Ehedispensen
im oberen Erzbistum Trier
1731-1748
von Karl-Heinz Bernardy
„Wer Familienforschung betreibt, wird bald erkennen, dass die
Quellen nicht
unerschöpflich sind und man an Grenzen stößt. Für die Zeit vor
Einführung der
zivilen Beurkundung von Geburten, Heiraten und Sterbefällen sind
die
Kirchenbücher die wichtigsten Quellen, um von Lebensdaten und
familiären
Zusammenhängen der Generationen vor uns zu erfahren. Dennoch ist
hin und wieder
festzustellen, dass Kirchenbücher im Laufe der Zeit verloren
gingen, zeitweise
nicht geführt wurden oder nicht die erhofften Informationen
enthalten.
Eine wenig beachtete Quelle für die Familienforschung sind die
Protokolle,
welche die Generalvikariate der Bistümer über erteilte
Ehedispensen angefertigt
haben. Ich hatte mir daher zum Ziel gesetzt, zumindest einen Teil
der
Generalvikariatsprotokolle des alten Erzbistums Trier über
Ehedispensen so zu
bearbeiten, dass sie für die Familienforschung von Nutzen sein
würden.
Die Protokolle ersetzen nicht die Heiratseintragungen in den
Kirchenbüchern,
können jedoch bei Fehlen der Kirchenbücher oder Lücken in den
Kirchenbüchern eine
Hilfe sein, um tote Punkte zu überwinden. Die Protokolle wurden
mit nur wenigen
Worten verfasst, enthalten aber in aller Regel die vollständigen
Namen der
Brautleute, deren Herkunftsorte oder -pfarreien und den Grund für
die
Dispensierung. In dem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen,
dass bei
Dispensen, die wegen Blutsverwandtschaft oder Schwägerschaft
erteilt wurden,
aus den Protokollen nicht ersichtlich ist, weshalb und wie die
Brautleute
blutsverwandt oder verschwägert waren. Ich bitte daher die
geneigten Leserinnen
und Leser, von diesbezüglichen Anfragen abzusehen.“
Aufgrund des Zuschnitts des damaligen Erzbistums Trier sind auch
etliche Orte
im Saarland enthalten, z.B. die in der alten Pfarrei St. Wendel im
Alten Reich
lagen. Ich habe im Register wahllos einige Ortseinträge ausgewählt
und die
Einträge gezählt.
St. Wendel und Theley haben 9 Einträge, Tholey 8, Thalexweiler bei
Lebach 12,
Urweiler 2, Wadern 8, Wadgassen 2, Wadrill 21, die Stadt Trier 39,
Wolfersweiler 3, Schwarzenholz 1, Sotzweiler 2, Püttlingen 2,
Rehlingen 4, Saarlouis
27, Saarwellingen 3Nonnweiler 2, Namborn 1, Nennig 1, Mettnich 13,
Hermeskeil
16, Imweiler, OT Oberthal, 2, Bous 5, Bettingen 2, Alsweiler 1.
Ein Eintrag lautet z.B. so:
„Nr. 822, 31.01.1838, Wendelin Weisgerber u. Margaretha Angel aus
Urweiler,
Pfarrei St. Wendel. Blutsverwandtschaft 4. Grad gleiche Linien“.
Um was es sich bei den Graden und Linien dreht, erklärt Herr
Bernardy recht
anschaulich in seiner Einleitung. Wie sich diese genealogisch
auswirken, das
festzustellen bleibt unsere Aufgabe. Ich kann z.B. die
Blutsverwandtschaft im
Beispiel nicht nachweisen, insofern hat sich die Anschaffung des
Buches für
mich schon rentiert.
Erschienen bei der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde in
Köln,
Veröffentlichungen, Band 342.
Format A5, gebunden, 218 Seiten
Preis: 12 Euro für Mitglieder, 18 Euro für Normalsterbliche.
=>
https://www.wgff-shop.de/sammelwerke/generalvikariatsprotokolle/2683/gvp-ehedispensen-im-oberen-erzbistum-trier-1731-1748?c=11
Das Buch ist frisch erschienen, deshalb halte ich es wie Herr
Bernardy: Ich
bitte daher die geneigten Leserinnen und Leser, von Anfragen
abzusehen. Ich
schaue weder nach, ob ein Ort noch ob ein Name enthalten ist =>
weil das
alles über den Link zu erfahren ist.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger
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