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2012/10/06 13:34:03
Michaela Becker
[Regionalforum-Saar] Vortrag am 17.10.2012 bei m Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Lan deskunde und Volkskultur e.V.
Datum 2012/10/08 09:27:12
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Parken beim Stadtarchiv Trier nicht mehr möglich


Betreff 2012/10/17 22:22:35
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Armut auf dem Lande
2012/10/05 16:54:21
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Morgens ab sechs Uhr dürfen Glocken läuten
Autor 2012/10/08 09:27:12
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Parken beim Stadtarchiv Trier nicht mehr möglich

[Regionalforum-Saar] „Gebrochene Säule“ – Von der Integration zur Deportation

Date: 2012/10/07 19:43:05
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Ausstellungseröffnung:

„Gebrochene Säule“ – Von der Integration zur Deportation

am 14.10.20122 um 11.00 Uhr im „Stadtgeschichtlichen Museum Ottweiler“

 

In einer weiteren Wechselausstellung thematisiert das „Stadtgeschichtliche Museum“ einen Ausschnitt aus der Geschichte der jüdischen Bevölkerung unserer Heimatstadt. Nach ersten Ansiedlungen von Menschen jüdischen Glaubens gegen Ende des 18. Jahrhunderts, nahm die jüdische Bevölkerung im Zusammenhang mit der Versteigerung der sog. Nationalgüter, d.h. des ehemaligen fürstlichen Besitzes, durch Napoleon zu: Es bildete sich im 19. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde in Ottweiler, die eine jüdische Elementarschule (1825), eine Synagoge (1840) und einen jüdischen Friedhof (1842/43) unterhielt. Zudem beteiligten sich zahlreiche jüdische Familien auch am politischen Leben der Stadt Ottweiler, indem sie als Stadtverordnete die Entwicklung ihres Heimatortes maßgeblich mitbestimmten. Die im 19. Jahrhundert vollzogene Integration beschreibt Hans-Joachim Hoffmann in biographischen Skizzen einzelner Familien.

 

Als einzig verbliebenes Zeugnis jüdischen Lebens in Ottweiler erinnert der Jüdische Friedhof an ca. 150 Jahre friedliches Miteinander der verschiedenen Konfessionen in Ottweiler. Frau Margarete Singer fotografierte die erhaltenen Grabmale. In der „Treppengalerie“ des  Stadtgeschichtlichen Museums können sich Besucher einen Eindruck verschaffen über die Gestaltung der Grabsteine, deren Formen und Inschriften uns als Archiv dienen, untergegangenes Leben zu rekonstruieren.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verblieb der jüdischen B

evölkerung an der Saar noch bis 1935/36 eine Schonfrist, die sie zur Auswanderung hätte nutzen können. Doch da sich viele Ottweiler Juden als Bürger Ottweilers fühlten und nicht glauben konnten, was sie erwartete, verblieben sie in ihrem Heimatort. Die „Aktion Bürckel“ am 22.Oktober 1940 beendete jedoch die Geschichte der jüdischen Gemeinde Ottweiler endgültig. Die Deportation der saarländischen, pfälzischen und badischen Juden in das Lager Gurs und von dort in die Vernichtungslager des Ostens ruft ein Teil der Ausstellung in Erinnerung, die – zusammengestellt von Dr. Dieter Wolfanger und Christine Frick - das Landesarchiv Saarbrücken dem Stadtgeschichtlichen Museum bis Ende des Jahres zur Verfügung stellt.

 

Eine Begleitbroschüre (124 Seiten – DIN A 5-Format, Preis € 7,80) informiert über den Jüdischen Friedhof Ottweiler, seine Entstehung, die erhaltenen Grabmale mit ihrer Symbolik sowie über Biographien einzelner jüdischer Familien. Der Druck der Broschüre wurde durch zahlreiche Spenden unterstützt; der Leiter des  Steinheim-Instituts Duisburg, Herr Prof. Dr. Michael Brocke, erteilte die Erlaubnis zur Publikation einzelner hebräischer Inschriften und deren Übersetzung; seine Mitarbeiterin, Frau Nathanja Hüttenmeister, stand Hans-Joachim Hoffmann stets beratend zur Seite. Der „Freundeskreis zur Rettung jüdischen Kulturgutes im Saarland e.V.,“ der eine Publikation der Grabmale aller jüdischen Friedhöfe des Saarlandes vorbereitet, erlaubte ebenfalls eine Veröffentlichung einzelner Grabmale. Ihnen allen gilt der Dank des „Stadtgeschichtlichen Museums Ottweiler.“

 

Die Broschüre kann erworben werden im Stadtgeschichtlichen Museum Ottweiler, der Tourist-Information Ottweiler und bei Hans-Joachim Hoffmann (Tel. 06824-7990; email: hans-joachim-hoffmann(a)... size=3 face="Times New Roman">).

 

Öffnungszeiten des Museums: jeweils der erste Sonntag im Monat von 14.00 – 17.00 Uhr

Führungen und Besichtigungen außerhalb der Öffnungszeiten können vereinbart werden über die Ottweiler Tourist-Information 06824-3511