Einladung
zum Besuch des jüdischen Friedhofes in Ottweiler
Erste Hinweise auf jüdische Bewohner in Ottweiler datieren aus der
2. Hälfte des 18.Jh. Die Fürsten Wilhelm Heinrich und sein Sohn
Ludwig hatten ein sehr distanziertes Verhältnis zum Zuzug
jüdischer Familien nach Ottweiler. Erst nach dem Ende des Hauses
Nassau-Saarbrücken im Anschluss an die Französische Revolution kam
es zu Veränderungen. Napoleon ließ 1803 in Trier, der Hauptstadt
des Departements de la Sarre, alle Nationalgüter (Liegenschaften
der Fürsten, Kirchen und Klöster) versteigern. Einige jüdische
Familien nutzten dies und ersteigerten mehrere Liegenschaften in
Ottweiler, vor allem rund um den Schlossplatz. Es entstand in
unserer Stadt eine jüdische Gemeinde.
Bis 1843 bestatteten die Ottweiler Juden ihre Toten auf dem
jüdischen Friedhof in Illingen. Auf Anordnung des damaligen
Landrates Carl von Rohr musste die hiesige Judengemeinde ab
1842/43 ihre Verstorbenen in Ottweiler bestatten. Seit dieser Zeit
gibt es den jüdischen Friedhof in unserer Stadt.
Er ist die einzige noch wirklich existierende Erinnerungsstätte an
die ehemalige jüdische Gemeinde in Ottweiler. Viele ältere
Mitbewohner wundern sich, dass es den Friedhof noch gibt, jüngere
Bürger unserer Stadt sind oft erstaunt, dass überhaupt ein
jüdischer Friedhof existiert. „Gegen das Vergessen“, dies ist ein
Grund dafür, dass wir Führungen über den Friedhof anbieten. Wir
laden Sie ein, die besondere Atmosphäre dieser Erinnerungsstätte
zu erleben.
Samstag, den 9. Mai 2015 – 15:00 Uhr
Treffpunkt: Am Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m
hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße zum Schwimmbad)
Dauer der Führung: ca. 1 Stunde (Hans-Joachim Hoffmann/Klaus Burr)
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