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2015/08/06 00:26:58
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Das Deutsche Jugendherbergswerk 1909-1933
Datum 2015/08/10 23:05:37
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] 1945 - die Welt am Wendepunkt
2015/08/04 08:09:18
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] keine Blindgänger in Türk ismühle
Betreff 2015/08/06 00:26:25
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Overy, Richard: Der Bombenkrieg. Europa 1939-1945
2015/08/06 00:26:58
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Das Deutsche Jugendherbergswerk 1909-1933
Autor 2015/08/10 23:05:37
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] 1945 - die Welt am Wendepunkt

[Regionalforum-Saar] Konf: Der Wiener Kongress und seine Folgen.

Date: 2015/08/07 23:38:07
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...

From:    Martin Munke <martin.munke(a)...   06.08.2015
Subject: Konf: Der Wiener Kongress und seine Folgen. Großbritannien,
         Europa und der Friede im 19. und 20. Jahrhundert /
         The Congress of Vienna and its Aftermath. Great
         Britain, Europe and Peace in the 19th and 20th
         Century - Coburg 09/15
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Prinz-Albert-Gesellschaft e.V. in Verbindung mit der Landesbibliothek
Coburg
03.09.2015-05.09.2015, Coburg, Andromeda-Saal der Landesbibliothek,
Schloss Ehrenburg, Schlossplatz 1, D-96450 Coburg
Deadline: 28.08.2015

2015 jährt sich die Wiederkehr des Wiener Kongresses zum 200. Mal. Auf
diesem Kongress wurde die Grundlage für eine europäische Friedensordnung
gelegt, die, mit geringfügigen Unterbrechungen, bis zum Ausbruch des
Ersten Weltkriegs im August 1914 Bestand haben sollte. Niemals zuvor,
und bisher niemals wieder danach, war den Staaten und Nationen Europas
eine vergleichbar lange Friedenszeit vergönnt. Doch nicht nur das. Der
Wiener Kongress verzichtete ausdrücklich darauf, die Kriegsschuldfrage
zu stellen und den besiegten Gegner - Frankreich und die Franzosen - mit
dem Stigma des moralischen Makels zu belegen, welche Versuchung nach den
ungeheuerlichen Verwerfungen der Französischen Revolution und des
Napoleonischen Zeitalters wohl nahegelegen hätte. Mit dieser bewusst auf
Ausgleich und Versöhnung angelegten Haltung gaben die Architekten des
Kongresses ein Vorbild ab, dessen Prägekraft bis zum Ende des Ersten
Weltkrieges Gültigkeit hatte. Erst die Bestimmungen des Versailler
Friedens und der Pariser Vorortverträge von 1919 setzten das Prinzip der
Nichtvergeltung für angebliche Kriegstreibereien außer Kraft; an dessen
Stelle trat die Frage nach Schuld und Sühne, die bis heute die meisten
Pazifizierungswerke bestimmt.

Die Jahrestagung 2015 der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V. reiht sich ein
in eine Folge von Gedenk- und Memorialveranstaltungen in Deutschland und
Österreich, die alle auf die grundlegende Bedeutung des Wiener
Friedenswerkes verweisen. Ihnen gegenüber zeichnet sie sich die Tagung
durch drei besondere Schwerpunktsetzungen aus:

1. Gemäß der Satzung der Prinz-Albert-Gesellschaft wird der Beitrag
Englands zur Errichtung der Wiener Friedensordnung eigens gewichtet.
Welche Rolle spielte Großbritanniens bewährtes diplomatisches
Verhandlungsgeschick in Wien? Welche friedenssichernden, über den
aktuellen Anlass hinausgehenden Ziele verfolgten die leitenden
britischen Staatsmänner, zumal Castlereagh und Wellington, gegenüber
ihren europäischen Mitstreitern? Inwieweit bestimmten die maritimen und
kolonialen Interessen des Inselreiches dessen konkrete
Verhandlungsführung mit?

2. Friedensstiftung und Friedenswahrung zählt auch heute, einmal mehr,
zu den zentralen Anliegen einer europäisch verantworteten Politik. Dies
galt auch schon für das 19. Jahrhundert und wurde gerade von englischen
Staatsmännern und Diplomaten immer wieder ins politische Kalkül
eingespeist. Die Tagung verfolgt in diesem Sinne - über das konkrete
Geschehen in Wien 1813/15 hinaus - die Bemühungen der englischen und
europäischen Politik, lokale oder regionale Antagonismen nicht in einen
großen europäischen Krieg einmünden zu lassen, sondern, bis zur
Katastrophe von 1914, alle auftretenden Schwierigkeiten konsensual zu
regeln. Beispiele dafür bieten, unter anderem die Beendigung des
Konfliktes um Schleswig und Holstein 1848, der Abschluss Krimkrieges
durch den Pariser Frieden von 1856 sowie die mehrfach erfolgten
Konfliktregulierungen im Rahmen der Balkankrisen von 1878, 1912 und
1913. Alles dieses geschah auf Grundlage der bis 1914 im wesentlichen
funktionierenden Wiener Ordnung - und wird in Folge dessen einen
eigenen, speziellen Aspekt des Tagungsgeschehens bilden.

3. Reminiszenzen und Reflexe an die Bestimmungen der Wiener Ordnung von
1815 sind auch der internationalen Diplomatie des 20. Jahrhunderts nicht
fremd. Ein prominentes Beispiel dafür bietet die Politik der Vereinigten
Staaten unter der Ägide ihres aus Franken stammenden langjährigen
Außenministers Henry Kissinger. Und nicht zufällig erfuhr gerade in
jenen Jahren die Idee einer systemübergreifenden, blöckeumspannenden
europäischen Friedensordnung im Rahmen der KSZE-Verhandlungen eine
partielle Neubelebung. Sie gipfelte in der Schlussakte von Helsinki 1975
und besaß weitreichende Folgen im Blick auf die Veränderung der
politischen Gemengelage in Ost- und Ostmitteleuropa. Aktuelle
Konfliktbereinigungsstrategien zehren noch immer von den damit
verbundenen Instrumentarien. So wirkt das Wiener Friedenswerk von 1815
in fernen Ausläufern bis in unsere eigene Gegenwart von 2015 hinein.

Die Tagung ist öffentlich, die Teilnahme daran kostenfrei. Um eine
Anmeldung wird aus Planungsgründen bis zum 28. August 2015 gebeten.

Vorbereitung und Konzeption: Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Martin Munke
M. A., Dr Glyn Redworth

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Donnerstag / Thursday, 3. September 2015

17:00 Uhr: Vorstands- und Beiratssitzung der Prinz-Albert-Gesellschaft /
Board Meeting of the Prince-Albert-Society

18:30 Uhr: Dr. habil. Eberhard Straub (Berlin): Der Wiener Kongress,
England und die Neuordnung Europas / The Congress of Vienna, England and
the Reshaping of Europe

20:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen / Dinner



Freitag / Friday, 4. September 2015

9:00 Uhr: Begrüßung und Eröffnung / Introduction (Dr. Silvia Pfister,
Coburg / Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Chemnitz)


Sektion I: Militär und Politik / Politics and the Military

Diskussionsleitung / Chair: Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll (Chemnitz)

9:30 Uhr: Dr. Dirk Reitz (Dresden): Wellingtons Sieg? Der Sommerfeldzug
in Belgien 1815 als Prüfstein der britisch-preußischen
Koalitionskriegsführung / Wellington's Victory? The Belgian Summer
Campaign of 1815 as a Touchstone of the British-Prussian Coalition
Leadership

10:15 Uhr: Prof. Dr. Lothar Höbelt (Wien): Der englisch-amerikanische
Krieg von 1812 und seine Rückwirkungen auf das europäische Mächtesystem
/ The Anglo-American War of 1812 and its Effects on the European
Power-System

11:00 Uhr: Kaffeepause / Coffeebreak

11:30 Uhr:    Prof. Dr. Stefan Schieren (Eichstätt-Ingolstadt):
Intervention und Völkerrecht im 19. und 20. Jahrhundert / Intervention
and International Law in the 19th and 20th Centuries 


Sektion II: Der Wiener Kongress: Voraussetzungen, Inhalte und
Zielsetzungen / The Congress of Vienna - Requirements, Issues, and
Objectives

Diskussionsleitung / Chair: Prof Robin Blackburn (Essex)

12:15 Uhr: Prof Michael Broers (Oxford) - The World We Have Lost: A
geography of Napoleonic Europe; what Vienna had to unravel / Die Welt,
die wir verloren haben. Eine Geographie des napoleonischen Europa - was
Wien zu entwirren hatte

13:00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen / Lunch

14:30 Uhr: Führung durch die Herzogliche Hof- und Staatsbibliothek /
Guided Tour of the Ducal Court- and State Library

15:00 Uhr: Prof John Davis (London) - Economic Dimensions of the Peace
of 1815 / Wirtschaftliche Dimensionen des Friedens von 1815

15:45 Uhr: Mark Edward Hay (London) - Great Britain, "Germany" and the
Dichotomy of Dutch Historical Agency, 1812-15 / Großbritannien,
"Deutschland" und die Dichotomie des historischen Wirkens der
Niederlande, 1812-1815

16:30 Uhr: Kaffeepause / Coffeebreak


Diskussionsleitung / Chair: Dr. Carl-Christian Dressel (Erfurt)

17:00 Uhr: PD Dr. Georg Eckert (Wuppertal): Wien in der Kritik.
Britische Gegner der neuen Ordnung / Criticizing Vienna: British
Opponents of the New Order

17:45 Uhr: Prof Munro Price (Bradford) - France and the Vienna
Settlement, 1814-30 / Frankreich und das Abkommen von Wien (1814-1830)

18:30 Uhr: Mitgliederversammlung der Prinz-Albert-Gesellschaft / General
Meeting of the Prince Albert Society

20:00 Uhr: Festliches Dinner / Conference Dinner



Samstag / Saturday, 5. September 2015


Sektion III: Folgen und Nachwirkungen im 19. und 20. Jahrhundert /
Consequences and After-Effects during the 19th and 20th centuries

Diskussionsleitung / Chair: Dr Glyn Redworth (Oxford)

9:00 Uhr: Prof. Dr. Volker Sellin (Heidelberg): Restauration und
europäische Friedensordnung / Restoration and the European Order of
Peace

9:45 Uhr: Dr. Carl-Christian Dressel (Erfurt): Kleinstaaten in
Mitteldeutschland. Sachsen-Coburg im Deutschen Bund (1815-1850) / Small
States in Central Germany: Saxe-Coburg and the German Confederation,
1815-50

10:30 Uhr: Kaffeepause / Coffeebreak

11:00 Uhr: Prof. Dr. Hans-Christof Kraus (Passau): Zwischen Frankreich
und Russland. England und der Krimkrieg / Between France and Russia:
England and the Crimean War

11:45 Uhr: Colin A. Munro CMG (Wien): From Versailles to OSCE. The
United Kingdom and Peacemaking in Europe / Von Versailles zur OSZE. Das
Vereinigte Königreich und die Friedenssicherung in Europa

12:30 Uhr: Abschlussdiskussion / Final Discussion


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Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll

Prinz-Albert-Gesellschaft e.V., c/o Technische Universität Chemnitz
Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, D-09107 Chemnitz

prinz-albert-gesellschaft(a)... <http://www.prinz-albert-gesellschaft.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=28593>