Terminänderung
Einladung
zur
Abendführung über den jüdischen Friedhof in Ottweiler am 07.
August 2015
Foto: Margarete Singer, Ottweiler
Die
bisher angebotenen Führungen über den jüdischen Friedhof in
Ottweiler erfreuten
sich einer überraschend guten Resonnanz: Nicht nur BürgerInnen
Ottweilers
fanden den Weg zu dieser Gedenkstätte an das ausgelöschte
Leben der hiesigen
jüdischen Gemeinde, sondern auch Interessierte aus dem Raum
St. Wendel und
Saarbrücken konnten bei den Führungen begrüßt werden. Leider
nahmen bisher
keine Angehörigen der Synagogengemeinde Saar aus religiösen
Gründen an den
Besichtigungen teil, denn die Führungen fielen alle in die
Zeit des Sabbat.
Daher entschlossen sich Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann,
als nächstes eine
Abendführung vor Beginn des Sabbat anzubieten.
Klaus
Burr skizziert zu Beginn die politische Einstellung der
Fürsten
Wilhelm-Heinrich und seines Sohnes Ludwig, der beiden letzten
regierenden
Fürsten von Nassau-Saarbrücken, zu der Ansiedlung von Juden in
ihrem Herrschaftsbereich,
bevor er den verstärkten Zuzug jüdischer Familien im Zuge der
Versteigerung von
Nationalgütern durch Napoelon ansprechen wird. Mit dem Erwerb
einzelner Häuser
im Stadtkern legten die Familien Weiler – Albert – Coblenz die
Grundlage für eine
gedeihliche Entwicklung der jüdischen Gemeinde Ottweiler in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts.
Die
erhaltenen Grabsteine dienen Hans-Joachim Hoffmann als Quelle,
um die
Entfaltung jüdischen Lebens in Ottweiler aufzuzeigen.
Besondere Aufmerksamkeit widmet
Hoffmann bei dieser Führung dem Leben und Wirken Samuel Levys,
des Lehrers der
jüdischen Elementarschule Ottweiler, und seiner Familie. Mit
seinen Darlegungen
versucht er u.a. zu verdeutlichen, dass ohne den Erhalt des
jüdischen Friedhofs
in Ottweiler den historisch Interessierten eine bedeutsame
Forschungsgrundlage
fehlte: Denn die erhaltenen Grabmale mit ihren Inschriften und
Symbolen bilden
eine wichtige Grundlage für das Erforschen der Geschichte der
jüdischen
Gemeinde Ottweiler.
Erläuterungen
zu einzelnen Grabinschriften und den Symbolen auf den
Grabsteinen ergänzen die
Ausführungen.
„Gegen das Vergessen“, unter diesem
Leitgedanken freuen
wir uns auf Ihren abendlichen Besuch dieser einzigen, zugleich
einzigartigen
Erinnerungsstätte an die ehemalige jüdische Gemeinde in
Ottweiler und bitten
zugleich die männlichen Teilnehmer an dieser Führung, während
des Aufenthaltes
auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen.
Freitag, den 07.08. 2015 – 19:00 Uhr
Treffpunkt:
Aufgang zum Friedhof
in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m hinter der
Abzweigung
Karl-Marx-Straße)Dauer: ca. 1 ½ Stunde
Klaus Burr/Hans-Joachim Hoffmann