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2010/10/05 21:33:23
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] J. Oberste: Der Schatz der Nibelungen
Datum 2010/10/09 12:22:59
hansakirsch(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"
2010/10/09 12:22:59
hansakirsch(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"
Betreff 2010/10/09 14:16:59
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"
2010/10/05 21:33:23
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] J. Oberste: Der Schatz der Nibelungen
Autor 2010/10/09 14:16:59
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"

[Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"

Date: 2010/10/08 22:10:10
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Salü,
 
heute wurde in der Saarbrücker Zeitung mal wieder von einem 666ten Geburtstag berichtet. Zwar handelt es sich wie immer nur um die urkundliche Erstnennung eines Ortsnamens, aber das haben unsere Lokalmatadoren hierzulande noch nie auf die Reihe gekriegt. Nun ja, es sind halt nur Journalisten. Woher sollen die das schon wissen? Und überhaupt, wen interessiert das schon? Bin mal wieder pingelig, ich weiß.
 
Roland Geiger
 
Hier ist der zugehörige Artikel, verfaßt von Volker Fuchs und Hannelore Hempel.
 

Adelheid vom Hofe gab Hoof ihren Namen

feiern von Freitag bis Sonntag den 666. Geburtstag ihres Heimatortes

666 Jahre HoofMit einem bunten Programm an drei Tagen im Festzelt feiert der St. Wendeler Ortsteil Hoof vom 8. bis 10. Oktober ein großes Fest. Der Ort blickt auf eine 666-jährige Geschichte zurück. Eigentlich sind es „Zwillinge“, die beiden Nachbarorte Hoof und Leitersweiler, wurden sie doch am gleichen Tag vor 666 Jahren erstmals urkundliche erwähnt. Und so feierte Leitersweiler bereits im August seinen 666. Geburtstag, während die „Heemer“ ihre 666-Jahr-Feier vom 8. bis 10. Oktober begehen.

Das Jahr 344 ist das Jahr der Ersterwähnung von Hoof und Leitersweiler. In der entsprechenden Urkunde, datiert am 13. Januar 1344, wurden auch erstmals Namen (nur Vornamen) aus beiden Orten genannt: Wylche, Hennechin und Herbord aus Luterswilre und Adelheid vom Hofe. Die spätere Namensgebung des Dorfes Hoof geht vermutlich auf Adelheid vom Hofe zurück.

Ritter Ulrich vom Steine und seine Gemahlin Irmgard von Heinzenberg waren die Grundherren von Leitersweiler und Hoof. Ulrich vom Steine verstarb 1348, seine Gemahlin Irmgard viel später. Durch ihre Tochter Ida vom Steine kam eine Hälfte des noch ungeteilten Besitzes und der Rechte von Leitersweiler und Hoof an die Vögte von Hunolstein. Die andere Hälfte befand sich im Besitz der Herren Dietrich von Manderscheid und des Johann von Schwartzenberg. Alle zusammen hatten zur Wahrung ihres Besitzes und ihrer Rechte einen gemeinsamen Schultheißen bestellt, der in Leitersweiler wohnte. Hoof und Leitersweiler bildeten eine Schultheißerei und einen Gerichtsbezirk. Sieben für diesen Bezirk bestellte Schöffen, vier aus Leitersweiler und drei aus Hoof, sprachen auf dem Gerichtstag das Recht, das in den Weistümern festgehalten wurde.

Durch zahlreiche Funde belegt, nicht durch Urkunden, kann die geschichtliche Vergangenheit von Hoof weiter verfolgt werden. Dabei taucht immer wieder der Flurname „Schermeshöhe“ (Scherbenhöhe) auf, wo einst eine römische Siedlung gewesen sein soll. Wohl mit Sicherheit stand auf der Schermeshöhe ein römischer Gutshof. Die Natur der Örtlichkeit deutet daraufhin: Südhang, im Norden einst geschützt durch Wald, in der Nähe der römischen Heerstraße Tholey-Weiselbeg-Schwarzerden-Pfeffelbach, Überlaufquelle. Dass das Gebäude durch Brand zerstört wurde, bewiesen angebrannte Mörtelreste an den Ziegelstücken. Bei Erkundungsgrabungen des Landesdenkmalamtes im Mai 2010 wurden Aschenreste vermutlich von einer Feuerstelle aus der Keltenzeit gefunden.

Dem römischen Herrn folgte wahrscheinlich zuerst ein alemannischer und nach der Schlacht bei Zülpich (496) ein fränkischer Herr. In der Pfarrchronik zu Niederkirchen heißt es: „Im Jahre 918 verlieh ein Edler namens Ruthard einen Herrenhof mit Gebäuden im Ort und im Bann von Osterna (= Niederkirchen) an die Abtei des Hl. Remigius in Reims.“ Es besteht die Annahme, dass dieser Herrenhof „Hoof“ gewesen sein kann, weil keine andere Gemeinde in diesem Raum einen Flurteil besitzt, dessen Namen auf den Hl. Remigius hindeutet. Auf Hoofer Gemarkung gibt es einen „Remmeswald“ (Remigiuswald) und ausgerechnet in nächste Nähe des römischen Hofrestes.

Dass Ruthard ein Franke war, zeigt die Tatsache, dass er den Hof an Reims verschenkte. (Der „Remmeswald“ heißt auf alten Karten und im Volksmund auch „Henkerswald“). Seit 1975 ist bekannt, dass eine „Erstbesiedelung von Südhängen über dem Grügelbachtal“ schon um Christi Geburt stattgefunden hat. Verwiesen sei auf ein Schreiben des Staatlichen Konservatoramtes Saarbrücken vom 17. Juli 1978: „Es wurden im Mai 1975 in der Flur Im Quetterling in der Ausschachtung zum Bau von Wohnhäusern mehrere Gräber angeschnitten. Davon blieb eines halbwegs intakt, eines wurde teilweise zerstört. Die Reste sind nach Meldung durch Bildhauer Herbert Kraushaar geborgen worden. Es handelt sich um keltische Brandgräber mit Beigabe von jeweils mehreren Tongefäßen, dazu geringe Eisenreste und eine Bronze-Fibel. Die Bestattungen fanden statt in der frühen römischen Kaiserzeit, das heißt im 1. Jahrhundert nach Christus.“ 1976 wurde beim Ausbau eines Feldwirtschaftsweges zum Klingelwald hin ebenfalls ein keltisches Brandgrab entdeckt.

Hoof heißt im Volksmund Hoob, die Bewohner des Dorfes nennen sich Heemer, das kommt wohl von Heim. Die Heemer lieben also ihre Heimat ganz besonders.kp

 

Einen Hauch Mittelalter erleben

Hoof. Am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Oktober, wird während der 666-Jahr-Feier in Hoof auch ein kleiner Mittelaltermarkt in der Nähe des Festzeltes aufgebaut sein. Frank Danneck, in und um Hoof auch besser als Wastel bekannt, wird mit Freunden aus Nonnweiler, Fürth, Trier-Kordel und Eitzweiler verschiedene Kunsthandwerke präsentieren und zum Verkauf anbieten.

In einem eigens errichteten kleinen Zeltdorf wird zur Stärkung der großen Festbesucher Ritterblut, Met und Teufelszeug angeboten. Außerdem gibt es verschiedene Lederarbeiten, Räucherwaren und Duftöle sowie altes Leinen zu kaufen. Frank Danneck stellt darüber hinaus seine umfangreichen Arbeiten aus Holz und Leder aus. Besonders die Kleinen werden auf dem Mittelaltermarkt auf ihre Kosten kommen. Für sie steht eine alte Apfelpresse bereit, mit der sie sich selbst ihren Apfelsaft herstellen können. Daneben bieten die Standbetreiber auch diverse mittelalterliche Spiele an, welche die Kinder ausprobieren können. Ein besonderes Erlebnis verspricht auch die Flammkuchenbäckerei der beiden heimischen Schornsteinfeger Frank Koch und David Fuchs. Diese werden die Flammkuchen gemeinsam mit den Jugendlichen in einem speziellen Ofen zubereiten. Als Abschluss und weiterer Höhepunkt folgt dann noch in den Abendstunden eine beeindruckende Feuershow. red

 

Von den Römern und Kelten im Ostertal

Ausstellung informiert über das Leben vor rund 2000 Jahren Die „Heemer“

Hoof. Lange vor der urkundlichen Erwähnung des Ortes Hoof im Jahre 1344 siedelten auf der Hoofer Gemarkung bereits Menschen. Archäologische Grabungen im Frühjahr dieses Jahres haben den Nachweis einer keltischen Urbevölkerung auf der Hoofer Schermeshöhe erbracht. Über die genauen Ergebnisse dieser Grabung wird in der Festschrift zur 666-Jahr-Feier von Hoof berichtet. In der Folge des Gallischen Krieges, den Julius Caesar in der Schlacht um Alesia 52 vor Christus siegreich beendete, ließen sich schon im 1. Jahrhundert nach Christus recht früh römische Siedler in Hoof nieder.

Um die römische Lebensweise den Besuchern näher zu bringen, findet während des Festes eine kleine Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Auch die Kelten sollen dabei nicht zu kurz kommen. Gezeigt werden neben römischer Militärausrüstung wie Helme, Rüstung, Schwerter und Lanzen auch Repliken (Nachbildungen) von Gegenständen des täglichen Lebens der Römer und Kelten: Römische Keramik, Toilettenartikel, Schreibutensilien, einen Hausaltar mit Götterfiguren, Münzen, Öllampen, Schmuck, Gewandspangen, Glaswaren, Messer und vieles andere. Daneben selbst geschmiedete Messer, Nägel, eine keltische Schwertklinge, eine keltische Lanze, handgefertigte keltische und römische Schuhe sowie selbst gegossene Messer im Stil der Bronzezeit. Auch das antike Handwerk soll bei dieser Ausstellung nicht fehlen. So wird die Herstellung keltischer und römischer Schuhe vorgeführt.

Die beeindruckende Ausstellung von Thomas Schäfer aus Hoof ist am Samstag, 9. Oktober, 15 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 10. Oktober, 14 bis 18 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Hoof zu sehen ist. kam

 

Auf einen Blick

Das Festprogramm im beheizten Festzelt auf dem Dorfplatz:

Freitag, 8. Oktober: 18 Uhr: Fassbieranstich und Warming up mit DJ Mäggi. 20 Uhr: Oktoberfest mit den Oberallgäumusikanten

Samstag, 9. Oktober: ab 14 Uhr: Mittelaltermarkt, 15.30 Uhr: Filmvorführung „Geschichte des mittleren Ostertals", 20 Uhr: Show-Time, moderierte Varieté–Show.

Sonntag, 10. Oktober: ab zehn Uhr: Mittelaltermarkt. Elf Uhr: Ökumenischer Gottesdienst. Zwölf Uhr: gemeinsames Mittagessen. 13.30 Uhr Kommers zur 666-Jahr-Feier. Darin eingebettet: 80 Jahre Obst- und Gartenbauverein, 80 Jahre Musikverein, 80 Jahre SV Hoof. Umrahmung durch MGV und die Ostertaler.16 Uhr: Rhythmische Sportgymnastik, Turntalentschule Saarbrücken und TV St. Wendel. 17 Uhr: Die Ostertaler. 19.30 Uhr: Bunter Abend mit der Party-Band Saxxess. Veranstalter: Ortsrat und Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof. red