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Michaela Becker
[Regionalforum-Saar] Vortrag Dr. Hans-Christian Herrmann in Wellesweiler
Datum 2014/05/14 09:58:12
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Johann Blum aus St. Wendel, Pfarrer in der Eifel
2014/05/30 16:20:02
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Nazi-Terror im Westen, Ausgrenzu ng – Verfolgung – Vernichtung
Betreff 2014/05/25 22:42:19
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Tagber: Erdbeben in der Ant ike. Deutungen, Folgen, Repräsentationen
2014/05/05 20:09:46
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung in Tholey am Dienstag, 6. Mai, im Rathaus
Autor 2014/05/14 09:58:12
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Johann Blum aus St. Wendel, Pfarrer in der Eifel

[Regionalforum-Saar] noch fünf Plätze gegen da s Vergessen

Date: 2014/05/14 00:10:25
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Sieben Orte gegen das Vergessen:

 

schon eingeweiht wurden:

 

Eugen-Berl-Platz

- St.Wendel: nördlich der evangelischen Kirche -

 

Eugen Berl wurde 1870 geboren und war in den zwanziger Jahren einer der führenden Sozialdemokraten in St. Wendel. Er hat das kommunalpolitische Geschehen in Stadt und Kreis über 15 Jahre maßgeblich mitbestimmt.

1936 ergeht ein Urteil des Amtsgerichtes St. Wendel wegen Vergehen gegen das Gesetz zum Schutze des Deutschen Blutes und der Deutschen Ehre. Das Ehepaar ist angeklagt, weil sie weibliche Angehörige deutschen Blutes in ihrem Haushalt beschäftigt hatten. Eugen Berl verstarb bereits während der Hauptverhandlung, seine Frau Erna wurde verurteilt. Eugen Berl war der letzte Jude, der in St. Wendel beerdigt wurde.

Seine Frau Erna Berl wurde 1940 nach Gurs deportiert und 1942 nach Auschwitz überführt. Seitdem gilt sie als verschollen. Ihr Todestag wurde amtlich auf den 8. Mai 1945 festgesetzt.

Der Sohn von Erna und Eugen Berl mit dem Namen Fritz konnte noch 1939 emigrieren. Er lebt heute in Israel.

 

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Änne-Meier-Platz
- BALTERSWEILER: kirmesplatz -


An Änne Meier wird deutlich, dass auch ganz "einfache Leute" Widerstand leisteten gegen Diktatur und Unterdrückung. Am 3. Januar 1896 wurde Änne bzw. Anna Meier als fünftes von sieben Kindern in Baltersweiler geboren. Im Beruf als Fürsorgerin kümmerte sie sich um bedürftige Familien, half Kranken, Behinderten und Menschen in finanzieller Not. Aufgrund ihrer religiösen katholischen Orientierung erkannte sie früh die Gefahren des Nationalsozialismus, verweigerte Zeit ihres Lebens den Hitler-Gruß und entschied sich trotz massivem Drucks, den NS-Verbänden nicht beizutreten.
Ihre Haltung und ihr couragierter Einsatz für Menschlichkeit und Gerechtigkeit führten dazu, dass sie 1942 ohne Prozess und Verurteilung "wegen fanatischen Einsatzes für die katholische Bewegung" und Verbreitung von "Hetzbriefen" ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert wurde.
Änne Meier überlebte KZ, Todesmarsch und Befreiung und zeigte Zivilcourage bis ins hohe Alter.

 

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noch eingeweiht werden: 

 

Donnerstag, 15. Mai 2014, 17.00 Uhr

Harry-Schu-Platz in Oberthal

am Radweg, Ecke Kirchstraße

anschließend 18.00 Uhr im Rathaus Oberthal:

Gesprächsrunde „Erinnerung an Johann, Helene und Harry Schuh aus Oberthal“

 

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Montag, 19. Mai 2014, 19.00 Uhr

Walter-Sender-Platz in Tholey

vor dem jüdischen Friedhof in Tholey

anschließend 20.00 Uhr im Rathaus Tholey:

Gesprächsrunde „Erinnerung an ehemaliges jüdisches Leben in Tholey“

 

Dr. Walter Sender gehörte in der schwierigen Zeit von 1920 - 1955 zu den zeitweilig führendsten politischen Persönlichkeiten der Saargegend.
Geboren am 10.05.1885 in Tholey, zog er nach Ende des 1. Weltkrieges als Rechtsanwalt nach Saarbrücken und begann dort seine politische Tätigkeit als Sozialdemokrat. 1925 war es Walter Sender, der als einer der ersten vor der Gefahr des Nationalsozialismus warnte. Im Abstimmungskampf 1934/35 unterstützte er als einer der Hauptredner der SPD die Politik des Status Quo, also eine Aufschiebung des Anschlusses des Saargebietes bis zu einer Zeit, in der wieder demokratische Verhältnisse herrschten.
Walter Sender überschritt am Abend des Wahltages mit seiner Frau und seinen beiden Kindern die Grenze bei Forbach. Bis zum Kriegsausbruch lebte er als Fabrikant bei Paris und zog sich nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in ein Versteck in den Bergen bei Nizza in Südfrankreich zurück. Nur so konnte er als Jude der Verfolgung durch deutsche und französische Faschisten überleben.

 

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Dienstag, 20. Mai 2014, 11.00 Uhr

Lotte-Koschelnik-Platz in Sötern

auf dem Dorfplatz

anschließend 12.00 Uhr in der Gemeinschaftsschule Türkismühle

Projekt „Erinnerung an Lotte Koschelnik“

 

1942/43 war das Jahr des grausamen Schicksals der Familie Koschelnik. Kurz bevor man sie abführte, gab sie ihrer Freundin eine Puppe. Sie meinte, sie solle sie aufbewahren, bis sie wieder zurückkommen würde, denn den Kindern wurde verheimlicht, dass sie ins KZ kamen. Sie wussten in diesem Moment nicht, was ihnen geschieht.
Lotte, damals 13 Jahre alt, wurde mit ihrer Mutter Johanna Hedwig Koschelnik und ihrem Bruder Friedrich 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Die Spur ihrer Schwester verlor sich bereits ein Jahr zuvor im Konzentrationslager Riga. Der Ehemann Isaak Koschelnik flüchtete bereits 1939 nach Shanghai. Einige Zeit später wollte er seine Familie nachholen, doch dazu kam es nicht mehr.

 

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demnächst:

 

Raimund-Hirsch-Platz

- Gonnesweiler:  Rundweg Bostalsee (Ecke Seestraße) -

Ludwig und Flora Hirsch wurden mit ihrem 8-jährigen Sohn Raimund im April 1942 verschleppt und sind in Lublin verschollen. Die Großeltern Josef und Charlotte Kahn wurden noch im gleichen Jahr im KZ Theresienstadt ermordet.

 

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- St.Wendel: Panoramaweg -

Dieser Platz soll stellvertretend an die lange Geschichte des jüdischen Lebens im Landkreis St. Wendel, sowie seine Kultur und Religion erinnern und sie im Bewusstsein der Bewohner und in der Region verankern.