Ein düsteres Kapitel aufbereitet
Marpinger Mühlen-Gespräch beschäftigt sich mit Ghetto-Arbeit
während der Nazi-Zeit
Die Reihe „Marpinger Mühlen-Gespräche“ geht in die nächste
Runde. Im Kulturzentrum „Alte Mühle“ geht es am kommenden
Freitag um die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in den Ghettos
der Nazis.
Marpingen. Mit den „Marpinger Mühlengesprächen“
starteten die Gemeinde Marpingen und der Verein Wider das
Vergessen und gegen Rassismus Marpingen im Dezember 2006 im
Kulturzentrum „Alte Mühle“ eine Veranstaltungsreihe mit
Vorträgen über brisante und hochaktuelle Themen. In den
bislang sieben Mühlengesprächen ging es um folgende Themen:
Antisemitismus, Nahostkonflikt, Marpingen unter dem
Hakenkreuz, Hanns Martin Schleyer und die deutsche
Vernichtungselite in Prag, Kriegskinder, Unsere vergessenen
Nachbarn und 50 Jahre diplomatische Beziehungen Israel –
Deutschland sowie die Präsentation der Wannsee-Ausstellung. Im
Mittelpunkt der achten Marpinger Mühlen-Gespräche am Freitag,
20. Januar, im Marpinger Kulturzentrum steht wiederum eine
Ausstellung: „Ghettorente – Arbeiten im Ghetto in der
Nazi-Zeit“. Die aus großen Text- und Bildplakaten bestehende
Schau ist das Ergebnis einer dreimonatigen Projektarbeit von
Auszubildenden der Deutschen Rentenversicherung.
Projektauftrag war zum einen eine Beschreibung der Lebens- und
Arbeitsverhältnisse in Ghettos während der
nationalsozialistischen Zwangsherrschaft, unter anderem anhand
der Zuweisung von Nahrungsmitteln als Gegenleistung für eine
Arbeitsleistung. Zum anderen sollte ein Überblick über den
Wandel in der Rechtsprechung bis hin zum 2002 erlassenen
Gesetz zur Zahlbarmachung von Renten aus Beschäftigungen in
einem Ghetto erarbeitet werden.
Referent ist Christoph Zahn aus Marpingen, Vorstandsmitglied
des Vereins „Wider das Vergessen“ und zugleich Mitarbeiter der
Deutschen Rentenversicherung. Die Veranstaltung beginnt um
19.30 Uhr. Sie wird musikalisch begleitet von dem
Klarinetten-Duo Jürgen und Jacob Brill aus Marpingen. Der
Eintritt ist frei.
Die Ausstellung ist bis zum 22. Februar geöffnet, von Montag
bis Freitag, jeweils von 8.30 bis 12 Uhr, an den fünf
Sonntagen bis zum 19. Februar jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie
für Schulklassen zusätzlich nach Vereinbarung. red
Infos und Kontakt: Christoph Zahn, Telefon (0 68 53) 45 04
oder