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2012/05/16 16:19:36
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Gerhard Mercator: Wissenschaft und Wissenstransfer
Datum 2012/05/20 09:58:53
Dr. Margarete Stitz
Re: [Regionalforum-Saar] Bedeutung Sendschöffe / Zen sor / Synodale (Tobias Blasum)
2012/05/24 23:48:47
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] außer Haus
Betreff 2012/05/20 09:58:53
Dr. Margarete Stitz
Re: [Regionalforum-Saar] Bedeutung Sendschöffe / Zen sor / Synodale (Tobias Blasum)
2012/05/16 16:19:36
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Gerhard Mercator: Wissenschaft und Wissenstransfer
Autor 2012/05/22 21:59:34
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] zum Kampf der Lanzen und Geh änge

[Regionalforum-Saar] Bedeutung Sendschöffe / Zen sor / Synodale (Tobias Blasum)

Date: 2012/05/19 21:25:16
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Salü,
 
eine Weiterleitung aus der Hunsrück-Liste.
 
Roland Geiger
 
-----------------------
 
Hallo Hunsrücker,

in der "Monatsschrift für die evangelische Kirche der Rheinprovinz und
Westphalens" --Jan. bis Juni 1844- finden wir nachfolgende Beschreibung.
Sie ist in der orig. Schreibweise wiedergegeben.

/8) Die Kirchenältesten führen in allen ehemals Sponheimischen Gemeinden
den Namen Censoren*) und die Gemeinden haben in dem richtigen Gefühl,
daß mit dem Namen auch die Sache schwinden könnte, diesen Titel
beibehalten. Censoren und Censur bestehen aber dort wirklich, nicht nur
dem Namen nach, sondern in der That. Vor jeder Communion wird eine
sogenannte öffentliche Censur gehalten, wo jeder, der zum Abendmahl zu
gehen gesonnen ist, vor dem versammelten Presbyterio erscheint und sein
Namen eingetragen wird. Privatcensur heißt eine Warnung, Rüge ec., die
ein einzeln vorgeladenes Gemeindeglied über irgend ein bekannt
gewordenes Vergehen vor versammeltem Presbyterio empfängt. Nicht bloß
öffentliche Ärgernisse gehören vor das Forum der Censoren, sondern auch
Klagen der Eltern über ihre Kinder, der Ehegatten gegeneinander ,
Familienzwiste e.c. Die Censoren verwalten ihr Amt lebenslänglich, "was
zur Vermehrung ihres Ansehens bedeutend beiträgt und die Repräsentanten
machen von der Pflicht, kirchenordnungsgsmäßig einen Theil des
Presbyterii durch Wahl zu erneuern, keine andere Anwendung, als daß sie
fast immer die alten Presbyter wiederwählen./

/*) Auf der rechten Rheinseite heißen die Kirchenaltesten Synodschöffen
oder Sendschöffen. Ein Verbot dieser Benennung Seitens des königl.
Rheinischen Consistorii hat diese Ausdrücke zwar aus der

Dienstcorrespondenz aber keinesfalls aus dem Sprachgebrauch des Volkes
verdrängen können. Ob der Ausdruck Sendschöffe, der sich in den alten
Kirchenordnungen gedruckt findet, eine Verstümmelung aus Synodschöffe
ist, oder von den alten deutschen Sendgerichten abzuleiten, ist nicht zu
ermitteln./

Helmut Kuhn