Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] abgekocht

Date: 2010/10/02 16:06:19
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
kennt jemand die Bedeutung des militärischen Begriffs "abgekocht"?
 
Der Satz, den ich dazu las, lautet wie folgt:
 
"Abends 9 Uhr fuhren wir mit einem Reisdampfer in den Paiho und wurden

am 19. in Tongku bei Taku ausgeschifft. Nachdem wir abgekocht, ging ich mit 30

M. als Infanterie auf Feldwache am Pferdedepot."

 

Vielen Dank.

 

Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] abgekocht

Date: 2010/10/02 18:09:19
From: Klaus Brill <brill.klaus(a)web.de>

Lieber Roland,

Die Passage muss vielleicht heißen:   Nachdem wir abgekocht hatten....

Gemeint ist: sie hatten sich auf kleinem Kocher oä ein Essen gekocht, so wie dies Soldaten oder Pfadfinder im Freien tun.


Gruß Klaus

PS: Bist Du jetzt telefonisch erreichbar?




Von: Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: 02.10.2010 16:06:06
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] abgekocht

Salü,
 
kennt jemand die Bedeutung des militärischen Begriffs "abgekocht"?
 
Der Satz, den ich dazu las, lautet wie folgt:
 
"Abends 9 Uhr fuhren wir mit einem Reisdampfer in den Paiho und wurden

am 19. in Tongku bei Taku ausgeschifft. Nachdem wir abgekocht, ging ich mit 30

M. als Infanterie auf Feldwache am Pferdedepot."

 

Vielen Dank.

 

Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] abgekocht

Date: 2010/10/03 13:39:22
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 02.10.2010 18:09:25 Westeuropäische Sommerzeit schreibt brill.klaus(a)web.de:
Lieber Roland,

Die Passage muss vielleicht heißen:   Nachdem wir abgekocht hatten....

Gemeint ist: sie hatten sich auf kleinem Kocher oä ein Essen gekocht, so wie dies Soldaten oder Pfadfinder im Freien tun.


Gruß Klaus
Hallo, Klaus,
 
nein, ich glaube, damit hat das nichts zu tun. Der Begriff taucht immer wieder auf, bevor sie in einen Kampf ziehen.
 
"Unser Leutnant sagt, nach dem Abkochen rücken wir nochmals zurück, um das Dorf zu zerstören ..."
 
Roland
 
 

Re: [Regionalforum-Saar] abgekocht

Date: 2010/10/04 09:38:02
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


Die älteren Kadetten, die der 1. Klasse angehörten, erhielten im Großherzoglichen Marstall unentgeltlich dreimal wöchentlich Unterricht im Reiten und zweimal in der Pferdekenntnis. Ein Sergeant des Garde-Grenadier-Bataillons, und zwar derselbe, welcher Se. Kgl. Hoh. den Großherzog "ausexerziert" hatte, exerzierte die Kadetten und manchmal gings sogar zu Solchen Übungen nach dem Alten Garten, wozu dann stets Säbel und Tschako angelegt werden mußten. Kleinere Tiraillierübungen, kürzere und längere Marschübungen, sogar mit Abkochen, wurden immer gern gesehen. Eine solche, bei der aber auch das Vergnügen zu seinem Recht kommen durfte, fand im Mai 1844 nach Ludwigslust statt. In Turnjacken, den Tornister mit einigem Mundvorrat beschwert, den Säbel umgeschnallt, ohne Gewehr wurde um 11 Uhr vormittags abgerückt. Ein einspänniger Wagen, der die bessere Garnitur enthielt und auf dem, wenn nötig, auch wohl einer oder zwei Fußkranke befördert werden konnten, begleitete die kleine Truppe. Im Haselholz wurde der erste Halt gemacht, im Ortkrug, halbwegs Ludwigslust, fand um 4 Uhr nachmittags die größere Pause zur Mittagsmahlzeit statt, Nachtlager war in Dreenkrögen festgemacht, wo die muntere Schar auf Stroh in der Wirtsstube gebettet wurde. Am anderen Morgen ging es frisch gestärkt zu Körners Grab und kurz vor Ludwigslust wurde "große Toilette" gemacht, der Marschanzug mit der besseren Garnitur - Litewka und weiße Beinkleider - vertauscht, um beim Einrücken in die Residenz einen günstigen Eindruck zu machen. Drei Zimmer im Hotel Weimar waren bestellt worden. Das Besehen der öffentlichen Bauten, insbesondere des Großherzoglichen Schlosses, der Kavalleriekaserne, nahm den halben zweiten und dritten Tag in Anspruch. Am vierten Tag 5 Uhr vormittags wurde der Rückmarsch angetreten und bereits um 2 Uhr 30 Min. nachmittags traf man, ohne einen Maroden zu haben, trotzdem sich das Schuhzeug als für derartige Märsche ;zu fein erwiesen hatte, in der Bildungsanstalt wieder ein. Die Kosten hatten sich für den Kadetten auf 1 Taler 6 Schillinge belaufen, sie wurden zum Teil von der Vergnügungskasse

Auszug aus

Graf Franz von Haslingen:
Die ehemalige Großherzoglich Mecklenburgisch-Schwerin'sche Militär-Bildungsanstalt
In:
Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 76 (1911), S. 307-334


Das ist zwar keine detaillierte Erklärung, aber ein Hinweis.

Auf einer Briefmarke von 1889 sind übrigens unter dem Titel "Abkochen" hohe Offiziere bei einer Besprechung abgebildet.

[Regionalforum-Saar] abgekochtt

Date: 2010/10/04 10:05:05
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Aus dem  digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache:


abkochen /Vb./
   1. Kartoffeln a. (gar kochen)
   2. etw. durch Kochen keimfrei, steril machen: wegen der Typhusgefahr ist nur abgekochtes Trinkwasser oder abgekochte Milch zu verwenden; Med. Instrumente, Geschirr a.
   3. im Freien kochen: die Jungen kochten auf ihrer Wanderung ab
   4. Chem. etw. auskochen, ausziehen: Kräuter a.
abkochen /Vb./
   1. Kartoffeln a. (gar kochen)
   2. etw. durch Kochen keimfrei, steril machen: wegen der Typhusgefahr ist nur abgekochtes Trinkwasser oder abgekochte Milch zu verwenden; Med. Instrumente, Geschirr a.
   3. im Freien kochen: die Jungen kochten auf ihrer Wanderung ab
   4. Chem. etw. auskochen, ausziehen: Kräuter a.
abkochen /Vb./
   1. Kartoffeln a. (gar kochen)
   2. etw. durch Kochen keimfrei, steril machen: wegen der Typhusgefahr ist nur abgekochtes Trinkwasser oder abgekochte Milch zu verwenden; Med. Instrumente, Geschirr a.
   3. im Freien kochen: die Jungen kochten auf ihrer Wanderung ab
   4. Chem. etw. auskochen, ausziehen: Kräuter a.
   1. Kartoffeln a. (gar kochen)
   2. etw. durch Kochen keimfrei, steril machen: wegen der Typhusgefahr ist nur abgekochtes Trinkwasser oder abgekochte Milch zu verwenden; Med. Instrumente, Geschirr a.
   3. im Freien kochen: die Jungen kochten auf ihrer Wanderung ab
   4. Chem. etw. auskochen, ausziehen: Kräuter a.



[Regionalforum-Saar] Abkochen

Date: 2010/10/04 13:10:06
From: Jürgen Zimmer <jzolw(a)t-online.de>

Hallo Roland,

nachfolgend eine Begriffsbestimmung von "Abkochen" aus dem "Handbuch der Militär-Verpflegung im Frieden und Krieg" von Karl von Martens (1864).
Quelle:
http://books.google.de/books?id=pakTAAAAYAAJ&printsec=frontcover&dq=inauthor:%22Karl+von+Martens%22&hl=de&ei=WrWpTJXqIZWSjAf5mfXTDA&sa=X&oi=book_result&ct=book-preview-link&resnum=1&ved=0CDYQuwUwAA#v=onepage&q&f=false

Gruß

Jürgen

"Die Zubereitung der Speisen, wie sie von den Truppen, die lagern oder nur einen kurzen Halt machen, zu geschehen pflegt, heisst in der militärischen Sprache das Abkochen. Das Material hiezu wird denselben in dem Kochgeschirr, das sie mit sich führen, gegeben. Die für das Abkochen erforderliche Zeit ist, wenn dasselbe mit einiger Bequemlichkeit geschehen soll, und wenn die Vorbereitungsarbeiten: Schlachten und Zerlegen des Fleisches, Wasser- und Holzholen, Errichtung der Kochherde, sowie die Nacharbeiten, Reinigen und Aufpacken mit eingerechnet werden, zu 5—G Stunden anzunehmen. Bei dringenden Umständen, und wenn man sich mit weniger sorgfältig gekochten Speisen begnügen will, lässt sich diese Zeit sehr wesentlich abkürzen, wozu neben anderem die zweckmässige Einrichtung und Transportart des Kochgeschirrs, das Braten und Schmoren des Fleisches anstatt des Siedcns, zweckmässiger Bau der Feldherde beitragen kann."

[Regionalforum-Saar] J. Oberste: Der Schatz der Nibelungen

Date: 2010/10/05 21:33:23
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 05.10.2010 19:06:39 Westeuropäische Sommerzeit schreibt hsk.mail(a)GESCHICHTE.HU-BERLIN.DE:
From:    Matthias Hardt <hardt(a)rz.uni-leipzig.de>
Date:    06.10.2010
Subject: Rez. MA: J. Oberste: Der Schatz der Nibelungen
------------------------------------------------------------------------

Oberste, Jörg: Der Schatz der Nibelungen. Mythos und Geschichte.
Bergisch Gladbach: Lübbe 2008. ISBN 978-3-7857-2318-0; Gebunden; 304 S.;
EUR 19,95.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Matthias Hardt, Geisteswissenschaftliches Zentrum und Kultur
Ostmitteleuropas Leipzig, GWZO
E-Mail: <hardt(a)rz.uni-leipzig.de>

Inhalt und Stoffgeschichte des Nibelungenliedes faszinieren trotz lang
anhaltender ideologischer Instrumentalisierung im 19. und 20.
Jahrhundert weite Kreise bis zum heutigen Tag. Jörg Oberste, Professor
für mittelalterliche Geschichte an der Universität Regensburg, nimmt die
deutlichen Nibelungen-Anklänge in Tolkiens "Herr der Ringe" zum Anlass,
in einem "Artur und allen kleinen Rittern und Prinzessinnen" gewidmeten
Buch, das auch als Begleitbuch einer Fernsehserie der ARD diente,
"Mythos und Geschichte" im Nibelungenlied darzustellen und dabei den
aktuellen philologischen, historischen und archäologischen
Forschungsstand zu berücksichtigen. Der "Staatsschatz der Nibelungen",
der im Epos des Passauer Dichters aus der Zeit um 1200 die beiden
Hauptteile um "Siegfried und Brünhild" und den "Nibelungenuntergang"
zusammenhält, dient auch Jörg Oberste nur als spektakulärer Titel seines
Buches, denn in dem locker und ohne wissenschaftlichen Apparat
geschriebenen Band wird der Versuch unternommen, die schwer zu
durchschauenden, aus nordischen Mythen, der Geschichte der
Völkerwanderungs- ebenso wie der Stauferzeit entnommenen und weiter
entwickelten Handlungsstränge, ihre Überlieferung hin zum Nibelungenlied
und schließlich dessen Rezeptionsgeschichte bis zur Gegenwart
verständlich zu machen.

Nach einer Einführung (Spurensuche - Der lange Weg der Nibelungen, S.
8-27) stellt Jörg Oberste "Runensteine und Heldenlieder - die ältesten
Spuren der Nibelungen" vor (S. 28-69). Es sind zunächst szenische
Darstellungen auf Runensteinen, Stabkirchen und Grabbeigaben, die
aufgrund späteren Kenntnisstandes als Abbildungen nibelungischen Stoffes
interpretiert werden können. Sie gehen, wie wohl auch die erst im 13.
Jahrhundert aufgezeichneten, aber deutlich älteren Lieder um Atli und
Sigurd in der Lieder-Edda, bis ins 9. Jahrhundert zurück, in die gleiche
Zeit, als auf dem Kontinent mit dem Hildebrandslied und dem lateinischen
Waltharius-Epos und etwas später in England mit dem Beowulf
verschriftlichte Heldendichtung feststellbar ist.

Aus diesen "alten maeren" mündlicher, aber eben auch schon schriftlicher
Überlieferung schöpfte der Dichter des "mittelhochdeutsche[n]
Nibelungenlied[es]", das im Kapitel III in der Abfolge seiner 39
Aventiuren inhaltlich vorgestellt wird (S. 70-125). Zwischen Siegfrieds
Ankunft am mittelrheinischen Burgunderhof und dem Untergang der in der
zweiten Hälfte des Epos als Nibelungen bezeichneten Burgunderkönige und
ihres Heeres an der Residenz des Hunnenkönigs Etzel breitet sich das
ganze Spektrum einer Erzählung um persönliche Bindungen und
vasallitische Treue, Betrug, Mord und Rache aus und gipfelt schließlich
in Kriemhilds inzwischen völlig unzeitgemäß gewordener Hortforderung.
Dieses alte Element liedhafter Überlieferung vom Burgundenuntergang ist
für Jörg Oberste dann Anlass, seinem Buchtitel angemessen, im IV.
Kapitel die mythischen und heroischen Traditionen des Nibelungenstoffes
in Völkerwanderungs- und Merowingerzeit, vielleicht sogar in der
Römischen Kaiserzeit auszubreiten (Drachenschätze und Völkerschlachten -
Mythos und Geschichte in der Nibelungensage, S. 126-189).

Der von einer hunnischen Foederatenarmee in römischen Diensten
herbeigeführte Untergang des rheinischen Burgunderreiches in den
430er-Jahren, Attilas Tod an der Seite Ildicos im Jahr 453 und die
Auseinandersetzungen zwischen den merowingischen Teilreichen in der
Mitte und der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts sind der geschichtliche
Nährboden des Epos, daneben aber wohl auch schon Lieder um den Sieg des
Arminius in der Varusschlacht und seine Ermordung im Streit mit den
eigenen Verwandten. Aber nicht nur Heldenlieder und Mythen, die Oberste
etwas allgemein als "Erzählungen aus der Vorzeit einer Gemeinschaft"
definiert, sondern auch zahlreiche Anleihen aus der höfischen Kultur der
Kreuzzüge und der Stauferzeit haben Eingang in die nibelungischen
Dichtungen gefunden wie lokale Umdeutungen und regionale Anpassungen.

Aus diesem Grund befasst sich der Autor im V. Kapitel mit den von den
unterschiedlichen Ausformungen der Dichtung präsentierten Orten der
Handlung (Attila in Soest - Schauplätze und lokale
Nibelungen-Traditionen, S. 190-245). Den westfälischen Ort Soest
präsentiert die norwegische Thidrekssaga aus dem späten 13. Jahrhundert
als Schauplatz des Nibelungenuntergangs, inspiriert wahrscheinlich durch
Erzählungen niederdeutscher hansischer Kaufleute. Man braucht deshalb
nicht wie Heinz Ritter-Schaumburg phantasiereich die Nibelungen
nordwärts ziehen lassen; vielmehr wird daran zu denken sein, dass in die
im nördlichen Deutschland erzählten Versionen des Nibelungenstoffes
örtliche Namen und Verkehrswege Eingang gefunden hatten.
"Regionalisierungen dieser Art sind für mittelalterliche Erzählungen
nicht untypisch, da sie als Identifikationsangebot für die Hörer und
Leser solcher Dichtungen verstanden werden können." (S. 203) Xanten und
Worms gehören in ältere Ebenen der Stoffgeschichte, ohne dass ihr
Zusammenhang mit den Anfängen sicher ist. Die Identifizierung jenes
Tronje, aus dem der Mörder Siegfrieds kam, schwankt zwischen der
Herleitung von fränkischen Troja-Mythen und den Sitzen staufischer
Reichsministerialer. Die zahlreichen Lokalisierungen der Brunnen im
Odenwald, an denen Siegfried ermordet worden sein soll, sind dagegen
erst in den vergangenen beiden Jahrhunderten vorgenommen worden.

Damit ist bereits der Zugang zum letzten Kapitel (Macht der Mythen - die
moderne Suche nach den Nibelungen, S. 246-291) erreicht, in dem der
Umgang mit dem Nibelungenstoff seit der frühen Neuzeit geschildert wird.
Das von einem Regensburger Geistlichen verfasste Kudrun-Epos, ein
"gescheiterter Versuch der Höfisierung" des Nibelungenstoffes (S. 248)
und die Volksbücher der frühen Neuzeit waren wie die nach der
Wiederauffindung der drei bis heute maßgeblichen Handschriften des
Nibelungenliedes im 18. Jahrhundert einsetzenden Bühneninszenierungen,
unter denen Friedrich Hebbel und Richard Wagner besonders hervorgehoben
werden müssen, Bemühungen um die Bewältigung der epischen Erzählung.
Nicht erst durch den Bayreuther Spielbetrieb, von diesem aber ebenso wie
durch Fritz Langs filmische Inszenierung befördert, erhielt die
Nibelungentreue Eingang in die Kriegsrhetorik, die in Hermann Görings
Nibelungenrede vom Januar 1943 mit Bezugnahme auf die in Stalingrad
eingeschlossene 6. Armee und die von Wagners Trauermarsch umrahmte
Rundfunkmeldung vom Tod Adolf Hitlers am 30. April 1945 ihre Höhepunkte
fand. Bayreuth spielte schon 1951 wieder und versucht sich bis heute an
modernen Zugängen zum Ring der Nibelungen.

Am Ende seiner Darstellung heißt es bei Jörg Oberste: "Auf den Spuren
der Nibelungen lässt sich die Geschichte von Jahrhunderten aufspüren,
die Hoffnungen und Ängste von Menschen, die verbindende und
zerstörerische Kraft von Mythen, die Chancen und Grenzen der
Wissenschaften, die verschlungenen Wege durch das schattenhafte Gestern
und durch das vielschichtige Heute" (S. 291). Dies zu zeigen, ist dem
Autor wirklich gelungen, denn das Buch enthält weit mehr, als der
lediglich auf den Nibelungenschatz bezogene Titel andeutet. Nahezu alle
Aspekte der Nibelungen-Forschung sind in dem populärwissenschaftlich
geschriebenen Band angesprochen worden. Ob Jörg Oberstes lockere Art zu
schreiben jedoch den schwierigen Stoff wirklich den oft vielleicht noch
jugendlichen Lesern näher zu bringen vermag, darf mindestens bezweifelt
werden. Auf jeden Fall geht dieser Stil auf Kosten der Qualität. Da ist
von "hunnischen Verdrängungskämpfen gegen germanische Völker" (S. 236)
die Rede, wo solche Gentes in eine reiternomadische Herrschaft
integriert wurden, oder dem angeblich im Auftrag Friedrich Barbarossas
vom Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg aus Mailand nach Köln
entführten Dreikönigsschrein, "wo er bis heute eine wesentliche
Attraktionen des Kölner Doms ist" (S. 220), was eben nur die Reliquien
betrifft, nicht aber den Schrein, der erst in Köln angefertigt wurde.

Die archäologischen Kenntnisse von Jörg Oberste sind überhaupt bisweilen
grenzwertig. Das Pektorale aus dem Grabfund im mittelrheinischen
Wolfsheim mit der inschriftlichen Nennung des sassanidischen Königs
Ardaschir ist für ihn Zeugnis eines "Fernhandel[s] mit Luxuswaren" (S.
170), obwohl hier eher an persönliche Beziehungen und Gabentausch auf
verschiedenen Ebenen und unbekannten Wegen zu denken ist, vielleicht
auch an jene tatsächlich iranischsprachigen Alanen, die wenige Seiten
später von Oberste jedoch als "germanisch" charakterisiert werden (S.
173). Die angebliche Münze der Königin Brunichildis, die auf den Seiten
178f. abgebildet wird, ist ein in Worms geschlagener Triens des
Münzmeisters Dodo, dessen Beziehung zu der merowingischen Königin jedoch
höchst spekulativ ist. Reich ausgestattete Gräber, zum Beispiel solche
mit goldbeschlagenen Reflexbögen aus dem hunnischen Bereich, sind für
Jörg Oberste häufig "Adelsgräber", obwohl anhand der Grabbeigaben nur in
den seltensten Fällen etwas über die Rechtsstellung der Bestatteten
ausgesagt werden kann (S. 174).

Während solche Aussagen mit Oberstes geringem Kenntnisstand der
aktuellen Fachdiskussion erklärt werden können, sind weitere Fehler
einfach nur ärgerlich: so soll Ammianus Marcellinus der erste gewesen
sein, der behauptete, Attila sei von Ildico ermordet worden (S. 176),
obwohl der spätantike Historiograph schon im Jahr 395, der Hunnenkönig
aber erst 453 starb. Theoderich der Große soll wie Aetius Geisel am
Hunnenhof gewesen sein (ebd.), obwohl er erst nach der Schlacht am Nedao
im Jahr 454 wohl in Pannonien das Licht der Welt erblickte. Tatsächlich
war der spätere König der Ostgoten in jungen Jahren Geisel am Kaiserhof
in Byzanz. Auch bei den Abbildungen ist Oberste eine Panne passiert: auf
S. 235 wird nicht, wie der Bildtext angibt, die arpadische Königsburg
Gran gezeigt, sondern der in anderem Zusammenhang erwähnte
niederösterreichische Aggstein.

Das Buch, dem trotz dieser Mängel eine zahlreiche Leserschaft zu
wünschen ist, enthält insgesamt 115 Abbildungen sowie fünf Karten und
wird durch eine Zeittafel (S. 292f.), ein viel zu kurzes
Literaturverzeichnis (S. 294-296) und ein ausführliches Register (S.
297-303) abgeschlossen.


Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Wolfgang Eric Wagner <wolfgang-eric.wagner(a)uni-rostock.de>

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http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-4-012

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[Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"

Date: 2010/10/08 22:10:10
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
heute wurde in der Saarbrücker Zeitung mal wieder von einem 666ten Geburtstag berichtet. Zwar handelt es sich wie immer nur um die urkundliche Erstnennung eines Ortsnamens, aber das haben unsere Lokalmatadoren hierzulande noch nie auf die Reihe gekriegt. Nun ja, es sind halt nur Journalisten. Woher sollen die das schon wissen? Und überhaupt, wen interessiert das schon? Bin mal wieder pingelig, ich weiß.
 
Roland Geiger
 
Hier ist der zugehörige Artikel, verfaßt von Volker Fuchs und Hannelore Hempel.
 

Adelheid vom Hofe gab Hoof ihren Namen

feiern von Freitag bis Sonntag den 666. Geburtstag ihres Heimatortes

666 Jahre HoofMit einem bunten Programm an drei Tagen im Festzelt feiert der St. Wendeler Ortsteil Hoof vom 8. bis 10. Oktober ein großes Fest. Der Ort blickt auf eine 666-jährige Geschichte zurück. Eigentlich sind es „Zwillinge“, die beiden Nachbarorte Hoof und Leitersweiler, wurden sie doch am gleichen Tag vor 666 Jahren erstmals urkundliche erwähnt. Und so feierte Leitersweiler bereits im August seinen 666. Geburtstag, während die „Heemer“ ihre 666-Jahr-Feier vom 8. bis 10. Oktober begehen.

Das Jahr 344 ist das Jahr der Ersterwähnung von Hoof und Leitersweiler. In der entsprechenden Urkunde, datiert am 13. Januar 1344, wurden auch erstmals Namen (nur Vornamen) aus beiden Orten genannt: Wylche, Hennechin und Herbord aus Luterswilre und Adelheid vom Hofe. Die spätere Namensgebung des Dorfes Hoof geht vermutlich auf Adelheid vom Hofe zurück.

Ritter Ulrich vom Steine und seine Gemahlin Irmgard von Heinzenberg waren die Grundherren von Leitersweiler und Hoof. Ulrich vom Steine verstarb 1348, seine Gemahlin Irmgard viel später. Durch ihre Tochter Ida vom Steine kam eine Hälfte des noch ungeteilten Besitzes und der Rechte von Leitersweiler und Hoof an die Vögte von Hunolstein. Die andere Hälfte befand sich im Besitz der Herren Dietrich von Manderscheid und des Johann von Schwartzenberg. Alle zusammen hatten zur Wahrung ihres Besitzes und ihrer Rechte einen gemeinsamen Schultheißen bestellt, der in Leitersweiler wohnte. Hoof und Leitersweiler bildeten eine Schultheißerei und einen Gerichtsbezirk. Sieben für diesen Bezirk bestellte Schöffen, vier aus Leitersweiler und drei aus Hoof, sprachen auf dem Gerichtstag das Recht, das in den Weistümern festgehalten wurde.

Durch zahlreiche Funde belegt, nicht durch Urkunden, kann die geschichtliche Vergangenheit von Hoof weiter verfolgt werden. Dabei taucht immer wieder der Flurname „Schermeshöhe“ (Scherbenhöhe) auf, wo einst eine römische Siedlung gewesen sein soll. Wohl mit Sicherheit stand auf der Schermeshöhe ein römischer Gutshof. Die Natur der Örtlichkeit deutet daraufhin: Südhang, im Norden einst geschützt durch Wald, in der Nähe der römischen Heerstraße Tholey-Weiselbeg-Schwarzerden-Pfeffelbach, Überlaufquelle. Dass das Gebäude durch Brand zerstört wurde, bewiesen angebrannte Mörtelreste an den Ziegelstücken. Bei Erkundungsgrabungen des Landesdenkmalamtes im Mai 2010 wurden Aschenreste vermutlich von einer Feuerstelle aus der Keltenzeit gefunden.

Dem römischen Herrn folgte wahrscheinlich zuerst ein alemannischer und nach der Schlacht bei Zülpich (496) ein fränkischer Herr. In der Pfarrchronik zu Niederkirchen heißt es: „Im Jahre 918 verlieh ein Edler namens Ruthard einen Herrenhof mit Gebäuden im Ort und im Bann von Osterna (= Niederkirchen) an die Abtei des Hl. Remigius in Reims.“ Es besteht die Annahme, dass dieser Herrenhof „Hoof“ gewesen sein kann, weil keine andere Gemeinde in diesem Raum einen Flurteil besitzt, dessen Namen auf den Hl. Remigius hindeutet. Auf Hoofer Gemarkung gibt es einen „Remmeswald“ (Remigiuswald) und ausgerechnet in nächste Nähe des römischen Hofrestes.

Dass Ruthard ein Franke war, zeigt die Tatsache, dass er den Hof an Reims verschenkte. (Der „Remmeswald“ heißt auf alten Karten und im Volksmund auch „Henkerswald“). Seit 1975 ist bekannt, dass eine „Erstbesiedelung von Südhängen über dem Grügelbachtal“ schon um Christi Geburt stattgefunden hat. Verwiesen sei auf ein Schreiben des Staatlichen Konservatoramtes Saarbrücken vom 17. Juli 1978: „Es wurden im Mai 1975 in der Flur Im Quetterling in der Ausschachtung zum Bau von Wohnhäusern mehrere Gräber angeschnitten. Davon blieb eines halbwegs intakt, eines wurde teilweise zerstört. Die Reste sind nach Meldung durch Bildhauer Herbert Kraushaar geborgen worden. Es handelt sich um keltische Brandgräber mit Beigabe von jeweils mehreren Tongefäßen, dazu geringe Eisenreste und eine Bronze-Fibel. Die Bestattungen fanden statt in der frühen römischen Kaiserzeit, das heißt im 1. Jahrhundert nach Christus.“ 1976 wurde beim Ausbau eines Feldwirtschaftsweges zum Klingelwald hin ebenfalls ein keltisches Brandgrab entdeckt.

Hoof heißt im Volksmund Hoob, die Bewohner des Dorfes nennen sich Heemer, das kommt wohl von Heim. Die Heemer lieben also ihre Heimat ganz besonders.kp

 

Einen Hauch Mittelalter erleben

Hoof. Am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Oktober, wird während der 666-Jahr-Feier in Hoof auch ein kleiner Mittelaltermarkt in der Nähe des Festzeltes aufgebaut sein. Frank Danneck, in und um Hoof auch besser als Wastel bekannt, wird mit Freunden aus Nonnweiler, Fürth, Trier-Kordel und Eitzweiler verschiedene Kunsthandwerke präsentieren und zum Verkauf anbieten.

In einem eigens errichteten kleinen Zeltdorf wird zur Stärkung der großen Festbesucher Ritterblut, Met und Teufelszeug angeboten. Außerdem gibt es verschiedene Lederarbeiten, Räucherwaren und Duftöle sowie altes Leinen zu kaufen. Frank Danneck stellt darüber hinaus seine umfangreichen Arbeiten aus Holz und Leder aus. Besonders die Kleinen werden auf dem Mittelaltermarkt auf ihre Kosten kommen. Für sie steht eine alte Apfelpresse bereit, mit der sie sich selbst ihren Apfelsaft herstellen können. Daneben bieten die Standbetreiber auch diverse mittelalterliche Spiele an, welche die Kinder ausprobieren können. Ein besonderes Erlebnis verspricht auch die Flammkuchenbäckerei der beiden heimischen Schornsteinfeger Frank Koch und David Fuchs. Diese werden die Flammkuchen gemeinsam mit den Jugendlichen in einem speziellen Ofen zubereiten. Als Abschluss und weiterer Höhepunkt folgt dann noch in den Abendstunden eine beeindruckende Feuershow. red

 

Von den Römern und Kelten im Ostertal

Ausstellung informiert über das Leben vor rund 2000 Jahren Die „Heemer“

Hoof. Lange vor der urkundlichen Erwähnung des Ortes Hoof im Jahre 1344 siedelten auf der Hoofer Gemarkung bereits Menschen. Archäologische Grabungen im Frühjahr dieses Jahres haben den Nachweis einer keltischen Urbevölkerung auf der Hoofer Schermeshöhe erbracht. Über die genauen Ergebnisse dieser Grabung wird in der Festschrift zur 666-Jahr-Feier von Hoof berichtet. In der Folge des Gallischen Krieges, den Julius Caesar in der Schlacht um Alesia 52 vor Christus siegreich beendete, ließen sich schon im 1. Jahrhundert nach Christus recht früh römische Siedler in Hoof nieder.

Um die römische Lebensweise den Besuchern näher zu bringen, findet während des Festes eine kleine Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Auch die Kelten sollen dabei nicht zu kurz kommen. Gezeigt werden neben römischer Militärausrüstung wie Helme, Rüstung, Schwerter und Lanzen auch Repliken (Nachbildungen) von Gegenständen des täglichen Lebens der Römer und Kelten: Römische Keramik, Toilettenartikel, Schreibutensilien, einen Hausaltar mit Götterfiguren, Münzen, Öllampen, Schmuck, Gewandspangen, Glaswaren, Messer und vieles andere. Daneben selbst geschmiedete Messer, Nägel, eine keltische Schwertklinge, eine keltische Lanze, handgefertigte keltische und römische Schuhe sowie selbst gegossene Messer im Stil der Bronzezeit. Auch das antike Handwerk soll bei dieser Ausstellung nicht fehlen. So wird die Herstellung keltischer und römischer Schuhe vorgeführt.

Die beeindruckende Ausstellung von Thomas Schäfer aus Hoof ist am Samstag, 9. Oktober, 15 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 10. Oktober, 14 bis 18 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Hoof zu sehen ist. kam

 

Auf einen Blick

Das Festprogramm im beheizten Festzelt auf dem Dorfplatz:

Freitag, 8. Oktober: 18 Uhr: Fassbieranstich und Warming up mit DJ Mäggi. 20 Uhr: Oktoberfest mit den Oberallgäumusikanten

Samstag, 9. Oktober: ab 14 Uhr: Mittelaltermarkt, 15.30 Uhr: Filmvorführung „Geschichte des mittleren Ostertals", 20 Uhr: Show-Time, moderierte Varieté–Show.

Sonntag, 10. Oktober: ab zehn Uhr: Mittelaltermarkt. Elf Uhr: Ökumenischer Gottesdienst. Zwölf Uhr: gemeinsames Mittagessen. 13.30 Uhr Kommers zur 666-Jahr-Feier. Darin eingebettet: 80 Jahre Obst- und Gartenbauverein, 80 Jahre Musikverein, 80 Jahre SV Hoof. Umrahmung durch MGV und die Ostertaler.16 Uhr: Rhythmische Sportgymnastik, Turntalentschule Saarbrücken und TV St. Wendel. 17 Uhr: Die Ostertaler. 19.30 Uhr: Bunter Abend mit der Party-Band Saxxess. Veranstalter: Ortsrat und Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof. red

 

Re: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"

Date: 2010/10/09 12:22:59
From: hansakirsch(a)t-online.de <hansakirsch(a)t-online.de>



-----Original-Nachricht-----
Subject: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"
Date: Fri, 08 Oct 2010 22:09:53 +0200
From: Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net

Salü,
 
heute wurde in der Saarbrücker Zeitung mal wieder von einem 666ten Geburtstag berichtet. Zwar handelt es sich wie immer nur um die urkundliche Erstnennung eines Ortsnamens, aber das haben unsere Lokalmatadoren hierzulande noch nie auf die Reihe gekriegt. Nun ja, es sind halt nur Journalisten. Woher sollen die das schon wissen? Und überhaupt, wen interessiert das schon? Bin mal wieder pingelig, ich weiß.
 
Roland Geiger
 
Hier ist der zugehörige Artikel, verfaßt von Volker Fuchs und Hannelore Hempel.
 

Adelheid vom Hofe gab Hoof ihren Namen

feiern von Freitag bis Sonntag den 666. Geburtstag ihres Heimatortes

666 Jahre HoofMit einem bunten Programm an drei Tagen im Festzelt feiert der St. Wendeler Ortsteil Hoof vom 8. bis 10. Oktober ein großes Fest. Der Ort blickt auf eine 666-jährige Geschichte zurück. Eigentlich sind es „Zwillinge“, die beiden Nachbarorte Hoof und Leitersweiler, wurden sie doch am gleichen Tag vor 666 Jahren erstmals urkundliche erwähnt. Und so feierte Leitersweiler bereits im August seinen 666. Geburtstag, während die „Heemer“ ihre 666-Jahr-Feier vom 8. bis 10. Oktober begehen.

Das Jahr 344 ist das Jahr der Ersterwähnung von Hoof und Leitersweiler. In der entsprechenden Urkunde, datiert am 13. Januar 1344, wurden auch erstmals Namen (nur Vornamen) aus beiden Orten genannt: Wylche, Hennechin und Herbord aus Luterswilre und Adelheid vom Hofe. Die spätere Namensgebung des Dorfes Hoof geht vermutlich auf Adelheid vom Hofe zurück.

Ritter Ulrich vom Steine und seine Gemahlin Irmgard von Heinzenberg waren die Grundherren von Leitersweiler und Hoof. Ulrich vom Steine verstarb 1348, seine Gemahlin Irmgard viel später. Durch ihre Tochter Ida vom Steine kam eine Hälfte des noch ungeteilten Besitzes und der Rechte von Leitersweiler und Hoof an die Vögte von Hunolstein. Die andere Hälfte befand sich im Besitz der Herren Dietrich von Manderscheid und des Johann von Schwartzenberg. Alle zusammen hatten zur Wahrung ihres Besitzes und ihrer Rechte einen gemeinsamen Schultheißen bestellt, der in Leitersweiler wohnte. Hoof und Leitersweiler bildeten eine Schultheißerei und einen Gerichtsbezirk. Sieben für diesen Bezirk bestellte Schöffen, vier aus Leitersweiler und drei aus Hoof, sprachen auf dem Gerichtstag das Recht, das in den Weistümern festgehalten wurde.

Durch zahlreiche Funde belegt, nicht durch Urkunden, kann die geschichtliche Vergangenheit von Hoof weiter verfolgt werden. Dabei taucht immer wieder der Flurname „Schermeshöhe“ (Scherbenhöhe) auf, wo einst eine römische Siedlung gewesen sein soll. Wohl mit Sicherheit stand auf der Schermeshöhe ein römischer Gutshof. Die Natur der Örtlichkeit deutet daraufhin: Südhang, im Norden einst geschützt durch Wald, in der Nähe der römischen Heerstraße Tholey-Weiselbeg-Schwarzerden-Pfeffelbach, Überlaufquelle. Dass das Gebäude durch Brand zerstört wurde, bewiesen angebrannte Mörtelreste an den Ziegelstücken. Bei Erkundungsgrabungen des Landesdenkmalamtes im Mai 2010 wurden Aschenreste vermutlich von einer Feuerstelle aus der Keltenzeit gefunden.

Dem römischen Herrn folgte wahrscheinlich zuerst ein alemannischer und nach der Schlacht bei Zülpich (496) ein fränkischer Herr. In der Pfarrchronik zu Niederkirchen heißt es: „Im Jahre 918 verlieh ein Edler namens Ruthard einen Herrenhof mit Gebäuden im Ort und im Bann von Osterna (= Niederkirchen) an die Abtei des Hl. Remigius in Reims.“ Es besteht die Annahme, dass dieser Herrenhof „Hoof“ gewesen sein kann, weil keine andere Gemeinde in diesem Raum einen Flurteil besitzt, dessen Namen auf den Hl. Remigius hindeutet. Auf Hoofer Gemarkung gibt es einen „Remmeswald“ (Remigiuswald) und ausgerechnet in nächste Nähe des römischen Hofrestes.

Dass Ruthard ein Franke war, zeigt die Tatsache, dass er den Hof an Reims verschenkte. (Der „Remmeswald“ heißt auf alten Karten und im Volksmund auch „Henkerswald“). Seit 1975 ist bekannt, dass eine „Erstbesiedelung von Südhängen über dem Grügelbachtal“ schon um Christi Geburt stattgefunden hat. Verwiesen sei auf ein Schreiben des Staatlichen Konservatoramtes Saarbrücken vom 17. Juli 1978: „Es wurden im Mai 1975 in der Flur Im Quetterling in der Ausschachtung zum Bau von Wohnhäusern mehrere Gräber angeschnitten. Davon blieb eines halbwegs intakt, eines wurde teilweise zerstört. Die Reste sind nach Meldung durch Bildhauer Herbert Kraushaar geborgen worden. Es handelt sich um keltische Brandgräber mit Beigabe von jeweils mehreren Tongefäßen, dazu geringe Eisenreste und eine Bronze-Fibel. Die Bestattungen fanden statt in der frühen römischen Kaiserzeit, das heißt im 1. Jahrhundert nach Christus.“ 1976 wurde beim Ausbau eines Feldwirtschaftsweges zum Klingelwald hin ebenfalls ein keltisches Brandgrab entdeckt.

Hoof heißt im Volksmund Hoob, die Bewohner des Dorfes nennen sich Heemer, das kommt wohl von Heim. Die Heemer lieben also ihre Heimat ganz besonders.kp

 

Einen Hauch Mittelalter erleben

Hoof. Am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Oktober, wird während der 666-Jahr-Feier in Hoof auch ein kleiner Mittelaltermarkt in der Nähe des Festzeltes aufgebaut sein. Frank Danneck, in und um Hoof auch besser als Wastel bekannt, wird mit Freunden aus Nonnweiler, Fürth, Trier-Kordel und Eitzweiler verschiedene Kunsthandwerke präsentieren und zum Verkauf anbieten.

In einem eigens errichteten kleinen Zeltdorf wird zur Stärkung der großen Festbesucher Ritterblut, Met und Teufelszeug angeboten. Außerdem gibt es verschiedene Lederarbeiten, Räucherwaren und Duftöle sowie altes Leinen zu kaufen. Frank Danneck stellt darüber hinaus seine umfangreichen Arbeiten aus Holz und Leder aus. Besonders die Kleinen werden auf dem Mittelaltermarkt auf ihre Kosten kommen. Für sie steht eine alte Apfelpresse bereit, mit der sie sich selbst ihren Apfelsaft herstellen können. Daneben bieten die Standbetreiber auch diverse mittelalterliche Spiele an, welche die Kinder ausprobieren können. Ein besonderes Erlebnis verspricht auch die Flammkuchenbäckerei der beiden heimischen Schornsteinfeger Frank Koch und David Fuchs. Diese werden die Flammkuchen gemeinsam mit den Jugendlichen in einem speziellen Ofen zubereiten. Als Abschluss und weiterer Höhepunkt folgt dann noch in den Abendstunden eine beeindruckende Feuershow. red

 

Von den Römern und Kelten im Ostertal

Ausstellung informiert über das Leben vor rund 2000 Jahren Die „Heemer“

Hoof. Lange vor der urkundlichen Erwähnung des Ortes Hoof im Jahre 1344 siedelten auf der Hoofer Gemarkung bereits Menschen. Archäologische Grabungen im Frühjahr dieses Jahres haben den Nachweis einer keltischen Urbevölkerung auf der Hoofer Schermeshöhe erbracht. Über die genauen Ergebnisse dieser Grabung wird in der Festschrift zur 666-Jahr-Feier von Hoof berichtet. In der Folge des Gallischen Krieges, den Julius Caesar in der Schlacht um Alesia 52 vor Christus siegreich beendete, ließen sich schon im 1. Jahrhundert nach Christus recht früh römische Siedler in Hoof nieder.

Um die römische Lebensweise den Besuchern näher zu bringen, findet während des Festes eine kleine Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Auch die Kelten sollen dabei nicht zu kurz kommen. Gezeigt werden neben römischer Militärausrüstung wie Helme, Rüstung, Schwerter und Lanzen auch Repliken (Nachbildungen) von Gegenständen des täglichen Lebens der Römer und Kelten: Römische Keramik, Toilettenartikel, Schreibutensilien, einen Hausaltar mit Götterfiguren, Münzen, Öllampen, Schmuck, Gewandspangen, Glaswaren, Messer und vieles andere. Daneben selbst geschmiedete Messer, Nägel, eine keltische Schwertklinge, eine keltische Lanze, handgefertigte keltische und römische Schuhe sowie selbst gegossene Messer im Stil der Bronzezeit. Auch das antike Handwerk soll bei dieser Ausstellung nicht fehlen. So wird die Herstellung keltischer und römischer Schuhe vorgeführt.

Die beeindruckende Ausstellung von Thomas Schäfer aus Hoof ist am Samstag, 9. Oktober, 15 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 10. Oktober, 14 bis 18 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Hoof zu sehen ist. kam

 

Auf einen Blick

Das Festprogramm im beheizten Festzelt auf dem Dorfplatz:

Freitag, 8. Oktober: 18 Uhr: Fassbieranstich und Warming up mit DJ Mäggi. 20 Uhr: Oktoberfest mit den Oberallgäumusikanten

Samstag, 9. Oktober: ab 14 Uhr: Mittelaltermarkt, 15.30 Uhr: Filmvorführung „Geschichte des mittleren Ostertals", 20 Uhr: Show-Time, moderierte Varieté–Show.

Sonntag, 10. Oktober: ab zehn Uhr: Mittelaltermarkt. Elf Uhr: Ökumenischer Gottesdienst. Zwölf Uhr: gemeinsames Mittagessen. 13.30 Uhr Kommers zur 666-Jahr-Feier. Darin eingebettet: 80 Jahre Obst- und Gartenbauverein, 80 Jahre Musikverein, 80 Jahre SV Hoof. Umrahmung durch MGV und die Ostertaler.16 Uhr: Rhythmische Sportgymnastik, Turntalentschule Saarbrücken und TV St. Wendel. 17 Uhr: Die Ostertaler. 19.30 Uhr: Bunter Abend mit der Party-Band Saxxess. Veranstalter: Ortsrat und Verein zur Förderung der Dorfentwicklung Hoof. red


Hallo Roland,
ich sende diese Zeilen, um Missverständnissen vorzubeugen. Volker Fuchs und Hannelore Hempel haben mit dem Inhalt der Beiträge nichts zu tun. Sie haben lediglich diese Seite der Zeitung technisch hergerichtet.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Verfasser verantwortlich. Für sie steht am Ende des Artikels jeweils ein
Kürzel, in diesem Falle:
kp    = Dieter Kremp
red   = der Redaktion übersandt
kam  = Karl Müller
red   = der Redaktion übersandt.

Freundliche Grüße

Hans Kirsch 

Re: [Regionalforum-Saar] SZ: 666 Jahre urkundliche Erstnennung des Ortes "Hoof"

Date: 2010/10/09 14:16:59
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 09.10.2010 12:23:02 Westeuropäische Sommerzeit schreibt hansakirsch(a)t-online.de:
ich sende diese Zeilen, um Missverständnissen vorzubeugen. Volker Fuchs und Hannelore Hempel haben mit dem Inhalt der Beiträge nichts zu tun. Sie haben lediglich diese Seite der Zeitung technisch hergerichtet.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Verfasser verantwortlich. Für sie steht am Ende des Artikels jeweils ein
Kürzel, in diesem Falle:
kp    = Dieter Kremp
red   = der Redaktion übersandt
kam  = Karl Müller
red   = der Redaktion übersandt.
Hallo, Hans,
 
es ist wohl so, daß in diesem Falle Dieter Kremp den Unsinn über die Geburt der Orte verfaßt hat, aber die SZ hat ihn kommentarlos abgedruckt. Wo liegt denn deren Verantwortung?
 
Stimmt denn dann mein böser Kommentar "Sind halt nur Journalisten" etwa doch? Müssen die das also nicht wissen? Wo endet das Sonderwissen, und wo fängt die Allgemeinbildung an?
 
Mir ist klar, daß man sich - zumindest in der Lokalredaktion der SZ in St. Wendel - darauf verläßt, daß das, was die Leute von außerhalb bringen, stimmt. Aber übergibt man damit den Verfassern, die nicht mal anständig mit Namen, sondern nur mit Kürzel genannt werden, damit die Verantwortung? Und ist man damit jegliche weitere Verantwortung los? Geht das überhaupt?
 
Was da im Artikel drinsteht, ist ein sachlicher Fehler, der leider immer wieder vorkommt - und immer wieder kritisiert wird. Wann darf ich denn erwarten, daß er zur Kenntnis genommen und beim nächsten Mal berücksichtigt wird?
 
Mir ist klar, daß vieles von dem, was wir neuerdings entdecken, bei Publikationen unberücksichtigt bleibt, weil die Verfasser von Artikeln nur die alten Kamellen wiederkäuen, zum Teil, weil sie meinen, alles zu wissen und sich deshalb um Neues nicht zu bemühen brauchen. Das ist zum Beispiel die Sache mit dem St. Wendeler Stadtrecht, das wird immer wieder falsch gebracht, obwohl wir es schon seit einigen Jahren besser wissen. Das ist eine Sache.
 
Aber die andere Sache betrifft die grundlegenden Elemente. Dazu gehört der Unterschied zwischen Entstehung und urkundlicher Erstnennung. Das sind Grundlagen, die man wissen sollte, ehe man publiziert. In Leitersweiler bei dem evangelischen Rundfunkgottesdienst habe ich bei der Generalprobe am Samstag auf den gleichen Fehler hingewiesen, worauf die Sprecher ihre Texte änderten. Und als das Wappen besprochen wurde, korrigierten sie von "oben links im Wappen" auf "wenn man draufschaut, oben links im Wappen" - letzteres, um die Zuschauer, die den Fachjargon nicht kennen resp. sich in Heraldik nicht auskennen, nicht zu verwirren - das Ganze aber, damit kein Unsinn verzapft wird.
 
Weshalb betreiben wir denn unsere Recherchen und korrigieren alte Fehler, wenn wir dann zulassen, daß die "anderen" doch nur immer wieder den selben alten Mist wiederkäuen?
 
Als Dieter Kremp, der es besser wissen sollte, seinen Artikel abgab, hätten die Redakteure, die es als Fachleute auf jeden Fall hätten besser wissen müssten, eingreifen müssen. Das haben sie nicht getan, weil sie es vermutlich doch nicht besser wußten. Deshalb bleiben sie m.E. in der Pflicht und Verantwortung.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger
 
 
 
 

[Regionalforum-Saar] Tag der offenen Tür im Krei sarchiv Saarlouis

Date: 2010/10/11 01:56:10
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.

 

Tag der offenen Tür

 

im

 

Kreisarchiv Saarlouis

- Zentrum für Familienforschung -

 

Landratsamt Saarlouis

Eingang Kreisständehaus

Kaiser-Wilhelm-Str. 6

66740 Saarlouis

 

                  Sonntag, 24. Oktober 2010                

13 – 18 Uhr

 

 

Programm

 

Vorstellung der familienkundlichen Bestände

 

Vorstellung des Projekts Totenbildsammlung

 

Informationen zur Familienforschung

 

Verkauf vereinseigener Publikationen

Bücherflohmarkt mit seltenen antiquarischen Büchern

 (Schwerpunkt Familienforschung, Regionalliteratur, Geschichte)

 

 

Ausstellung:

 

„Schätze aus dem Kreisarchiv Saarlouis

vom Mittelalter bis in die Neuzeit“

 

Ansichtskarten mit Motiven von Roden und von der Dillinger Hütte

(Sammlung Andreas Rival, Roden)

 

[Regionalforum-Saar] 7. St. Ingberter Büche rbörse

Date: 2010/10/12 21:42:20
From: Stefan Reuter <stefan.reuter62(a)googlemail.com>

 Hallo,

am übernächsten Wochenende, 23./24.10.2010 findet in der Eisenberghalle in St. Ingbert-Hassel zwischen 10.00 und 18.00 Uhr wieder eine Bücherbörse statt.

http://hassel-saar.de/page/veranstaltungen2010.pdf

Wer saarländische heimatkundliche Literatur sucht, konnte in den vergangenen Jahren hier gut fündig werden.

Gruß, Stefan Reuter

[Regionalforum-Saar] der kulturgeschichtliche Experte des St. Wendeler Landes

Date: 2010/10/13 09:10:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Heute morgen in der SZ.
 
Fast könnte man es überlesen, obgleich es im letzten Satz steht. Da wird der kulturgeschichtliche Experte des St. Wendeler Landes genannt, der bei der Veranstaltung aus seinem druckfrischen Werk gelesen hat. Da kann ja nichts mehr schiefgehen.
 
 

St. Wendeler Raum begeistert Experten

Die Arbeit der Kulani im Bereich Regionalentwicklung stößt auf großes Interesse

St. Wendel. Eine Expertengruppe mit Vertretern aus allen Bundesländern hat in St. Wendel getagt und sich mit der Zukunft des ländlichen Raumes beschäftigt. Im Auftrag der Abteilung Landwirtschaft und Ländlicher Raum des Ministeriums für Wirtschaft und Wissenschaft stellte die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani) ihre Regionalentwicklungsarbeit der letzten Jahre vor.

Zunächst stand auf dem Wendelinushof die Vermarktung regionaler Produkte im Mittelpunkt: Werner Feldkamp, der Vorsitzende der Kulani, erläuterte die Entwicklung und Struktur des „Lokalwarenmarktes St. Wendeler Land“. Auf besonderes Interesse stießen die Ideen, die die regionale Vermarktungsinitiative auszeichnet: die Herleitung der Bezeichnung Lokalwarenmarkt aus der historischen Entwicklung (Von Kolonialwaren zu Lokalwaren) oder die Organisation mit dem Partnerbetriebssystem.

In Tholey wurde das ebenfalls von der Kulani entwickelte und betreute Kulturprogramm „St. Wendeler Land steinreich“ vorgestellt. Als Beispiel diente das Museum Theulegium, welches mit Mitteln aus dem Leader-plus-Förderprogramm der Europäischen Union unterstützt wurde.

Anschließend begrüßte Bürgermeister Hermann-Josef Schmidt die Expertenrunde im historischen Sitzungssaal. Nach einer anschaulichen Vorstellung der Gemeinde Tholey führte Manfred Peter aus seiner druckfrischen Veröffentlichung „Die zweite Heimat des Heiligen Wendelin“ in die Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes ein. red

[Regionalforum-Saar] Tag der offenen Tür im Krei sarchiv Saarlouis - Zentrum für Familienforschung

Date: 2010/10/15 12:06:12
From: H . Dieter Göttert <hdgoettert(a)gmx.de>

Liebe Listenteilnehmer(innen),

zur Erinnerung: Am Sonntag, dem 24. Oktober 2010, findet in der Zeit von 13
bis 18 Uhr im Kreisarchiv Saarlouis (Landratsamt, Kreisständehaus,
Kaiser-Wilhelm-Str. 6 - Zentrum für Familienforschung) ein

T a g   d e r   o f f e n e n   T ü r

der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V. statt.

Programm: 
- Vorstellung der familienkundlichen Bestände
- Vorstellung des Projekts Totenbildsammlung
- Informationen  zur Familienforschung
- Verkauf vereinseigener Publikationen
- Bücherflohmarkt mit seltenen antiquarischen Büchern (Schwerpunkt
Familienforschung, Regionalliteratur, Geschichte)

Ausstellung:
- Schätze aus dem Kreisarchiv Saarlouis vom Mittelalter bis in die Neuzeit
- Ansichtskarten mit Motiven von Roden und von der Dillinger Hütte (Sammlung
Andreas Rival, Roden) 

Also: Im Terminkalender vormerken!
 
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Horst-Dieter Göttert
Waldstr. 84  -  D 66701 Beckingen/Saar
Phone 06835-3691  -  Fax 06835-9569200
www.göttert.eu <http://www.göttert.eu/>   oder www.hdgoettert.de
<http://www.hdgoettert.de/> 
 
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Kürzlich erschienen: 
   Wie mæ héi schwätzen - Beckinger Sprachgut
   Moselfränkisches Wörterbuch auf 421 Seiten
   und mit 87 Abbildungen - fester Einband
 
siehe auch
http://www.beckingen.de/content/beckingen/Gemeindebezirke/beckingen_ort/Aktu
elles/neuerscheinung

[Regionalforum-Saar] Ein Portrait des St. Wendeler Landes

Date: 2010/10/16 23:11:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Das druckfrische Werk von Dr. Manfred Peter über die zweite Heimat des hl. Wendelin

 

ein paar längere Bemerkungen

von Roland Geiger, St. Wendel

 

Im Bericht über die Aktivitäten in der St. Wendeler Kulturlandschaft, der vergangene Woche in der Saarbrücker Zeitung stand,  ist im letzten Satz über die druckfrische Arbeit von Dr. Peter hingewiesen worden. In der Buchhandlung Klein in St. Wendel konnte ich mir dieses Opus für 4,50 Euro zulegen.

 

Der etwas schwerfällige Titel lautet „St. Wendelins (St. Wendalinus – St. Findalans) zweite Heimat – Ein Portrait des St. Wendeler Landes“.

 

Das Heft (Büchlein) mißt 28 Seiten in relativ großer Schrift, wobei zehn Seiten auf Farbfotos entfallen und die Rückseite bis auf die ISBN 978-3-9813149-2-2 leer bleibt. Bleiben abzüglich Deckblatt und erster und letzter Umschlagsseite 14 Seiten für den Text.

 

Bevor ich zum eigentlichen Inhalt komme, stelle ich das Nachwort (aus dem Heft) voran, das von Werner Feldkamp, dem Vorsitzenden der Kultur- und Landschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani), verfaßt wurde:

 

„Die Kultur- und Landschaftsinitiative St. Wendeler Land (KuLanI) begrüßt die vorliegende Veröffentlichung. Sie ist in hervorragender Weise geeignet, das Bewußtsein für Geschichte und Kultur der Region zu fördern und unterstützt damit die Bemühungen der KuLanI im Rahmen des Leader Programms »St. Wendeler Land steinreich: auf den Spuren einer 2.500-jährigen europäischen Kulturentwicklung«.“

 

So fängt Peters Text an:

 

„Die Leserinnen und Leser des vorliegenden Büchleins werden bemerken, dass im Text mehrfach auf Irland verwiesen wird.

 

Dies hat einen einfachen Grund:

In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte der irische Kardinal Ö Fiaich, ein international anerkannter Historiker und Sprachwissenschaftler, die Vermutung geäußert, dass der heilige Wendelin aus einem in Delvin (irisch Dealbhna) ansässigen Königsgeschlecht stammen könnte.

 

Von dieser Zeit an hat sich die Aufmerksamkeit aller an der historischen Gestalt des Heiligen Interessierten verstärkt auf Irland gerichtet.“

 

Und damit ist dann auch schon wieder fast alles gesagt. Denn ebenso wie der irische Kardinal eine Vermutung äußerte, ist das, was Peter auf den folgenden Seiten wiedergibt, immer dann, wenn es sich um den heiligen Wendalinus handelt, Vermutung. Beweisen kann er nämlich nichts.

 

Das gibt er – an anderer Stelle, hier nicht – auch offen zu, aber schon nach dieser üblichen Einleitung – als wenn er in medias res geht –wechselt er den Schreibstil von „es könnte“ in „es ist“.

 

Seine Quelle für die Geschichtlichkeit des Heiligen ist „die Legende“. Gemeint ist vermutlich die Heiligenlegende von Wendalinus, nur   d i e   Legende gibt es eben nicht. Tatsächlich gibt es mehrere Legenden, angefangen mit einer in Latein, die um das Jahr 1300 entstanden ist und sich bezüglich Herkunft und Leben des Heiligen vor St. Wendel relativ bedeckt hält, bis zur Kellerschen Legende um das Jahr 1700, der ersten gedruckten Legende in Deutsch. In diesen wiederum 400 Jahren zwischen 1300 und 1700 wurde der Inhalt um etliche Details ergänzt, die im Laufe der Zeit hinzukommen, wie z.B. das Todesjahr, die Romfahrt, die Namen der Eltern usw.

 

Und das ist der Punkt, wo Peter unglaubwürdig wird und sich von jeder Wissenschaftlichkeit entfernt und nie wieder zurückfindet. Denn gerade die Wissenschaftlichkeit braucht er, wenn er von der „der historischen Gestalt des Heiligen“ schreibt. Mit dem Wort „historisch“ verläßt er den Bereich des Glaubens, der keine Beweise braucht, und wechselt in den Bereich des Wissens, das empirische Beweise fordert.

 

Die erste uns bekannte Legende wurde um das Jahr 1300 verfaßt, also rund 700 Jahre nach dem mutmaßlichen Tod des historischen Wendalinus, aus dessen Leichnam dann die Reliquie wurde (sofern es einen historischen Wendalinus gab, was ebenfalls nicht bewiesen ist, sondern nur gemutmaßt werden kann, aber das ist eine andere Geschichte). Die Legende hat den Zweck, über die Reliquie zu informieren. Wer war im natürlichen Leben, was hat er gemacht, daß aus ihm ein Heiliger wurde, wie kann er helfen.

 

In wikipedia finden wir unter dem Stichwort „Heiliger“ diesen Text:

„Die Deklaration und Verehrung von Heiligen erfüllt ein urreligiöses Bedürfnis der Menschen nach Vorbildern in ihrem Glauben und gleichzeitige Bestätigung desselben. Die als vorbildlich anerkannten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft verlassen zwar die diesseitige – menschliche – Gemeinschaft. Sie bieten jedoch die Möglichkeit, den Kontakt zwischen Diesseits und Jenseits zu halten, denn obwohl sie in die jeweilige göttliche Herrlichkeit aufgenommen worden sind, bleiben sie über ihr Grab, ihre Reliquien und ihre Verehrung im Diesseits präsent und bilden so eine Verbindung zu der von den noch lebenden Gläubigen selbst angestrebten Erlösung. Über die ihnen während oder nach ihrem Leben zugeschriebenen Wundertaten geben sie den Gläubigen eine positive Antwort auf die Frage nach der Sinn- und Wahrhaftigkeit der jeweiligen Religion.“

 

Über die Wahrheit in der Legende läßt sich nicht viel sagen, weil wir außer der Legende selbst nichts haben. Nun können einzelne Legenden mithin einen Kern von Wahrheit enthalten, auch wenn die jeweils erzählte Geschichte quellenmäßig nicht verbürgt ist. Das gilt vor allem, dann, wenn – wie in unserem Fall -  die Legende zentral auf die Verkündigung einer Glaubenswahrheit abzielt, die für sie wesentlicher ist als die vordergründige historische Wahrheit. D.h. es ging den Erschaffern der Legende in erster Linie nicht darum, eine reelle Geschichte wiederzugeben (die sie abgesehen davon aufgrund der großen Zeitspanne gar nicht mehr kennen können), sondern sie wollten erklären, warum Wendalinus für die Leute wichtig ist und warum und wie er ihnen helfen kann.

 

Diese Legende, die im 15. Jahrhundert einen völligen Wandel erfuhr – aus dem Priester wurde ein Schafhirte -, oder eine spätere Version nimmt Peter allerdings ohne Vorbehalt oder Bedenken für bare Münze und versucht, sie historisch zu belegen. Dazu hat er allerdings auch nichts weiter als Hörensagen (die Aussage des irischen Kardinals) und Vermutungen, etwa dann, wenn er für Wendalinus einen Geburtsort in Irland kreiert und auf Basis dieser Vermutung weitermacht: Es soll sich bei Wendelin um einen Königssohn gehandelt haben. Die Herren der Region von Delvin galten wegen der Größe und Bedeutung ihres Machtbereichs nach der Struktur der irischen Gesellschaft als Könige.“

 

Spätestens da wirds „gefährlich“. Peter ist ein überzeugender Redner und kann sehr gut erzählen, aber nicht berichten. Seine Geschichten sind ein buntes Gemenge an Fakten und Fiktionen, und er gibt sich keine Mühe, Historisches und Vermutungen auseinanderzuhalten. Der „normale“, d.h. nicht historisch „vorbelastete“ Leser hat da fast keine Chance, zwischen Fiktion und Fakt zu unterscheiden. Im Textbeispiel ist der erste Satz eine bloße Vermutung, die aus einer der Legendenversionen stammt. Der zweite Satz klingt zumindest historisch, wenn der Autor auch keine Quelle angibt, sondern behauptet.

 

Sein Portrait des St. Wendeler Landes wird zu einem historischen Abriß, eingeteilt in fünf Perioden.

 

Die erste ist die keltische von 800 bis 25 vor Christus mit der Hauptperson Indutiomarus, „von dem angenommen wird, dass er der Herr des Ringwalls Otzenhausen war“. Die angegebene Quelle ist sein eigenes Buch „Indutiomarus, Der Herr des Ringwalls“. Das bedeutet: die Quelle dieser Annahme, also dieser Vermutung ist der Autor selbst, Manfred Peter. Geschickt.

 

Weiter geht’s in die römische Epoche (ca. 25 vor bis 496 nach Christus).

 

Hier kommt seine nächste Vermutung, die er allerdings als Wahrheit hinstellt:

Der Name der sich allmählich entwickelnden Besiedlung an der Schnittstelle der beiden Römerstraßen war Wareswald“. Der heutige Name der Parzelle, in der die archäologischen Ausgrabungen stattfinden, ist „Wareswald“, aber kein Mensch weiß, wie die römische Siedlung war, die einst hier lag. Diese Behauptung, ihr Name sei Wareswald gewesen, ist absolute Spekulation; es gibt nicht einen einzigen Hinweis darauf. Aber Peter benötigt den Namen für seinen (versteckten) Hinweis auf Rixius Varus, der in verschiedenen örtlichen Sagen eine Rolle spielt. Und da ja alle Sagen – wie die Legenden – einen wahren Kern haben …

 

Johannes Schönwald vom Staatlichen Konservatoramt wird herangezogen; danach war die Bevölkerung in der Siedlung „zum großen Teil keltischen Ursprungs“.

 

Nummer drei ist „das frühe Mittelalter oder die fränkische Epoche“ (496 bis 862 nach Christus). Hier wird der heilige Wendalinus, der im Vorwort und in der Einleitung schon beschrieben wurden, in Szene gesetzt. Wieder einmal belegt Peter die irische Herkunft des Heiligen „allem Anschein nach“. Er setzt dann noch einen drauf, als er durch Vergleich mit den Lebensdaten des Bischofs Magnerich das Kloster Tholey auf vor 596 nach Christus datiert.

 

Nummer vier führt uns ins „hohe und späte Mittalter“ (962 bis etwa 1500)

 

Hier kommt ein Satz, der dem Thema des Buches geschuldet ist: „Die Struktur der Region, wie wir sie heute kennen, mit der Stadt St. Wendel, mit ihren Burgen (in Nohfelden und Namborn) und ihren zahlreichen Dörfern, ist in dieser Zeit entstanden.“

 

Diese Behauptung ist einfach nur Unfug. Die Struktur der Region, wie wir sie heute kennen, entstand erst im 20. Jahrhundert, als der heutige Kreis St. Wendel entstand. St. Wendel hatte mit den Burgen in Nohfelden und bei Hofeld (nicht Namborn) überhaupt nichts zu tun. Die Stadt bildete mit einigen anderen Orten ein Amt, das dem Kurstift Trier unterstellt war und das erst im Zuge der Französischen Revolution aufgelöst wurde. Auch danach gehörte zumindest Nohfelden noch lange nicht zu St. Wendel und gehört es auch heute nicht – außer über den Landkreis.

 

Daß es für die Weihe des Chors der Wendelsbasilika 1360 und die Überführung der Wendelslade in diesen Chor am 5. Juli 1360 keinerlei Belege gibt (wobei die Historie des Trierer Geistlichen Brower aus dem 17. Jahrhundert nur bedingt als Quelle herangezogen werden kann, da sie ein Ereignisse benennt, die auch schon wieder über 200 Jahre her waren), das kann Peter fast nicht wissen.

 

Peters Leitfigur in Periode 4 ist Nikolaus von Cues. Von ihm weiß er sicher, daß er aus der Stadt ein Unterbistum von Trier mit Bischofssitz machen wollte. Eine Quelle braucht er dazu allerdings nicht.

 

Periode fünf führt uns in die „Neuzeit oder die Epoche Europas“ (ca. 1500 bis Ende des 20. Jahrh.). Für diese Zeit hat er keine eigentliche Leitperson, aber dafür wieder etlichen Unfug parat.

 

 So spricht er von einem Wunder, das im Zweiten Weltkrieg große Teile der Stadt St. Wendel bei Bombenangriffen zerstört wurden, die Basilika aber unbeschadet blieb. Der Teil mit der Basilika stimmt, der Teil mit den Zerstörungen nicht.

 

St. Wendel hatte das zweifelhafte Glück, von den Amerikanern, nicht den Engländern bombardiert zu werden. Die amerikanischen Bomber kamen bei Tag und konnten ihre Ziele anvisieren, weshalb sich die Kollateralschäden auf die Nahbereiche um das Eisenbahninstandsetzungswerk und den St. Wendeler Bahnhof beschränkten. In der Innenstadt fiel nicht eine einzige Bombe. Dazu kam, daß auf dem Dach der Basilika ein großes weißes Kreuz aufgemalt war, daß Bombern zeigen sollte, daß es sich um ein geschütztes Gebäude handelte. Gleiche Markierungen fanden sich auf den Kasernengebäuden, da dort ein Lazarett untergebracht war. St. Anna in Alsfassen besaß das Kreuzzeichen nicht, sie wurde völlig zerstört.

 

Vier schöne Fotos ergänzen den langen Satz über die Wendelskapelle; hier vermißte ich die Information, daß sie als Privatkapelle der Familie von Hame errichtet wurde. Unausgegoren ist dann auch der letzte Satz, daß wegen der Wertschätzung der Reliquie eine Rippe der Kaiserin Maria Theresia zum Geschenk gemacht wurde; an sich stimmt das schon, aber sie erhielt ihn, um eine Kirche im Banat damit auszustatten, wohin Leute aus St. Wendel ausgewandert waren.

 

Im Anhang findet sich eine Liste mit Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten. Hier ist mir die chaotische Zusammenstellung aufgefallen, deren Reihenfolge m.E. jeglicher Logik entbehrt.

 

Im Nachhinein habe ich festgestellt, daß dieses Heft den gleichen Inhalt hat wie der überlange Vortrag im vergangenen Jahr (2009) bei der Buchvorstellung von Helmut Weiler über den Holzhauserhof.

 

Am Schluß finde ich wieder das Empfehlungswort von Herrn Feldkamp von der Kulani:

 

„Die Kultur- und Landschaftsinitiative St. Wendeler Land (KuLanI) begrüßt die vorliegende Veröffentlichung. Sie ist in hervorragender Weise geeignet, das Bewußtsein für Geschichte und Kultur der Region zu fördern und unterstützt damit die Bemühungen der KuLanI im Rahmen des Leader Programms »St. Wendeler Land steinreich: auf den Spuren einer 2.500-jährigen europäischen Kulturentwicklung«.“

 

Ich befürchte, er weiß nicht, was er da so lobt; denn dieses Heft ist in keiner Weise dazu geeignet, das Bewußtsein und die Kultur der Region zu fördern, denn es hat keine Basis. Es fußt auf nichts; es ist ein wackeliges Gerüst, gefüllt mit Vermutungen und zum Teil naiven Schlußfolgerungen, und es ist schon lange eingestürzt. Aber das hat von den Verantwortlichen bisher keiner bemerkt.

 

Ich persönlich finde es verantwortungslos, dieses Sammelsurium auf unsere Besucher loszulassen. Denn die können nicht wissen, was Fakt und Fiktion ist, und vertrauen darauf, daß sie verantwortungsbewußt behandelt werden. Sie bezahlen dafür; und auch wenn sie es nicht bemerken sollten, die Wahrheit hat man ihnen mit diesem Opus nicht gesagt.

 

16. Oktober 2010

Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Die Universität des Saarlandes 1955-1957"

Date: 2010/10/19 21:39:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

 

zum öffentlichen Vortrag mit Diskussion am Mittwoch, 3. November 2010, 14 - 16 Uhr, Geb. B4 1 (Rechts- und Wirtschaftswiss. Fakultät), Raum 361.5 (Socrates-Raum, 2. OG) lade ich ein.

 

Der Leiter des Universitätsarchivs, Herr Archivoberrat Dr. Wolfgang Müller, referiert über

 

 

Europäische Universität versus Landesuniversität -

Die Universität des Saarlandes 1955-1957

 

 

 

 

Mit freundlichem Gruß

 

T. GERGEN

Re: [Regionalforum-Saar] 7. St. Ingberter Bücher börse findet nicht statt !!

Date: 2010/10/23 12:31:52
From: Stephan Friedrich <stephanfriedrich(a)onlinehome.de>

Hallo Herr Reuter, 

nachdem ich heute morgen in Hassel vor einer leeren Eisenberghalle
stand, möchte ich anderen einen unnötigen Weg ersparen. Ein Telefonat
mit der Frau des Stadtarchivars von St.Ingbert Herrn Wirth hat ergeben,
dass die Veranstaltung nicht stattfindet, aber leider nicht aus dem
Veranstaltungskalender entfernt wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Friedrich

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net
[mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Stefan
Reuter
Gesendet: Dienstag, 12. Oktober 2010 21:49
An: Regionalforum Saar
Betreff: [Regionalforum-Saar] 7. St. Ingberter Bücherbörse

  Hallo,

am übernächsten Wochenende, 23./24.10.2010 findet in der Eisenberghalle 
in St. Ingbert-Hassel zwischen 10.00 und 18.00 Uhr wieder eine 
Bücherbörse statt.

http://hassel-saar.de/page/veranstaltungen2010.pdf

Wer saarländische heimatkundliche Literatur sucht, konnte in den 
vergangenen Jahren hier gut fündig werden.

Gruß, Stefan Reuter
_______________________________________________
Regionalforum-Saar mailing list
Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Das Gesundheitswesen in Neunkirchen"

Date: 2010/10/25 18:13:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Neunkirchen: Vom Chirurgus Theobald Schmidt bis zum ärztlichen Versorgungszentrum

 

Wenn die politischen Diskussionen im Gesundheitswesen über Zuzahlungen, Festbeträge, Zweiklassenmedizin oder die Kopfpauschale heute hohe Wellen schlagen, so denkt kaum jemand daran wie die medizinische Versorgung vor 50, 100 oder 200 Jahren aussah. Im Novembervortrag beim Historischen Verein Stadt Neunkirchen befasst sich Professor Dr. Liebermeister mit der Geschichte des Gesundheitswesens in Neunkirchen. Professor Dr. Liebermeister – sein Vater war bereits als Arzt im Knappschaftskrankenhaus tätig – selber lange Jahre Chefarzt und ärztlicher Direktor im Neunkircher Fliednerkrankenhaus, kennt die Entwicklung des Gesundheitswesens in Neunkirchen aus eigener Erfahrung und kann vor allen Dingen über die jüngere Entwicklung mit viel Insiderwissen berichten. Viele Namen bekannter Neunkircher Ärzte werden wieder in Erinnerung gerufen

 

In früheren Zeiten war es der Normalfall, dass der kranke und alternde Mensch in der eigenen Familie gepflegt und betreut wurde. Ärzte waren selten, Krankenhäuser unbekannt und die einzige Apotheke des Landes befand sich in Saarbrücken. Im Laufe des 19. Jahrhunderts änderten sich die Verhältnisse grundlegend

 

Bereits 1797 wurde das Reglement der Knappschaftskasse bei den Nassau- Saarbrückerischen Steinkohlenbergwerken erlassen. Damals zählte zu den Hauptaufgaben der Knappschaft die Gewährung von Krankengeld und die Übernahme von Kurkosten – Krankenhausbehandlung war noch fremd. Die rasche Industrialisierung mit ihren gehäuften Gefahrenquellen ließ bald auch die Zahl der kranken und unfallverletzten Arbeiter ansteigen. So waren die Hütten- und Grubenbesitzer im eigenen Interesse bald gezwungen, Anstalten zu schaffen, in denen die Beschäftigten bei Unfällen und Krankheiten ärztlich Hilfe erhielten

 

Bereits in den 30er Jahren des 19.Jahrhunderts errichteten die Stumm´s ein provisorisches Hüttenlazarett in einem Verwaltungsgebäude des Eisenwerkes. Ab 1850 fanden auch die Bergleute medizinische Hilfe in einem Lazarett der Knappschaft in der Wellesweilerstraße. Bald kamen diese ersten Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen. 1874 entstand mit dem Viktoriahospital ein Neubau des Hüttenlazaretts und 1886 wurde das neue Knappschaftskrankenhaus am Mehlpfuhlschacht eröffnet

 

Da diese beiden Krankenhäuser nur Beschäftigte behandelten, wurde 1895 mit dem St. Josefs-Krankenhaus das erste konfessionelle Krankenhaus eröffnet, dem bereits 1900 das Fliednerkrankenhaus – damals hieß es noch Magdalenenkrankenhaus – folgte

 

Damit war auch die Versorgung der Familienangehörigen gesichert. Die Eröffnung dieser beider Krankenhäuser erfolgte übrigens gegen den erklärten Widerstand der Krankenkasse

 

Seit dem Niedergang der Montanindustrie hat sich auch die Krankenhaussituation stark verändert. 1975 wurde das Knappschaftskrankenhaus geschlossen, das Hüttenkrankenhaus ging in die Trägerschaft der Stadt Neunkirchen über und wurde durch einen Neubau an der Brunnenstraße ersetzt

 

Die Krankenhäuser haben ihre Metzgereien, Bäckereien und Wäschereien aufgelöst und lassen deren Aufgaben von Fremdfirmen durchführen

 

Dr. Liebermeister wird in seinem Vortrag auch die Veränderungen der Krankenhauslandschaft durch die steten Sparzwänge aufzeigen und die Folgen der politischen Eingriffe in das Finanzierungssystem darstellen. Die ausufernden Kosten und die knappen Mittel der Kassen haben zu umwälzenden Änderungen geführt

 

 Der Vortrag findet am Donnerstag, den 04. November 2010 um 19.00 Uhr in den Räumen des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen in der Irrgartenstraße 18, in 66538 Neunkirchen statt. Gäste sind herzlich willkommen. Nichtmitglieder zahlen 3,- Euro

 

 

[Regionalforum-Saar] Heimatkalender Spiesen-Elversberg 2011 erschienen

Date: 2010/10/26 20:46:24
From: Stephan Friedrich <stephanfriedrich(a)onlinehome.de>

Liebe Listenmitglieder,

 

ich möchte etwas Werbung in eigener Sache machen.

 

Der Heimatkalender Spiesen-Elversberg 2011 ist erschienen und bietet in der nunmehr 34. Folge auf 160 Seiten  über 35 interessante Artikel zu verschiedenen Themen.

 

Kleine Auswahl:

 

Polizeiverordnung über Masken und Maskeraden 1883

Elversberger Narrenzunft

Vom Ritterorden zum Malteser Hilfsdienst

Situation der Saar-Bergleute nach dem ersten Weltkrieg

Der „Lebendige Rosenkranz“ in Sp.-Elv.

Ein Kirchenvisitationsprotokoll von 1828

St. Barbara Bruderschaft 1907

Weistümer zu Spiesen

Johann Georg Bauer

 

Das alles gibt es zum Preis von nur 4,- € bei Dieter Bohn, bohn.dieter(a)t-online.de oder Tel.06821/78450  für Selbstabholer:

Hackenborner Trift 2, Spiesen

 

Stephan Friedrich

[Regionalforum-Saar] Warnung vor der Auswanderung nach Brasilien

Date: 2010/10/27 00:02:46
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Für Leute, welche nicht das Sprichwort beherzigen: Bleibe im Lande und ernähre Dich redlich, sondern gern auswandern möchten, veröffentlichen wir folgende Warnung:

 

Von 200 Auswanderern, die im vorigen Jahre von Bradford in England nach Brasilien gingen, sind jetzt die einzigen Ueberlebenden, 60 an der Zahl, in ihre Heimath zurückgekehrt. Der Bürgermeister von Bradford hatte sie durch einen Abgesandten zurückholen lassen. Alle erzählen dieselbe Leidensgeschichte von ihren Schicksalen in Brasilien, wo Fieber und Nahrungsmangel ganze Familien innerhalb 24 Stunden hinrafften.

 

London, 14. Mai. Das Häuflein Auswanderer aus Bradford, denen durch die menschenfreundlichen Bemühungen ihrer Mitbürger die Rückkehr aus Brasilien ermöglicht wurde, bestätigt in vollem Maße die Leidensgeschichte ihrer sechshundert Genossen, die durch betrügerische Vorspiegelungen von Agenten aus Yorkshire nach Brasilien gelockt wurden, und von denen 200 bereits umgekommen sind.

 

Die Agenten hatten vorgegeben, von der britischen und brasilianischen Regierung beauftragt worden zu sein, woran natürlich kein wahres Wort war. So wie die Opfer dieser Schwindeleien in den brasilianischen Depots anlangten, wurden die meisten, darunter Frauen und Kinder, ihrer Kleider beraubt und halbnackend liegen gelassen. Die Ueberlebenden mußten auf Kaffeeplantagen oder Baumwollspinnereien die härteste Arbeit leisten. Lohn erhielten sie nie, nur etwas Reis, wovon sie kaum das Leben fristen konnten.

 

Ihr Loos glich genau dem der früher dort gehaltenen Sklaven.

 

Quelle: Nahe-Blies-Zeitung Nr. 59 vom 19.05.1892

[Regionalforum-Saar] doch kein kreuz auf der basilika

Date: 2010/10/27 09:33:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

in meiner jüngsten „Rezension“ des neuen Peterchen Buches ist mir ein Fehler unterlaufen, als ich schrieb, die St. Wendeler Kirche habe ein weißes Kreuz getragen, daß sie vor Bombentreffern schützte. Das stimmt nicht. Ich habe mir mittlerweile die Luftbilder nochmal angeschaut und dasselbe nicht („mehr“) gefunden. Dabei könnte ich schwören, dort mal ein solches gesehen zu haben.

 

Auf dem Marienkrankenhaus, dem Hospital, der Urweilermühle (Lazarett) und natürlich den Kasernen (Feldlazarett) sind die Kreuze deutlich zusehen, aber nicht auf der Basilika.

 

Grundlage. Aufnahme der Alliierten, 21. März 1945.

 

So was.

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] 3. Grenzsteinwanderung in Losheim

Date: 2010/10/29 17:52:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Kreisheimatverein Merzig-Wadern

3. Grenzsteinwanderung

Der Kreisheimatverein lädt hiermit zu seiner 3. Grenzsteinwanderung (Grenzsteine aus dem Jahre 1920) ein.
Die Wanderung steht unter der bewährten Leitung von Franz Müller aus Beckingen-Hargarten.
Datum: Samstag, 6. November 2010.
Beginn: 13,30 Uhr ( Carl Dewes Park in Losheim)
Mit einem Teil der Autos fahren wir zunächst nach Rimlingen zum Wanderheim des Saarwaldvereins. Von dort geht es über Bachem (Schule, französische Zollhäuser) über den Bormigbach und die Straße Losheim-Bachem in den Losheimer Forst, dann über den Bahndamm ( MBE) ins Heimlinger Bachtal zurück nach Losheim zum Carl-Dewes-Platz.
 
Wanderzeit: 2-3Stunden, mittelschwere Strecke, zum Teil quer Feld ein.

Am Ende der Wanderung findet noch ein gemütliches Beisammensein statt.
Alle interessierten Wanderer und Heimatforscher sind herzlich eingeladen.
Hubert Schommer

[Regionalforum-Saar] Ausstellung „Kampf dem Hak enkreuz“

Date: 2010/10/29 17:53:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Haus der Stiftung Demokratie  Saarland

Ausstellung „Kampf dem Hakenkreuz“
eine Ausstellung der  Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung


Eine neue  Ausstellung der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung 
dokumentiert die  politische Graphik im antifaschistischen Abwehrkampf. Unter dem 
Eindruck des  kometenhaften Aufstiegs der Nationalsozialisten in der 
Septemberwahl 1930  änderte der Parteivorstand der SPD radikal seine publizistische 
Praxis. Dem  Parteiverlag J.H.W. Dietz Nachf. wurde die Aufgabe übertragen, 
in knappen  Broschüren, optisch „gut gemacht“, dem Kampf gegen die 
Nationalsozialisten eine  völlig neue Dimension zu geben. Kurz, gegen die BDDAP 
gerichtete Texte ersetzten  lange Abhandlungen. Als illustratives Stilmittel 
setzten die Verantwortlichen  auf einprägsame massenwirksame Illustrationen, 
Graphiken und eine neue  politische Symbolik. Gemeinsam mit den 
antifaschistischen Karikaturen des  sozialdemokratischen Satireblattes „Der wahre Jakob“ 
bilden Massenbroschüren mit  Auflagen von bis zu 90.000 Exemplaren und 
satirische Zeichnungen ein  eindruckvolles graphischen Ensemble, das den Kampf von 
Sozialdemokraten und  Gewerkschaftern gegen die tödlich Bedrohung 
illustriert.  

Öffnungszeiten:

Die Ausstellung dauert bis zum 18.  November. Öffnungszeiten: Montags bis 
donnerstags von 9:00 - 16:00 Uhr, freitags  von 9:00 - 14:00 Uhr.  

[Regionalforum-Saar] Römer und Franken am Rhein

Date: 2010/10/29 18:55:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Andreas Popescu <apopescu(a)uni-bonn.de>
Date:    30.10.2010
Subject: Tagber: Römer und Franken am Rhein
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Abteilung für Rheinische Landesgeschichte, Institut für
Geschichtswissenschaft, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn;
in Verbindung mit dem Verein für geschichtliche Landeskunde der
Rheinlande
20.09.2010-21.09.2010, Bonn

Bericht von:
Andreas Popescu, Institut für Geschichtswissenschaft, Rheinische
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
E-Mail: <apopescu(a)uni-bonn.de>

"Römer und Franken am Rhein" - unter diesem Titel kamen die Teilnehmer
der jährlichen Herbsttagung der Abteilung für Rheinische
Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft in Bonn
zusammen. Die wieder in Zusammenarbeit mit dem Verein für geschichtliche
Landeskunde der Rheinlande ausgerichtete Tagung gliederte sich in zehn
Vorträge. Entsprechend den Fachbereichen Mediävistik, Alte Geschichte,
Sprachwissenschaft und Archäologie wurde die Tagung in Sektionen
unterteilt. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Tagung verfolgte
das Ziel, einen direkten Austausch der einzelnen Fachbereiche zum
Themenkomplex "Völkerwanderungszeit im Rheinland" zu ermöglichen und ein
Diskussionsforum für aktuelle Forschungstendenzen herzustellen.

Zur Einführung skizzierte der Tagungsleiter MANFRED GROTEN (Bonn) die
Entwicklungslinien der älteren Forschung zum Thema "Römer und Franken am
Rhein". Auf landesgeschichtlicher Ebene sei man von älteren Positionen,
wie der "Fränkischen Landnahme" (Droege/Petri),[1] also einem
plötzlichen Umbruch, weitgehend abgekommen. Die jüngere historische
Forschung hebe den prozessualen Charakter der Zeit von Spätantike zu
Frühmittelalter hervor. In Bezug auf die Leitfrage nach Bruch oder
Kontinuität zwischen antiker und mittelalterlicher Welt betone sie
aktuell eher eine Kontinuität - Römer und Franken am Rhein seien keine
fremden Völker gewesen, die sich hauptsächlich feindlich
gegenübergestanden hätten. Eine "große Lösung" jener Frage sei aber
nicht in Sicht, was auch der Konstanzer Arbeitskreis als Ergebnis seiner
Frühjahrstagung 2007 festgestellt habe: Kleinräumige Betrachtungen der
jeweiligen lokalen Verhältnisse zwischen Imperium und angrenzenden
Völkern müssten stärker hervortreten. Der auf schriftliche Quellen
fixierte Historiker sei hier auf eine interdisziplinäre Herangehensweise
unter besonderer Berücksichtigung der Archäologie angewiesen.

ULRICH NONN (Bonn) referierte im ersten Vortrag der Tagung über
"Franken, Salfranken, Rheinfranken - Fragen, Antworten, Hypothesen" und
begann damit den Einstieg in die Sektion "Mediävistik". Für Nonn stand
in seinen Ausführungen über die beiden "Teilstämme" von Rhein- und
Salfranken eine kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Forschung
und den dazugehörigen Quellen im Vordergrund. Besonders durch Matthias
Springer sei zuletzt das traditionelle Bild der "Salier" dekonstruiert
worden: Einen Stamm der "Salier" oder "Salfranken" habe es nie gegeben.
Man habe es hier mit einer römischen Verwechslung zu tun: das
germanische Begriffswort "saljon" (althochdeutsch: gisellio "Gefährte",
"Genosse") sei fälschlicherweise als Stammesname in die Quellen
eingegangen. Nonn wandte sich gegen Springers These, da besonders dem
gebildeten und selbstkritischen Ammianus Marcellinus ein solches
Missverständnis sehr wahrscheinlich nicht unterlaufen sei. Wie Nonn
anschloss, sei weder die ältere noch die jüngere Forschung bei der
Betrachtung der "Rheinfranken" oder "Ripuarier" zu einem abschließenden
Ergebnis gelangt. Die Quellen würden erst im 7. Jahrhundert oder später
eindeutig von "Ripuarii" im Zusammenhang mit einem fränkischen "Volk"
sprechen (etwa in der Lex Ripuaria). Ob es einen fränkischen "Teilstamm"
der "Ribuarier", in Abgrenzung zu den "Saliern", bereits in der
Umbruchzeit des 5./6. Jahrhunderts gegeben habe, bleibe umstritten.

Im Anschluss stellte MATTHIAS BECHER (Bonn) in seinem Vortrag "Chlodwig
und die Gründung des fränkischen Großreiches" vor. Zunächst befasste er
sich mit der zentralen Quelle zur frühen fränkischen Geschichte, den
Schriften des Bischof Gregor von Tours aus dem 6. Jahrhundert. Wie
Becher betonte, seien in der älteren Forschung Gregors Schilderungen der
Ereignisse um Chlodwig und die Franken recht kritiklos übernommen
worden, auch mangels anderer Quellen - in jüngerer Zeit werde aber
gerade die Chronologie der Ereignisse in Gregors Erzählung kritischer
betrachtet. Als Beispiel könne hierfür die Unschärfe mancher Angaben
Gregors gelten, etwa dass Chlodwig im 40. Jahr seiner Herrschaft
verstorben sei - aber an anderer Stelle sein Todesalter mit 35 Jahren
angegeben wird. Der Referent kam anschließend auf den Werdegang
Chlodwigs zu sprechen. Demnach sei Chlodwigs Ausgangslage auf Basis der
Errungenschaften seines Vaters Childerich bereits sehr gut gewesen, um
seine späteren Erfolge zu erreichen. Mit den siegreichen Kämpfen gegen
lokale gallo-römische Machthaber, Alemannen und Westgoten sei Chlodwig
zur führenden Persönlichkeit Galliens aufgestiegen. In dieser Rolle
mischte er sich aktiv in die Belange angrenzender Mächte ein, wie etwa
in den Bruderkrieg bei den Burgundern. Chlodwigs für die europäische
Geschichte bedeutsame Konversion zum katholischen Christentum war nach
der Überlieferung Gregors auf das Engagement von Chlodwigs burgundischer
Frau Chrodechilde zurückzuführen.

Mit dem Vortrag "Franken und Alemannen" von DIETER GEUENICH
(Duisburg-Essen) wurde die Sektion "Mediävistik" abgeschlossen. Die
Ausgangslage der im späten 3. Jahrhundert in den Quellen auftauchenden
Franken und Alemannen sei gleich gewesen, habe dann jedoch eine
unterschiedliche Entwicklung genommen. Ihr Verhältnis zum Imperium sei
dabei als wegweisend zu betrachten. Mit beiden schlossen die Römer
vertragliche Kontakte und suchten geschlossene Gruppen in ihr Reich zu
integrieren. Die Franken schafften es im Norden Galliens über den
Niederrhein in frei stehende Gebiete vorzudringen (Toxandrien), die
ihnen der Kaiser Julian zuwies - die Alemannen jedoch blieben, abgesehen
von feindlichen Vorstößen, jenseits des Oberrheins. Hier sah der
Referent einen entscheidenden Vorteil der Franken gegenüber ihren
südlichen Nachbarn: sie konnten sich auf Gebiet niederlassen, in dem
römische Infrastruktur vorhanden war. In der Folgezeit, Ende des 4.
Jahrhunderts, verdrängten die fränkischen Eliten zunehmend die Alemannen
aus den römischen Ämterlaufbahnen. Entsprechend verschwanden die
Alemannen aus dem Blick römischer Quellen. Der Trend einer
gegensätzlichen Entwicklung habe sich bis in die Zeit Chlodwigs
fortgesetzt: Während die Franken in den oberen Hierarchien des Imperiums
mitwirkten, Kontakte zur gallorömischen Lokalelite (in Person der
Bischöfe) entstanden, lebten die Alemannen auf Höhenburgen jenseits des
Rheins, zersplittert in viele lokale Herrschaften. Wie der Referent
abschließend ausführte, hätten die Alemannen überhaupt keinen Anteil am
Geschehen in Mitteleuropa gehabt, wie die Nichteinbeziehung der
Alemannen in die Heirats- und Bündnispolitik der Königssippen des 5.
Jahrhunderts deutlich mache.

Mit dem Vortrag von CLAUDIA WICH-REIF (Bonn) über "Frühe fränkische
Sprachzeugnisse" wurde in die Sektion "Sprachwissenschaft und Alte
Geschichte" übergeleitet. Über die sprachliche Ebene einen Eindruck des
Zusammenlebens von Romanen und Germanen zu gewinnen, gestalte sich
schwierig, da die einzige Schriftsprache das Lateinische war. Die
Forschung würde erst für die Zeit um 750 vom Beginn einer
"althochdeutschen" Sprache sprechen, während aus vorheriger Zeit nur
Fragmente und Einzelworte germanischen Sprachgutes überliefert seien.
Die Referentin hob hierbei die Rechtstexte des Frühmittelalters hervor
(Lex Salica), in denen bisweilen germanische Begriffe oder Formeln
auftauchten. Auch Ritzungen auf Alltagsgegenständen in Runenschrift
bilden ein eigenes Quellenkorpus von geringem Umfang. Einen relativ
hohen gegenseitigen Einfluss zwischen lokaler germanischer und
lateinischer Sprache an der Rheingrenze habe der "Appellative
Wortschatz" gehabt: Die Namen von Gewässern, Wäldern oder auch
Flurnamen[2], die vom Germanischen ins Lateinische übernommen wurden -
während ins Germanische verschiedene lateinische Lehnwörter für Städte
oder die weiter gepflegte mediterrane Alltagskultur aufgenommen wurden.
Hier sei besonders auf den an Rhein und Mosel auch unter fränkischer
Herrschaft weitergeführten Weinanbau mit dessen Fachvokabular
verwiesen.

WERNER LÜTKENHAUS (Marl) betrachtete in seinem Vortrag das Thema "Die
Verwaltung der beiden gallischen Diözesen zu Beginn des 5. Jahrhunderts
- Militarisierung der Zivilbevölkerung oder Zivilisierung des Militärs?"
In seinen Ausführungen stellte der Referent die administrative Makoebene
Galliens dar, die Diözesanverwaltung, die als Bindeglied in der
"mittleren" Hierarchie des Reiches den Kaiser mit seinen Reichsteilen
verband. Wie aus mehreren Quellen (Zosimos, Rutilius) ersichtlich sei,
könne eine gegensätzliche Entwicklung der nördlichen gegenüber der
südlichen Diözese festgemacht werden. Der Norden Galliens sei seit jeher
durch seine gefährdete Rheingrenze und die Präsenz römischer Truppen in
höherem Maße militärisch geprägt gewesen als der Süden. Mit zunehmender
Gefährdungslage im Norden, im Laufe des 5. Jahrhunderts, habe sich die
administrative Durchdringung der Provinzen verändert. Bedingt durch das
Misstrauen der kaiserlichen Zentrale gegenüber der lokalen Oberschicht
und ihrer Rolle beim Aufstieg von Gegenkaisern aus der Region habe man
die zivilen Kompetenzen kaiserlichen Militärs übertragen. Lütkenhaus
betonte jedoch ausdrücklich, dass man mit dem Wegfall der gängigen
Zivilverwaltung nicht von einem Abfall des Nordens vom Reich sprechen
könne - die Klammer, die den Norden weiter mit dem Rest des Reiches
verbunden hätte, sei nun das Militär als staatstragende Kraft gewesen.
Dennoch lasse sich ersehen, dass so im Norden Galliens ein besonders
günstiges Umfeld für erfolgreiche und charismatische Militärführer aus
der Region entstanden sei, in dem fränkische Anführer, wie Childerich,
die Chancen zum Aufstieg genutzt hätten.

Den Abendvortrag der Tagung bestritt SEBASTIAN RISTOW (Köln) und
referierte über die "Frühgeschichte des Christentums im Rheinland mit
besonderer Berücksichtigung des Beispiel Köln". Zunächst machte der
Referent deutlich, dass man kritisch mit als "christlich"
interpretierten archäologischen Funden umgehen müsse und schon gar nicht
davon ausgehen könne, dass jeder Träger von Gegenständen mit
christlicher Symbolik auch Christ gewesen sei. Vielmehr müsse man durch
den Fundkontext versuchen, zu entscheiden, ob etwa ein Christogramm mit
Absicht auf einem Gegenstand angebracht wurde, um als religiöses Symbol
zu dienen, oder ob man es mit christlicher Ornamentik als "Mode" zu tun
habe - denn eine solche habe es gegeben. Das Christogramm war ab dem 4.
Jahrhundert mit Constantin I. auch "Staatssymbolik" geworden, diente
etwa als Symbol auf Schutzschilden oder anderen profanen Gegenständen.
Ähnlich schwierig sei auch die frühe "christliche" Architektur
einzuordnen. Von archäologischer Seite stehe fest, dass spätere Kirchen
aus mehr oder minder profanen Bauten hervorgegangen seien, besonders so
genannte "cellae", kleine Andachtsgebäuden auf Friedhöfen. Eine
eindeutig "christliche" Architektur in diesen Vorgängerkirchen ließe
sich erst für das 7. Jahrhundert festmachen, als diese mit der Liturgie
dienenden Strukturen versehen wurden. Vorher habe es keine
überregionalen architektonischen Anforderungen an Kirchen gegeben. Nur
für wenige Bauten lasse sich verhältnismäßig früh eine eindeutige
christliche Nutzung archäologisch festmachen. Dazu gehöre der
Vorgängerbau des Kölner Doms, in dem schon ab dem 5. Jahrhundert eine
Apsis nachzuweisen sei.

Am zweiten Tag der Tagung leitete der Vortrag von CHRISTOPH REICHMANN
(Krefeld) "Zur Übernahme des römischen Kastellortes Gelduba durch die
Franken" die archäologische Sektion ein, der der ganze zweite Tagungstag
gewidmet war. In Reichmanns Vortrag wurde die schrittweise Niederlassung
der Franken im Rheinland an einem konkreten Beispiel dargelegt. Das
nicht überbaute und daher besonders intensiv erforschte Gräberfeld von
Gelduba (Krefeld-Gellep) sei für eine dichte Beschreibung des Übergangs
von römischer zu fränkischer Zeit in besonderem Maße geeignet. Gelduba
diente im 4. Jahrhundert als Stützpunkt römischer Eliteverbände, deren
gute Besoldung sich im Fundmaterial des Kastells und der angrenzenden
Zivilsiedlung widerspiegelte. Im 5. Jahrhundert fand, wohl unter Duldung
des römischen Staates, eine Ansiedlung von Franken nahe am Kastell
statt. Mit ihrem Eintreffen verlor das Kastell seine Festungsfunktion
und wurde Teil einer Siedlung, in der fränkische "Föderaten" mit
einheimischer Bevölkerung zusammenlebten. Erst im 6. Jahrhundert
erfolgte ein grundlegender Wandel mit dem Eintreffen des "Fürsten von
Gellep", dessen reich ausgestattetes Grab ihn als mächtigen Gefolgsmann
Chlodwigs ausweise. Sowohl das Kastell als auch die Zivilsiedlung wurden
unter seiner Herrschaft weiter bewohnt. Erst zu Beginn des 7.
Jahrhunderts verlor Gelduba seine vorteilhafte Stützpunktfunktion durch
die Verlandung seines Rheinhafens.

"Merowingerzeitliche Siedlungstopographie im nördlichen Rheinland"
lautete der Titel des Vortrages von ELKE NIEVELER (Moers), die in ihren
Ausführungen den Informationswert von Kartenwerken als flächendeckender
Betrachtungsmöglichkeit hervorhob. Bei der Übertragung archäologischer
Befunde auf eine Landkarte könnten sowohl aus der geographischen
Verteilung von Fundplätzen strukturelle Erkenntnisse gezogen werden, als
auch bei vorliegender Datierung Entwicklungslinien aufgezeigt werden.
Mit Hilfe der siedlungstopographischen Betrachtung konnte nachgewiesen
werden, wie sich die Siedlungsentwicklung nach Rückzug der römischen
Verwaltung am Rhein gestaltete. An Hand der Verteilung fränkischer
Reihengräberfunde des 5. Jahrhunderts sei deutlich zu sehen, dass sich
die Franken im Rheinland bei ihrer Ansiedlung zuerst an den römischen
Strukturen orientierten (Beispiel Xanten). Erst im 6. Jahrhundert sei
ein Ausgreifen in die Fläche festzustellen. Im Gesamtbild könne
festgehalten werden, dass ein Drittel der Besiedlung auf römischer
Struktur weitergeführt wurde (Köln, Jülich), ein Drittel neue Siedlungen
an fast gleicher Stelle entstanden (Xanten, Bonn) und ein Drittel
gänzlich neue Siedlungen angelegt wurden.

Nach der Mittagspause wurde der letzte Teil der Tagung eingeleitet,
beginnend mit dem Vortrag von NIKLOT KROHN (Freiburg): "Sarkophag und
Fürstengrab - Elitengräber im Rheinland von der Spätantike bis zum
frühen Mittelalter". Die vom Referenten vorgestellten Elitengräber waren
allesamt keine Neufunde, sondern der historischen Forschung insgesamt
bekannt, wie etwa das Childerichgrab. Die neuere archäologische und
historische Forschung sei aber in jüngster Zeit zu neuen
Interpretationen gekommen. Die vom 5. bis zum 7. Jahrhundert bekannten
Elitengräber mit "germanischen" Waffenbeigaben und "römischen"
Prunkbeigaben (Glas) oder Herrschaftsinsignien (Siegelringen) wurden
bisher stets als Indiz für die in spätrömischer Zeit erfolgte
"Barbarisierung" des römischen Heeres herangezogen. Die neuere
Interpretation gehe nunmehr dahin, dass die in Nordgallien und auch im
Rheinland anzutreffenden Elitengräber Indikatoren einer
gesellschaftlichen Umforumg seien. Der anzutreffende Prunk und die
Waffenbeigaben waren Machtdemonstration einer nunmehr vornehmlich lokal
wirkenden Elite. Die Waffengräber an sich könnten als Indiz für die
schwindende Präsenz des römischen Militärs gelten - an Orten, wo es sich
länger hielt, etwa bei Trier, traten Waffengräber auch später auf. Die
in spätantiker Zeit aufkeimende und in merowingische Zeit fortgeführte
Bestallungskultur dürfte man nicht versuchen mit "römisch" oder
"germanisch" in die eine oder andere Richtung zu ziehen, sondern müsse
sie als eigene, lokale Kulturform anerkennen.

Mit dem Vortrag von MICHAEL SCHMAUDER (Bonn) "Transformation oder Bruch?
Überlegungen zum Übergang von der Spätantike zum Frühen Mittelalter im
Rheinland" wurde die Reihe der Vorträge der diesjährigen Herbsttagung
abgeschlossen. Der Referent zog eine Bilanz der bisherigen Erkenntnisse
der archäologischen Forschung und formulierte den übergreifenden
Umstrukturierungsprozess in Nordgallien, in dem das Rheinland
wiederzufinden sei. Bei Betrachtung der nordgallischen Führungsschicht
sei der "habitus barbarus" als Phänomen anzuerkennen, der als ein Indiz
für die zunehmende Segmentierung verschiedener Machtsphären zu werten
sei, in denen lokale Eliten die Führung übernahmen. Durch die Prunk- und
Waffeninsignien sei das "Gefährdetsein" als Lebensgefühl in Nordgallien
zu greifen, in der Mentalitätsgeschichte als "agonale Lebenshaltung"[3]
bezeichnet. Die lokale Elite füllte die Lücken, die das Militär
hinterlassen hatte. Die Militarisierung Nordgalliens lasse sich als
Resultat des Wegfallens der "pax romana" begreifen. Die fassbare Elite
sei zwar zu einem guten Teil aus dem Rechtsrheinischen zugewandert,
hätte sich aber spontan akkulturiert. Die Franken als Träger einer
bereits im 3. Jahrhundert stark militarisierten Rhein-Weser Kultur
hätten bei ihrem Hereinkommen ins Imperium die römische Kultur ihren
Bedürfnissen entsprechend aufgenommen. Daraus formten sie eine eigene
"merowingische" Kultur - man könne also von einer Transformation der
römischen Kultur im Rheinland sprechen.

Die gelungene Tagung bot einen interessanten und sehr detailreichen
Einblick in die aktuellen Forschungstendenzen der historischen
Disziplinen. In der Schlussdiskussion bündelte Manfred Groten die in den
Vorträgen aufgeworfenen Fragen zum Übergang von Spätantike zu
Frühmittelalter im Rheinland. Ob man nun die politische oder kulturelle
Ebene betrachte, sei doch bei allen Überlegungen noch Begriffsklärung zu
leisten: Was war das "Fränkische"? Was war in jener Zeit das "Römische"?
Sind für diese Übergangszeit überhaupt klare Identitäten auszumachen?
Welche Rolle spielte der Rhein als Kontakt- bzw. Grenzzone? War er
Kulturgrenze oder verband er Grenzkulturen? Auch sei noch das Verhältnis
von archäologischen und sprachlichen Befunden auszuloten, die materielle
gegenüber der sprachlichen Hinterlassenschaft, mit der Identitäten
genauer konturiert werden könnten. Von Seiten der historischen Forschung
verspreche für die Zukunft eine stärkere Hinwendung zur
kulturgeschichtlichen Analyse der Völkerwanderungszeit fruchtbare
Ergebnisse.

Konferenzübersicht:

Ulrich Nonn (Bonn):
Franken, Salfranken, Rheinfranken - Fragen, Antworten, Hypothesen

Matthias Becher (Bonn):
Chlodwig und die Gründung des fränkischen Großreiches

Dieter Geuenich (Duisburg-Essen)
Franken und Alemannen

Claudia Wich-Reif (Bonn)
Frühe fränkische Sprachzeugnisse

Werner Lütkenhaus (Marl)
Die Verwaltung der beiden gallischen Diözesen zu Beginn des 5.
Jahrhunderts - Militarisierung der Zivilbevölkerung oder Zivilisierung
des Militärs?

Sebastian Ristow (Köln)
Frühgeschichte des Christentums im Rheinland mit besonderer
Berücksichtigung des Beispiel Köln

Christoph Reichmann (Krefeld)
Zur Übernahme des römischen Kastellortes Gelduba durch die Franken

Elke Nieveler (Moers)
Merowingerzeitliche Siedlungstopographie im nördlichen Rheinland

Niklot Krohn (Freiburg)
Sarkophag und Fürstengrab - Elitengräber im Rheinland von der Spätantike
bis zum frühen Mittelalter

Michael Schmauder (Bonn)
Transformation oder Bruch? Überlegungen zum Übergang von der Spätantike
zum Frühen Mittelalter im Rheinland

Anmerkungen:
[1] Franz Petri, Germanisches Volkserbe in Wallonien und Nordfrankreich.
Die fränkische Landnahme in Frankreich und den Niederlanden und die
Bildung der westlichen Sprachgrenze, Bonn 1942.
[2] Tobias Vogelfänger, Nordrheinische Flurnamen und digitale
Sprachgeographie. Sprachliche Vielfalt in räumlicher Verbreitung
(Rheinisches Archiv 155), Köln 2010.
[3] Georg Scheibelreiter, Die barbarische Gesellschaft.
Mentalitätsgeschichte der europäischen Achsenzeit. 5.-8. Jahrhundert,
Darmstadt 1999.

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[Regionalforum-Saar] Ausstellung „500 Jahre Saa r-Lor-Lux“.

Date: 2010/10/30 20:54:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Ausstellung im Alten Schloss Dillingen „500 Jahre Saar-Lor-Lux“ Exponate aus der Kartensammlung Fritz Hellwig

20.10.2010

In Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv Saarbrücken präsentiert der Förderverein Altes Schloss Dillingen die Ausstellung „500 Jahre Saar-Lor-Lux“.

Sechzig wertvolle historische Karten zeigen die politische und wirtschaftliche Entwicklung des SaarLorLux-Raumes und spiegeln zugleich den Wandel der Kartografie von den Anfängen bis in die Gegenwart.

Ausstellung vom 2.November bis 12. Dezember 2010.

Eröffnung: Dienstag, 2. November, um 17 Uhr.

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag: 17.00 bis 19.00 Uhr
Sonntag: 15.00 bis 17.00 Uhr

Eintritt ist frei.
Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog