Die Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit
im Saarland hat
eine Website über das Lager Gurs erstellt:
Dazu habe ich heute diesen Text erhalten:
„Internetseite gurs.saarland jetzt
online!
Insgesamt waren mindestens 500 Menschen aus dem Saarland
in Gurs interniert. Deren Schicksale berichten von
Emigration und Deportation, vom Leben und Überleben und
vom Tod. Die Geschichte des Lagers Gurs ist ein
elementarer Bestandteil der Geschichte der NS-Zeit an der
Saar. Aus diesem Grund ist es die Aufgabe saarländischer
Erinnerungsarbeit, ausführlich über die
Verschleppungsaktionen, den Alltag der Internierten und
jedes einzelne menschliche Schicksal zu informieren. Die
Internetseite der Landeszentrale für politische Bildung
des Saarlandes gurs.saarland widmet sich dieser Aufgabe.
Sie beschreibt nicht nur das Leben im Lager aus
unterschiedlichen Gesichtspunkten. Anhand ausgewählter
Biografien schildert sie darüber hinaus, wie Kinder,
Familien und ältere Menschen aus dem Saarland dem Lager
Gurs entkamen, dort verstarben oder nach Auschwitz
deportiert und ermordet wurden. Die Internetseite versteht
sich als Lern- und Informationsangebot für ein
eigenständiges forschendes Lernen für Schülerinnen und
Schüler, Studierende sowie für Akteurinnen und Akteure der
Zivilgesellschaft, die mit dem Thema intensiver
beschäftigen wollen. Darüber hinaus steht
auf gurs.saarland ab Februar 2021 ein Verzeichnis aller
bislang ermittelten Gurs-Internierten aus dem Saarland
zur Verfügung. Die Entscheidung, diese Daten digital
zu veröffentlichen, bietet unter anderem die notwendige
Flexibilität, um inhaltliche Ergänzungen und künftige neue
Forschungsergebnisse schnell und nachhaltig in die
vorhandenen Materialien einzuarbeiten. Tatkräftig
mitgewirkt hat bei der Umsetzung dieses Projektes der
pfälzische Historiker und Gurs-Experte Roland Paul. Er hat
im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung im
Archiv der südfranzösischen Stadt Pau die noch vorhandene
Interniertendatei hinsichtlich der internierten
Saarländerinnen und Saarländer wissenschaftlich
ausgewertet. Auch der saarländische Historiker und
Studienrat Max Hewer hat einen großen inhaltlichen Beitrag
zum Aufbau der Internetseite geleistet. Er hat seine
Forschungsergebnisse zu jenen Saarländern kollegial zur
Verfügung gestellt, die sich den Internationalen Brigaden
im Spanischen Bürgerkrieg angeschlossen hatten und nach
dem Sieg der Truppen Francos über die Grenze nach
Frankreich flohen. In Gurs wurde für sie 1939 ein
Auffanglager errichtet. Mit der Errichtung dieses Lagers
hat in Gurs alles Schreckliche begonnen.
Weitere Informationen unter https://gurs.saarland/“
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Beim Studieren der Site ist mir aufgefallen,
daß getschändert
wurde auf Teufel-komm-raus. Dabei kommen dann z.B. im „Glossar“
solche
Satzkonstrukte heraus, was mich zu der Frage verleitet hat, wer
einen solchen Satz
lesen kann, ohne den Kopf zu schütteln?
„Affidavit of support: Eidesstaatliche Erklärung der/des Bürg*in
für die/den
Antragsteller*in, in der sie/er ihre/seine finanziellen
Verhältnisse offenlegt
und sich verpflichtet, mit ihrem/seinem ganzen Besitz für die/den
Antragsteller*in aufzukommen.“
Hat bestimmt Spaß gemacht, das zusammen zu schustern. Aber ist das
sinnvoll?
Roland Geiger
PS: Wenn ich den Genitiv „der/des Bürg*in“ auflöse, heißt die
weibliche Form „der
Bürgin“, aber die männliche nicht „des Bürgen“, sondern „des
Bürg“. Wenn schon
tschändern, dann wäre m.E. „der Bürgin/des Bürgen“ korrekt. Oder?
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