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2025/01/19 02:37:50 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Sehr empfehlenswert: Aufzeichnung: ERFOLGREICHE AHNENFORSCHUNG - FAMILIENTREFFEN IN DEN USA |
Datum | 2025/01/27 08:20:46 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Oberkircher Familienbuch wird aktualisiert (Oberkirchen, Kreis St. Wendel) |
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2025/01/06 14:47:52 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Vacano - Lion - Cetto. Vom Comer See nach St. Wendel |
Betreff | 2025/01/14 12:24:53 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Vortrag „Als meine Urgro ßeltern nach Amerika auswanderten.“ am Dienstag , 28. Januar 2025 |
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2025/01/19 02:37:50 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Sehr empfehlenswert: Aufzeichnung: ERFOLGREICHE AHNENFORSCHUNG - FAMILIENTREFFEN IN DEN USA |
Autor | 2025/01/27 08:20:46 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Oberkircher Familienbuch wird aktualisiert (Oberkirchen, Kreis St. Wendel) |
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Date: 2025/01/27 08:18:34
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Über Trierer Erzbischöfe und Kurfürsten
ST. WENDEL/TRIER | (red) Die letzten Trierer Erzbischöfe: Acht
Männer,
geistliche Oberhirten und weltliche Regenten in einem, lenkten die
Geschickte
der Erzdiözese mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs,
der Aufklärung
und der Französischen Revolution, in deren Folge Erzbistum und
Kurstaat
letztlich zerfielen. In seinem jüngst erschienen Band „Die Trierer
Erzbischöfe
von 1623 bis 1802“ aus der Reihe Germania Sacra liefert René
Hanke, Archivar am
Landeshauptarchiv Koblenz, einen 1200 Seiten starken Überblick
über Leben und
Wirken der von ihm auf den Zahn gefühlten „Doppelwesen“ im
Spannungsfeld
zwischen kirchlicher und weltlicher Macht, erläutert eine
Sprecherin des
Bistums Trier in ihrer Mitteilung.
Auf Einladung von Jörg Michael Peters, Trierer Dompropst und
Weihbischof, wird
Hanke daher am Freitag, 31. Januar, um 18.30 Uhr, sein Buch im
Museum am Dom in
Trier der Öffentlichkeit präsentieren. Mit seinem Band
bildet Hanke einen
detaillierten „Ist-Stand“ ab, mit dem er zudem eine Grundlage für
künftige
Forschungsbestrebungen schafft.
Anhand einer Fülle von Sekundär- und vor allem Primärquellen aus
den Beständen
des Landeshauptarchivs Koblenz, des Bistums- und des Stadtarchivs
Trier
identifiziert der promovierte Historiker Kontinuitäten und Brüche
im
Regierungsgeschehen in Innen- und Außenpolitik und beleuchtet das
Verhältnis
der Regenten zu ihrem Domkapitel, dem Adel und den Landständen,
aber auch zur
römischen Kurie und der Reichskirche.
„Wenn man sich näher an der Wurzel, also aus den Quellen heraus,
mit den
Erzbischöfen beschäftigt, und das in Kontrast setzt zu dem Bild,
das von ihnen
überliefert ist, hat sich mir das ein oder andere doch anders
dargestellt“,
verrät Hanke.
„Philipp Christoph von Sötern zum Beispiel, dessen Regierungszeit
sicherlich
die dramatischste in der Reihe der acht letzten Erzbischöfe war,
ist harsch
dafür kritisiert worden, dass er sich im Dreißigjährigen Krieg mit
Frankreich
und dem protestantischen Schweden eingelassen hat. Für einen
Erzbischof und
Kurfürsten war es tatsächlich zunächst einmal fragwürdig, diese
Neutralitätsverträge abzuschließen.“
In einer stark national geprägten, traditionellen
Geschichtsschreibung sei
dieser Schritt daher oftmals als „Verrat am Reich“ angesehen
worden. Analysiere
man jedoch die genauen Umstände, die diesem Entschluss zugrunde
lagen, „kann
man schon einiges an Verständnis dafür aufbringen. Da wäre eine
differenzierte
Beurteilung angebracht, die ich in meinem Buch auch versucht
habe“, so Hanke.
Trotz allen politischen Kalküls attestiert er von Sötern, der bei
Bürgertum wie
Domkapitel gleichermaßen verhasst war, einen Hang zu Jähzorn,
Starrsinn und
empfindlicher Eitelkeit. Nach acht Jahren Ermittlung und
Ausarbeitung wagt
Hanke also den Blick auf die innere Verfasstheit seiner
Forschungsobjekte. Zwar
erlauben die Quellen durchaus Rückschlüsse auf die jeweilige
Persönlichkeitsstruktur und den daraus resultierenden
Führungsstil. Doch: „Ich
bin ja Historiker, und kein Psychologe.“ Wobei Hanke gesteht, dass
er die
Würdenträger manchmal gerne „auf die Couch gelegt hätte“, scherzt
er. „Und zwar
immer, wenn ich mich fragte: ‘Was mag er sich wohl dabei nur
gedacht haben?’“
Manch blinder Fleck bleibt also bis heute. Dennoch konnte Hanke
den Quellen
einiges von Interesse entlocken.
Bei dem Letzten seiner Art, Clemens Wenzeslaus von Sachsen,
attestiert der
Historiker etwa grobe Fehler im Umgang mit dem einfachen Volk. In
den Jahren um
1800 musste Clemens Wenzeslaus erleben, dass Kurstaat und Bistum
auseinanderbrachen
und zu großen Teilen an Frankreich fielen. Auch stellt Hanke fest:
„Den
Bedürfnissen der einfachen Bevölkerung hat Clemens Wenzeslaus zu
wenig
Beachtung geschenkt. Ihm war wohl nicht klar, wieviel Momente des
farbigen
Gepränges dem Volk bedeutet haben.“
Angestoßene Reformen, die Clemens Wenzeslaus aus einem „Nutz- und
Effizienzdenken“ heraus angestoßen habe – etwa das Verbot der
Echternacher
Springprozession oder die Halbierung der Anzahl der Feiertage –
stießen daher
auf wenig Begeisterung und setzten sich gar nicht erst durch in
der Praxis.
Wer mehr über die Regierungszeit und die Persönlichkeiten der
letzten Trierer
Erzbischöfe und Kurfürsten erfahren möchte, ist herzlich zur
Buchpräsentation
eingeladen. Ergänzend zum Vortrag von René Hanke gibt es eine
historische
Einordnung von Stephan Laux (Universität Trier) und die
Möglichkeit,
ausgesuchte Exponate im Museum am Dom zu erkunden. Der Eintritt
ist frei.