Guten Abend,
heuer ist der 73. Band „Archiv für mittelrheinische
Kirchengeschichte“,
herausgegeben von der „Gesellschaft für mittelrheinische
Kirchengeschichte“ „
erschienen, den ich als Verwalter des hiesigen
Pfarrarchivs für das besagte Archiv erhalte.
Darin sind wieder etliche Beiträge unterschiedlichster Art
enthalten, die hier
gelistet sind => https://www.gmrhkg.de/band-70-78/band-73/
Zu den meisten Beiträge finde ich kaum Bezug, aber ab und an
bleibt mein Blick
auf etwas Interessantem hängen. So ist das diesmal auch.
In Berthold Schnabels „Ein „etwas dunkler“ Brief aus dem Kloster
Rosenthal und
seine „Erhellung“ geht es um einen Brief der Priorin des
Zisterzienserinnenklosters Roenthal, die 1526 an Gräfin Katharina
von Nassau-Saarbrücken
vom Überfall der Bauern auf das Kloster während des
Bauernaufstandes 1525
berichtet das Original liegt im Landesarchiv Speyer). Darin
schreibt sie u.a.
von „dem verlust unserer hertzen lieben kyndergen, die uns die
boissen Buwern [bösen
Bauern] genommen habent.“ Sie schreibt, die Nonnen hätten die
kleinen
Kinderchen in kleine Kisten gepackt und „unter die erde begraben“.
Aber die
Bauern hätten sie gefunden und herum erzählt, sie hätten im
Kloster 10 oder 12
unverweste Kinder gefunden, die man lebendig begraben habe.
Tatsächlich handelte es sich bei den Kinderchen nicht um Kinder,
die die Nonnen
z.B. als Waisen aufgenommen hatten und verstecken wollten, noch um
Zeugen ihrer
Verdorbenheit, wie ein paar hundert Jahre später ein evangelischer
Pfarrer
mutmaßte, sondern um Puppen in Form von Jesusfiguren, die ihn als
Kleinkind
darstellten.
Herr Schnabel geht in seinem Artikel auch auf diese besondere Art
der Jesusverehrung
ein. Ein wirklich interessanter Artikel, den ich gern auch
woanders gelesen
hätte.
Ein weiterer Artikel, den ich interessant fand, ist Frederik
Simons „Der
Deutsch-Französische Krieg (1870/71) – Ein blinder Fleck in der
Trierer Kirchengeschichtsschreibung?“,
in dem er über die Kriegserinnerungen eines Pfarrers namens
Christian Müller
schreibt, welche im gleichen Band unter „II. Quellen“ abgedruckt
sind: „Meine
Erlebnisse während des Krieges mit Frankreich im Jahre 1870/71.“
Den Band gibt’s für 30 Euro auf der Website der Gesellschaft.
siehe oben.
Bitte nicht bei mir bestellen, sondern dort.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger
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