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2007/07/06 23:21:24
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Nachdrucke von Büchern
Datum 2007/07/07 23:37:06
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Schaf als Hochzeitsgeschenk
2007/07/08 16:20:56
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] Unterlagen über eine Famili e Coblenz aus Bliesbrücken
Betreff 2007/07/30 00:05:14
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Von der Suche nach Vermißte n des Zweiten Weltkrieges
2007/07/06 23:21:24
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Nachdrucke von Büchern
Autor 2007/07/07 23:37:06
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Schaf als Hochzeitsgeschenk

[Regionalforum-Saar] Fwd: Vielleicht gehörst d u ja auch dazu.

Date: 2007/07/07 11:35:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

In einer eMail vom 07.07.2007 10:41:53 Westeuropäische Sommerzeit schreibt helmutkuhn(a)...
 
URL: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/magazin/?em_cnt=1168424


Forschung
Mein Urahn aus der Höhle
VON HEIDI NIEMANN

Göttingen. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben wahrscheinlich die längste Stammbaumlinie der Welt entdeckt. Bei einem weltweit einmaligen Forschungsprojekt stellten sie durch Gentests fest, dass vermutlich mehrere heutige Bewohner aus dem Südharz direkte Nachfahren eines bronzezeitlichen Familienverbandes sind, der vor rund 3500 Jahren in der Region lebte.

Archäologen hatten 40 Skelette von prähistorischen Südharzbewohnern in der Lichtensteinhöhle im Landkreis Osterode gefunden. Die Zähne und Knochen waren so gut erhalten, dass die Göttinger Experten vom Institut für historische Anthropologie genetische Fingerabdrücke erstellten. Mit ihrem Forschungsprojekt wollten die Wissenschaftler um Susanne Hummel klären, ob es eine Verwandtschaftslinie von den Bronzezeitmenschen zu heutigen Südharzbewohnern gibt. Dazu hatten sie im Januar die Bewohner der Dörfer Dorste, Förste, Eisdorf, Nienstedt, Marke, Ührde und Schwiegershausen um Speichelproben gebeten. 220 Einwohner aus der Region machten mit.

Resultat: Es gibt zwei heiße Kandidaten für eine direkte Verwandtschaftslinie zu den Bronzezeitskeletten. Die beiden Männer, deren Identität die Wissenschaftler nicht enthüllten, stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von zwei damaligen Südharzbewohnern ab, die in der Höhle bestattet wurden. Bei diesen Bronzezeitmenschen - die Forscher nennen sie M1 und M2 - handelt es sich um einen Vater, der vermutlich im Alter von knapp 60 Jahren starb, und seinen Sohn, der zwischen 50 und 55 Jahre alt wurde.

Obwohl das DNS-Muster der beiden heutigen Südharzer nicht mit denen von M1 und M2 identisch ist, spricht eine Besonderheit dafür, dass die beiden Skelette ihre Urahnen sind: Beide Männer haben ein Y-chromosomales Muster, das bislang nirgendwo sonst auf der Welt auftauchte - außer bei den beiden Skeletten aus der Höhle. Es geht um bestimmte genetische Merkmale, die konstant in der väterlichen Familienlinie weitervererbt werden. Weil das Muster in keiner internationalen Datenbank vertreten ist, spricht vieles dafür, dass die beiden Männer von M1 und M2 abstammen.

Daneben gibt es drei weitere Kandidaten, die mit einem anderen der 40 Skelette verwandt sein könnten. Die leichten Abweichungen im Erbmuster können durch Mutationen entstanden sein, immerhin liegen zwischen den Bronzezeitmenschen und heutigen Bewohnern rund 100 Generationen.

Bei elf Zeitgenossen fanden die Wissenschaftler sogar identische genetische Muster mit jenen aus der Höhle. Das sei aber kein Beweis für eine direkte Verwandtschaft, da diese DNS-Muster auch in anderen Teilen Deutschlands und Europas vorkommen.

Zu ihrem Bedauern können die Göttinger Forscher nicht sagen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Probanden tatsächlich von den Bronzezeitmenschen abstammen. "Wir hatten uns das einfacher vorgestellt", sagte Hummel. Es gebe für diese Prozentzahlen keine biostatistische Methode. Sie soll nun schnell entwickelt werden. Damit werden die prähistorischen Harzbewohner auch noch zum Mathe-Forschungsobjekt.



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Copyright © FR-online.de 2007
Dokument erstellt am 06.07.2007 um 16:56:03 Uhr
Letzte Änderung am 06.07.2007 um 17:44:48 Uhr
Erscheinungsdatum 07.07.2007


 
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Title: Mein Urahn aus der Höhle
 
URL: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/magazin/?em_cnt=1168424


Forschung
Mein Urahn aus der Höhle
VON HEIDI NIEMANN

Göttingen. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben wahrscheinlich die längste Stammbaumlinie der Welt entdeckt. Bei einem weltweit einmaligen Forschungsprojekt stellten sie durch Gentests fest, dass vermutlich mehrere heutige Bewohner aus dem Südharz direkte Nachfahren eines bronzezeitlichen Familienverbandes sind, der vor rund 3500 Jahren in der Region lebte.

Archäologen hatten 40 Skelette von prähistorischen Südharzbewohnern in der Lichtensteinhöhle im Landkreis Osterode gefunden. Die Zähne und Knochen waren so gut erhalten, dass die Göttinger Experten vom Institut für historische Anthropologie genetische Fingerabdrücke erstellten. Mit ihrem Forschungsprojekt wollten die Wissenschaftler um Susanne Hummel klären, ob es eine Verwandtschaftslinie von den Bronzezeitmenschen zu heutigen Südharzbewohnern gibt. Dazu hatten sie im Januar die Bewohner der Dörfer Dorste, Förste, Eisdorf, Nienstedt, Marke, Ührde und Schwiegershausen um Speichelproben gebeten. 220 Einwohner aus der Region machten mit.

Resultat: Es gibt zwei heiße Kandidaten für eine direkte Verwandtschaftslinie zu den Bronzezeitskeletten. Die beiden Männer, deren Identität die Wissenschaftler nicht enthüllten, stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von zwei damaligen Südharzbewohnern ab, die in der Höhle bestattet wurden. Bei diesen Bronzezeitmenschen - die Forscher nennen sie M1 und M2 - handelt es sich um einen Vater, der vermutlich im Alter von knapp 60 Jahren starb, und seinen Sohn, der zwischen 50 und 55 Jahre alt wurde.

Obwohl das DNS-Muster der beiden heutigen Südharzer nicht mit denen von M1 und M2 identisch ist, spricht eine Besonderheit dafür, dass die beiden Skelette ihre Urahnen sind: Beide Männer haben ein Y-chromosomales Muster, das bislang nirgendwo sonst auf der Welt auftauchte - außer bei den beiden Skeletten aus der Höhle. Es geht um bestimmte genetische Merkmale, die konstant in der väterlichen Familienlinie weitervererbt werden. Weil das Muster in keiner internationalen Datenbank vertreten ist, spricht vieles dafür, dass die beiden Männer von M1 und M2 abstammen.

Daneben gibt es drei weitere Kandidaten, die mit einem anderen der 40 Skelette verwandt sein könnten. Die leichten Abweichungen im Erbmuster können durch Mutationen entstanden sein, immerhin liegen zwischen den Bronzezeitmenschen und heutigen Bewohnern rund 100 Generationen.

Bei elf Zeitgenossen fanden die Wissenschaftler sogar identische genetische Muster mit jenen aus der Höhle. Das sei aber kein Beweis für eine direkte Verwandtschaft, da diese DNS-Muster auch in anderen Teilen Deutschlands und Europas vorkommen.

Zu ihrem Bedauern können die Göttinger Forscher nicht sagen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Probanden tatsächlich von den Bronzezeitmenschen abstammen. "Wir hatten uns das einfacher vorgestellt", sagte Hummel. Es gebe für diese Prozentzahlen keine biostatistische Methode. Sie soll nun schnell entwickelt werden. Damit werden die prähistorischen Harzbewohner auch noch zum Mathe-Forschungsobjekt.



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Dokument erstellt am 06.07.2007 um 16:56:03 Uhr
Letzte Änderung am 06.07.2007 um 17:44:48 Uhr
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