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2014/05/20 23:45:30
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Der Wiener Kongress. Die Neugestaltung Europas 1814/15
Datum 2014/05/30 16:20:02
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Nazi-Terror im Westen, Ausgrenzu ng – Verfolgung – Vernichtung
2014/05/14 00:10:25
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] noch fünf Plätze gegen da s Vergessen
Betreff 2014/05/11 10:56:25
Michaela Becker
[Regionalforum-Saar] Vortrag Dr. Hans-Christian Herrmann in Wellesweiler
2014/05/20 23:45:30
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Der Wiener Kongress. Die Neugestaltung Europas 1814/15
Autor 2014/05/30 16:20:02
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Nazi-Terror im Westen, Ausgrenzu ng – Verfolgung – Vernichtung

[Regionalforum-Saar] Tagber: Erdbeben in der Ant ike. Deutungen, Folgen, Repräsentationen

Date: 2014/05/25 22:42:19
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...


Irmgard Männlein-Robert / Mischa Meier / Laura Carrara / Jonas Borsch,
SFB 923 Bedrohte Ordnungen, Teilprojekt B01 Erdbeben
28.03.2014-29.03.2014, Tübingen

Bericht von:
Philipp Deeg, Historisches Institut, Universität Stuttgart
E-Mail: <PhilippDeeg(a)... Mittelmeerraum, der in geographischer Hinsicht im Mittelpunkt
altertumswissenschaftlicher Forschung steht, ist eine seismisch
hochaktive Region. Dass sich auch in der Antike Erdbeben in hoher
Frequenz ereigneten, ist nicht nur eine plausible Annahme, sondern über
eine Vielzahl von Quellen belegt.[1] Seit 2011 widmet sich das im SFB
923 "Bedrohte Ordnungen" angesiedelte Teilprojekt B01 der Erforschung
antiker Erdbeben als Phänomen an der Grenze zwischen Natur und Kultur.
Der Fokus der international besetzten Tagung, die im Rahmen dieses
Projekts veranstaltet wurde, lag auf den Auswirkungen von Erdbeben auf
antike Gesellschaften, den Möglichkeiten der Rekonstruktion seismischer
Ereignisse sowie dem Verhältnis zwischen Ereignis und literarischem
Niederschlag. Diese Fragen verkürzten die Veranstalter auf die
pointierten Schlagworte Deutungen, Folgen und Repräsentationen, mit
denen die Sektionen der Konferenz bezeichnet wurden.

ULRIKE EHMIG (Wien/Paris) setzte sich mit dem Problem auseinander, dass
Poseidon zwar als griechischer 'Erdbebengott' fassbar ist, eine
vergleichbare Zuständigkeit Neptuns in Rom trotz sonstiger Parallelen
aber unbekannt ist. Vielmehr wird im Anschluss an die grundlegende
Studie Gerhard Waldherrs meist angenommen, die Römer hätten unbestimmte
Gottheiten ('si deo si deae') für Beben verantwortlich gemacht.[2]
Anhand von Weihinschriften für Neptun arbeitete Ehmig zunächst heraus,
dass sich tatsächlich keine Bebenzuständigkeit, sondern eine umfassend
zu verstehende Schutzfunktion Neptuns ('periculorum absolutor') belegen
lässt. Allerdings hätten die Weihungen sicher konkrete Anlässe gehabt,
die sich nur nicht mehr rekonstruieren ließen. In einem zweiten Schritt
analysierte Ehmig die Votivinschriften für die unbestimmten Gottheiten.
Auf diesen Inschriften ließen sich staatstragende Interessen wie das
Wohl des Kaisers als Weihanlass finden, aber auch hier sei kein Hinweis
auf Zuständigkeit bei Naturkatastrophen im Allgemeinen oder Erdbeben im
Speziellen feststellbar. Ein spezifischer Anlass der Weihungen sei auf
diesen Steinen überhaupt kaum ersichtlich. Indem Ehmig in ihrer
Untersuchung die Möglichkeit negativer Resultate bewusst in Kauf nahm,
konnte sie zeigen, welchen Wert solche Arbeiten haben können.
Vermeintliche Gewissheiten können dadurch herausgefordert werden, neue
Fragen sind zu klären. Muss die 'si deo si deae'-These differenzierter
als bisher vorgetragen werden? Warum spielten Erdbeben keine große Rolle
als Votivgründe?

STEFANO CONTI (Siena/Urbino) ging der Verbindung von Herrschertod und
Katastrophe nach. An einer Vielzahl von Beispielen von Caesar bis in die
Spätantike konnte er die Instrumentalisierung von Erdbeben als
(Vor-)Zeichen aufzeigen. Besonders interessant stellte sich das
Aufeinanderprallen von christlichen und heidnischen Autoren im Falle
Iulians dar: Heidnische Autoren zeichneten ihn als eine Art tragischen
Helden, der allen Vorzeichen zum Trotz seine Pflicht erfüllt habe und
dessen Tod ein Unglück darstellte, weil er allein weitere Beben hätte
verhindern können. Christen hingegen deuteten das Handeln Iulians als
Ursache für den Zorn Gottes, der sich in Beben niederschlug, und
seismische Aktivität nach dem Tod des Kaisers als Aufbäumen der Erde,
die damit die Aufnahme des Leichnams abgelehnt habe. Insgesamt habe das
Interesse der antiken Autoren zumeist darin bestanden, statt der
natürlichen die 'tatsächlichen' Ursachen von Erdbeben, also den
göttlichen Zorn, herauszustellen. Während Beben vor dem Tod des
Herrschers als Vorankündigung gegolten hätten, hätte eines nach dem
Herrschertod sowohl als negative Bewertung der Herrschaft des
Verstorbenen als auch als ein Akt der Trauer der Natur interpretiert
werden können.

Durch den spätantiken Schwerpunkt Contis entstanden einige - durchaus
fruchtbare - Parallelen zum folgenden Vortrag GERHARD WALDHERRs
(Regensburg). Der "Vater der altertumswissenschaftlichen
Erdbebenforschung", wie Waldherr von Mischa Meier nicht zu Unrecht
angekündigt wurde, akzentuierte die Erdbebenverwendung bei christlichen
Autoren noch etwas schärfer. So habe die Erwähnung von Erdbeben auch
einen Aspekt der Angstbewältigung enthalten: Wenn Gottes Zorn dafür
verantwortlich war, konnte dieser Zorn durch Gebete beschwichtigt
werden. Überdies seien Erdbeben auch als Heilmittel gegen die Sündigkeit
der Menschen gedeutet worden, als kathartische Ereignisse also, denen
gleichsam durch Läuterung entgegengewirkt werden konnte. Mithin sei den
Christen der Spätantike, anders als früheren bzw. heidnischen Autoren,
durch eine alttestamentarisch geprägte Perspektive eine positive
Darstellung von Erdbeben möglich gewesen.

Da der Beitrag von Dora Katsonopoulou (Athen) leider entfallen musste,
folgten die Vorträge von WOLFRAM MARTINI (Gießen) und RICHARD POSAMENTIR
(Tübingen) unmittelbar aufeinander. Martini beklagte das weitgehende
Fehlen systematischer archäologischer Analysen zu antiken Erdbeben. Denn
obwohl er zugab, dass Schäden durch Erdbeben von Schäden etwa durch
Erosion, Krieg oder Fehlkonstruktionen nicht immer klar zu unterscheiden
seien und auch eine einigermaßen klare Datierung nur manchmal gelinge,
sah er großes Potential solcher Forschungen für die historische
Katastrophenforschung, aber auch die Urbanistik und die sozioökonomische
Forschung. Mit vielen Einzelbeispielen, vor allem aus Perge, konnte
Martini nicht nur Schäden, sondern auch, was ihn mehr interessierte,
Restaurationsmaßnahmen nach Beben zeigen. Abschließend formulierte er
seinen "Traum" einer interdisziplinär betriebenen und nutzbaren
Erdbebendatenbank, die möglichst umfassend seismische Ereignisse und
damit möglicherweise zusammenhängende Schäden enthalten sollte.
Posamentir stellte sich eingangs, anders als sein Vorredner, auf eine
dezidiert skeptische Position, die den Nutzen archäologischer Befunde
für die Erdbebenforschung für begrenzt hält.[3] Schwere Verwerfungen und
Merkmale der Bauornamentik könnten zwar auf Bebenschäden hindeuten. Eine
Datierung der Beben und etwaiger Baumaßnahmen, ein Zusammenhang gar zu
anderweitig belegten seismischen Ereignissen sei, wenn überhaupt, nicht
hinreichend sicher zu leisten. Dies zeige sich etwa in Ephesos, das vom
sogenannten Zwölf-Städte-Beben im Jahre 17 n. Chr. betroffen war[4]:
Dass Wiederaufbaumaßnahmen eingeleitet worden sein sollen, ist zwar
überliefert. Archäologisch ließe sich aber kein klarer Zusammenhang
herstellen, zumal bauliche Veränderungen des Stadtbildes wohl bereits
vor 17 n. Chr. begonnen hätten und selbst der Bauboom unter Nero nicht
als Spätfolge des Unglücks auszuweisen sei. Besonders am Beispiel von
Anazarbos legte Posamentir seine Position dar. Da eine spätantike
Bebenserie überliefert ist, ließe sich ein Zusammenhang zwischen
Bebenschäden und einem späten Mauersystem um die Stadt, in dem
spätantike Trümmer verwendet wurden, annehmen. Belegbar sei dieser
Zusammenhang aber nicht: Weder sei das Mauerwerk klar datierbar noch sei
gesichert, dass die verbauten Trümmerstücke von seismischen Zerstörungen
herrührten. Insgesamt seien Erdbeben allenfalls als Katalysatoren
bereits eingeschlagener Entwicklungsrichtungen, nicht als Anlass von
Veränderungen oder Umbrüchen plausibel zu machen. In der anschließenden
Diskussion zeigte sich, dass Martini und Posamentir in ihren
Einschätzungen nicht so weit auseinanderlagen, wie ihre pointierten
Vorträge hätten erwarten lassen. Während Martini eine
einzelfallorientierte Mikroperspektive einnahm, richtete Posamentir den
Blick auf Makrozusammenhänge der Stadtentwicklung.

Obwohl CLAUDIA WIENER (München) sich mit einem Thema befasste, das
bereits häufiger untersucht wurde[5], konnte Wiener mit ihrer
detaillierten Analyse einige wichtige Akzentuierungen und Ergänzungen
erreichen. So zeigte sie Senecas rhetorischen Kniff auf, mit dem er den
Leser von der von ihm selbst präferierten Theorie über die Entstehung
von Erdbeben zu überzeugen suchte. Einerseits listete er die Theorien in
der Reihenfolge von der 'primitivsten' zur 'modernsten' - also der von
ihm favorisierten - auf, andererseits bezeichnete er keinen der
konkurrierenden Ansätze rundheraus als falsch. Auch eine völlige
Entsakralisierung von Erdbeben sei nicht Senecas Absicht gewesen.
Vielmehr bestehe der Trost seiner Darlegungen darin, dass die Welt eine
göttliche Schöpfung sei und also seismische Ereignisse keine Störung,
sondern einen Bestandteil der göttlichen Ordnung darstellten. Nicht
zuletzt habe Seneca - anders als andere antike Autoren, wie Conti und
Waldherr in ihren Beiträgen zuvor herausgearbeitet hatten - gerade keine
politische Instrumentalisierung betrieben, sondern das Naturereignis von
der Politik abgekoppelt. Damit enthielten die 'Naturales quaestiones'
ein affirmatives Element. Mit Blick auf die häufig diskutierte stoische
Opposition der frühen Kaiserzeit wird damit nochmals klar hervorgehoben,
dass diese 'oppositionellen' Senatoren allenfalls einzelne Kaiser, nicht
aber den Prinzipat als solchen in Frage stellten.

GIUSTO TRAINA (Paris) hatte seinen Beitrag als Kommentar zu Dios
ausführlicher, über bloße Topik hinausgehende Darstellung des
Antiochia-Bebens von 115 n. Chr. konzipiert.[6] Unter Heranziehung
diverser ergänzender Quellen beleuchtete er das Ereignis vielseitig und
detailliert. Besonders die politische Dimension - Traian befand sich zur
Zeit des Bebens in Antiochia - interessierte Traina. Leicht hätte das
Ereignis sich zu Ungunsten des Kaisers auswirken können, immerhin plante
er zu dieser Zeit einen Feldzug gegen die Parther. Überdies befanden
sich Tausende Gesandte, Schaulustige und sonstige seinetwegen in der
Stadt und waren vom Erdbeben betroffen. Die Umstände hätten sich aber
doch als günstig erwiesen. Das spektakuläre Entkommen des Kaisers aus
einem Gebäude wie auch die Unversehrtheit seiner außerhalb der Stadt
lagernden Truppen konnten als positives Vorzeichen des Feldzuges
gewertet werden. Die Deutungshoheit über das Ereignis habe
offensichtlich beim Herrscher gelegen und sei von diesem erfolgreich
genutzt worden. Dass Traians Entschlossenheit und demonstrative
Großzügigkeit beim Wiederaufbau der Stadt ebenfalls eine große Rolle bei
der politischen Stabilisierung der Lage gespielt haben dürfte[7], stand
in Trainas Vortrag nicht im Fokus.

Die Monodie des Libanios auf das 358 n. Chr. zerstörte Nikomedia stand
laut CARLO FRANCO (Venedig) zwar in der rhetorischen Tradition des
Aelius Aristides, sei jedoch nicht an dessen Reden für Smyrna orientiert
gewesen, wie meist vermutet wird[8], sondern an der rhodischen Rede, die
Aristides in der Forschung oft abgesprochen worden ist. Entgegen der
herrschenden Meinung scheine die Monodie zudem nach dem Briefwechsel mit
Iulian entstanden zu sein, ja mehr noch: Libanios sei von Iulian erst zu
seiner Trauerrede überredet worden. Wie sonst lasse sich angesichts der
engen Verbindung nicht nur des Rhetors, sondern auch des nachmaligen
Kaisers mit Nikomedia erklären, dass die Monodie im Briefwechsel
unerwähnt blieb? Schließlich sei der amtierende Kaiser Constantius in
den Quellen in keiner Weise mit dem Beben in Verbindung gebracht worden,
weder als Schuldiger noch als Helfer. Angemessenes kaiserliches
Verhalten einschließlich Hilfsmaßnahmen sei nur von Iulian überliefert.
Franco konnte aber auch an die Beiträge von Conti und Waldherr anknüpfen
und deren Ergebnisse bestätigen. Denn während Libanios die Zerstörungen
in Nikomedia beklagte und Poseidon vorwarf, seinen Zorn über einer
unschuldigen Stadt ausgeschüttet zu haben, zeigen die christlichen
Quellen eine etwas andere Deutung. Sie interessieren sich vorrangig für
christliche Opfer, zerstörte christliche Bauwerke und eine wegen des
Bebens entfallene Bischofssynode, beklagen den Zorn Gottes aber nicht,
sondern betrachten ihn als gerecht.

Abschließend fasste KLAUS GEUS (Berlin) unterhaltsam, souverän und
pointiert einige wichtige Ergebnisse zusammen, benannte aber auch offene
Fragen. Ungelöst müsse bis auf weiteres bleiben, woher die Unterschiede
zwischen Poseidon und Neptun bezüglich Erdbeben rührten. Der Umgang
heidnischer und christlicher Autoren mit Beben sei insgesamt recht
ähnlich. Zwar trete bei spätantiken Christen das kathartische Element
hinzu, ansonsten unterschieden sich die Interpretationen aber kaum.
Handelt es sich um eine Art anthropologischer Konstante oder um einen
Wissenstransfer? Wer waren gegebenenfalls dessen Träger? Den Wunsch nach
einer interdisziplinären Erdbebendatenbank unterstützte Geus
ausdrücklich. Bedenkenswert ist schließlich seine Überlegung, ob Senecas
Beschränkung auf Trost unter bewusster Ausblendung von Hilfen eine
subtile Kritik an Nero darstellte.[9]

Die Tagung, die in sehr angenehmer Atmosphäre stattfand, zeigte den
Facettenreichtum der Erdbebenthematik für die Antike auf. Insbesondere
die fachliche Zusammensetzung der Referenten, die ein Ausgreifen über
literarische Quellen hinaus ermöglichte, trug zum Gelingen dieses
Vorhabens bei. Dass der zeitliche Schwerpunkt klar auf Kaiserzeit und
Spätantike lag, war dabei kein Nachteil. Vielmehr wurden Bezugnahmen und
Querverweise ermöglicht, sodass ein nuanciertes Bild entstand.

Konferenzübersicht:

Mischa Meier / Irmgard Männlein-Robert (Tübingen), Begrüßung

Laura Carrara / Jonas Borsch (Tübingen), Thematische Einführung

Sektion 1: Deutungen
Moderation: Mischa Meier

Ulrike Ehmig (Wien/Paris), Der "Erdbebengott Neptun" und die
"unbestimmte Erdbebengötter" in lateinischen Inschriften

Stefano Conti (Siena/Urbino), Ende des Herrschers - Ende der Welt?
Naturkatastrophen und der Tod des Kaisers

Gerhard Waldherr (Regensburg), Erdbebenkatastrophen bei christlichen
Autoren der Spätantike

Sektion 2: Folgen
Moderation: Jonas Borsch

Wolfram Martini (Gießen), Schadensbilder. Archäologische Dokumentation
von Erdbeben im Mittelmeerraum

Richard Posamentir (Tübingen), Erdbeben als Ende und Anfang:
Auflösungsprozesse im römischen Osten

Sektion 3: Repräsentationen
Moderation: Laura Carrara

Claudia Wiener (München), ratio terrorem prudentibus excudit - die
Evaluierung von Erdbebentheorien in Senecas Naturales quaestiones

Giusto Traina (Paris), Trajan and the Earthquake of Antioch (115 AD)

Carlo Franco (Venedig), Ein Erdbeben, ein Rhetor, eine Tradition:
Libanios und Nikomedia

Kommentar und Schlussdiskussion
Moderation: Irmgard Männlein-Robert

Klaus Geus (Berlin), Kommentar

Anmerkungen:
[1] Siehe Emanuela Guidoboni / Alberto Comastri / Giusto Traina,
Catalogue of ancient earthquakes in the Mediterranean area up to the
10th century, Rom 1994.
[2] Gerhard Waldherr, Erdbeben. Das außergewöhnlich Normale, Stuttgart
1997, S. 231-239.
[3] Vgl. dazu Gerhard Waldherr, Antike Quellen zu Erdbeben und ihre
Problematik, in: Gerhard Waldherr / Anselm Smolka (Hrsg.), Antike
Erdbeben im alpinen und zirkumalpinen Raum, Stuttgart 2007, S. 15-22,
hier S. 18, 21.
[4] Zu diesem Beben: Tac. ann. 2,47, der aber Ephesos nicht nennt.
[5] Insbesondere, dass Senecas Erdbebendarstellung darauf abzielte, die
Sicht auf seismische Ereignisse zu rationalisieren und damit Trost zu
spenden, wurde dabei bereits früher herausgearbeitet; vgl. etwa Holger
Sonnabend, Wahrnehmung von Naturkatastrophen in der Antike: Das
Kampanien-Beben von 62 n. Chr. und der Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr.,
in: Dieter Groh / Michael Kempe / Franz Mauelshagen (Hrsg.),
Naturkatastrophen. Beiträge zu ihrer Deutung, Wahrnehmung und
Darstellung in Text und Bild von der Antike bis ins 20. Jahrhundert,
Tübingen 2003, S. 37-44; Gareth Williams, Greco-Roman Seismology and
Seneca on Earthquakes in "Natural Questions 6", in: Journal of Roman
Studies 96 (2006), S. 124-146.
[6] Cass. Dio 68,24-25.
[7] Siehe dazu jüngst Jörn Kobes, Trajan und Antiochia - Kaiserliche
Hilfen und Mirakel, in: Babett Edelmann-Singer / Heinrich Konen (Hrsg.),
Salutationes - Beiträge zur Alten Geschichte und ihrer Diskussion,
Berlin 2013, S. 73-88.
[8] Vgl. etwa Guidoboni / Comastri / Traina, Catalogue, S. 258.
[9] Man beachte beispielsweise die von Tacitus überlieferte Information,
Laodikeia habe sich im Jahre 60 n. Chr. nach einem Erdbeben selbst
helfen müssen, ohne kaiserliche Unterstützung; Tac. ann. 14,27,1.

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=5388>