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Autor 2013/01/18 09:48:53
Rolgeiger
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[Regionalforum-Saar] Sebastianus-Bruderschaft in St. Wendel

Date: 2013/01/18 09:47:09
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

gestern in der Zeitung (auch wenn es kein "Verein" ist): 

Seit 1441 im Dienst der Armen

St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft begeht ihr 572. Patronatsfest

Die St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft feiert am Sonntag, 20. Januar, ihr 572. Patronatsfest. Der Heilige Sebastian ist Schutzherr gegen die Pest. Vor 400 Jahren stellte der Schulmeister und Bruderschreiber Ferdinand Molitor eine Mitgliederliste zusammen, die bis in das Gründungsjahr zurückreicht und die bis heute im Original erhalten ist.

St. Wendel. Im Saarland dürfte es keinen älteren Verein geben als die St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft. Vor dem Hintergrund einer Pest- und Hungerzeit, in der große Not herrschte, wurde sie 1441 gegründet, um den Menschen materiell zu helfen und ihnen im Gebet beizustehen. In der Chronik ist die Gründung kurz und bündig mit folgendem Text eingetragen: „Im Jahr als man schreibt nach der Geburt Christi unsers Herrn thausend vier hundert viertzig und ein Jahr ist die Gesellschaft undt Bruderschaft St. Sebastianus gestiftet und ahngefangen worden.“ Als Patrone wählten die ersten Mitglieder damals den Heiligen Sebastian, den Schutzheiligen gegen die Pest, und den heiligen Fabian, der als römischer Bischof die Armenfürsorge organisiert hatte.

Mit dem 572. Patronatsfest, das am Sonntag, 20. Januar, dem Sebastianustag, begangen wird und das nach der Überlieferung seit der Gründung der Bruderschaft nie ausgefallen ist, kann gleichzeitig ein Jubiläum gefeiert werden. 1613, also vor 400 Jahren, machte sich der Schulmeister Ferdinand Molitor, der Schreiber der Bruderschaft war, daran, aus älteren Aufzeichnungen eine Mitgliederliste zusammenzustellen, die bis in das Gründungsjahr 1441 zurückreichte. Weil die ursprünglichen Listen nicht mehr vorhanden waren, bediente er sich des sogenannten Totenbuches. In mühevoller Arbeit schrieb Molitor die Namen derer auf, die von Anfang an Mitglieder in der Bruderschaft waren. Als erste sind drei Geistliche verzeichnet: die beiden Altaristen Heintzelmann und Lecker, dann „Johan der alte Pfarher“ (gemeint ist Pfarrer Johann Schwarz). Für die ersten 40 Jahre weist die Liste 81 Namen aus. Dann folgen von 1613 bis 1638 die „Brüder gemelter Bruderschaft so noch im Leben“. Mit diesem Büchlein sorgte Ferdinand Molitor dafür, dass die Mitglieder des 15. und 16. Jahrhunderts nicht vergessen sind. Ihm und den nachfolgenden Schreibern ist es zu verdanken, dass die Sebastianus-Bruderschaft über ein fast lückenloses Mitgliederverzeichnis seit 1441 verfügt.

„Bis heute hält sich die Bruderschaft in ihrem Leben und Wirken an die Absichten ihrer Gründer“, sagte der derzeit amtierende Bruderschreiber Gerd Schmitt im Gespräch mit der SZ. „Die Regeln werden bis heute geachtet und gelebt. Verschämte Armut und akute Notlagen braucht man auch heute in der sogenannten Wohlstandsgesellschaft nicht lange zu suchen.“ Auch nach 571 Jahren sei die Quelle helfender Liebe nicht versiegt. Von der Bruderschaft, die aktuell 320 Mitglieder hat und überkonfessionell ist, gehe, wie seit alter Zeit, immer noch Segen aus. Ab 10 Uhr kann am Sonntag im sogenannten Vaterhaus – es ist seit Jahren das Café Lerner – der Mitgliedsbeitrag entrichtet werden. Als Erinnerungsbild erhält der Spender eine Doppelkarte mit dem Foto des Titelblattes und zwei weiterer Seiten aus Molitors Bruderschaftsbüchlein. Um 10.45 Uhr beginnt in der Basilika das Festhochamt. Für 19 Uhr ist im Vaterhaus eine Feierstunde mit einer Ansprache von Brudermeister Anton Stier und einem Vortrag von Gerd Schmitt über das Vermächtnis von Ferdinand Molitor vorgesehen. gtr