Suche Sortierung nach Monatsdigest
2023/12/24 12:39:23
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Lebendiger Adventskaltender 2023 , Tür 21 (18)
Datum 2023/12/26 10:33:08
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] „Stadterfahrungen“: Historischer Stadtführer durch St. Ingbert
2023/12/23 13:58:43
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Gesetzkunde zur Erleichterung der Todeserklärungen der aus den Kriegen von 1805 bis 1815 nic ht zurückgekehrten Personen.
Betreff 2023/12/24 12:39:23
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Lebendiger Adventskaltender 2023 , Tür 21 (18)
2023/12/20 14:23:52
Christa Lippold
Re: [Regionalforum-Saar] ein Gedicht aus Tholey aus der Zeit der Vakanz
Autor 2023/12/28 06:48:57
Hans Schmitt
[Regionalforum-Saar] (kein Betreff)

Re: [Regionalforum-Saar] Lebendiger Adventskaltender 2 023, Tür 21 (18)

Date: 2023/12/24 13:53:10
From: Christa Lippold <franzundchrista(a)...

Vielen vielen Dank für beides, Video und Erklärung.! Und gesegnete Weihnachten nach Suchen und gründlich Abstauben. ...
Ich folge Ihren Spuren im Augustinerkloster Erfurt. 
Christa Lippold



Von meinem/meiner Galaxy gesendet


-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Datum: 24.12.23 12:49 (GMT+01:00)
An: Stefan Reuter via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Betreff: [Regionalforum-Saar] Lebendiger Adventskaltender 2023, Tür 21 (18)

Salve,

am Montag, 18. Dezember 2023, hat Christoph Cerovsek den „Lebendigen Adventskalender 2023“ bei uns aufgezeichnet, der am Donnerstag, 21. Dezember, auf youtube gestellt wurde.
Hier ist der Link: => https://youtu.be/JDnDe5Xotzk?si=8EUaf2OsKLuOEe91 

Und das ist die Mitschrift:

Anfangsbild (Tür 21)
einige dick vermummte Leute, dahinter in U-Form alte Mauern (die Reste einer Scheune, errichtet um 1937)

00:08 unverständliches Geplapper
rechts in schwarz stehe ich, links von mir meine Ehefrau Anne Geiger, dann Anne Kessler (Papier in der Hand), dann Margret Schmidt (wir werden vorlesen), dann (weiße Jacke, etwas im Schatten) meine Patin Hiltrud Gemmel. Weiter links (weiße Mütze) unsere Nachbarin Monique Fuchs, ganz links (mit roter Tüte) Jutta Matheis und ihr Ehemann Martin „Maddin“ Matheis.
hinter mir und Anne meine Mutter Gudrun, links daneben mit Kappe mein Vater Horst Geiger.

Anne: „Ich hätte nicht gedacht, daß so viele Leute kommen!“
Roland: „Zu uns kommen nie viele Leute, das weißt Du doch!“

00:12:
Anne: „Ach so, der steht dahinten!“ Sie spricht vom Aufnahmeleiter Christoph Cerovsek, der immer da ist, aber nie ins Bild kommt.
Anne: „Und hier müssen wir stehen!“
Roland: „Du sagst, wann?!?“
Anne Kessler: „Ja, er hat hier extra ein Kreuzchen hingemacht!“ (auf dem Boden)
Wir reden über die Lieder.
Von hinten mein Vater: „Kuh tot!“ So sagte er früher, wenn ich zuhause mit meiner Posaune übte: „Hör auf, der Bauer von gegenüber hat angerufen, seine Kühe seien tot umgefallen, als sie deine schrägen Töne gehört hätten“. Seitdem ist „Kuh tot“ ein internes Sprichwort für schräge Töne (dabei hat er es gerade nötig, so zu reden, wo er doch von Musik gar keine Ahnung hat). Prompt kriegt er von mir eine Verwarnung: „Aus“.
Anne: „Christoph macht die Ansage.“
Roland: „Ah, der Christoph macht die Ansage“
Anne: „Christoph, machst Du die Ansage? Wann wir starten können?“
Ein undeutliches „Nääääh“ („Nein“) aus dem Hintergrund.
Roland: „Ja, sagst wann, und dann reden wir in Hochdeutsch“
Unsere älteste Teilnehmerin taucht auf, Renate Laub, 86.
Anne: „Hallo, Renate“
Roland: „Hallo, Frau Laub“

1:03
Roland: „Aufnahme läuft. Häääpmmmh“
Alle verstummen.
Anne: „Guten Abend“ und die Besucher antworten.
„Wir freuen uns, daß soviele Besucher unserer Einladung zum lebendigen Adventskalender gefolgt sind.
Die Idee ist, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen.
Zur Ruhe zu kommen. Inne zu halten.
Unser Thema heute abend heißt „Friedenslicht“.
Frieden mit uns selbst
in unserer Familie
mit unseren Freunden
und unseren Nachbarn
in unserer Stadt und unserem Land
und vielleicht auch auf der Welt.
Zu Beginn …“

1:44
Roland unterbricht: „Zu Beginn singen wir gemeinsam die ersten drei Strophen des Liedes ‚Wir sagen euch an den lieben Advent’“ Und als sie lacht, füge ich hinzu: „Ich muß ja hier auch mal etwas zu sagen haben“, und die Leute lachen.
„Ich suche die Karin zum Anstimmen“. Ich singe Tenor und wenn ich anstimme, ist das für die Mädels meistens zu hoch. Deshalb lasse ich Karin Schmidt anstimmen und passe mich dann an, weshalb ich meistens eine Oktav tiefer bin und praktisch Bass singe und viele Töne nicht hinbekomme. Egal. Es klingt auch so seltsam, a capella eben, ein Chor von 60 Leuten, die nie zuvor gesungen haben. Aber es kommt nicht drauf an, wie es klingt, sondern daß wir zusammen singen.

„Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet die erste Kerze brennt!
Wir sagen euch an eine heilige Zeit,
Machet dem Herrn den Weg bereit!.
|: Freut euch ihr Christen,   Freuet euch sehr!
   Schon ist nahe der Herr.:|

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet die zweite Kerze brennt!
So nehmet euch eins um das andere an,
Wie euch der Herr an uns getan.
|: Freut euch ihr Christen,   Freuet euch sehr!
   Schon ist nahe der Herr.:|

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet die dritte Kerze brennt!
Nun tragt eurer Güte hellen Schein
Weit in die dunkle Welt hinein.
|: Freut euch ihr Christen,   Freuet euch sehr!
   Schon ist nahe der Herr.:|

3:56
Anne: „Ein erhellender Augenblick. Ich bin auf der Suche. Alle Jahre wieder, wenn der Advent beginnt. Ich suche nach einem bestimmten Moment, einem Ritual oder einem Gegenstand, der mich verlässlich in Weihnachtsstimmung bringt und in Vorfreude versetzt. Natürlich gibt es eindeutige äußerliche Zeichen, die Jahr für Jahr das Nahen des Advents verkünden, wie die Buden oder die Lichterketten in der Fußgängerzone. Und sicher, es ist ein Ritual, im Keller auf den wackeligen Klappstuhl zu steigen und die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck aus dem Regal zu holen. Auch das erste Plätzchen-backen ist jedes Jahr etwas Besonderes. Und doch: Vieles davon hat eher Erinnerungsfunktion - so nach dem Motto: nicht vergessen, in Adventsstimmung zu kommen!
Inzwischen glaube ich, das wahre Ritual, dieser goldene Moment, nach dem ich suche, ist die Suche selbst.  Zu suchen hält offen, macht empfänglich - für unerwartete Begegnungen und für Augenblicke des Staunens. Es schärft die Wahrnehmung. Lässt uns porös werden. Die gewohnte Perspektive bekommt Risse, durch die ein anderes Licht auf die Dinge fällt. Ich denke, ich habe mein Adventsritual gefunden: Es ist das Suchen.“

[Originaltext von Christiane Langrock-Kögel“, gefunden im Kalender „Andere Zeiten e.V., www.anderezeiten.de“, in dem wir immer wieder schöne Texte finden, die wir zum Vorlesen verwenden können]

5:41
Roland „Und jetzt singen wir das zweite Lied ‚’, wir haben zwar keinen Schnee, aber … Nebel“

|: Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud. :|
Übers schneebedeckte Feld, wandern wir, wandern wir, durch die weite, weiße Welt.

|: Es schlafen Bächlein und Seen unterm Eise, es träumt der Wald einen tiefen Traum. :|
Durch den Schnee, der leise fällt, wandern wir, wandern wir, durch die weite, weiße Welt.

6:58
Roland „Bin ich dran?“
Die Geschichte, die ich vorlese, steht dort natürlich in Hochdeutsch. Normalerweise nehme ich mir den Text ein paar Tage früher vor und bearbeite ihn so, daß ich ihn gut lesen kann (wie z.B. letztes Jahr, als ich „Der vierte König“ ziemlich umbaute). Dieses Jahr hab ich das versäumt, habe 15 Minuten vorher draufgeschaut und festgestellt, daß ich den Text so nicht lesen kann, weil ich über mich selber vorlesen würde, vor allem im letzten Teil. Also werde ich improvisieren und zwar so, wie ich am Besten kann, nämlich in meinem lokalen Dialekt.
Anne gefällt das zwar nicht, sie hätte lieber, ich hätte in Hochdeutsch gelesen, aber in der Sprache kann ich sprechen und vorlesen, aber nicht so gut improvisieren. Also gibt’s den Text „in platt“. Das merkt man daran, daß im Originaltext von einer Wurmkur für die hl. Maria kein Wort zu lesen ist.

        Eigentlich ist es ja kein Wunder
Drei Tage vor Heiligabend traf ich unsere Küsterin —und sie machte ein sorgenvolles Gesicht. »Was ist denn los?«, fragte ich.
»In der Maria ist der Wurm drin ...«, sagte sie bekümmert.
»Wie bitte?«, fragte ich entgeistert.
»Na ja, als die Männer die Krippenfiguren vom Speicher geholt haben, hab ich gesehen, dass sich in die Maria der Holzwurm hineingefressen hat!« —
»Und jetzt?«, wollte ich wissen.
»Na ja, morgen bei der Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter können wir dann eben nur das Kind in der Krippe hinstellen — die Maria muss erst behandelt werden.«
Schade, aber ich wusste das Problem bei ihr in guten Händen.

Natürlich — das ist bei uns nicht anders als wahrscheinlich in den meisten Kirchen der Welt: Nach der Weihnachtszeit wandern die großen Krippenfiguren irgendwo auf einen Speicher oder in einen Keller, weil sie ja in der Sakristei nur stören würden — und da stehen sie dann das Jahr über, bis sie kurz vor Heiligabend wieder hervorgeholt werden, weil man sie braucht. Im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für jeden Holzwurm ...

»In der Maria ist der Wurm drin ...«, irgendwie ging mir der Satz nicht mehr aus dem Kopf.
Ja, wenn man Sachen elf Monate lang nicht braucht, wenn man sie irgendwo in die Abstellkammer stellt, dann kann man nicht erwarten, dass sie sozusagen taufrisch und un versehrt wieder hervorkommen. Wenn man Glück hat, reicht ein Abstauben, eventuell muss man sie gründlich sauber machen — und manchmal müssen sie regelrecht behandelt werden, weil »der Wurm drin ist«.
Die Festtagstischdecke muss frisch gewaschen werden, wenn sie lange im Schrank lag; wenn ein Auto über Monate unbenutzt steht, braucht es wahrscheinlich Starthilfe; und manche Handy-Nummern verfallen sogar, wenn man über einen bestimmten Zeitraum keine Anrufe macht oder bekommt. Und auch wenn ich mit einem Freund über Monate oder Jahre keinen Kontakt hatte, muss man sich in der Regel erst wieder ein wenig annähern.
Und mit dem Glauben ist es eigentlich nicht anders.
Wenn ich ihn nur einmal im Jahr brauche und in der Zwischenzeit irgendwo abstelle, weil er mir im Weg steht, dann kann es gut sein, dass ich ihn vielleicht ein wenig abstauben muss, wenn ich ihn dann mal brauche. Eventuell sind ein paar Spinnweben dran, möglicherweise ist die Farbe etwas verblichen.
Und eventuell ist sogar »der Wurm drin« ... und dann kommt man um eine »Behandlung« nicht herum.
Ich jedenfalls freue mich darüber, wenn Menschen ihren Glauben zumindest noch im Schrank haben — und ihn nicht schon mit dem letzten Sperrmüll entsorgt haben.
Und dann ist es gut, wenn es jemanden gibt, der dabei hilft, den Glauben wieder etwas »aufzupolieren« und abzustauben.
Jedenfalls — »unsere« Maria saß am Heiligabend wunderschön anzusehen neben der Krippe ... unsere Küsterin hat mal wieder »ganze Arbeit« geleistet.“

[Den markierten Satz habe ich umgebaut, weil ihn eine evangelische Geistliche geschrieben hat. Der heißt im Original „Und dann bin ich auch gerne bereit, ihnen dabei zu helfen, ihren Glauben wieder etwas »aufzupolieren« und abzustauben“. Das hätte ich nicht vorlesen können.
Der Text stammt von Andrea Schwarz aus ihrem Buch „Gib dem Engel eine Chance“, erschienen 2013 im Herder Verlag.]

10:22: Anne war von meiner Interpretation total begeistert, äh, oder interpretiere ich ihren Gesichtsaudruck falsch?
10:26 Roland: „Das steht so da in Hochdeutsch, ich habe es nur übersetzt“.
10:30 Anne Kessler: „Wir zünden jetzt sieben Friedenslichter an“.

Anne K.: „Für den Frieden im eigenen Herzen und weltweit will ich ein Friedenslicht entzünden, damit Krisen gelöst und Kriege beendet werden.“

Margret Schmidt: „Für den Mut will ich ein Friedenslicht entzünden, das allen den Rücken stärkt, die derzeit schwere Lasten tragen. “

Anne K.: „Für die Hoffnung will ich ein Friedenslicht entzünden, damit es dazu befähigt, mutig und tapfer den eigenen Weg zu gehen. “

Margret: „Für die Gelassenheit will ich ein Friedenslicht entzünden, damit es die befreit, die - in Zwängen gefangen - sich und anderen Gewalt antun. “

Anne K.: „Für die Achtsamkeit will ich ein Friedenslicht entzünden, damit es alle aufhorchen lässt, die - taub geworden- nur um sich selbst kreisen. “

Margret: „Für den Dank will ich ein Friedenslicht entzünden, damit es alle erfreut, die sich unermüdlich einsetzen für ihre Mitmenschen. “

Anne K.: „Für die Gemeinschaft will ich ein Friedenslicht entzünden, damit es viele gute Wege aufzeigt,
wie wir heute dem Beispiel Jesu glaubwürdig und konsequent folgen können. “

12.02
Roland: „Okay. Und wenn die Lichter alle brennen, und sie brennen jetzt alle, singen wir das letzte Lied: Tragt in die Welt nun ein Licht!“

„Tragt in die Welt nun ein Licht
Sagt allen: "Fürchtet euch nicht"
Gott hat euch lieb, groß und klein
Seht auf des Lichtes Schein

Tragt zu den Alten ein Licht
Sagt allen: "Fürchtet euch nicht"
Gott hat euch lieb, groß und klein
Seht auf des Lichtes Schein

Tragt zu den Kranken ein Licht
Sagt allen: "Fürchtet euch nicht"
Gott hat euch lieb, groß und klein
Seht auf des Lichtes Schein

Tragt zu den Kindern ein Licht
Sagt allen: "Fürchtet euch nicht"
Gott hat euch lieb, groß und klein
Seht auf des Lichtes Schein“

13:10
Anne: „Es gibt jetzt das Betlehem-Licht. Die Karin hat das mitgebracht. Karin, …“
Karin (aus dem Off): „Wir haben es von den Alsweiler Bergleuten, die haben es von den Alsweiler Altpfadfindern, die haben es in Günzburg abgeholt, von denen haben wir es erhalten.“

Alsweiler gehört zur Gemeinde  im Kreis St. Wendel.
Günzburg ist eine Kreisstadt im gleichnamigen Kreis im Freistaat Bayern.

Anne: „Karin hat es uns mitgebracht. Wie immer seid Ihr jetzt herzlich eingeladen zu Glühwein und Plätzchen; letztere haben einige Leute auch noch mitgebracht. Und es gibt für jeden eine Lichtertüte mit einem schönen Spruch ‚Wir können keine Sterne vom Himmel holen, aber wir können Licht sein, dort wo es dunkel ist’. Vielleicht denkt Ihr dabei an uns. Wir wünschen schöne Weihnachten und hoffen, daß wir Euch ein bißchen einstimmen konnten“

Anne und Anne und Margret verteilen die Tüten, während im Hintergrund schon der erste Glühwein ausgeteilt wird. Die nächste Stunde vergeht mit guten Gesprächen. Dann frieren die ersten Zehen ein, und die Leute gehen langsam nach hause. Wir machen klar Schiff, sammeln die Kerzen ein, die wir vorher überall verteilt haben, und Christoph baut seine Riesenanlage wieder ab, die er zur Aufnahme braucht. Bei einem letzten Glühwein beschließen wir die Veranstaltung in kleiner Runde, und gegen 21 Uhr ist der ganze Spuk wieder vorbei.

Hier ist der Link zum Anschauen:

=> https://youtu.be/JDnDe5Xotzk?si=8EUaf2OsKLuOEe91 

Schöne Feiertage.

Roland Geiger

 

Attachment: 20231223_165529.jpg
Description: JPEG image