Ruinen aus
der Sicht der
Kulturwissenschaften
Veranstalter J. Otto
Habeck / Frank
Schmitz, Universität Hamburg (Fachbereich Kulturwissenschaften,
Universität
Hamburg)
Ausrichter Fachbereich Kulturwissenschaften, Universität Hamburg
Gefördert durch Universität Hamburg; SUTOR-Stiftung
08.04.2021 - 08.07.2021
Von Joachim Otto Habeck, Institut für Ethnologie, Universität
Hamburg
Prof. Dr. J. Otto Habeck (Ethnologie, UHH) und Dr. habil. Frank
Schmitz
(Kunstgeschichte, UHH) organisieren die Ringvorlesung „Ruinen
aus der Sicht der
Kulturwissenschaften: Materialität im Verfall – Nachnutzungen –
Umdeutungen“ im
Sommersemester 2021. Eine Veranstaltung des Fachbereichs
Kulturwissenschaften
der Universität Hamburg. Wir starten am 8. April, weiter geht es
wöchentlich
donnerstags von 16 bis 18 h (Zoom Webinar).
Ruinen sind gleichermaßen Symbole der Vergänglichkeit sowie
Zeichen von
Zerstörungsakten. Ihre Betrachtung löst sehr ambivalente
Emotionen aus, die
nostalgische Bilder ebenso wie die Angst vor dem Unheimlichen
und dem
Gefahrvollen umfassen. Sie evozieren Erinnerungen und Mahnungen.
Mit der
Unbestimmtheit und Leere gehen Fragen nach der Zukunft einher:
Was wird aus
Industriebrachen, verlassenen Kasernengebäuden und
Bodendenkmälern? Wer
bestimmt darüber? Was wird aus architektonischen Versatzstücken?
Wer hat die
Legitimation, sie zu verwenden? Vielleicht liegt gerade in der
Persistenz des
Ruinösen, in der Gegenständlichkeit und Widerspenstigkeit die
besondere
Qualität dessen, was zur Wiederaneignung gelangt? Die Vorträge
der
Ringvorlesung sollen diese Fragen und Thesen aus diversen
kulturwissenschaftlichen Perspektiven behandeln.
Den Link zum Zoom-Webinar erhalten Sie von Nathalie Isaak,
Programm
8. April 2021
Frank Schmitz (Hamburg) und J. Otto Habeck (Hamburg)
Einführung zur Ringvorlesung „Ruinen aus Sicht der
Kulturwissenschaften“
15. April 2021
Beate Löffler (Dortmund)
Die Geduld der Steine. Bauliche Fragmente und die Aushandlung
von Geschichte
Susanne Krasmann (Hamburg)
Erbe der Menschheit? Über die Kraft der Zerstörung von
Architektur
22. April 2021
Tom Wilkinson (London)
Ruins of the Future: Building Decay in Contemporary Architecture
João G. Rizek (Berlin)
The Ruin Paradox: Deactivation of a Critical Model
29. April 2021
Florina Pop (Innsbruck)
Recovering the Ruin: Regaining firmitas, utilitas and venustas
Georg-Felix Sedlmeyer (Bamberg)
Unbekannte Verhandlungen zwischen Zerstörung und Abbruch: Das
Dölitzer
Schlösschen
6. Mai 2021
Marta Smolińska (Poznań)
Spektren von preußischem Pompeji: zwei ortsspezifische
Ausstellungen in den
Ruinen der einstigen Festung Küstrin
Kirsten Wagner (Bielefeld)
Mobile Ruinen. Mediale Übersetzungen von Ruinen am Beispiel
phelloplastischer
Modelle
20. Mai 2021
Philipp Glanzner (Graz)
Der Verfall österreichischer Höhenburgen
Jacobus Bracker (Hamburg)
Ruinen als Erzählungen in einer mehr-als-menschlichen Welt
27. Mai 2021
Thomas Meier (Heidelberg)
Die Ruine als Vergewisserung einer post-apokalyptischen
Gegenwart
Rainer-Maria Weiss (Hamburg)
Fallbeispiel Hamburg – Archäologische Fragmente in der modernen
Metropole
3. Juni 2021
Zoltán Somhegyi (Budapest)
From Ruins to the Ruins of Ruins: The Challenging Afterlife of
Architectural
Dereliction
Michael Diers (Hamburg/Berlin)
Trümmerfelder. Ruine (und Torso) in der zeitgenössischen Kunst
10. Juni 2021
Josephine Kanditt und Thomas Schmidt-Lux (Leipzig)
Von „Archiven des Wohnens“ und „former glory“. Zeitgenössische
Debatten über
die verlassene ha–ra–t- Architektur im Zentraloman
Julia Pauli (Hamburg)
Das Ende der Migration. Von Traumhäusern zu Ruinen in einer
transnationalen
mexikanischen Gemeinde
17. Juni 2021
Christian Fuhrmeister (München)
Zur Erfolgsgeschichte von Albert Speers „Theorie vom Ruinenwert“
Stefanie Samida (Heidelberg)
Die nationalsozialistischen Thingstätten: Un|Sichtbares Erbe
zwischen Verfall,
Aneignung und Umdeutung
24. Juni 2021
Marina Linares (Köln)
Bunkerruinen 75 Jahre nach Kriegsende – Reste manifester
Zerstörung
Constanze Röhl und Peter I. Schneider (Cottbus)
Place Hacking Peenemünde – Aneignung, Wahrnehmung und
Interpretation einer
Industrieruine aus der Zeit des Nationalsozialismus
1. Juli 2021
Dieter Reinisch (Galway)
Ruinen als Chancen und Hindernisse des nordirischen
Friedensprozesses
David Ehrenpreis (Harrisonburg)
The Temporary Ruin: Imagining a Future for Richmond’s Robert E.
Lee Memorial
8. Juli 2021
Luise Rellensmann und Katrine Jensen (Cottbus)
Recent Ruins beyond Preservation: Aesthetic Re-contextualization
as Critical
Heritage Practice
Patrick Kahle (Hildesheim)
Ruinen in den Neuen Bundesländern – Grundzüge einer
ostdeutschen, aber keiner
(n)ostalgischen ethnologischen Forschung
Kontakt
Ruinen aus der Sicht der Kulturwissenschaften.
In: H-Soz-Kult, 05.03.2021, <www.hsozkult.de/event/id/event-96219>.
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