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2020/06/14 17:58:17
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] 1848 Was bei einer Auswanderung nach Nordamerika und Australien zu beachten ist.
Datum 2020/06/15 10:21:14
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Genealogie-Lexikon und Wörter buch für Heimatforscher in der Saargegend
2020/06/23 21:06:52
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Buchbesprechung "Allmende"
Betreff 2020/06/15 10:21:14
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Genealogie-Lexikon und Wörter buch für Heimatforscher in der Saargegend
2020/06/14 17:58:17
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] 1848 Was bei einer Auswanderung nach Nordamerika und Australien zu beachten ist.
Autor 2020/06/15 10:21:14
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Genealogie-Lexikon und Wörter buch für Heimatforscher in der Saargegend

[Regionalforum-Saar] Den Nachruf von Joachim Güth betreffend.

Date: 2020/06/15 08:52:35
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

Guten Morgen,

vor ein, zwei Wochen sah ich in der SZ die Sterbeanzeige von Joachim „Jovi“ Güth aus Saarbrücken. Als wir vor 20 Jahren unsere alte Stiege im Haus durch eine Treppe ersetzten, holte er sich die Stiege ab für sein Haus in Frankreich und identifizierte die seltsamen Ziegel, auf die wir im Boden unserer Scheune gestoßen waren, als römische (was letztendlich zu den Grabungen in Hof und Garten führte). Er schaute sich unser altes Haus an, dessen Renovierung ihm recht gut gefiel - bis auf die Wand meines Arbeitszimmers, das wir neu verputzt hatten - aber nicht flach, sondern mit vielen Wölbungen etc.

Da schaute er mich an mit seinem Blick nach dem Motto „Das ist ja wohl nicht Dein Ernst“, zuckte mit den Schultern und meinte verächtlich: „Pizza-Putz!“, worauf wir beide lachen mußten.


Heute morgen erschien in der SZ auf der Seite B3 ein Nachruf, verfaßt von der Reporterin Cathrin Elss-Seringhaus:

„Saarbrücker Heimatforscher Joachim Güth gestorben : Ein Leben als Kämpfer für den Denkmalschutz

Er war bekannt und gefürchtet – und geschätzt. Am Ende eines langen kämpferischen Lebens für Denkmalschutz und Heimatpflege konnte sich Joachim Güth „Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande“ nennen.

Bis vor gar nicht allzu langer Zeit durchstreifte er immer noch die Straßen seiner Heimatstadt Saarbrücken, in der er jahrzehntelang als kompetenter Spurenleser unterwegs war, städtebaulich-historische Führungen durchführte. Dann erhob Güth seinen Stock in Richtung jeder von ihm als Kulturfrevel empfundenen Bausünde, und bis zuletzt noch hielt er nicht selten auch Passanten an, um seiner Empörung Luft zu machen. Der Geograf Güth, vormals Lehrbeauftragter und Mitarbeiter des Instituts für Landeskunde, starb kürzlich im Alter von 82 Jahren.

Er war mehr als ein „Saarbrücker Original“, nämlich ein landesweit engagierter „Meister des Aufruhrs“, wie ihn Freunde charakterisieren, er war ein unbeirrbarer, fundamentalistischer Revolutionär im Kampf für gewachsene Dorf- und Stadtstrukturen. Widerstand hielt Güth für seinen persönlichen Auftrag und seine erste Bürgerpflicht. So mischte sich der Denkmalschützer beispielsweise in die Debatte um den Umbau der Saarbrücker Bergwerksdirektion ein, benutzte die Begriffe „Verrat“ und „Mord“. Wahrlich, bei der Wortwahl war Güth nie zimperlich. Er selbst lebte in einem Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert mit einer Rückwand aus Resten der alten Saarbrücker Stadtmauer, hatte als Evakuierungs-Kind erlebt, was Heimatverlust und Heimweh bedeuten. Güth beschrieb seine Grund-Überzeugung wie folgt: „Wenn ein Mensch ein Kulturgut besitzt, hat er die Verantwortung, damit pfleglich umzugehen.“ Politisch korrekte Heimatpflege?

Über der Trauergottesdienstrede, die der Seelsorger Peter Sorg für ihn hielt, stand der Bibelspruch „Bewahre, was dir anvertraut ist“. Die Rede ist also von zärtlicher Fürsorge für das, was alle Bürger angeht.“

Ergebenst

Roland Geiger