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2023/08/18 08:15:10 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Ein neues Deutschland? Rück kehrerfahrungen nach 1945 |
Datum | 2023/08/20 11:33:36 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Kloster Wörschweiler - F ührung am Sonntag, 10. September (Tag des Offenen De nkmals) |
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2023/08/01 18:39:15 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Erinnerung in Stein an die Toten von Spichern |
Betreff | 2023/08/20 12:15:53 Stefan Reuter via Regionalforum-Saar Re: [Regionalforum-Saar] Geheimes Massengrab: Suche nach deutschen Wehrmachtsoldaten |
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2023/08/18 08:15:10 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Ein neues Deutschland? Rück kehrerfahrungen nach 1945 |
Autor | 2023/08/20 11:33:36 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Kloster Wörschweiler - F ührung am Sonntag, 10. September (Tag des Offenen De nkmals) |
Date: 2023/08/20 09:43:06
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Geheimes
Massengrab:
Suche nach deutschen Wehrmachtsoldaten
Verfasser: Miguel Sanches
[Ein ähnlicher Artikel stand am Freitag in der Saarbrücker
Zeitung, aber den
konnte ich online nicht finden]
(Quelle:
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article239211935/frankreich-soldaten-wehrmacht-massengrab-suche.html)
Exhumierung erschossener Wehrmachtssoldaten in Frankreich
Gut 79 Jahre nach der Erschießung von 46 Wehrmachtssoldaten durch
französische
Widerstandskämpfer haben in Frankreich die Grabungen nach den
sterblichen
Überresten begonnen. Ein Massengrab mit rund 30 deutschen
Kriegsgefangenen wird
nahe der Ortschaft Meymac in Zentralfrankreich vermutet.
In Frankreich läuft die Suche nach einem lange geheimgehaltenen
Massengrab von
Wehrmachtsoldaten. Der letzte Zeuge brach das Schweigen.
Erde, aufgeschüttete Erde. Nichts Ungewöhnliches. "Wir müssen
weiterarbeiten",
bemerkt Thomas Schock. "Nur die Erde kennt die Wahrheit."
Die Erde und Edmond Réveil. Der Mann ist der letzte Augenzeuge
einer
schrecklichen Tat: der Erschießung von 47 Wehrmachtsoldaten und
einer
französischen Frau im Juni 1944.
Seit Ende Juni wird nach dem vergessenen oder verdrängten
Massengrab in
Südfrankreich gesucht. Das ist nicht gerade einfach. Réveil ist
bald 99 Jahre
alt, das Verbrechen liegt schon wieder fast 80 Jahre zurück. Und
grundsätzlich
kommt eine Fläche von fast 3000 Quadratmetern in Frage. Hinzu
kommt, dass der
Tatort sich im Laufe der Zeit verändert hat: Wo frühen Hecken
waren, stehen
heute hohe Bäume, Küstentannen und Lerchen.
Suche nach Massengrab in Frankreich: Kein Erfolg am ersten Tag
Deswegen kann es niemanden wirklich überraschen, dass in den
ersten Tagen der Grabungen
keine Funde gemacht wurden. Nicht die Leute vom Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge, die für die Kosten aufkommen. Nicht ihre
französischen
Partner sowie die örtliche Präfektur. Auch nicht die fast 50
Journalistinnen
und Journalisten, die seit Mittwoch in Meymac sind und nicht viel
mehr zu sehen
bekamen als einen Graben, 1,3 Meter tief, 1,8 Meter breit, über 40
Meter lang.
Sollten Gebeine gefunden werden, dann werden sie auf einer
deutschen
Kriegsgräberstätte in Frankreich bestattet. Konkret sucht man nach
36 Soldaten.
Denn elf wunden schon 1969 in der Nähe exhumiert. Damals hielt man
es für einen
Zufallsfund, nach Réveils Geständnis ergaben sich neue
Zusammenhänge.
Soldaten mussten ihre eigenen Gräber im Wald ausheben
"Heute müssen die Leichen ihren Familien zurückgegeben werden. Wir
haben
sie mit ihren Soldbüchern und Erkennungsmarken begraben. Ich bin
froh, dass die
Tat heute kein Geheimnis mehr ist“, sagt Réveil.
Seltsamerweise redet kaum jemand von der Frau. Sie wurde nie
vermisst, man
kennt keinen Namen. Es ist nicht mal sicher, ob sie überhaupt eine
Kollaborateurin war. "Sie wurde trotzdem erschossen", sagt Diane
Tempel-Bornett vom Volksbund.
"Papillon“ brach die Mauer des Schweigens
Mitte Mai brachte Réveil mit einem Interview, besser gesagt: einem
Geständnis,
in der Zeitung "La Montagne" alles ins Rollen. Mit 19 Jahren
gehörte
er einst einer Widerstandsgruppe an. Sein Kampfname: "Papillon“,
also
"Schmetterling“.
Papillon und seine Kameraden hatten 47 deutsche Soldaten und eine
Frau gefangen
genommen und den Befehl bekommen, sie zu erschießen. Man habe sie
gezwungen,
ihr eigenes Grab auszuheben. Dann wurden sie alle getötet. Da
keiner die Frau
erschießen wollte, sei einer ausgelost worden. Es war der 12. Juni
1944,
"und dann haben wir nie wieder darüber gesprochen."
Großes Medieninteresse in Frankreich
Nachdem er sein Gewissen erleichtert hatte, begann schon wenige
Wochen später
Ende Juni die Suche nach dem Massengrab, In der ersten Phase
suchte ein Team
von "Georadar NRW“ mehrere Tage lang nach Anomalien im Boden, nach
auffälligen Veränderungen der Bodendichte etwa, die auf
Grabstrukturen
hindeuten könnten. Die Auswertung ergab drei Verdachtsflächen,
unter anderem in
einem rechteckigen Areal von 45 Metern Länge und zehn Metern
Breite, wo derzeit
gesucht wird.
Mit einem so genannten Georadar haben die Fachleute um Thomas
Schock vom
Volksbund nach Bodenanomalien gesucht, die Hinweise auf das Grab
von deutschen
Wehrmachtssoldaten in Südfrankreich geben könnten.
Viele sind an der Suche beteiligt, weit über die zuständigen
Behörden und
Organisationen hinaus: Freiwillige aus Deutschland, aber auch ein
französisches
Archäologenteam, dazu die Medien. "Das Interessen ist in ganz
Frankreich
riesig", weiß Diane Tempel-Bornett. Wenn sie bis Ende August nicht
fündig
werden, stellt sich für Thomas Schock, der den
Volksbund-Umbettungsdienst
leitet, die Sinnfrage. Weiter machen oder nicht? Es ist auch eine
Kostenfrage.
Der Volksbund ist auf Spenden angewiesen.
Es war kein Racheakt, der Grund ist so brutal wie banal
In Meymac war die Tat im Prinzip bekannt. Aber nach dem Krieg
legte sich eine
"Mauer des Schweigens“ über das Geschehene, womöglich um das Bild
des
Widerstands nicht zu beschmutzen.
Dass es ein Kriegsverbrechen war, ist Réveil wohl bewusst, "wir
hatten
nicht das Recht, die Gefangenen zu töten." Er stellt es auch nicht
als Racheakt
dar, nachdem die Waffen-SS wenige Tage zuvor in Tulle und
Oradour-sur-Glane ein
Massaker verübt hatte. Die brutale Wahrheit ist: Die Partisanen
seien damit
überfordert gewesen, eine Gruppe von Kriegsgefangenen zu
versorgen. Es war
einfacher, sie zu töten.
80 Jahre später kann man nur noch eines für sie tun: Sie sollen
ihre Namen
zurückbekommen.