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2014/04/01 15:39:41
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)
Datum 2014/04/02 15:45:47
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)
2014/04/01 15:39:41
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)
Betreff 2014/04/02 15:45:47
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)
2014/04/01 13:28:01
Elmar Peiffer
Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)
Autor 2014/04/03 13:22:08
Elmar Peiffer
Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)

Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)

Date: 2014/04/02 13:16:00
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)...

Diese Übersetzung hätte ich auch liefern können. Aber der zweite Teil des Zitats lautet: "... aut aere sunt". Wie wäre das zu übersetzen?
Gruß
Elmar Peiffer
 
###########################################################################
Gesendet: Dienstag, 01. April 2014 um 15:39 Uhr
Von: "anneliese.schumacher(a)... <anneliese.schumacher(a)... An: "regionalforum-saar(a)... <regionalforum-saar(a)... Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)

 

„Sint ut sunt aut non sint“ (Sie seien wie sie sind oder sie seien nicht) ist ein Satz, den einige Historiker Lorenzo Ricci, dem 18. Ordensgeneral der Jesuiten zuschreiben, als ihm der Vorschlag unterbreitet wurde, die Gesellschaft Jesu zu „reformieren“, um sie den Bedürfnissen der Welt anzupassen

 

Quelle: www.katholisches.info

 

Grüße

 

Anneliese Schumacher

 

-----Original-Nachricht-----

Betreff: [Regionalforum-Saar] über das üble Biersaufen der Deutschen (u.a.)

Datum: Tue, 01 Apr 2014 08:19:48 +0200

Von: Rolgeiger(a)...

An: regionalforum-saar(a)...

 

 

Salü,
 
letztens erhielt ich auf der Suche nach Informationen über den St. Wendeler Carl Nikolaus Riotte (geb. 1814; Studium in Trier, Teilnahme am Aufstand in Elberfeld 1848/49, Flucht nach Texas, 1862 unter Abraham Lincoln Botschafter in Costa Rica und unter Ulysses Grant Botschafter in Nicaragua, + 1887 in der Schweiz) von der Historischen Gesellschaft des US-Bundesstaates Ohio einen Brief Riottes an Friedrich Hassaurek, ebenfalls Rebellionsflüchtling und damals Herausgeber einer deutschsprachigen Zeitung in Ohio namens "Das Volksblatt", für das Riotte Artikel verfaßte.
 
Dem Brief geht ein Artikel Riottes über einen "Staatsvertrag" voraus, den Hassaurek kritisiert hatte.
 
Alles konnte ich nicht lesen, und bei 2 Wörtern bin ich mir noch nicht sicher, auch nicht, wie ich das lateinische Sprichwort übersetzen soll.
 
Mit freundlichem Gruß
 
Roland Geiger
 
-----------------
 

Washington, d.C., d. 9. April 1868.

 

Lieber Herr Hasaurek.

 

Als ich gestern eben meine Kor-

respondenz zur Post gegeben, erhielt ich Ihr Schreiben

vom 6. d.M. u. Hn Danzers Expektoration[1]; letztere

war mir umso unerwarteter als mir nicht bekannt

war, daß mein Artikel über den bewussten Staats-

vertrag von Ihnen veröffentlicht worden war, und ich nach

Ihrem Briefe gerade das Entgegengesetzte glaubte an-

nehmen zu müssen. Gestatten Sie mir Ihr letztes

Schreiben seriatim durchzugehen. Ich weiß, daß die große

Masse der Deutschen, wie die jedes anderen Volkes auch des

amerikanischen, ungebildet ist: Deutsche, die das uebelhafte

Biersaufen zum Kultus erheben, sind mir unerträglich, mögen

sie sonst Anspruch auf Bildung haben oder nicht; daß auch unsere

gebildeten Deutschen als Regel ihr Wissen (oft aus ihrer

Schul - und Universitätenbesuch) zur Grundlage ganz ungerecht-

fertigter Selbstüberschätzung machen, gebe ich zu, ich habe

diese stets bekämpft und mit solcher Entschiedenheit, daß ich

oft den Vorwurf eines Apostaten hören musste. Das kann

mich aber nicht bestimmen eine gleich engherzige Selbstüber-

hebung bei Amerikanern ruhig hinzunehmen oder gar

 

(Seite)

als eine Schmeichelei verdenken. Ich frage Sie nochmals:

Würde Agate es gewagt haben so von irgend einem

Amerikaner zu sprechen?

Was Sie über den politischen Parteistandpunkt der Mehrzahl

der Deutschen in den V.St. sagen, war mir nicht neu, und inso-

fern wenigstens, wenn überhaupt, gehöre ich so wenig zu

den Radicalissimi, wie Kapp[2] oder Donei. Ein vieljähriges und

gewissenhaftes Suchen nach den Gründen diese Erscheinung hat

mich reichlich belohnt. Ich halte Ihre Kampfesweise für die

richtige, habe sie stets dem großen Publikum gegenüber und

noch jüngst in meinen St__greden befolgt. Heingen schreibt

für ein ausgewähltes Publikum, und für dieses muss er gerade

so schreiben, wie er es thut. Sint ut sunt, aut aere sunt.

 

Ad vocem: Stanton. Sie geben selbst zu, daß Stanton's Rolle

auf die Rathlosigkeit Anderer berechnet ist; gerade so weit

geht, was Sie meine „Bewunderung“ nennen; er hat es eben

nicht nöthig eine andere Rolle zu spielen; ich lasse mich nicht

darauf ein zu untersuchen, ob er eine andere, größere, spielen

könne. Ich konstatiere die Thatsche, und, da ich für ein republi-

kanisches Parteiblatt schreibe, konstatire ich sie im Jn-

teresse dieser Partei und ihrer Massen. Als ich in den

Dienst Ihres Blattes trat, war ich mir bewusst die Verpflich-

tung übernommen zu haben seine Interessen und die der Partei,

 

 

(Seite)

der als angehört, zu fördern und, in dieser Verpflichtung, manchen

meiner Ansichten und Ueberzeugungen Schweigen aufzulegen.

In diesem Geiste habe ich meine Korrespondenzen zu halten

gesucht. Dies führt mich zu der mir zurückgeschickten Kor-

respondenz vom 29. v.M. und Ihren darüber gemachten Be-

merkungen. Ich schicke voraus, daß Sie versichert sein können,

daß eine Kritik, wie die von Ihnen geübte, mich nie kränkt.

Niemand kann mehr von der relativen Bedeutungslo-

sigkeit meiner schriftstellerischen Produktionen überzeugt

sein, als ich selbst; und ich kann mich in der That keiner derselben

erinnern, mit der ich nach Anlegung der kritischen Feile

zufrieden gewesen. Allein unglücklicher Weise finde ich

mich nicht in der Lage Horazens gute Rathschläge in seiner

Ars poetica verfolgen zu können, denn ich schreibe nicht als

Villen-Poet von Insentur, sondern als Lohnschreiber

mit einem Washingtoner boardinghouse. Ich habe Sie auch

bereits versichert, daß ich Ihre gute Absicht: "to break me in"

verstehe, sie dankbar anerkenne und nur bedaure daß

Sie ihn mir einen so hard case finden, der Ihnen so viele

Last macht. Ihre Bemerkung, daß Sie fürchten, ich würde selbst

meine jetzigen günstigen Chancen nicht genügend auszu-

beuten wissen, hat viel Wahres. Ich besitze zu wenig Wissen

zum Gelehrten, und zu wenig Schweigsamkeit Welt-

 

(seite)

mann. Meiner Erziehung getreue, bin ich ein gewissen-

hafter, etwas pedantischer Büreaukrat, und hätte in

Preußen bleiben sollen, wo eine glänzende Zukunft

vor mir lag. Zu meinem Unglücke hatte mich ein leiden-

schaftliches Studium der klassischen Griechen und Römer,

verbunden mit einem schon in der Kindheit ernstern

grübelnden, streng sittlichen Karakter, zum Republikaner

gemacht.

Wenn ich Ihre Bemerkungen über die auf den Catalogen

gesetzte Korrespondenz richtig auffaße, so komme ich zu

dem Schluße, daß wir über das Wesen solcher Korres-

pondenz wesentlich differiren. Sie scheinen an diesel-

ben die ernste Anforderung der die objektische Wahrheit

erstrebenden Geschichtsforschung zu stellen. Ich gebe

ihnen die Aufgabe: ein möglichst getreues und lebendiges

Bild der stets wechselnden Phasen im Kaleidoskop

des täglichen Lebens zu liefern. Die tiefere Untersu-

chung, weßhalb die kon- u. die divergirenden Reflexe

der Prismen gerade solche Effekte und keine anderen

erzeugen müssen, mit anderen Worten, die Frage

nach der Wahrheit und den Motiven jener Erscheinungen

scheint mir außerhalb des Beweises meiner jetzigen

Aufgabe zu liegen. Ich soll nicht Historienmaler sein, sondern

Skizzen hinwerfen. Von diesem Standpunkte betrachtet,

kann ich die bewußte Korrespondenz nicht für so ganz

werthlos halten. Mit Ihnen auf die einzelnen Punkte

derselben übergehen scheint mir zunächst gegen Fre-

mont[3], ohne es mit so viel Worten zu sagen, der point

ausgemacht zu sein, daß er ein gewissenloser, frecher

Schwindtler ist, dem jedes Mittel recht. Während die

Welt weiß, daß er weder Kredit noch Mittel zum Be-

trage von 5 cts hat, übernimmt er Eisenbahnfahretrakte

zum Betrage von 100 von Millionen, verspricht die Garantie

der V. St. zu Anleihen von 50 Millionen, sucht eine von den V.St.

anerkannte Regierung umzustoßen, kompromittirt

den Namen bekannter Staatsmänner und All dieses

in Verbindung mit dem Abschaum von Wallstreet. Was

er mit den beschmutzten Exemplaren, worauf er gar kein

Recht hatte, und die upon their fall nur zu Schwindeleien

 

(Seite)

benutzt werden konnnten, gethan, wird Fremont

wohl ebensowenig sagen, als er auf die gegen

ihnen erhobene und beschworne Anklage geantwor-

tet hat; aber Jedermann kennt ihn und seine

Genossen genügend um zu wissen, daß er versucht

haben wird sie zu benutzen. Fälscher und Falschmünzer

pflegen nicht dem Publikum mitzutheilen wie, wann

und wo sie ihre falschen Dokumente zu benutzen gedenken.

Sie werden schon einen Unerfahrenen finden.

Die Beschuldigungen wegen des Alaska-Handels habe ich

nicht erfunden. Sie zirkulirt hier in den Kreisen des

Kongresses, und hat ihren Weg in das ganze Publikum

gefunden. In diesem Lichte habe ich sie dargestellt und

ausdrücklich als meine Privatmeinung ausgesprochen,

daß mir der Sachverhalt dunkel erschien. Als Aufklä-

rung des Publikums über die Zögerung u. Weigerung des Haus-

komittees die Sache in Berathung zu nehmen, schien

mir das Gerücht von hoher Bedeutung.

Wenn ich, wie oben gesagt, die Bierbummelei von ganzer

Seele haße, so haße ich nicht weniger die Temperenzelei[4]

und Sonntagsmucherei (?), deren Champion zu sein Wilson

sich sogar brüstet, ohne durch das Benehmen seines

großen Gelehrten, Yates, sich feiren zu lassen. Die Bier-

wirthanmaßung zu bekämpfen wird es Zeit sein, wenn

sie eine Partei bilden und als solches Einfluß auf

 

(Seite)

die Gesetzgebung zu gewinnen suchen, wie sie

es in N. York gethan, wo ich Ihnen mit meinen

geringen Kräften entgegengetreten bin.

In Betreff Seymours haben die jüngsten Aufklä-

rungen bewiesen, da Sie Recht hatten. Unsere Kinder

und Enkel werden den Vorzug genießen uns viele

Irrthümer nachweisen zu können, ohne deßhalb

im Stande zu sein, sicher als wir vor gleicher

zu bewahren!

 

(Seite)

Wade wünschte eine Uebersetzung der p. Korrespon-

denz; ich habe sie gemacht und auch die Ihres Edito-

rials über den Punkt.

Ich habe nichts dagegen einzuwenden, daß Sie

meinen Namen unter meine Korrespondenz

drucken.

 

Ich bin noch nicht dazu gekommen, Ihre Worte zu lesen. Ich

würde es gerne mit nach Hause nehmen, um es

zur Hand zu nehmen, wenn ich einen Augenblick

Muße finde.

Mit freundschaftlichen Gruße Ihr

C.N. Riotte

 

 

 

[1] das Sichaussprechen, Erklärung [von Gefühlen]

[3] John Charles Frémont or Fremont (January 21, 1813 – July 13, 1890). 1864 wurde er gegen Abraham Lincoln als Gegenkandidat aufgestellt, musste aber zurücktreten. Frémont war bei verschiedenen Eisenbahngesellschaften zur Pazifikküste beteiligt und wurde später von betrogenen französischen Aktionären verklagt und vom Pariser Tribunal − in Abwesenheit − wegen Escroquerie verurteilt, was dem deutschen Betrug entspricht. Seine finanzielle Situation verschlechterte sich derart, dass er sich in Washington D.C. um ein Amt bewerben musste..

[4] Anhänger einer Mäßigkeits- oder Enthaltsamkeitsbewegung

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