Date: 2013/01/02 10:51:30
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>
Hallo, alle guten Wünsche für das neue Jahr. Vielleicht überlegt es sich der Roland ja noch .... ;-) (Ich schreib mal in grüner Schrift, grün steht bekanntlich für die Hoffnung ...) Beste Grüße Elmar *****************************************************************************
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Date: 2013/01/02 10:55:32
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>
Genau das habe ich gemeint. Der Name des Vereins dürfte ja wohl nur eine nachgeordnete Rolle spielen. Grundsätzlich wäre ich auch mit dabei. Gruß Elmar Peiffer **************************************************************
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Date: 2013/01/06 13:17:01
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
""Die kleine Hexe“ künftig ohne „Neger“
Berlin. Der Kinderbuchklassiker „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler wird künftig ohne diskriminierende Begriffe wie „Negerlein“ und „Neger“ erscheinen. „Wir werden alle unsere Klassiker durchforsten“, kündigte Klaus Willberg vom Stuttgarter Thienemann Verlag in der Berliner „tageszeitung“ an. Nur wenn Bücher an den sprachlichen und politischen Wandel angepasst werden, blieben sie zeitlos. epd " Hm, muß ich daraus schließen, daß Ottfried Preußler ein Rassist war? Wie konnte er es wagen, solch diskriminierende Wörter in sein Opus aufzunehmen? Pfui Deibel. Und so was nennt sich Kinderbuchautor. Oh Mann, und ich hab das früher gelesen, und keiner hat mich davor gewarnt. Sogar in der Stadt- und Kreisbibliothek steht das Buch. Oooch, das gibts ja nicht, ich zeig Euch alle an. Das weiß doch jedes Kind, daß das nicht "Neger" heißt, sondern ... äh, wie heißt es eigentlich richtig? "Afroamerikaner"? ... Na, das wird ein Spaß, wenn die sich erstmal "Onkel Toms Hütte" oder "Huckleberry Finn" vornehmen. Hm, wenn aus "Neger" das Wort "Afroamerikaner" wird, was wird denn dann aus "Nigger"? Und das letztere Wort kommt bei Mark Twain zur Genüge vor. Ich hoffe, der Verlag schreibt dann auch immer ne Warnung resp. Mitteilung rein: "Dieses Buch wurde dem etwas wirren Zeitgeist des frühen 21ten Jahrhunderts angepaßt". Mit angepasstem Gruss Roland Geiger
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Date: 2013/01/06 20:00:29
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Von: Rolgeiger(a)aol.com
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] unsere Kinderbücher werden endlich entschärft
Datum: Sun, 06 Jan 2013 13:17:00 +0100
Berlin. Der Kinderbuchklassiker „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler wird künftig ohne diskriminierende Begriffe wie „Negerlein“ und „Neger“ erscheinen. „Wir werden alle unsere Klassiker durchforsten“, kündigte Klaus Willberg vom Stuttgarter Thienemann Verlag in der Berliner „tageszeitung“ an. Nur wenn Bücher an den sprachlichen und politischen Wandel angepasst werden, blieben sie zeitlos. epd "
Hm, muß ich daraus schließen, daß Ottfried Preußler ein Rassist war? Wie konnte er es wagen, solch diskriminierende Wörter in sein Opus aufzunehmen? Pfui Deibel. Und so was nennt sich Kinderbuchautor.
Oh Mann, und ich hab das früher gelesen, und keiner hat mich davor gewarnt. Sogar in der Stadt- und Kreisbibliothek steht das Buch. Oooch, das gibts ja nicht, ich zeig Euch alle an.
Das weiß doch jedes Kind, daß das nicht "Neger" heißt, sondern ... äh, wie heißt es eigentlich richtig? "Afroamerikaner"? ...
Na, das wird ein Spaß, wenn die sich erstmal "Onkel Toms Hütte" oder "Huckleberry Finn" vornehmen. Hm, wenn aus "Neger" das Wort "Afroamerikaner" wird, was wird denn dann aus "Nigger"? Und das letztere Wort kommt bei Mark Twain zur Genüge vor.
Ich hoffe, der Verlag schreibt dann auch immer ne Warnung resp. Mitteilung rein: "Dieses Buch wurde dem etwas wirren Zeitgeist des frühen 21ten Jahrhunderts angepaßt".
Mit angepasstem Gruss
Roland Geiger
Na ja "Afroamerikaner" läßt die Bevölkerung eines ganzen Erdteils außen vor. Blöd nur, dass die Herkunft auch der Afroamerikaner dort zu suchen ist. Nach Duden wäre z. B. Schwarzafrikaner/in angemessen (natürlich neben Afroamerikaner/in, Afroeuropäer/in usw.), je nach Zusammenhang auch Schwarze.
Nigger war im Gegensatz zu negro eigentlich immer schon diskriminierend gemeint. Da die englische Sprache aber eine andere Geschichte in sich birgt, ist hier negro nicht an sich diskriminierend.
Kein einfaches Thema, dennoch bleibt die Übersetzung wohl wie gehabt, da sie ja auch bestimmte Bedeutungen vermitteln soll.
Neujahrsgrüße ins Forum
Anneliese Schumacher
Date: 2013/01/10 17:16:24
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Liebe Listenleser, 1851 haben sich rund 1800 deutsche Soldaten nach dem Ende des Schleswig-Holsteinischen Krieges 1848-1851 als Söldner in Brasilien verdingt. Hierunter waren lt. Schiffslisten auch aus der Pfalz gebürtige Männer, deshalb richte ich mich auch an diese Liste. Viele dieser Söldner haben in Brasilien schon kurz nach ihrer Ankunft ihr Leben gelassen. Meine ziemlich spezielle Frage: Hat jemand aus der Liste konkret zu dieser Söldnertruppe geforscht? Ich würde gern erfahren, ob und ggfs. auf welchem Wege Todesmeldungen bei den Angehörigen in Deutschland angekommen sind. Anmerken möchte ich, dass ich bei diversen brasilianischen Archiven und Kontakten mit brasilianischen Ahnenforschern bisher keine Antwort zu dieser Frage erhalten habe. Es geht bei meiner Suche um einen Vorfahren aus dem Hzgt. Lauenburg, der in Brasilien verschollen ist. Über konkrete Antworten würde ich mich freuen. Gruß Brigitte (Schymura) |
Date: 2013/01/10 23:50:09
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Tagber: Leben im Spital - Pfründner und ihr Alltag (1500 - 1800) ------------------------------------------------------------------------ Spitalarchiv Regensburg 09.11.2012-10.11.2012, Regensburg Bericht von: Kathrin Pindl, Archiv der St. Katharinenspitalstiftung / Universität Regensburg E-Mail: <spitalarchiv(a)spital.de> "Leben im Spital: Pfründner und ihr Alltag (1500 - 1800)" - so lautete der Titel einer Tagung, die am 9. und 10. November 2012 im Regensburger St. Katharinenspital stattfand und vom Wissenschaftlichen Beirat des Spitalarchivs unter Federführung von Daniel Drascek, Peter Schmid und Artur Dirmeier organisiert wurde. Im Mittelpunkt standen die ehemaligen Bewohner der Spitäler - die so genannten Pfründner - und eine Annäherung an deren lebensweltliche Grundlagen. Zunächst stimmte eine historische Stadtführung mit Peter MORSBACH unter dem Motto "Pfründenwelten" auf den Gegenstand der Tagung ein. Nach einer Begrüßung durch Spitalmeister Willibald Koller und der Eröffnung mit Grußworten von Bürgermeister Gerhard Weber sowie Christian Wolff, Dekan der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität Regensburg, erläuterte Spitalarchivar Artur Dirmeier in einer knappen Einführung die Relevanz der Spitalforschung für die Alltags-, Mikro- und Sozialgeschichtsschreibung. Die zumeist früh einsetzende und oftmals detaillierte Überlieferung der Hospitalarchive biete Erkenntnispotential zur (vergleichenden) Untersuchung verschiedenster Themenkreise innerhalb des Spitalspektrums und darüber hinaus - etwa im Bereich von Rechts- und Medizingeschichte, ökonomischen Fragestellungen, Gender-Aspekten, der Genese kommunaler Selbstverwaltung und weiteren Forschungsfeldern im (über-)regionalen Kontext. In der von JOACHIM WILD (München) moderierten ersten Sektion zu Begriffsklärung und Quellenbasis widmete sich HANS-GEORG HERMANN (München) den geistlichen Wurzeln der Spitalpfründe aus rechtshistorischer Perspektive und skizzierte deren bürgerliche Ausprägung im Verlauf der Frühen Neuzeit. Die Entwicklung weg vom sozial-karitativ altruistischen Modell der Spitäler entsprechend ihres wohltätigen Stiftungszwecks hin zum "Pfründenkauf" gehe nach Hermann mit einer zunehmenden Kommerzialisierung der Spitalkonzeption einher. Diese Alternation im Selbstverständnis der frühneuzeitlichen Hospitäler habe vornehmlich im Erbrecht - traditionell gingen Nachlässe der Insassen in den Spitalbesitz über - gesonderten juristischen Regelungsbedarf nach sich gezogen. Konkret sei dies an kirchlichen und weltlichen Rechtsquellen sowie anhand von Spitalstatuten und Pfründenverträgen nachvollziehbar. Hieraus könne Nutzen etwa für die Untersuchung der Finanzierungsgrundlagen frühneuzeitlicher Hospitäler erwachsen. Weiter lieferten MICHAEL DIEFENBACHER (Nürnberg) als Vorsitzender des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare, EDWIN HAMBERGER (Mühldorf) und JOHANNES LASCHINGER (Amberg) einen fachlich fundierten Überblick zur Überlieferung des Pfründnerwesens am Beispiel der bayerischen Stadtarchive Nürnberg, Mühldorf am Inn und Amberg. Ihre engagierten Beiträge befassten sich mit der Quellensituation zur Lebenswelt der Spitalinsassen. Was die Überlieferungslage angehe, so herrsche im Allgemeinen eine Diskrepanz zwischen reinem Verwaltungsschriftgut einerseits und Ego-Dokumenten zum spezifischen Lebensalltag der Pfründner auf der anderen Seite. In erster Linie lieferten Rechnungen, Protokolle und Nachlassinventare wissenschaftlich verwertbare Informationen zu sozialer Hierarchie und Lebensstandard. Im nächsten Panel zum "Weg ins Spital" beschäftigte sich ALEXANDRA-KATHRIN STANISLAW-KEMENAH (Dresden) mit der Aufnahme ins Jakobsspital zu Dresden im 16. und 17. Jahrhundert. Anhand von Supplikationen - Bittschriften mit dem Ziel, in die Einrichtung zugelassen zu werden - wurden im Hinblick auf Exspektanz und Protektion hauptsächlich Biographie und Motive der Dresdener Spitalinsassen sowie deren durchschnittliche Verweildauer untersucht und diesbezüglich ein struktureller Wandel in der Frühen Neuzeit aufgezeigt. Darüber hinaus thematisierte Stanislaw-Kemenah am Exempel zweier Spitalordnungen von 1536 und 1594 im Licht der Reformation das Spannungsfeld zwischen normativ regulierter Kollektivdisziplin und der Konstruktion eines neuen Identitätsbewusstseins der Insassen als Individuen. Letzteres habe sich in vermehrten Autonomiebestrebungen der Pfründner hinsichtlich ihrer Alltagsgestaltung geäußert, wie die Referentin dem interessierten Fachpublikum mit einer Reihe authentischer Zitate aus besagten Supplikationsschriften veranschaulichte - etwa zur angestrebten Weiterausübung der Berufstätigkeit eines Pfründners. RUDOLF NEUMAIER (München), der sich dem Thema "Pfründner" bereits in seiner Dissertation am Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte in Regensburg zugewandt hatte, stellte im Folgenden die Zusammensetzung der Klientel des Regensburger Katharinenspitals als Referenz für den (süd-)deutschen Raum mit Hilfe von Quellen aus dem Spitalarchiv und Kirchenbüchern aus dem Archiv der Evangelischen Landeskirche vor. Sein Fokus lag auf der wirtschaftlichen Situation der Pfründner und hier auf der Kernfrage nach einer Definition von Bedürftigkeit im Verständnis des in Selbstzuschreibung so genannten "Bürgerspitals" (im Gegensatz zu einem "Armenspital"). Daneben befasste sich Neumaier mit der tatsächlichen Position der Pfründner im sozialen Gefüge der frühneuzeitlichen Stadt. Seine Auswertung von 900 personenbezogenen Datensätzen aus den Jahren zwischen 1649 und 1809 zeige, dass die ansonsten heterogene Sozialstruktur im Katharinenspital von vergleichsweise wohlhabenden, wenn auch keineswegs als vermögend einzustufenden Bürgerswitwen fortgeschrittenen Alters dominiert worden sei, die ihre Aufnahme im Spital durchaus als Privileg und damit Spiegelung ihres Status begriffen hätten - obschon sie teilweise zu Arbeiten in Akkordanz mit den Spitalstatuten angehalten worden seien. Seinen Abschluss fand der erste Tag mit einem öffentlichen Abendvortrag in feierlichem Rahmen. In einer Einführung betonte Medizinhistoriker KLAUS BERGDOLT (Köln) die zentrale Rolle des Archivs der St. Katharinenspitalstiftung als Forschungszentrum und Multiplikator zur Spitalhistorie im deutschsprachigen und internationalen Raum und würdigte in diesem Zusammenhang die Arbeit von Spitalarchivar Artur Dirmeier als Mitherausgeber der Reihe "Studien zur Geschichte des Spital-, Wohlfahrts- und Gesundheitswesen". Anschließend bot Dirmeier ein überblicksartiges Panorama zur 800-jährigen Geschichte des Katharinenspitals als sozial-karitative Institution in Regensburg, indem er auf bedeutsame Stationen in der Geschichte des Spitals einging. Das Katharinenspital war gegen 1226 aus der Fusion des Domspitals mit dem Brückenspital am Nordende der Steinernen Brücke entstanden, was zunächst - ableitbar aus einer Vielzahl von Ablassbriefen - mit reger Bautätigkeit einhergegangen war. Die Finanzierung der Einrichtung, deren Leitungsgremium sich bis zur Gegenwart (nach Bestimmungen des Westfälischen Friedens konfessionell paritätisch) aus Mitgliedern von Domkapitel und Bürgerschaft zusammengesetzt hat, erfolgte sowohl über Stiftungen und Spenden als auch, im Verlauf der Frühen Neuzeit in zunehmendem Maße, aus Profiten wirtschaftlicher Aktivität, Kapitalerträgen und eben Pfründenverkäufen. Die Lebensumstände der Pfründner im Katharinenspital wurden von Dirmeier unter Zuhilfenahme historischen Bildmaterials - etwa Lageplänen der Pfründnerzimmer aus dem 17. Jahrhundert - illustriert. Die erste Tagungssektion am Samstag, moderiert von BERNHARD LÖFFLER (Regensburg), war dann den lebensweltlichen Grundlagen des Pfründnerwesens gewidmet. MARTIN SCHEUTZ (Wien) und ALFRED STEFAN WEISZ (Salzburg) entwarfen unter anderem mittels der Analyse von Rechnungsbuchbeständen aus der Frühen Neuzeit eine typische Woche im Leben eines Spitalbewohners zwischen alltäglichen Verrichtungen, religiöser Pflicht und Anstaltsregeln. Beide legten intensives Augenmerk auf ihre Perzeption österreichischer und deutscher Spitäler als durchaus "totale Institutionen" und damit streng reglementierte "Verwahranstalten" in ideeller Analogie etwa zu Klöstern und Gefängnissen. Damit positionierten sich Scheutz und Weiß entgegen Neumaiers Betrachtung des Spitals als eine ins städtische System integrierte, "offene" Einrichtung. Eine kontroverse Diskussion erfuhr des Weiteren die Definition des Begriffs "Freizeit" im Kontext der Frühen Neuzeit, wobei im Plenum Konsens darüber erzielt wurde, dass das postmoderne Verständnis von Freizeit als Rekreation und Zerstreuung abseits der Sphäre des Beruflichen keinesfalls den wissenschaftlichen Blick auf zeitgenössische Muster geringerer Distanz zwischen Arbeitsraum und Privatleben verstellen dürfe. Anschließend rekonstruierte WOLFGANG REDDIG (Bamberg) den individuellen und kollektiven Besitz frühneuzeitlicher Pfründner unter Einbeziehung archäologischer Grabungsfunde, Tafelgemälden als Bildquellen sowie unter Berücksichtigung von Nachlassinventaren aus der Zeit von 1500-1800. Speziell das Vorhandensein eigenen Leinenzeugs habe in der Frühen Neuzeit eine zentrale Kategorie sozialer Distinktion im Spital dargestellt, wie der Referent wiederholt betonte. Reddig zufolge böten Erkenntnisse zur materiellen Sachkultur eine im aktuellen historischen Diskurs manchmal vernachlässigte Gelegenheit, Primärinformationen zur Alltags- und Mentalitätsgeschichte der Frühen Neuzeit zu erhalten. DANIEL DRASCEK (Regensburg) leitete das folgende Panel zu "Gesundheit und Verpflegung". Darin widmete sich CARLOS WATZKA (Eichstätt) in einem herausragend energischen Vortrag der Gesundheitsversorgung in Hospitälern aus sozialwissenschaftlicher Perspektive mit Blick auf das frühneuzeitliche Verständnis von Medizin zwischen evidenzbasierter Naturwissenschaft und Transzendenz. Zur Analyse des multifunktional angelegten zeitgenössischen Sozial- und Gesundheitswesens sei die Kenntnis von Krankheits- und Therapieannahmen der Frühen Neuzeit unabdingbar, um etwa den Umgang mit physisch und psychisch Erkrankten im Spital - zum Beispiel die Praxis des Aderlass - kritisch einordnen oder Kennziffern wie historische Mortalitätsraten angemessen bewerten zu können. Daneben lohne eine Betrachtung der Kontinuität tradierter Medizinpraktiken im zentraleuropäischen Bereich aus Mittelalter und Früher Neuzeit auch abseits des Paradigmas eines diesbezüglichen Kulturtransfers aus dem islamischen Raum. Diätetik und Verpflegung am Beispiel verschiedener norddeutscher Institutionen standen im Mittelpunkt des Tagungsbeitrags von BARBARA KRUG-RICHTER (Saarbrücken). Die Referentin vollzog logistische und organisatorische Rahmenbedingungen der Spitalversorgung unter anderem am Beispiel des Imports von Trockenfisch nach und wandte sich maßgeblich den kulturellen Aspekten der Speiseplanung von Hospitälern zu. Methodische Ansätze zur quantitativen Messung des Fleischkonsums wurden angesichts nicht zuletzt im Vergleich mit der Gegenwart unverhältnismäßig hoch erscheinender Verzehrraten kritisch von Referentin und Publikum hinterfragt, doch konnten diesbezügliche Unklarheiten in engagierter Plenumsdiskussion nicht abschließend geklärt werden. Auch die Veränderung der Speisepläne in Folge der Reformation wurde in interdisziplinärer Runde diskutiert. Katholische Fastenvorschriften seien - abgelöst von ihrem theologischen Hintergrund - in derart signifikantem Ausmaß in kollektives Bewusstsein und Alltagskultur diffundiert, dass noch Jahrzehnte nach dem Konfessionswechsel in manchen Hospitälern des niederdeutschen Raumes freitags traditionell Fisch serviert worden sei. Dies stelle ein bis dato kaum untersuchtes Phänomen interkonfessionellen Kulturaustausches dar. In der letzten Sektion unter dem Titel "Leben auf engstem Raum" referierte GISELA DROSSBACH (München/Augsburg) Konflikt und Konfliktbewältigung im Spital aus rechtshistorischer Perspektive. Probleme im disziplinarischen und zwischenmenschlichen Rahmen erforderten Normen als abstrakte und allgemeingültige, von einer als übergeordnet betrachteten Instanz erlassene Statuten, die das Zusammenleben der Spitalgemeinschaft über bloße Rechtsgewohnheiten hinaus regelten. Dies spiegle sich in der Normierungsintensität der Epoche wider. Über ihren deskriptiven Wert hinaus eröffneten Spitalordnungen die Möglichkeit, Brüche im Sozialgefüge der Spitäler zu ermitteln und insofern eine wissenschaftliche Annäherung an die Lebenswirklichkeit im frühneuzeitlichen Spital zu erreichen. STEFAN DIETERs (Memmingen/Kempten) Vortrag zum religiös geprägten Alltag im Kaufbeurer Heilig-Geist-Spital als Beispiel für das geistliche Leben in einer bikonfessionellen Reichsstadt beschloss die Reihe der Tagungsvorträge. Dieter konstatierte, dass nur in Extrembereichen menschlicher Existenz wie dem Bestattungswesen die Kohabitation von Katholiken und Protestanten im Spital reibungslos verlaufen sei. Davon abgesehen hätten Anhänger beider Konfessionen regelmäßig nicht nur den Sakralraum für ihre Zwecke instrumentalisiert. Das Bestreben vornehmlich der katholischen Seite nach religiöser Parität sei, zumindest in Kaufbeuren, wiederholt blockiert worden. Vergleichbare Problematiken im gemischtkonfessionellen Zusammenleben dürften auch in anderen, ihrer Genese nach ähnlichen Hospitälern aufgetreten sein, so etwa im Regensburger Katharinenspital. Als Fazit der gut besuchten Tagung "Leben im Spital: Pfründner und ihr Alltag (1500 - 1800)" bleibt die Feststellung, dass die Beschäftigung mit Spitalgeschichte zahlreiche Anknüpfungspunkte für neue Fragestellungen aus dem historischen, aber auch sozial-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Themenfeld bietet. Eine größere Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern wäre wünschenswert, erscheint doch ein vertiefter Austausch von Spitalforschern unterschiedlicher Provenienz auch für die Zukunft als Desiderat. Die geplante Veröffentlichung der Beiträge, die ausnahmslos durch gehobenes Niveau sowohl in fachlicher als auch rhetorischer Hinsicht bestachen, in einem Tagungsband mag einen weiteren Impuls zur interdisziplinären Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hospitäler liefern. URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4566> |
Date: 2013/01/11 22:23:06
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Löhr, Isabella: Die Globalisierung geistiger Eigentumsrechte.
Neue Strukturen internationaler Zusammenarbeit 1886-1952 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 195). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2010. ISBN 978-3-525-37019-3; 342 S.; EUR 59,00. Rezensiert für geschichte.transnational und H-Soz-u-Kult von: Monika Dommann, Universität Basel E-Mail: <monika.dommann(a)unibas.ch> Irgendwann musste es ja geschehen. Plötzlich ertappte ich mich dabei, wie meine Finger auf die kleinformatige Fotografie auf dem Buchdeckel geglitten waren. Die Verunsicherung glich jenem Zaudern beim Stolpern auf einer Stiege. Meine auf elektronischen Leseroberflächen kalifornischen Ursprungs eingeschliffenen Fingertechniken hatten ins Leere gegriffen. Die Fotografie mit den Männern in Anzügen mit eigenartig groß anmutenden Jacketts, an Tischen mit Papierstapeln, Schreibtischunterlagen und Aschenbechern widersetzte sich meinem Blow-up-Versuch. Isabella Löhrs am Institut für Kulturwissenschaften in Leipzig entstandene Dissertation widmet sich nicht bloß einem Kapitel bislang vernachlässigter Diplomatiegeschichte (jenseits der traditionellen Diplomatie), sondern auch einem zentralen Aspekt in der Geschichte des Buches: der für den internationalen Handel mit Büchern prägenden räumlichen Ausdehnung und inhaltlichen Harmonisierung von Urheberrechten, Copyrights und Droits d'Auteur. Diese lange bloß unter Experten diskutierten Rechtsbereiche sind gerade im Zusammenhang mit den gegenwärtigen elektronischen Umbrüchen des Verlagswesens und den in Konkurrenz zum Buch tretenden neuen Medien erstmals in die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit gerückt. Die ersten nationalen Gesetze zum Schutz von Autoren entstanden im 18. Jahrhundert. Ihre gesetzliche Verankerung ist nicht frei von Ironie, wenn man bedenkt, dass gerade die Französische Revolution einen großen Anteil an der Durchsetzung und Verbreitung geistiger Eigentumsrechte hatte, obwohl sie gleichzeitig gerade von der Verbreitung ihrer Ideen durch illegale offshore-Buchdruckereien profitiert hatte.[1] Im 19. Jahrhundert wurde die nationale Begrenzung der Gesetze von Staaten mit ökonomisch bedeutsamen Buchindustrien (insbesondere Großbritannien, Frankreich und Deutschland) zunehmend als Regulierungslücke wahrgenommen, welche sie mit bi- und multinationalen Handelsverträgen zu schließen versuchten - mit begrenztem Erfolg. Insbesondere die zunehmend als Buchpirat gebrandmarkten Vereinigten Staaten ließen den Nachdruck ausländischer Drucksachen durch das einheimische Gewerbe mit Rekurs auf Förderung der Wissenschaft und der Künste und der Stärkung des inländischen Druckereien gewähren und verfolgten als Kulturimporteur eine andere Strategie des kulturellen und ökonomischen Protektionismus als die alten Literaturexporteure in Europa.[2] Der erste Teil von Isabella Löhrs Studie ist der 1886 gegründeten Berner Konvention gewidmet. 1858 von Schriftstellern, Wissenschaftlern, Künstlern, Musikern, Verlegern und Juristen in Brüssel initiiert, garantierte sie die multilaterale Anerkennung von Autorrechten und operierte dabei in Krieg und Frieden von einem ständigen Büro in der neutralen Schweiz aus. Das Fernbleiben der USA (sowie des russischen Reiches bzw. der Sowjetunion) manifestierte jedoch schon bald Löcher im anvisierten geschlossenen System von Autorrechten. Löhr analysiert diese Konvention als ein Beispiel für die im 19. Jahrhundert entstandenen Verwaltungsunionen, die für die Politikgeschichte und die politische Philosophie deshalb von Interesse sind, weil sie auf die Frage nach der Steuerbarkeit von Politik, Recht und Wirtschaft im Zuge der ersten Globalisierung zielen. Hierbei stellt sich die grundlegende Frage, welche die Lektüre von Löhrs Studie so anregend macht, ob die Internationalisierung des Rechts einen Akt der Reterritorialisierung darstellte, um die staatliche Kontrolle auch grenzüberschreitend auszuüben und auf nationaler Ebene zu sichern und steuerbar zu halten, oder ob die neuen internationalen Kooperationen dabei eine Eigendynamik jenseits der nationalen Kontrollmechanismen entwickelten. Dabei geht es auch um eine Situierung neuer Formen internationaler Zusammenarbeit zwischen den traditionellen Mitteln der Diplomatie und den neuen Foren des Expertentums und der Bürokratie, in deren Dienst die Herren auf der eingangs erwähnten Fotografie zusammenkamen. Im Fall der Berner Konvention blieb die Befugnis Recht zu sprechen weiterhin bei den souveränen Mitgliedstaaten, die dieses Recht mittels Revisionskonferenzen und der Ratifizierung der Konvention ausübten. Andererseits gelang es dem Berner Büro auch während der beiden Weltkriege seinen Betrieb aufrechtzuerhalten, wobei es hierbei auf die Unterstützung der nationalen und internationalen Autoren- und Verlegerverbände zurückgreifen konnte, ein Umstand der auf die starke Interessengebundenheit der Konvention hinweist. Hierbei manifestiert sich ein grundlegendes Problem von Politik in der Moderne: Sie bedarf des Expertenwissens und gerät dabei in Abhängigkeiten von den organisierten Interessen der Experten. Dass die neuen Formen der Zusammenarbeit jedoch auch weiterhin den Instrumenten der Weltpolitik unterworfen blieben, zeigte sich besonders deutlich nach dem Ersten Weltkrieg, als die Friedensverträge die Autorrechte explizit aus dem neutralen Rahmen der internationalen Verwaltungsunion lösten und in den Kontext von Reparation und politischer Bestrafung einordneten. Im internationalen Buchhandel wurde dann allerdings weniger heiß gegessen, als an den Verhandlungstischen ursprünglich gekocht worden war: Die alten Verlagsverträge behielten auch in den 1920er-Jahren ihre unbestrittene Gültigkeit. Im zweiten und dritten Teil rückt die Autorin die 1920er-und 1930er-Jahre in den Fokus und geht dabei auf die bislang noch kaum beachteten Bemühungen der Berner Konvention ein, ihre Limitierung als exklusiv europäischer Club zu überwinden und globale Rechtsstandards zu etablieren. Denn die flächenmäßige Ausdehnung der Konvention in Afrika und Asien hatte sie dem Kolonialismus zu verdanken, das heißt dem Umstand, dass weite Teile Afrikas und Asiens (mit Ausnahme von Japan) dem Vertrag qua politischer und rechtlicher Abhängigkeit vom Mutterland angehörten, währendem beinahe der gesamte amerikanische Kontinent (mit Ausnahme von Brasilien, Haiti und Kanada) dem Vertrag fern blieb, beziehungsweise seit 1889 in eigenen (das heißt südamerikanischen, zentralamerikanischen und pan-amerikanischen) Urheberrechts- und Copyrightabkommen regelte. Die Versuche der Berner Konvention von den USA mehr abzutrotzen als jene seit 1891 gewährten bilateralen Verträge, die den Copyrightschutz der Werke ausländischer Autoren davon abhängig machten, dass sie durch amerikanische Setzmaschinen auf amerikanischen Boden gedruckt wurden, liefen in den 1930er-Jahren endgültig ins Leere. Demgegenüber war der 1922 gegründeten Kommission für geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes (bzw. ihre Unterkommission für geistiges Eigentum) im Süden Amerikas mehr Erfolg beschieden, zumindest wenn man die Auswirkungen dieser Bemühungen über den Zweiten Weltkrieg hinaus längerfristig als Wegbereiter für die Regelwerke der UNESCO betrachtet, wie dies Isabella Löhr tut. Dahinter steht eine von den politischen Wissenschaften entliehene Vorstellung von global governance, als ein unter der Oberfläche staatlichen Regierungshandelns operierendes Regieren mit und ohne Regierung. Die Gründung des Instituts für Geistige Zusammenarbeit im Jahr 1926 in Paris stand anfänglich durchaus in Konkurrenz zum Berner Büro, konnte sich jedoch zu Beginn der 1930er-Jahren ein eigenes Profil erarbeiten, das auf eine enge Vernetzung mit Berufsverbänden, Rechtsexperten und diversen internationalen Organisation setzte, der Rechtsannäherung zwischen Europa und Amerika Priorität zusprach, und dabei auf die Vermittlung Brasiliens zählen konnte. Ihre Schlagkraft war dennoch begrenzt und stets davon abhängig, dass die beteiligten Staaten bereit waren, eine internationale Konvention zu unterzeichnen und zu ratifizieren. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris im Jahr 1940 floh ein Großteil der Mitarbeiter des Instituts für Geistige Zusammenarbeit ins Ausland, und ihr Direktor versuchte durch Unterstützung der Rockefeller Foundation von den USA aus die Institutsaktivitäten am Leben erhalten. Angesichts der von Löhr erstmals minutiös untersuchten Aktivitäten des Instituts für Geistige Zusammenarbeit drängt sich der Gedanke auf, dass das Jahr 1940 vielleicht als eigentliches Kippjahr in der Geschichte des internationalen Copyrights bezeichnet werden müsste, weil von nun an Tempo, Rhythmus und Melodie dieses Rechtsbereiches von den USA aus geprägt wurden.[3] Die 1945 unter Ägide der USA als Sonderorganisation der UNO gegründete UNESCO wird von Löhr als Fortsetzung der Kommission für geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes verstanden, obwohl sie schließlich 1952 in eine eigene, im Vergleich zur Berner Konvention reduzierte Weltkonvention - der Universal Copyright Convention - mündete, und damit auch in Konkurrenz zur Berner Konvention trat. Es ist Isabella Löhr in der vorliegenden empirisch dichten Studie hervorragend gelungen, rechtswissenschaftliche Problemfelder äußerst produktiv an die Fragestellungen der Kulturwissenschaften heranzuführen. Dass sie dabei eine Kontinuität der Entwicklungen im globalen Urheberrecht unterstreicht, die Handlungsspielräume der von ihr untersuchten Organisationen und Netzwerke stark macht und dabei die Diskontinuitäten und auch begrenzten Steuerungsmöglichkeiten staatlichen und nichtstaatlichen Handelns angesichts neuer medialer Konstellation nicht auch noch im Detail untersuchen kann, ist der prägnanten Studie keinesfalls zum Vorwurf zu machen. Diese Perspektivierungen der Arbeit werden im Schlusswort selbstkritisch reflektiert. Man folgt der Autorin bis zum Schluss interessiert bei ihren Erkundungen hinter die Türen staatlicher und parastaatlicher Konferenzen und erfährt einiges über den Inhalt jener Papierstapel, die auf der eingangs erwähnten Fotografie von den Männern mit Anzügen verfasst und diskutiert werden. Anmerkungen: [1] Vgl. Robert Darnton, The Forbidden Best-Sellers of Pre-Revolutionary France, New York 1995; kritisch hierzu: Haydn T. Mason (Hrsg.), The Darnton Debate. Books and Revolution in the Eighteenth Century, Oxford 1998. [2] Catherine Seville, The Internationalisation of Copyright Law. Books, Buccaneers and the Black Flag in the Nineteenth Century, Cambridge 2009. [3] Zu den Debatten in den USA in den 1930er-Jahren aus medienhistorischer Sicht vgl.: Monika Dommann, Recording Prints, Reading Films. Mikrofilme, amerikanische Kosmopoliten und die Entdeckung des Copyrightproblems in den 1930er Jahren, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft 2 (2010) 2, S. 73-83. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Katja Naumann <knaumann(a)uni-leipzig.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-1-023> |
Date: 2013/01/14 20:02:25
From: Hans-Joachim Kühn <hans-joachim-kuehn(a)gmx.de>
Am besten versuchen Sie Ihr Glück mal beim Institut für
Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Benzinoring 6, in Kaiserslautern (http://www.bv-pfalz.de/kultur/institut-fuer-pfaelzische-geschichte-und-volkskunde/). Mit besten Grüßen Hans-Joachim Kühn Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net
[mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com Liebe Listenleser, |
Date: 2013/01/18 09:47:09
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
gestern in der Zeitung (auch wenn es kein "Verein" ist):
Seit 1441 im Dienst der ArmenSt. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft begeht ihr 572. PatronatsfestDie St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft feiert am Sonntag, 20. Januar, ihr 572. Patronatsfest. Der Heilige Sebastian ist Schutzherr gegen die Pest. Vor 400 Jahren stellte der Schulmeister und Bruderschreiber Ferdinand Molitor eine Mitgliederliste zusammen, die bis in das Gründungsjahr zurückreicht und die bis heute im Original erhalten ist.St. Wendel. Im Saarland dürfte es keinen älteren Verein geben als die St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft. Vor dem Hintergrund einer Pest- und Hungerzeit, in der große Not herrschte, wurde sie 1441 gegründet, um den Menschen materiell zu helfen und ihnen im Gebet beizustehen. In der Chronik ist die Gründung kurz und bündig mit folgendem Text eingetragen: „Im Jahr als man schreibt nach der Geburt Christi unsers Herrn thausend vier hundert viertzig und ein Jahr ist die Gesellschaft undt Bruderschaft St. Sebastianus gestiftet und ahngefangen worden.“ Als Patrone wählten die ersten Mitglieder damals den Heiligen Sebastian, den Schutzheiligen gegen die Pest, und den heiligen Fabian, der als römischer Bischof die Armenfürsorge organisiert hatte. Mit dem 572. Patronatsfest, das am Sonntag, 20. Januar, dem Sebastianustag, begangen wird und das nach der Überlieferung seit der Gründung der Bruderschaft nie ausgefallen ist, kann gleichzeitig ein Jubiläum gefeiert werden. 1613, also vor 400 Jahren, machte sich der Schulmeister Ferdinand Molitor, der Schreiber der Bruderschaft war, daran, aus älteren Aufzeichnungen eine Mitgliederliste zusammenzustellen, die bis in das Gründungsjahr 1441 zurückreichte. Weil die ursprünglichen Listen nicht mehr vorhanden waren, bediente er sich des sogenannten Totenbuches. In mühevoller Arbeit schrieb Molitor die Namen derer auf, die von Anfang an Mitglieder in der Bruderschaft waren. Als erste sind drei Geistliche verzeichnet: die beiden Altaristen Heintzelmann und Lecker, dann „Johan der alte Pfarher“ (gemeint ist Pfarrer Johann Schwarz). Für die ersten 40 Jahre weist die Liste 81 Namen aus. Dann folgen von 1613 bis 1638 die „Brüder gemelter Bruderschaft so noch im Leben“. Mit diesem Büchlein sorgte Ferdinand Molitor dafür, dass die Mitglieder des 15. und 16. Jahrhunderts nicht vergessen sind. Ihm und den nachfolgenden Schreibern ist es zu verdanken, dass die Sebastianus-Bruderschaft über ein fast lückenloses Mitgliederverzeichnis seit 1441 verfügt. „Bis heute hält sich die Bruderschaft in ihrem Leben und Wirken an die Absichten ihrer Gründer“, sagte der derzeit amtierende Bruderschreiber Gerd Schmitt im Gespräch mit der SZ. „Die Regeln werden bis heute geachtet und gelebt. Verschämte Armut und akute Notlagen braucht man auch heute in der sogenannten Wohlstandsgesellschaft nicht lange zu suchen.“ Auch nach 571 Jahren sei die Quelle helfender Liebe nicht versiegt. Von der Bruderschaft, die aktuell 320 Mitglieder hat und überkonfessionell ist, gehe, wie seit alter Zeit, immer noch Segen aus. Ab 10 Uhr kann am Sonntag im sogenannten Vaterhaus – es ist seit Jahren das Café Lerner – der Mitgliedsbeitrag entrichtet werden. Als Erinnerungsbild erhält der Spender eine Doppelkarte mit dem Foto des Titelblattes und zwei weiterer Seiten aus Molitors Bruderschaftsbüchlein. Um 10.45 Uhr beginnt in der Basilika das Festhochamt. Für 19 Uhr ist im Vaterhaus eine Feierstunde mit einer Ansprache von Brudermeister Anton Stier und einem Vortrag von Gerd Schmitt über das Vermächtnis von Ferdinand Molitor vorgesehen. gtr |
Date: 2013/01/18 09:48:53
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heute in der SZ:
Der kleine Neger Jim KnopfKinderbücher muss man erklären, nicht umschreibenVon Ulrich BrennerIst die Zensurmaschine der Political Correctness dabei, die Literatur zu schreddern? Sollen unsere Kinderbücher durch orwellschen Neusprech ihrer Seele beraubt werden? Nein, sicher nicht. Deutsche Verlage haben nur angekündigt, heute als verletzend angesehene Wörter in Kinderbuch-Klassikern durch zeitgemäßere zu ersetzen. Nicht ohne Grund: Warum die Vorbehalte gegen einige veraltete Wörter ernst zu nehmen sind, merkt man selbst beim Vorlesen: Eltern geraten bei Jim Knopf oder Pippi Langstrumpf irgendwann ins Stocken. Auch ich habe dabei den „Negerkönig“, als er bei Pippi Langstrumpf erstmals auftauchte, unbeholfen zum „König der Eingeborenen“ gemacht. Denn natürlich sollen die Kinder ein Wort, das von vielen Menschen als Beleidigung empfunden und von Rassisten auch so gemeint wird, nicht verwenden. Ein paar Sätze weiter rutschte es beim Vorlesen dann doch raus. Es folgte ein fruchtbarer Exkurs über das Wort Neger und den Umgang mit Menschen anderer Hautfarbe. Die beiden kleinen Zuhörer haben das verstanden! Daher hat später bei uns das Postschiff auch einen „kleinen Neger“ nach Lummerland gebracht – und keinen „Schwarzen“ oder „Afrikaner“. Ums Erklären kommt der Vorleser, ums Nachfragen der Selbstleser bei älteren literarischen Werken eben kaum herum. Das gilt auch bei Erich Kästner, wenn Emil und seine Detektive im Berlin der 20er Jahre ermitteln. Natürlich könnte man hier aus Setzmaschinen Computer machen, damit das die Kinder heute besser verstehen. Es geht hier aber nicht um Kochbücher, sondern herausragende Werke der Literatur. Wann beginnt da die Fälschung? Ulrich Greiner hat in der „Zeit“ gerade aufgezeigt, wie bei Jim Knopf ganze Dialoge ihren Sinn verlieren und umgeschrieben werden müssen, wenn einmal „Neger“ durch „Schwarzer“ ersetzt wird. Es kommen laufend neue, lehrreiche Kinderbücher in moderner Sprache heraus, die in der heutigen Lebenswirklichkeit spielen, das sieht man auf der Saarbrücker Jugendbuchmesse. Es sind nicht zuletzt die Eltern, die ihren Kindern die wenigen Klassiker zu lesen geben oder vorlesen. Weil sie eine Verbindung über die Generationen schaffen, einen gemeinsamen Schatz an Geschichten, eine Vorstellung, worauf es im Leben ankommt. Diese Bücher muss man nicht verändern, sondern erklären. Denn hier zählt nicht die Wortwahl, sondern der Geist. Viele Bücher, die früher Generationen als Kind gelesen haben, sind zum Glück vergessen. Pippi und die kleine Hexe aber – die mögen keine Rassisten. Kinder, die mit Lukas und seiner Lokomotive nach Mandala gereist sind, werden einen Menschen schwarzer Hautfarbe nie ,,Neger“ schimpfen, auch wenn das Wort im Buch steht. Dafür lieben sie Jim Knopf viel zu sehr. |
Date: 2013/01/19 09:33:01
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heute in der SZ:
Ein Stück MenschheitsgeschichteAlsweiler Heimatkundler laden zum Vortrag über Familien aus dem Hiwwelhaus einDer Verein für Heimatkunde Alsweiler lädt zu einem Vortrag ein. Bei der Veranstaltung wird ein Forschungsprojekt um die Familie Laub aus dem Hiwwelhaus präsentiert. Von dieser sollen weitere 3300 Familien abstammen.Alsweiler. Eigentlich ist es nur eine Familiengeschichte – und doch zugleich ein exemplarisches Stück Menschheitsgeschichte, wie unter dem Mikroskop. Im historischen Hiwwelhaus in Alsweiler lebte im Jahre 1774 die Familie Laub: Vater und Mutter mit sechs Kindern sowie den Großeltern, dem Gesinde und weiteren Helfern. Von dieser Familie stammen bis heute insgesamt rund 3300 weitere Familien ab, deren Angehörige zum Teil noch in Alsweiler leben, zum Teil in alle Welt verstreut sind. Wie diese Verzweigung vonstattenging, demonstriert der Verein für Heimatkunde Alsweiler an diesem Sonntag, 20. Januar, um 16 Uhr bei einem Historischen Nachmittag im Hiwwelhaus. Präsentiert wird ein Forschungsprojekt von Robert Groß, der sich mit der Vorlage des Alsweiler Familienbuches schon vor 20 Jahren als bester Kenner der Familienverhältnisse im Dorf ausgewiesen hat. Robert Groß hat eine Datenbank angelegt und kann mit ihrer Hilfe jedem Bürger, der die Verbindungen klären will, durch Eingabe seines Namens im Computer eine Auskunft geben. Bei der Veranstaltung im Hiwwelhaus wird er dies vorführen und damit am Beispiel der Familie Laub belegen, in welcher Weise sich eine typische Dorffamilie des 18. Jahrhunderts in unserer Region ausgebreitet hat. Familienoberhäupter waren Johann Laub und seine Frau Barbara, geb. Staub, beide stammten aus Alsweiler. Zwei der Kinder waren Söhne, die vier Mädchen verheirateten sich im Dorf und in der Nachbarschaft und nahmen andere Namen an: Brill, Gessner, Kreuz und Neis. Deshalb sind es nicht nur die Familien mit dem Namen Laub, deren Angehörige von dieser Urfamilie im Hiwwelhaus abstammen, sondern weitaus mehr. Vielmehr ziehen sich die Verbindungen quer durch das ganze Dorf, aber auch weit darüber hinaus in die gesamte Region und bis ins Ausland, auch nach Amerika. Beispielsweise ist auch Bürgermeister Werner Laub aus Marpingen einer der zahlreichen Menschen, deren Vorfahren einst im Hiwwelhaus in Alsweiler gelebt haben. Ähnlich ist es mit zahlreichen anderen Bürgern aus der Schaumberg-Region. Die Lebensumstände der 1774 im Hiwwelhaus ansässigen Familie Laub hat Bernd Brill erforscht, er wird sie zu Beginn der Veranstaltung mithilfe außergewöhnlicher grafischer Darstellungen erläutern. Diese Familiengeschichte und zahlreiche andere Informationen zum Hiwwelhaus finden sich auch in einem historischen Magazin, das der Verein für Heimatkunde im vergangenen Jahr aus Anlass des 300-jährigen Bestehens des Hiwwelhauses publiziert hat und das bei der Veranstaltung erworben werden kann. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. red |
Date: 2013/01/21 17:09:33
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Im Jahre 1718 wurde in der St. Wendelskapelle in St. Wendel ein Eremit namens Johann Nikolaus Riem (Rihm, Riehm etc) eingestellt. Er war 33 Jahre alt und einbeinig. Über seine Herkunft ist nichts bekannt, auch nicht darüber, wie er sein Bein verloren hatte. Um das Jahr 1740 versuchte man ihn wieder loszuwerden, worauf er sich 1741 mit einem ausführlichen Brief an den Trierer Weihbischof wandte (aus dem wir sein Alter und seine Behinderung kennen). 1753 wurde er fortgejagt. Aus der Anklageschrift erfahren wir, daß er oft von der Kapelle fortgewesen sei (auf Schusters Rappen) und Geschäfte mit seinen Verwandten gemacht hatte. Ich glaube, daraus kann man schließen, daß seine Verwandten nicht weit von St. Wendel lebten und er vermutlich auch von einem Ort nicht weit von St. Wendel stammte. Geboren ist er um das Jahr 1782. Da der Name Riehm auf Fürth hindeutete, schaute ich im dortigen Familienbuch nach, wo ich über Lebach nach Wallerfangen und Beaumarais verwiesen wurde. Kann mir in der Richtung jemand helfen? Johann Nikolaus Riem, geb. ca 1682, gestorben nach 1653 ggf. Soldat mit schwerer Verwundung, dann Laienbruder in St. Wendel. Vielen Dank. Weitere Einzelheiten - vor allem zu Riems Aufenthalt in der Kapelle und dem Procedere seiner "Entfernung" aus dem Amt - wird es nächste Woche Dienstag, 29. Januar, ab 17.30 Uhr im Lesesaal des Landesarchivs beim Monatstreffen der ASF geben. Dort werde ich einen Vortrag über die Eremiten der Wendelskapelle halten. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger, St. Wendel
Date: 2013/01/29 10:09:47
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Guten Morgen, heute abend im Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken um 17.30 Uhr gibt es den zweiten Teil meines Vortrags „Die Wendelskapelle (in St. Wendel) und ihre Klausner“. Bei der Vorbereitung ist mir klar geworden, daß es mindestens noch einen Vortrag dazu geben wird, da ich heute abend über die ersten zwei, drei Klausner nicht hinauskommen werde. 1719 kam Nickel Riehm (aus Lebach?) in die Kapelle und blieb dort, bis er 1756 rausgeworfen wurde. Warum das so war, was er selbst dazu meint und was sein Kollege Lindemann dazu sagt (und was andere über Lindemann berichten), davon handelt der Vortrag heute abend. Ein starker Stoff, und ich werde mich bemühen, es interessant rüber zu bringen. Um halb sechs in Scheidt. Bis dann Roland Geiger |
Date: 2013/01/31 13:01:54
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"Freundeskreis Bleidenberg e.V."; Ortsgemeinde Oberfell;
Alpen-Adria Universität Klagenfurt; Universitärer Rat zur interdisziplinären Analyse von Latrinen, URINAL 15.11.2013-17.11.2013, Oberfell an der Mosel, Mosellahalle Das "stille Örtchen" wird nicht gerne thematisiert - im gepflegten Gespräch genauso wenig wie im wissenschaftlichen Kontext. Die Burgenforschung hat sich im Lauf der Jahre mit vielen speziellen Problemen und Bauteilen beschäftigt, doch Aborte und die Entsorgung von Fäkalien allgemein sind bisher nur wenig bearbeitet worden, sieht man einmal von den Danskern der Deutschordensburgen als Spezialfällen ab. Offen über das "stille Örtchen" zu sprechen, das ist das Anliegen der Tagung: Es soll untersucht werden, wie Aborte in mittelalterlichen Burgen, aber auch in Klöstern, Dörfern und Städten aussahen - wie hat man die Fäkalien entsorgt? Welche baulichen Einrichtungen wurden dafür geschaffen? Wo befanden sich die Latrinen? Wo liegen die Unterschiede zwischen Burgen, Klöstern und Siedlungen, lassen sich bestimmte Parameter herausarbeiten? Es soll aber über die rein bauhistorischen, architektonischen und archäologischen Befunde hinaus auch die kulturhistorische Dimension des Themas angesprochen werden: Gab es Vorschriften zur Fäkalienentsorgung in Städten, zur Beschaffenheit und Lage von Aborten und Abortgruben? Wie sind die Menschen im Mittelalter mit dem Thema umgegangen? Wie wird das Thema in der zeitgenössischen Kunst und Literatur behandelt? Wie steht es um die Entsorgung tierischer Fäkalien? Ziel der Tagung soll es sein, anhand der Zusammenschau der Beiträge eine Annäherung an die genannten Fragen zu finden, einen ersten Überblick zu schaffen und weitere Forschungsfragen zu formulieren. ------------------------------------------------------------------------ Freitag, 15.11.2013 09.00 Uhr Grußworte und Einleitung 09.30 Uhr Christian Domenig, Klagenfurt - Historische Einführung zum stillen Örtchen im Mittelalter 10.00 Uhr G. Ulrich Großmann, Nürnberg - Die Baugeschichte des Aborts 10.45 Uhr Kaffeepause 11.00 Uhr Andreas Hensen, Ladenburg - "Hic cacavit bene..." Architektur, Technik und Bewirtschaftung der Latrinen im Römischen Reich 11.30 Uhr Reinhard Schmitt, Halle / Saale - Latrinenchronologie auf der Neuenburg bei Freyburg (Unstrut) 12.00 Uhr Mittag 14.00 Uhr Günther Stanzl, Mainz - Technische Aspekte historischer Entsorgungsanlagen 14.30 Uhr Patricia Tesch-Mertens, Bochum - Der Abort und die menschliche Verdauung als Thema der frühmittelalterlichen Historiographie 15.00 Uhr Kaffeepause 15.20 Uhr Daniel Burger, Nürnberg - "Daran erkenne ich meine Pappenheimer!" Das Handwerk der Nürnberger Grubenräumer im Mittelalter und früher Neuzeit 15.50 Uhr Doris Mührenberg, Lübeck - Die Lübecker Kloakeninhalte und ihre Aussagen zum Leben in einer mittelalterlichen Stadt 16.20 Uhr Harald Rosmanitz, Partenstein - Wie kommt die Kachel ins stille Örtchen - Ein Streifzug durch Süd- und Südwestdeutschland 16.50 Uhr Kaffeepause 17.10 Uhr Patrick Sturm, Marburg - "sagen all naturlich arczet, der mensch, der von bösem gestanck kranck wirdet, dem sey nit ze helffen" - Fäkalien in der Seuchentheorie und -bekämpfung an der Wende vom Mittelalter zur Frühneuzeit 17.40 Uhr Alfred Stefan Weiß, Salzburg - Das "stille Örtchen" in Zuchthäusern und Hospitälern. Der Ruf nach Hygiene in der Frühen Neuzeit. Beispiele aus Österreich. 18.10 Uhr Jahreshauptversammlung des "Freundeskreises Bleidenberg e. V." (öffentlich) 19.00 Uhr Abendessen ab 20.30 Uhr Abendprogramm mit Möglichkeit zur gemeinsamen Weinprobe Samstag, 16.11.2013 9.00 Uhr Markus Wenninger, Klagenfurt - Lage, Ausstattung und Entsorgungseinrichtungen von Aborten in den mittelalterlichen deutschen Städten 9.30 Uhr Manfred Gläser, Lübeck - Die Lübecker Kloaken und ihre Bauweise vom 12. bis zum 19. Jahrhundert 10.00 Uhr Kaffeepause 10.20 Uhr Bernd Fuhrmann, Kiel - Die Beseitigung von Unrat als private und öffentliche Aufgabe in oberdeutschen Städten (vornehmlich 14. bis 16. Jahrhundert) 10.50 Uhr Dieter Barz, Alzey - Vom Abortschacht zum Aborterker - Zur Konstruktion von Latrinen in Burgen und Wehrbauten vom 10. bis 13. Jahrhundert 11.20 Uhr Stefan Köhl, Bad Münster am Stein-Ebernburg - Burg Montfort - drei verschiedene Bauphasen = drei verschiedene Lösungen für den "stillen Ort" 11.50 Uhr Udo Liessem, Bendorf - Toilettenanlagen in ausgesuchten Kastellen Kaiser Friedrichs II. unter besonderer Berücksichtigung des Castello dell` Imperatore in Prato 12.20 Uhr Mittagessen 14.00 Uhr Jan Kamphuis, Taco Hermans, Den Haag - Latrinen auf Burgen - reine Nützlichkeit oder funktioneller Luxus? 14.30 Uhr Achim Wendt, Heidelberg - Aborte in mittelalterlichen Hospitälern und Burgen im Vergleich 15.00 Uhr Olaf Wagener, Heidelberg - Wo, bitte, geht´s denn hier zur Toilette? Zur Lage des Aborts in der mittelalterlichen Burg 15.30 Uhr Kaffeepause 15.50 Uhr Andreas Priesters, Aachen - Abortanlagen in frühneuzeitlichen Adelssitzen in Thüringen und ihr Platz innerhalb der Raumorganisation 16.20 Uhr Siegrid Schmidt, Salzburg - Der andere "Thron" des Herrschers: architektonische und literarische Zeugnisse von (sanitärer) Vormachtstellung 16.50 Uhr Alfons Zettler, Dortmund - Ein stiller Ort? Zur sozialen Logistik des 'stillen Örtchens' im frühmittelalterlichen Kloster 17.20 Uhr Ulrich Knapp, Leonberg - Latrinengang und Latrinenturm - Latrinen in Klöstern 18.00 Uhr Abendessen 20.00 Uhr Festvortrag: Johannes Grabmayer, Klagenfurt - Toiletten auf mittelalterlichen bildlichen Darstellungen Sonntag, 06.11.2011 9.30 Uhr Erik Beck, Dortmund - Sterben auf der Toilette in mittelalterlichen Schriftquellen 10.00 Uhr Ralf Lützelschwab, Berlin - Der Natur enthoben? Hostien, Reliquien und das Problem menschlicher Verdauung 10.30 Uhr Kaffepause 11.00 Uhr Elizabeth den Hartog, Leiden - The meaning and function of scatological images in medieval sculpture 11.30 Uhr Stephan Karl Sander-Faes, Zürich - Streiten sich ein Kloster und ein Nachbar über eine Toilette... Ein Fallbeispiel aus dem frühneuzeitlichen Zadar/Zara im 16. Jahrhundert 12.00 Bernd Rehbein, Braubach - Der Seifensieder 12.30 Uhr Mittagessen 14.00 Uhr Thomas Schuetz, Stuttgart - "... es ist ein Land [...] voll von Schmutz und Kot, ganz und gar erfüllt von Unreinheit und Exkrementen..." 14.30 Uhr Kathrin Machinek, Alexandria - Körperhygiene in islamischen Befestigungsanlagen 15.00 Uhr Benedikt Stadler, Mannheim - Der Mannheimer Festungsgraben als Entwässerungs- und Entsorgungsareal 15.30 Uhr Schlussdiskussion Die Veranstaltung findet statt in der Mosellahalle, Schulstraße 2, 56332 Oberfell. Die Tagungskosten betragen 30,- Euro, Tageskarten sind für 10,- Euro zu erwerben. Um Anmeldung wird gebeten durch Überweisung des Tagungsbeitrages auf das Konto der Ortsgemeinde Oberfell bei der Sparkasse Koblenz: Konto-Nr. 16 000 200, BLZ 570 501 20, IBAN: DE29 5705 0120 0016 0002 00, SWIFT-BIC: MALADE51KOB. Bitte als Verwendungszweck unbedingt angeben: "Burgensymposion 2013, Vorname / Nachname / Wohnort"! Unterkünfte stehen zur Verfügung im Tagungshotel "Zur Krone", E-Mail: info(a)krone-oberfell.de, Telefonnummer 02605 / 665; weitere Unterkünfte können bei der Ortsgemeinde Oberfell erfragt werden; E-Mail: gemeinde.oberfell(a)t-online.de, Telefonnummer 02605 / 4484 (Öffnungszeiten wochentags von 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr). ------------------------------------------------------------------------ Olaf Wagener Freundeskreis Bleidenberg e.V. 0151/56045995 olaf.wagener(a)gmx.de Homepage <http://www.oberfell.de> |
Date: 2013/01/31 21:00:09
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Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis
e.V.
Einladung zum Seminar und Erfahrungsaustausch „Genealogieprogramm OMEGA“ am Samstag, den 25.05.2013, um 15 Uhr im Landratsamt Saarlouis „Großer Sitzungssaal“ (Eingang Neubau) Der Programmentwickler Herr Dr. Boris Neubert stellt die neueste Version und die Anwendungsmöglichkeiten des Programms vor. Fragen und auftretende Probleme beim Arbeiten mit dem Programm werden an diesen Nachmittag erörtert. Themen werden u.a. angesprochen: Einstellungen zum Erstellen von Familienbüchern Arbeiten mit Signaturen Einbinden von Bildern Kopieren und Einfügen Auswertungen und Ausdrucke Import und Export GEDCOM Backup Häufig gestellte Fragen Fragen und Anregungen können Sie per Mail schon jetzt senden! heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de |
Date: 2013/01/31 21:06:42
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Einladung zur Vorstellung
der regionalen Vortragsreihe 2013 mit
dem Vortrag von Dr. Johannes Schmitt "Der
Pauperismus und seine Bedeutung im langen 19. Jahrhundert" am
05. Februar 2013 um
18.00 Uhr und
anschließend zur Eröffnung
der Ausstellung „KULANI-aktiv
2012“ um
ca. 19.30 Uhr Im
Rahmen des Leitprojekts zum Kulturprogramm „SWL steinreich“ wird in Fortsetzung
der Seminarreihe 2011/12 in diesem Jahr eine regionale Vortragsreihe mit
Veranstaltungen in allen Gemeinden des Kreises St. Wendel sowie in den
Nachbarregionen Kusel, Birkenfeld und Wadern durchgeführt. Kernanliegen dieser
Vortragsreihe ist, die in den vergangenen zwei Jahren erarbeitete Grundstruktur
der „Erzählung Europa“ vorzustellen und weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt der
einzelnen Veranstaltungen steht jeweils ein örtlich interessantes
kulturhistorisches Thema aus dem „langen 19. Jahrhundert“, mit dem die Zeit von
der französischen Revolution bis zur Abdankung des Kaisers am Ende des I.
Weltkriegs umschrieben wird. Starten
wollen wir am 05. Februar 2013 um 18.00 Uhr mit einem Vortrag über den
„Pauperismus“ von Dr. Johannes Schmitt. Als Pauperismus wird die strukturelle
Armut bezeichnet, die in der ersten Hälfte des „langen 19. Jahrhunderts“ auch in
unserer Region von großer Bedeutung
war. Nach
dem Vortrag gegen 19.30 Uhr wird die zur Tradition gewordene jährliche
Start-Ausstellung „KULANI aktiv 2012“
eröffnet. Wir
würden uns freuen, wenn wir Sie am
05. Februar 2013 in der KuLanI-Geschäftsstelle auf dem Wendelinushof beim
Vortrag sowie bei der Ausstellungseröffnung begrüßen könnten. Werner
Feldkamp |