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2015/08/04 08:16:46
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] "Hier wohnt ein Judenfreund"
Datum 2015/08/06 00:26:25
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Overy, Richard: Der Bombenkrieg. Europa 1939-1945
2015/08/06 00:26:58
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Das Deutsche Jugendherbergswerk 1909-1933
Betreff 2015/08/04 08:11:08
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[Regionalforum-Saar] die mittlerweile übliche po litisch korrekte Sprachpanscherei betreffend
2015/08/04 08:16:46
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[Regionalforum-Saar] "Hier wohnt ein Judenfreund"
Autor 2015/08/06 00:26:25
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[Regionalforum-Saar] Overy, Richard: Der Bombenkrieg. Europa 1939-1945

[Regionalforum-Saar] Das Mittelalterlager in Freisen betreffend

Date: 2015/08/04 08:18:56
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...

heute in der SZ:
 
 

Von Amazonen bis Zuber

Tausende haben das große Mittelalterlager in Freisen besucht

Untreuen Weibern wurde im Mittelalter die Schandgeige angelegt. Diese und weitere Szenen präsentierten Dienstmannen, Garden und edle Rittersleute beim 15. Mittelaltermarkt zu Freisen. Kein Wunder, dass das Spektakel Tausende Besucher erfreut hat.

Von SZ-Mitarbeiter

Frank Faber

Freisen. Die letzten Minuten in der Gegenwart sind unheimlich lang. Von der Hauptstraße in Freisen bis auf die Höhe zum Mittelaltermarkt hat sich eine nicht enden wollende Blechkarawane gebildet. Durchgeschwitzt und endlich nach einem 45-minütigem Stoßstangengekuschel in der Vergangenheit angekommen, gibt Herold Lordi von Donnersack den Ton an. „Hier sind 2000 Akteure, 120 Stände, 130 Gruppen und Lager. Damit sind wir das größte Lager in Deutschland“, verkündet er. Der erste Tag sei überaus harmonisch verlaufen, ergänzte er. Harmonisch? Eine Fechtschwertgruppe haut wie wild mit den Waffen aufeinander ein. Der Herold erklärt. „Eine Gemeinsamkeit zu heute. Oft können die Parteien sich nicht einigen, wenn es um Frauen oder das Reich geht.“ Das Gaukler-Duo Forzarello unterhält das Volk, Met und Odin löschen die durstigen Kehlen der Besucher in der Mittagshitze.

Menschen marschieren durch die Marktgasse. Streuendes Gesindel wird von der Garde Metz und den Glanländern aufgelesen und entfernt. „Wir sind die Marktwache, hochgerüstet und präsent“, sagt Robert von Valmont, der frühmittelalterliche Chef der Securitytruppe. Die Wikingersippe Vädur Volk hat mit dem Drachenschiff aus Dänemark bis nach Freisen übergesetzt, um hier Geschäfte zu machen. „Wenn es uns aber zu teuer ist, wird gebrandschatzt“, kündigt Wikinger Sven an.

Nebenan zeigen die Dienstmannen von Weinheim, die ansonsten am Kloster Lorsch bestellt sind, wie der Nachwuchs mit dem Schwert und der Lanze umgehen kann. Lehmbauerin Nicole Wolkensieger aus Frankreich fertigt naturbelassene Gnome. „Viele Leute haben das noch nicht gesehen“, meint die Künstlerin. Söldner und Geschäftemacher kühlen sich zwischendurch zum Preise von acht Talern im Zuber (Badehaus) ab.

Plötzlich erhitzen sich dann im Lager die Gemüter. Die holde Ilwy wird des Ehebruchs bezichtigt. Da kennt das Freyvolk zu Hohenstaufen keine Gnade. Der untreuen Blondine wird die Schandgeige um den Hals gelegt und sie wird vom Büttel (Handlanger der Obrigkeit) an einer Kette über den Markt geschleift. Zur Strafe wird Ilwy ausgepeitscht und vom tobenden Pöbel angespuckt. Von der Liebe und dem Sterben erzählen auch die Spielleute Dhalias Lane in ihren Liedern. Dazu tanzt das Publikum im Kreis. So ähnlich ergeht es dem völlig betrunkenen Kai von Coburg, der von seiner Teilnahme im Reiterturnier der Badischen Ritterschaft nix mitkriegt. Die Amazonen Selena und Romina mischen im Turney die edlen Rittersleute gehörig auf. Bis zum Sonntagabend haben sich die zu Tausenden gekommenen Besucher am mittelalterlichen Spektakel in Freisen erfreut, das Lager hat sich nun wieder aufgelöst und die Akteure sind weitergezogen.

Auf einen Blick

Um das Jahr 1300 kümmerte sich der Johanniter-Orden um die medizinische und soziale Betreuung der Pilger. Beim 15. Mittelaltermarkt in Freisen hat das der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Freisen übernommen. Und die DRKler hatten alle Hände voll zu tun. DRK-Leiter Arndt Eisenhut berichtete. „Von Freitag bis Sonntag um 16 Uhr hatten wir 76 Einsätze, in acht Fällen musste der Rettungswagen eine Person mitnehmen“, so Eisenhut. Alles sei noch glimpflich abgelaufen, die häufigste Ursache bei den Einsätzen seien Wespenstiche gewesen. frf