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Re: [Regionalforum-Saar] Warum wir uns einen "guten Rutsc h" wünschen

Date: 2021/01/04 16:50:09
From: Elmar Peiffer via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...


 
Elmar Peiffer
 
 
 
Gesendet: Donnerstag, 31. Dezember 2020 um 16:36 Uhr
Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)... An: "Regionalforum" <regionalforum-saar(a)... Betreff: [Regionalforum-Saar] Warum wir uns einen "guten Rutsch" wünschen

Warum wir uns einen "guten Rutsch" wünschen

Von Leeor Engländer, veröffentlicht am 01.01.2012


Nur im deutschsprachigen Raum wünscht man sich zum Jahreswechsel einen "guten Rutsch". Doch was sich hinter diesem Wunsch verbirgt, weiß kaum jemand.


Meine Mutter kann Silvester nicht leiden: "Dus sennen gojische Majses" (das ist nichtjüdischer Blödsinn).

Mit Papst Silvester I., nach dem der Tag benannt ist, hat sie sowieso nichts am Hut und vom obligatorischen Fondue in der Neujahrsnacht (traditionell bei meiner Tante) hält sie nicht viel: "Wenn ich ein Steak will, lege ich ein anständiges Stück Fleisch in die Pfanne."

Feuerwerk?           "Zwar schön, aber Geldverschwendung."
Bleigießen?            "Macht Löcher in die Tischdecke."
Dinner for one?     "Die zwei Alten gehen mir auf die Nerven."
Champagner?        "Ich mag keinen Alkohol."

Und zu guter Letzt ist da noch dieser alberne Gruß.

Zwischen Weihnachten und dem ersten Januar "rutscht" eine ganze Nation kollektiv ins neue Jahr, obwohl es auch dieses Jahr größtenteils kein Schnee oder Glatteis gab. Wir wünschen weder Kindern auf dem Spielplatz einen guten Rutsch in die Sandkiste, noch dem besten Freund einen guten Rutsch ins neue Lebensjahr. Trotzdem vollziehen wir regelmäßig einen halsbrecherischen Rutsch über die Jahreswende hinweg.

"Einen guten Kopf" an Neujahr

Keine Nation, außer wir Deutschen (anscheinend auch manche Österreicher und Schweizer), wünscht sich einen "guten Rutsch". Was wohl damit zu tun hat, dass die meisten nicht wissen, woher der Begriff eigentlich stammt. Das jüdische Neujahr heißt „Rosch ha Schanah“, wörtlich übersetzt "Kopf des Jahres". Auf Jiddisch wünscht man sich in der Zeit vor und nach dem Feiertag "a git Rosch" (einen guten Kopf). Man kann davon ausgehen, dass der "gute Rutsch" aus einem weitläufig missverstandenen "git Rosch" entstand.

Und da wir an diesem Tag schon so sinnlos in der Gegend herumrutschen, schickt meine Mutter dem albernen "Rutsch" gerne noch ein "Hals- und Beinbruch" hinterher – wohl wissend, dass auch hier den meisten unbekannt ist, woher das eigentlich kommt.

"Hazlacha uwracha" (Erfolg und Segen) ist ein hebräischer Segen, mit dem man unter anderem Geschäftsabschlüsse oder Ehen besiegelt. Auf Jiddisch wurde daraus "hatsloche un broche", oder eben auf Deutsch "Hals- und Beinbruch". Im Übrigen sind Hochzeiten und Geschäftsabschlüsse gelegentlich gar nicht so weit voneinander entfernt und könnten ebenfalls verwechselt werden. Dazu aber mehr in ein paar Monaten, wenn mein Bruder heiratet. Zunächst wünsche ich Ihnen ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr – ganz ohne Rutschen und ohne Beinbruch.

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Quelle: https://www.welt.de/debatte/kolumnen/article13792702/Warum-wir-uns-einen-guten-Rutsch-wuenschen.html
 

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