Die Wittislinger
Funde und
die östliche Alemannia im frühen Mittelalter – Zeiten, Räume,
Horizonte
Veranstalter Historischer Verein für Schwaben; Archäologische
Staatssammlung
München; Verein für Augsburger Bistumsgeschichte; Akademisches
Forum der Diözese
Augsburg
26.02.2021 - 27.02.2021
Ein Tagungsbericht von Barbara Schratzenstaller,
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Im November 1881 entdeckten Steinbrecher in Wittislingen (Lkr.
Dillingen an der
Donau) das sogenannte Fürstinnengrab aus dem 7. Jahrhundert.
Schnell sprach die
Öffentlichkeit von einem „Fund von der höchsten Bedeutung“. Ein
regelrechter
Wettlauf wurde zwischen Privatleuten, Sammlungen und Museen in
ganz Europa um
den Erwerb der kostbaren Grabbeigaben ausgetragen, ehe der
bayerische Staat die
frühmittelalterlichen Fundstücke, darunter die berühmte
Bügelfibel, erwerben
konnte. Heute zählen sie zu den Prunkobjekten der
Archäologischen
Staatssammlung München. 1950 hatte ihnen der berühmte Archäologe
Joachim Werner
die grundlegende Studie „Das alamannische Fürstengrab von
Wittislingen“
gewidmet. Das 140jährige Jubiläum der Auffindung wurde nun zum
Anlass genommen,
in einer archäologisch-historischen Tagung die erhaltenen Funde
einer
Neuinterpretation und Kontextualisierung zu unterziehen. Das
Symposion war
konzentrisch um die merowingerzeitlichen Grabbeigaben von
Wittislingen
angelegt, die mit anderen frühmittelalterlichen Fundstellen
verglichen sowie in
die Fundlandschaft und darüber hinaus in rechts-, sozial- sowie
kirchenhistorische Entwicklungen eingeordnet wurden.
Einleitend unterzog GREGOR JAKOB (München) das Corpus der
Fundakten erstmals
einer systematischen Untersuchung. Was als Zufallsentdeckung
zweier Arbeiter
begonnen hatte, entwickelte sich zu einer regelrechten
Kriminalgeschichte, die
vom Referenten quellennah nachgezeichnet wurde. Das Fehlen einer
wissenschaftlichen Dokumentation der Fundumstände führte dazu,
dass sich ein
Schleier auf alle künftige Interpretation legte; trotz
mündlicher Berichte und
späterer Aufzeichnungen bleibt das Fundbild verdunkelt. Jakob
verglich die
Wittislinger Fundumstände mit denen der, ab 1843 in drei
Ausgrabungen
freigelegten, Reihengräber von Nordendorf (Akten im Eigentum des
Historischen
Vereins für Schwaben/Stadtarchiv Augsburg). Als wesentliche
Gemeinsamkeiten
arbeitete er das enorme wissenschaftliche und öffentliche
Interesse sowie eine
enge Verzahnung staatlicher und privater Akteure heraus, was
oftmals zu
konfliktbeladenen Situationen führte, bis sich die
Besitzansprüche geklärt
hatten.
In seinen chronologisch angelegten, bis zum Ende des
Obergermanisch-Raetischen
Limes im 3. Jahrhundert zurückgreifenden Ausführungen
profilierte ALFONS
ZETTLER (Dortmund) neue Forschungsergebnisse zu Alemannen und
zur Alemannia in
Spätantike und Frühmittelalter vor der Referenzfolie der großen
Stuttgarter
(später auch Züricher und Augsburger) Landesausstellung des
Jahres 1997.
Besonders wies er auf die alternierende Namengebung im Lauf der
Jahrhunderte,
den sich wandelnden gens-Begriff, die Schwierigkeiten, das
Territorium Alemannien
in seinem Grenzverlauf genau zu fassen sowie eine „wabernde“
Titelgebung hin.
Einen weiteren Schwerpunkt legte Zettler auf die Frage nach dem
herzoglichen
Profil im Untersuchungszeitraum: Schon die Ermittlung einer
stimmigen Reihe der
merowingerzeitlichen Träger des dux-Amtes sei unmöglich.
Ein Hauptproblem der frühmittelalterlichen Geschichte Augsburgs
liegt darin,
dass nahezu sämtliche Quellen in den Wirren des sogenannten
Investiturstreits
zerstört wurden. In seinem Vortrag über die kirchlichen
Verhältnisse auf dem
Gebiet des Bistums Augsburg im 7. Jahrhundert unterzog THOMAS
GROLL (Augsburg)
die vorhandenen Zeugnisse einer umfassenden Revision. Er
diskutierte die (hohe)
Wahrscheinlichkeit eines spätrömischen Bischofssitzes bei der
möglichen Basilika
von St. Gallus, die Frage der Bischofskontinuität zum
Frühmittelalter hin sowie
die episkopalen Quellenbelege für Epfach, Neuburg und
Staffelsee. Auch die
merowingerzeitlichen Klerikerbestattungen in der Krypta von St.
Ulrich und Afra
bezog er in seine Überlegungen ein. Sicher sei, dass die
entscheidende, bis
heute weiterwirkende Formungsphase des Bistums Augsburg in der
Zeit um 800
gelegen habe.
GABRIELE GRAENERT (Stuttgart) profilierte anhand der
Bestattungsplätze von
Pfahlheim, Niederstotzingen, Giengen an der Brenz, Kirchheim am
Ries und Brenz
an der Brenz das Gebiet zwischen den Gäulandschaften im Westen
und dem
Ried/Ries im Osten als Transitraum, geprägt von hoher Mobilität.
Allen Orten
ist eine zentrale strategische Lage zu eigen. Aus den Funden
jener
frühmittelalterlichen Funerallandschaft könnten Kennzeichen für
Rang und
Funktion der Oberschichten erarbeitet werden. Allerdings sei
eine Korrelation
zwischen Qualitätsstücken unter den Grabbeigaben und genauem
ständischen Rang
derzeit nicht möglich; dafür sei noch auf das
Kategorisierungssystem von Rainer
Christlein zurückzugreifen. Überzeugend konnte Graenert eine
differenzierte
Entwicklung von der Reihengräberbestattung hin zur
Kirchensepultur extra und intra
muros aufzeigen.
Mittels archäologischer Befunde seien die
Hauptentwicklungslinien der
Geschichte Augsburgs sowie des Umlands der alten Römer-civitas
bis etwa 450
relativ klar zu zeichnen (inklusive ältestem Hinweis für Juden
in Bayern), für
die Jahrhunderte danach sei dies wesentlich schwieriger, führte
SEBASTIAN
GAIRHOS (Augsburg) aus. Gesichert ist eine Reduktion der
städtischen Besiedlung
im 6. und 7. Jahrhundert, was zur Folge hatte, dass sich einige
wichtige antike
Bauten, etwa die Thermen, nun außerhalb der Stadtmauer befanden.
Gairhos widmete
sich besonders den Kirchengrabungen bei St. Gallus, beim Dom und
bei St. Ulrich
und Afra, bezog in seine Überlegungen aber auch die Funde vom
Schwalbeneck – so
etwa die frühmittelalterlichen Grubenhäuser – ein, aus denen
Hinweise auf ein
„Gewerbegebiet“ und damit auf die Sozialtopographie der Stadt zu
gewinnen sind.
Im Zentrum der Tagung stand der Festvortrag von BRIGITTE
HAAS-GEBHARD (München)
über das sogenannte Fürstinnengrab von Wittislingen. „Warum ein
Wittislingen
2.0?“, lautete die Ausgangsfrage. Die Antwort: Das
Vergleichsmaterial sei
gewaltig angewachsen, neue Untersuchungsmethoden (Röntgen,
Mikroskopie,
Materialanalysen etc.) und Fragestellungen rechtfertigten eine
Neuinterpretation. Diese fiel spektakulär aus. Der
Datenbankvergleich mit zehntausenden
frühmittelalterlichen Fundkomplexen zeigt die Singularität der
Wittislinger
Fundstücke. Vergleichsobjekte stellten lediglich die
Königinnengräber in
Saint-Denis und Köln dar, was nahelege, dass auch die „Fürstin“
mit der
königlichen Dynastie in enger Verbindung gestanden habe.
Möglicherweise, so
schlug Haas-Gebhard vor, habe das Königshaus den Versuch
unternommen, einen
lokalen Clan durch Heirat zu binden, was das Nebeneinander von
regionalen und
überregionalen Fundstücken erklären könnte. Vor allem drei
Herkunftsregionen
oder Beziehungsschichten der Funde ließen sich feststellen:
Mittelmeerraum,
Westeuropa (Mittelrheingegend, Frankreich, Gegend um
Kaiseraugst) und die
Region um Wittislingen. Der hohe Materialwert der Funde (86 g
Gold, 392 g Silber,
1.478 g Buntmetall) korrespondiere mit der großen Anzahl von
Sonderanfertigungen und dem repräsentativen Symbolgehalt der
Stücke – allen
voran der um 600 im süddeutschen Raum gefertigten großen
Bügelfibel. Das
vermeintlich heidnische Bildvokabular auf manchen Gegenständen
(Schlangen-,
Eberköpfe etc.) interpretierte die Referentin nicht gemäß
gängigen
synkretistischen Kategorien, sondern profilierte jene
ikonographische Sprache
als Zeichencode einer christlichen Elite. Insgesamt zeige sich
allenthalben ein
hoher Grad an Exklusivität. Der Grabfund von Wittislingen lasse
ferner Fragen
nach Rolle und Einfluss von Frauen um 650 laut werden.
WOLFGANG JANKA (München) unterzog den im 10. Jahrhundert
erstmals belegten
Ortsnamen Wittislingen einer gründlichen Neuinterpretation.
Während bisher eine
Entwicklung aus dem Personennamen Witigis angenommen wurde,
machte Janka nun
den althochdeutschen Personennamen Witu- bzw. Witigisil
wahrscheinlich, wodurch
ursprünglich westgotische und westfränkische Parallelen
aufscheinen. Zusammen
mit den weiteren Ortsnamen Mörslingen und Aislingen (beide Lkr.
Dillingen an
der Donau) zeichne sich ein für Bayerisch-Schwaben einzigartiges
„Areal von
Personennamen mit Zweitglied -gisil“ ab, was bisher nicht
erkannt wurde und auf
Sippenzusammenhänge hinweise. Die klassische Ortsnamenschichtung
für Bayern,
keltisch – romanisch – germanisch – deutsch, sei um eine Schicht
von Ortsnamen
mit klaren westfränkischen Bezügen zu ergänzen.
Der unvergleichlich hohen frühmittelalterlichen Friedhofsdichte
in Wittislingen
links und rechts der mäandrierenden Egau widmete sich VOLKER
BABUCKE
(Friedberg). Aufgrund vielfacher Überbauung falle das Urteil
schwer, ob man
sich im Frühmittelalter dort eine zusammenhängende Siedlung oder
nicht eher
kleinere Hofkristallisationskerne vorzustellen habe. Vielleicht
lassen die
Ergebnisse einer derzeit laufenden Grabung Antworten darauf zu.
Die
Siedlungslandschaft sei im Untersuchungszeitraum zudem einem
steten Wandel
unterworfen gewesen, was Rekonstruktionsversuche erschwere.
Babucke zog zur
vergleichenden Profilierung Grabungen in Schlingen, Friedberg
und Gablingen in
seine Überlegungen mit ein. Im Falle des Fürstinnengrabs sprach
sich der
Archäologe für eine Kategorisierung als Separatbestattung aus.
SUSANNE BRATHER-WALTER (Freiburg im Breisgau) und BENJAMIN HÖKE
(Stuttgart)
stellten die mit 1.300 Gräbern größte frühmittelalterliche
Nekropole in
Südwestdeutschland vor: Lauchheim „Wasserfurche“, deren
Belegungszeitraum vom
späten 5. bis zum Ende des 7. Jahrhunderts reicht. Während sich
Höke vor allem
dem Aspekt der Strukturphasen hin zu den reduzierten
Grabinventaren der späten
Merowingerzeit widmete und besonders anhand der Doppelbestattung
von
Mittelhofen Grab 7/8 die Frage einer sozialen Fraktionierung bei
zunehmendem lokalen
Gewaltpotential diskutierte, rückte Brather-Walter bei ihrer
Studie zu den
Frauengräbern eine Typologisierung des Fundkomplexes von 70
Bügelfibeln ins
Zentrum. Insgesamt zeige sich eine Entwicklung hin zu einer
seriellen
Standardisierung der Gewandschließen, deren Gewicht
durchschnittlich ein
Zehntel der großen, 256 g schweren Wittislinger Bügelfibel
ausmache.
Die frühmittelalterliche Fundortdichte in der fruchtbaren
Kleinregion südlich
von Augsburg zwischen Göggingen und Schwabmühlhausen nahm ANJA
GAIRHOS
(Augsburg) in den Fokus ihrer Betrachtung, wobei sie
insbesondere die 14 im
Jahr 2004 entdeckten Bestattungen in Augsburg-Inningen
vorstellte. Die
Vollbewaffnung der neun Männergräber mit dem „klassischen Satz“
von
(damaszierter) Spatha, Sax, Lanze, Schild wertete die
Archäologin dabei als
sozialen Indikator; zudem stellte sie Überlegungen an, wie aus
den Grabfunden
möglicherweise individuelle Bezüge zu filtern seien. Eindeutig
könne an den
Gürtelgarnituren ein Modewandel nachvollzogen werden. Allerdings
sind noch
viele Aspekte unbeleuchtet. Als Forschungsimpulse nannte Gairhos
Fragen nach
den Handwerkstätten, zu den Geschlechterrollen oder zum
Zusammenhang zwischen
dem Spiegel der Bestattung und dem wirklichen Leben.
KARL UBL (Köln) systematisierte in einem vergleichenden Blick
auf die
frühmittelalterlichen Rechtstexte Pactus Alamannorum und Lex
Ribuaria das
Wechselgeflecht von inneren (Herzogtum, regionale Eliten,
Bischöfe) und äußeren
Faktoren (Lex Salica als Konzept, konkrete Vorlagen, Rolle des
Königtums), an
deren Schnittpunkt die Aufzeichnungen der Rechtsgewohnheiten
stattfanden. Vor
dem historischen Hintergrund der Bürgerkriegssituation um 610
und der
Vereinigung der Reichsteile unter Chlothar II. erarbeitete Ubl
zentrale
Unterschiede zwischen den beiden Texten – in philologischer
Natur, bezüglich
der Stellung der Kirche, dem regionalem Geltungsbereich und der
sozialen
Differenzierung. Auf verschiedene Weise spiegelten die
Gesetzbücher eine
politische Integrationsstrategie des Königtums, wobei der Pactus
unzweifelhaft
eine große Rolle für die Festigung alemannischer Identität zu
einer von
regionalen Eliten dominierten Schlüsselzeit gespielt habe.
Einen Ansatz, den Harald Siems auf die Lex Baioariorum
angewendet hatte – die
Frage nach dem darin gezeichneten Lebensbild – übertrug ROMAN
DEUTINGER
(München) auf die Lex Alamannorum, einen der am häufigsten
überlieferten
Rechtstexte des Frühmittelalters. Für seine Analyse der Bereiche
Wirtschaft,
Gesellschaft und religiöses Leben nahm Deutinger die älteste
Fassung der Lex
als Grundlage, die er als Spiegel des Gesetzgebers mit Fokus auf
das als
rechtlich für relevant Erachtete, nicht als Abbild der
Lebenswirklichkeit
deutete. Die Lex zeige eine differenzierte, agrarisch geprägte,
rechtlich stark
gegliederte, keineswegs archaische Gesellschaft sowie eine
selbstverständliche
christliche Kirchenorganisation. Das gattungsbedingt sozial
statische Bild
stehe im Kontrast zu seiner andernorts als ausgesprochen
dynamisch fassbaren
Zeit. Abschließend warnte er davor, das Lebensbild der Lex
Alammanorum mit
historischen Realzuständen gleichzusetzen, zwar gebe es eine
Schnittmenge,
deren Größe jedoch sei nicht sicher zu bestimmen.
STEFFEN PATZOLD (Tübingen) folgte in seinen Ausführungen den
spärlichen
schriftlichen Quellenspuren zu sozialem Status und Religion in
der Alemannia um
die Wende zum 7. Jahrhundert außerhalb der Rechtsaufzeichnungen
und zog hierbei
u.a. die Columban-Vita, die Vita Galli vetustissima, die
Historien des
Agathias, die Chronik des Ps.-Fredegar und die Vita s. Germani
heran. Den
quellenbedingt vorgegebenen Schwerpunkt legte der Historiker auf
den Aspekt
einer militarisierten Gesellschaft, deren Möglichkeit wie
Befähigung zur
Gewaltausübung als sozialer Indikator zu deuten sei. Sowohl in
gesellschaftlicher
(Mobilität, Auf- und Abstieg) als auch in religiöser Hinsicht
erscheine die
Epoche als Umbruch- und Wandelzeit. Da sich viele Quellen auf
den Bodenseeraum
beziehen, stelle sich die Frage der Übertragbarkeit auf andere
Regionen
Alemanniens.
Zuletzt gab CHRISTOF PAULUS (München und Augsburg) eine
Zusammenfassung
zentraler Tagungsergebnisse und bezog in einem
globalhistorischen Ausblick auch
Überlegungen zur Klimageschichte („Late Antique Little Ice Age“)
sowie zu den
Pestnachweisen in den Gräberfeldern von Unterthürheim und
Dittenheim ein. Er
zog Folgerungen für die Geschichte Wittislingens als strategisch
an bzw. in der
Nähe zentraler Römerstraßen gelegenen „Vorort“ und für die
Geschichte Augsburgs
um 600, betonte zentrale Spannungsverhältnisse
(Regionalität/Überregionalität,
schriftliche vs. archäologische Quellen, Königsferne vs.
Königsnähe) sowie die
Notwendigkeit, dem zentralgewaltlichen Element in der
frühmittelalterlichen
Geschichte Ostschwabens fürderhin einen höheren Stellenwert
einzuräumen. Diskutiert
wurden ferner die Grenzen komparatistischer Methodik.
Die Tagung lieferte insgesamt zahlreiche Impulse für die
frühmittelalterliche
Geschichte – für die großen Narrative wie für Detailfragen.
Ostschwaben, das
forschungsgeschichtlich in dieser Hinsicht zuletzt stark in den
Schatten
getreten war, da einerseits der heutige württembergische Raum,
andererseits die
Gebiete rechts des Lechs verstärkt im Fokus des
Forschungsinteresseses standen,
rückt durch die Ergebnisse des außerordentlich gut besuchten
Symposions wieder
stärker ins Blickfeld. Es ist zu begrüßen, dass die Tagungsakten
zügig
publiziert werden sollen und somit die gesamtsüddeutsche
Perspektive stärker in
den Blick genommen werden kann. Deutlich wurde, wie sehr auch
globalgeschichtliche Ansätze das Bild der Zeit bereichern
können.
Konferenzübersicht:
Bischof Bertram Meier (Augsburg), Markus Schütz (Augsburg),
Rupert Gebhard
(München): Grußwort und Einführungen
Sektion I: Horizonte I
Gregor Jakob (München): Wittislingen und Nordendorf –
ostalemannische
Sensationsfunde im 19. Jahrhundert
Alfons Zettler (Dortmund): Die Alemannen in der Zeit um 600 aus
historischer
Sicht
Thomas Groll (Augsburg): Zu den Verhältnissen im Gebiet des
Bistums Augsburg im
7. Jahrhundert
Sektion II: Horizonte II
Gabriele Graenert (Stuttgart): Zentrales Grenzland – der Osten
Alamanniens im
Spiegel der Friedhöfe
Sebastian Gairhos (Augsburg): Convenire in civitate augusta.
Augsburg im
Frühmittelalter
Festvortrag
Brigitte Haas-Gebhard (München): Das Fürstinnengrab von
Wittislingen –
Neubewertung eines Altfundes
Sektion III: Räume
Wolfgang Janka (München): Ortsnamen im Raum Wittislingen
Volker Babucke (Friedberg): Zur frühmittelalterlichen
Siedlungsgeschichte des
Egautals bei Wittislingen
Susanne Brather-Walter (Freiburg im Breisgau) und Benjamin Höke
(Stuttgart):
Siedlung und Gräberfeld von Lauchheim – neue Ergebnisse und
Perspektiven
Anja Gairhos (Augsburg): Schwer bewaffnet und elitär? – Die
Männergräber des
frühen 7. Jahrhunderts von Augsburg-Inningen
Sektion IV: Zeiten
Karl Ubl (Köln): Zwei Rechtsbücher im Vergleich: Pactus
Alamannorum und Lex
Ribuaria
Roman Deutinger (München): Das Lebensbild der Lex Alamannorum
Steffen Patzold (Tübingen): Sozialer Status und Religion in der
Alemannia um
die Wende zum 7. Jahrhundert aus der Sicht der
Geschichtswissenschaften
Christof Paulus (München und Augsburg): Die östliche Alemannia
im 6. und 7.
Jahrhundert – abschließende Überlegung zu einer Globalgeschichte
des
Frühmittelalters
Zitation
Tagungsbericht: Die Wittislinger Funde und die östliche
Alemannia im frühen
Mittelalter – Zeiten, Räume, Horizonte, 26.02.2021 – 27.02.2021
digital, in:
H-Soz-Kult, 25.03.2021, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8900>.