ab den 1830er Jahren begannen auch Laborwissenschaftler an Akademien und Universitäten, sich mit dem Phänomen der blauen Milch zu befassen. Aber alle Bemühungen blieben wenig aufschlussreich. War es vielleicht doch Hexerei?

In diesem Vortrag von Prof. Dr. Jutta Schickore aus Bloomington, IN, geht es um ein seltsames Phänomen, das in den Jahrzehnten um 1800 viel diskutiert wurde, nämlich blauen Flecken, die sich oft auf frischer Milch bildeten, wenn man die Milch nach dem Melken im Vorratsraum stehen ließ. Nach einiger Zeit färbte sich die Milch sogar durch und durch blau. Blau gefleckte oder gar blaue Milch schmeckte schlecht und ließ sich kaum verarbeiten: Sie war weder zum Buttern noch zur Käseherstellung zu gebrauchen. Einige Landwirte erlitten erhebliche finanzielle Einbußen, weil sie das Problem einfach nicht in den Griff bekamen. Was konnte man nur dagegen machen? Man musste irgendwie feststellen, was die blauen Flecken verursachte – falsches Futter? Eine geheimnisvolle Kuhkrankheit? Die schlechte Luft im Stall? Oder gar Hexerei? Diverse Leute versuchten, der Sache auf den Grund zu gehen. Mediziner, Tierärzte, betroffene Landwirte, Chemiker, sogar Verwaltungsbeamte veröffentlichten Berichte von ihren Beobachtungen und Experimenten. Ab den 1830er Jahren begannen dann auch Laborwissenschaftler an Akademien und Universitäten, sich mit dem Phänomen der blauen Milch zu befassen. Aber alle Bemühungen blieben wenig aufschlussreich.

Der Vortrag untersucht, wie und mit welchen Methoden diese Experimentatoren vorgingen, um die Ursachen der blauen Flecken herauszufinden und so etwas gegen das Problem tun zu können. Interessanterweise blieben die Experimentiermethoden vom späten 18. bis zum späten 19. Jahrhundert weitgehend stabil, obwohl sich die Auffassungen darüber, wer als Experte in Sachen blauer Milch in Frage kam und welche Ursachen überhaupt erörterungswürdig waren, grundlegend änderten.


Zitation
Blaue Milch und Blutregen: Experimentierpraxis in den Lebenswissenschaften um 1800. In: H-Soz-Kult, 16.03.2021, <www.hsozkult.de/event/id/event-96465>.