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2012/01/10 23:18:57
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Teufel, Geister und Dämon en
Datum 2012/01/12 12:53:24
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Das Wunder von St. Wendel aus dem Jahre 2010
2012/01/07 09:37:25
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] ist die Goldmark heute immer noch Gold wert?
Betreff 2012/01/27 09:46:26
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[Regionalforum-Saar] karl marx
2012/01/10 23:18:57
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Teufel, Geister und Dämon en
Autor 2012/01/12 12:53:24
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Das Wunder von St. Wendel aus dem Jahre 2010

[Regionalforum-Saar] Ja, nein, gegebenenfalls . Gehören menschliche Überreste ins Museum

Date: 2012/01/11 23:22:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

From:    Museum Joanneum Museumsakademie
         <museumsakademie(a)...   10.01.2012
Subject: Konf: Ja, nein, gegebenenfalls. Gehören menschliche
         Überreste ins Museum? - Wien 01/12
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Museumsakademie Joanneum
19.01.2012-20.01.2012, Wien

In vielen Sammlungen befinden sich menschliche Knochen, Häute und
Leichenteile. Sie entstammen archäologischen Grabungen oder wurden zu
Studienzwecken präpariert. Teilweise handelt es sich um Relikte aus
einer Vergangenheit, in der für (pseudo)wissenschaftliche Zwecke Gräber
geschändet, Leichen geraubt und Menschen zu Anschauungs- und
Vergleichszwecken gesammelt wurden.

Es geht in der geplanten Veranstaltung weniger um die Aufarbeitung
einstiger, teils entwürdigender Sammelpraktiken und fragwürdiger
Umstände des Erwerbs, als vielmehr um die Frage, wie
Museumsverantwortliche heute mit diesem Erbe in Sammlungen und
Ausstellungen verantwortungsvoll umgehen können.

Wie steht es um das Bewusstsein in den betroffenen Museen und
Fachwissenschaften für die Problematik solcher Sammlungsbestände und
welches wissenschaftliche Interesse gibt es heute noch an diesen? Seit
wann erfolgen Rückgaben an wen auf Basis welcher ethischen, rechtlichen
und museologischen Grundlagen? Welche diesbezüglichen Empfehlungen geben
Museumsverbände in Europa, welche Richtlinien existieren? Welche
Argumente werden für und wider das Ausstellen von menschlichen
Überresten vorgebracht und gibt es Beispiele für einen sensiblen Umgang
damit in Ausstellungen? Wie könnte ein Kriterienkatalog für
Kuratorinnen/Kuratoren aussehen, der diesen im konkreten Fall hilft,
über eine Präsentation zu entscheiden?

mit
Wiebke Ahrndt, Ethnologin, Direktorin Übersee Museum Bremen (D) sowie
Leiterin einer Arbeitsgruppe des Deutschen Museumsbundes zum Thema Human
Remains
Gabriele Dorffner, Historikerin, Zahnärztliches Museum Wien (A)
Angelika Fleckinger, Archäologin, Direktorin Südtiroler
Archäologiemuseum Bozen (I)
Andre Gingrich, Professor für Ethnologie/Sozialanthropologie an der
Universität Wien (A)
Bettina Habsburg-Lothringen, Leitung Museumsakademie Joanneum, Graz (A)
Wolfgang Kos, Historiker, Direktor Wien Museum (A)
Maria Teschler-Nicola, Anthropologin Naturhistorisches Museum Wien (A)
sowie Leiterin des forMuse-Forschungsprojekts Euphorische Anfänge -
dysphorische Gegenwart: Anthropologische Sammlungen im Spannungsfeld von
Wissenschaft und Ethik

Kosten
140 EUR, ermäßigt 100 EUR

Ort
Wien Museum, Karlsplatz

Über Ihre Anmeldung freut sich
das Team der Museumsakademie Joanneum

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Donnerstag, 19. Januar 2012

13.00-14.30
Zur Einführung. Historische Hintergründe, verwandte Themen, notwendige
Debatten
Bettina Habsburg-Lothringen

Seit wann gibt es menschliche Überreste in archäologischen,
ethnologischen, historischen, naturwissenschaftlichen und
medizinhistorischen Museen? Inwiefern unterscheiden sich Sammlungs-,
Forschungs- und Präsentationstraditionen in den einzelnen Disziplinen?
Was sagt die Geschichte und Gegenwart des Sammelns, Forschens und
Zeigens dieser Bestände über das Institutionen- und Selbstverständnis
der Museumsverantwortlichen aus? Welche Themenaspekte und Fragen
beschäftigen Museumspraktiker/innen derzeit, welche sollten sie
beschäftigen?

15.00-17.30
Menschliche Überreste in Sammlungen und Forschung. Erhaltung versus
Restitution
Gabriele Dorffner
Maria Teschler-Nicola (angefragt)

Welche Wiener Museen besitzen menschliche Überreste in ihren Sammlungen?
Was lässt sich über die Umstände ihres Erwerbs und die Geschichte ihrer
Beforschung rekonstruieren? Welche heutigen Forschungsinteressen gibt
es? Wo und in welchem Rahmen gab und gibt es eine Befassung mit diesen
Beständen und ihrer Provenienz? Wo steht Österreich im diesbezüglichen
internationalen Kontext? Wir diskutieren an Beispielen.

18.30
Öffentliche Podiumsdiskussion:
Gehören menschliche Überreste ins Museum?
mit Wiebke Ahrndt, Andre Gingrich, Wolfgang Kos, Maria Teschler-Nicola
Moderation: Bettina Habsburg-Lothringen


Freitag, 20. Januar 2012

09.30-12.00
Richtlinien und Empfehlungen. Zur Verantwortung der Museumsverbände
Wiebke Ahrndt

Welche Richtlinien und Empfehlungen zum Umgang mit menschlichen
Überresten gibt es in Europa? Wer entwickelt/e diese aus welchen
Anlässen? Woran orientieren sich Diskussionsprozesse und Zielsetzungen,
auf welchen Erfahrungen und internationalen Debatten bauen sie auf? Wie
verhält sich die Praxis zur Theorie? Und warum fehlen Richtlinien in
Österreich bislang?

13.30-16.00
Ausstellen und Vermitteln. Ja, nein, gegebenenfalls?
Angelika Fleckinger

Welche Argumente gibt es für und wider das Ausstellen von menschlichen
Überresten? Was kann man von der Präsentation anderer sensibler Themen
(wie z.B. Krieg, religiöse Themen) für das Ausstellen von Skeletten,
Mumien oder Schrumpfköpfen lernen? Gibt es eine Art Kriterienkatalog für
Kuratoren/Kuratorinnen, der ihnen im konkreten Fall zu entscheiden
hilft, ob man einen Körper(teil) überhaupt ausstellt? Welche Faktoren
entscheiden darüber, ob ein Zeigen menschlicher Überreste gerechtfertigt
ist? Welche Faktoren sind relevant für die Wahrnehmung menschlicher
Reste? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, dem Publikum bewusst zu
machen, was es da sieht?

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Sabine  Fauland
Mariahilferstraße 2-4, 8020 Graz
museumsakademie(a)... <http://www.museumsakademie-joanneum.at>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=18187>


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