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Datum | 2019/09/05 08:07:08 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Steine des Anstoßes oder norm iertes Ritual. Zur Rolle des Stolperstein-Projekts in den Eri nnerungskonflikten der Gegenwart |
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2019/09/24 16:01:07 Hans-Joachim Hoffmann [Regionalforum-Saar] Führung Jüdischer Friedh of Ottweiler |
Betreff | 2019/09/26 13:47:44 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Glosse : Erzwungenes Du |
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Autor | 2019/09/24 16:01:07 Hans-Joachim Hoffmann [Regionalforum-Saar] Führung Jüdischer Friedh of Ottweiler |
Date: 2019/09/04 13:21:57
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)...
„Nur wer die
Vergangenheit kennt,
kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“
Klaus Burr beschreibt zu Beginn der Führung die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Gemeinde Ottweiler, bevor Hans-Joachim Hoffmann an Beispiel dieser Gemeinde, also auf lokaler Ebene, aufzeigt, dass sich Zuwanderer mit anderem kulturellen Hintergrund in eine Gemeinschaft integrieren können, um dadurch auch ihren Beitrag zur positiven Entwicklung in der lokalen Gesellschaft zu leisten. Stellvertretend seien an dieser Stelle Samuel Levy, der Lehrer der jüdischen Elementarschule Ottweiler von 1825–1875, sowie sein Sohn, der Sanitätsrat Dr. Bernhard Levy (1831–1885), genannt: Dr. Bernhard Levy übernahm auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 1877 auch die Stelle des Armenarztes der Stadt Ottweiler gegen ein festes jährliches, bescheidenes Honorar. Die Familie Levy dient jedoch auch als Beispiel dafür, dass staatliche Wertschätzung, die ihren Ausdruck in der Verleihung von Auszeichnungen, Orden und Ehrentiteln fand und findet, nicht zwingend hoch zu schätzen sind. Dies verdeutlicht das Schicksal der Enkelin Samuel Levys bzw. der Tochter Bernhard Levys: Der Staat dankte Samuel Levy 1875 für seinen unermüdlichen Einsatz für die jüdische Elementarschule Ottweiler, den Augenarzt Bernhard Levy ernannte der preußische König 1882 wegen seiner Verdienste in der Augenheilkunde zum Sanitätsrat. Doch die Verdienste ihrer Vorfahren retteten Anna Amalia Levy, die Tochter Bernhard Levys, nicht vor der Verfolgung durch den Nationalsozialismus. Sie hatte den Ottweiler Seminarlehrer für Musik und Turnen Karl Christian Becker 1886 geheiratet, der u.a. „Rheinische Volkslieder für vierstimmigen Männerchor“ bearbeitet und 1899 herausgegeben hatte. Die assimilierte Anna Amalia Levy erhielt jedoch in der NS-Zeit wegen des frühen Todes ihres Mannes am 31.8.1928 nicht den Status der „Mischehe“, da die Ehe auch kinderlos geblieben war. Deshalb musste sie, seit 1908 mit ihrem Mann in Berlin lebend, in das „Judenhaus“ in der Gervinusstraße 24 umziehen. Von dort erfolgte ihr Abtransport in das Alters-KZ Theresienstadt, wo sich ihre Spur verliert. Neben der Skizzierung der Lebenswege der Familie Levy gibt Hoffmann Informationen zu Grabinschriften und einzelnen Symbolen. Mit der als Motto gewählten Aussage
August Bebels
sprechen die Friedhofsführer dieses Mal ganz bewusst auch einmal
insbesondere die
Mitglieder der Ortsräte und des Stadtrates Ottweiler an und
laden sie ein,
durch ihre Teilnahme an dieser Friedhofsführung zu
dokumentieren, dass ihnen
die Aufarbeitung der NS-Zeit in Ottweiler im Zuge der „Aktion
Stolpersteine“,
die mit der Erforschung der politisch Verfolgten aus den Reihen
der SPD und KP
fortgesetzt wird, am Herzen liegt.
Zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zur Erinnerung an die letzten jüdischen Bewohner Ottweilers verfasste Hans-Joachim Hoffmann die Dokumentation „Seid vorsichtig mit der Obrigkeit...! Beitrag zur Erinnerungskultur und Lokalgeschichte Ottweilers“. Dieses 405 Seiten umfassende Buch (ISBN 978-3-946313-01-4) kann zum Preis von € 19.80 erworben werden bei:
Archäologie-Büro & Verlag - Glansdorp, Kantstraße 32, 66636 Tholey Hans-Joachim Hoffmann, Adolf-Kolping-Weg 7, 66564 Ottweiler (06824-7990) Sparkasse Neunkirchen, Filiale Wilhelm-Heinrich-Straße, 66564 Ottweiler Presse-Shop Ottweiler, Inhaberin Hannelore Henn, Wilhelm-Heinrich-Straße 13, 66564 Ottweiler. Henn’sche Buchhandlung Köhler, Enggass, 66564 Ottweiler.
Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann
sowie die KVHS
freuen sich auf Ihren Besuch. Uhrzeit: 17.00 Uhr Treffpunkt: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße - Nähe Wohnheim AWO) Dauer: ca. 1 ½ Stunde. |