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2017/06/13 07:56:41
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] toller Fund im Stadtarchiv St. Wendel
Datum 2017/06/16 18:49:23
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Diktaturen der Vergangenheit und der Gegenwart
2017/06/26 09:00:55
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Gartengespräche ab nächs ten Montag in St. Wendelin
Betreff 2017/06/06 09:34:10
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[Regionalforum-Saar] heute abend im Hiwwelhaus in Alsweiler
2017/06/13 07:56:41
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] toller Fund im Stadtarchiv St. Wendel
Autor 2017/06/16 18:49:23
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Diktaturen der Vergangenheit und der Gegenwart

[Regionalforum-Saar] Halbwahrheiten und Lügen und die Aufarbeitung unserer Geschichte.

Date: 2017/06/15 10:37:35
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

Vor ein paar Jahren war eine Debatte um eine „nationalsozialistische Vergangenheit“ des saarländischen Ministerpräsidenten Franz Josef Röder im Gange, die mit viel Polemik und öffentlichem Radau geführt wurde. Zwei Journalisten, Julian Bernstein und Erich Später, versuchten in den „Saarbrücker Heften“ 2014, die braune Vergangenheit Röders aufzuarbeiten.

 

Mit welchen Mitteln sie dabei arbeiteten, die wohl mit seriösem historischen Arbeiten nicht viel zu tun hatten und auf welche Art sie dabei andere beinflußten, die sich mit diesem oder ähnlichen Themen beschäftigen, das beschreibt der Historiker Peter Wettmann-Jungblut in seinem Artikel „ Lügen und andere Wahrheiten, Anmerkungen zur "Röder-Debatte" und zur "kritischen" saarländischen Öffentlichkeit“, der gerade in den „Saargeschichten“, Nr. 2/2017, die vom Historischen Verein für die Saargegend und dem Landesverband der historisch-kulturellen Vereine des Saarlandes herausgegeben werden.

 

Ich erlaube mir, zwei Sätze zu zitieren, die mich besonders beindruckten (Seite 14):

 

„Demokratische Gesellschaften leben von einem Pluralismus der Meinungen, aber nicht von einem Pluralismus der Fakten. Ihre Bürger und Bürgerinnen besitzen das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten und schon gar nicht darauf, offensichtliche Unwahrheiten im Stile Donald Trumps als „alternative Fakten“ zu deklarieren.

 

Wettmann-Jungblut nennt die Quellen Bernsteins und Später - es sind in der Hauptsache Internetrecherchen sowie „die Anregungen des in Kanada wohnenden Zeitzeugen Klaus Bohr, dessen Erinnerungen an seine Kindheit sie gerne heranziehen“.

 

[Das ist mir etwas sauer aufgestoßen, weil ich selbst schon einige Male mit Bohr telefoniert habe. Er hat eine Zeitlang aus Kanada angerufen und mich aufgefordert, einige seiner Artikel zu veröffentlichen. Doch irgendwann hat er nur noch genervt, und ich habe den Kontakt abgebrochen, gleichwohl mir der alte Mann (Jahrgang 1926) irgendwie leid getan hat.]

 

Wir sind oft schnell dabei, Offensichtliches herauszuposaunen, weil es offensichtlich ist. Aber ein zweiter Blick schadet oft nicht - und ein bißchen mehr Nachdenken schon gar nicht. Das hört sich einfach an und etwas pathetisch, aber so einfach ist es nicht, aber man kann es lernen.

 

Sonst könnte ich heute noch nicht abwägen, was ich mit einem Satz anfangen muß wie „er war in der Partei - also war er ein Nazi“. Beziehungsweise was mir das über einen „Historiker“ sagt, der solche Sätze bevorzugt von sich gibt und sie womöglich so oder so ähnlich aufschreibt und veröffentlicht.

 

Roland Geiger