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2025/04/14 13:49:43
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Vortrag am Freitag, 9. Mai, in Tholey
Datum 2025/04/16 09:09:37
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Preußische Prinzessinnen. L eben in Schlössern und Gärten der Romantik
2025/04/05 14:05:32
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Keine Grüße mehr von Hau s zu Haus
Betreff 2025/04/16 09:09:37
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Preußische Prinzessinnen. L eben in Schlössern und Gärten der Romantik
2025/04/14 13:49:43
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Vortrag am Freitag, 9. Mai, in Tholey
Autor 2025/04/16 09:09:37
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Preußische Prinzessinnen. L eben in Schlössern und Gärten der Romantik

[Regionalforum-Saar] Mehr Amerikaner wollen Luxemburger werden

Date: 2025/04/16 09:00:15
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...

heute morgen in der Saarbrücker Zeitung.

Mehr Amerikaner wollen Luxemburger werden

Das Unternehmen Luxcitizenship hilft Amerikanern, die aufgrund ihrer Ahnengeschichte Luxemburger werden können. US-Präsident Trump bringt das Geschäftsmodell zum Boomen. Ob jetzt wirklich tausende US-Bürger nach Luxemburg ziehen, verrät Unternehmensgründer Daniel Atz.

Von Hélène Maillasson

Daniel Atz ist Amerikaner – und seit 2014 auch Luxemburger. „Als nach Kriegsende US-Soldaten kurze Zeit in Luxemburg stationiert waren, verliebte sich meine Ur-Großmutter in einen von ihnen und folgte ihm dann in die USA“, erzählt er. So wie er haben tausende Menschen in den Vereinigten Staaten familiäre Wurzeln im Großherzogtum. Je nachdem wie weit diese in die Vergangenheit zurück reichen, dürfen deshalb manche Nachkommen die luxemburgische Staatsangehörigkeit beantragen. Und die Zahl derjenigen, die sich dafür interessieren, steigt.

Aus dieser Feststellung heraus hat Atz in New York die Firma „Luxcitizenship“ gegründet, die Menschen auf dem Weg zur Staatsangehörigkeit unterstützt. „Als ich selbst die Schritte unternommen habe, habe ich gemerkt, dass es kaum Informationen auf Englisch dazu gab“, sagt er. Und etwas anderes hatte er sich gemerkt: „Ich hatte gehört, dass die Webseite der kanadischen Einbürgerungsbehörden unmittelbar nach der Wahl von Donald Trump 2016 länger nicht abrufbar gewesen war – wegen Überlastung.“

So meldete er im November 2016 seine Webseite an, über die er Amerikanern, die den luxemburgischen Pass anstreben, seine Dienstleistung anbietet. Im ersten Jahr war die Nachfrage gering. „Die meisten Kunden hatten familiäre Motive. Zum Beispiel war ein Verwandter gerade gestorben und es war für sie ein Anlass, ihre Familiengeschichte nachzuforschen. Sie wollten die luxemburgische Staatsangehörigkeit bekommen, weil es ein Teil ihrer Geschichte war“, erzählt Atz. Doch durch Trumps erstes Mandat und die Nachwirkungen stieg die Zahl der Kunden und auch die Beweggründe änderten sich. Es ging immer mehr um den wirtschaftlichen und politischen Kurs des Landes. „Als der Supreme Court 2022 das landesweite Recht auf Abtreibung kippte, meldeten sich auf einmal viele Frauen bei uns“, gibt der Unternehmenschef ein Beispiel.

Rund 2100 Frauen und Männer hat er bisher erfolgreich zu luxemburgischen Pässen verholfen, 500 Fälle werden aktuell von seinem siebenköpfigen Team bearbeitet. Die schnellsten Fälle werden in drei bis vier Monaten erledigt. Doch das Unterfangen kann auch bis zu einem Jahr dauern. „In vielen Fällen ist die Suche nach Urkunden schwierig. Zum Beispiel wurden viele Dokumente in Chicago 1871 beim großen Brand zerstört. In vielen US-Staaten war die Archivierung sehr alter Urkunden nicht immer zuverlässig oder die Angaben sind nur zum Teil korrekt. Ein häufiges Beispiel ist die Verwechslung zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und der Provinz Luxemburg in Belgien“, sagt Atz.

Die Wiederwahl von Trump hat die Zahl der potenziellen Kunden erneut nach oben getrieben. Alleine seitdem sind über 1200 neue Anfragen bei Luxcitizenship eingegangen. In einem kostenlosen Eingangsquiz, bei dem die Kunden auf der Internetseite herausfinden können, ob sie überhaupt die Voraussetzungen für den luxemburgischen Pass erfüllen, können sie auch Auskunft über ihre Motivationen geben. „Die Zahl der Menschen, die Zweifel über die wirtschaftliche Lage der USA angeben, hat sich um rund zehn Prozent erhöht. Ebenso gibt es immer mehr Personen aus der LGBT-Community, die sich Sorgen machen“, sagt Atz.

Werden all diese Menschen bald ihre Zelte in Amerika abbrechen und nach Luxemburg strömen? Wahrscheinlich nicht. Atz bietet zusätzlich eine Sprechstunde für Neu-Luxemburger, die sich tatsächlich für einen Umzug über den Großen Teich interessieren. Auch dafür steigt die Nachfrage. „Früher hatte ich alle zwei Monate eine Anfrage dafür. Seit Januar führe ich an manchen Tagen bis zu drei Mal dieses Beratungsgespräch“, sagt der Unternehmer. Viele würden aber die Hindernisse unterschätzen.

„Die meisten sprechen nur Englisch, das könnte bei der Jobsuche schwierig werden. Außerdem unterschätzen sie, was das Leben in Luxemburg kostet, zum Beispiel, was den Immobilienmarkt angeht“, berichtet er.

Er rät seinen Kunden, zunächst mehrmals nach Luxemburg zu reisen, um eine realistische Vorstellung des Alltags dort zu bekommen. Außerdem interessieren sich nicht alle Neu-Bürger für einen Umzug ins Großherzogtum, sondern eher grundsätzlich für Europa. Der luxemburgische Pass ermöglicht ihnen auch, in andere EU-Mitgliedstaaten zu ziehen. Beliebt seien laut Atz vor allem Spanien, Frankreich und Portugal. Ebenso wird er oft gefragt, ob er bei der Beantragung der deutschen Nationalität helfen kann. In Deutschland seien die Kriterien aber viel restriktiver, da reiche ein deutscher Ur-Großvater nicht aus, um die Staatsangehörigkeit zu bekommen. Er denkt aber, dass das Interesse in den kommenden Monaten noch steigen wird – und zwar an Pässen aller EU-Länder.