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Datum 2018/05/07 08:22:35
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Ein Schnellschuß gelehrter La bertaschen?
2018/05/07 08:22:35
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Ein Schnellschuß gelehrter La bertaschen?
Betreff 2018/05/09 22:54:20
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Tagungsbericht: Populäre Ge nealogie, Geschichtswissenschaft und Historische Demographie


Autor 2018/05/13 12:55:17
Hans-Joachim Hoffmann
[Regionalforum-Saar] Dr. Ing. Otto Eberbach

[Regionalforum-Saar] Führung Jüdischer Friedh of Ottweiler

Date: 2018/05/03 09:48:36
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)...

Die versteinerte Lebensgeschichte der jüdischen Gemeinde Ottweiler
Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweiler 2018
Wie in den vergangenen Jahren bieten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann auch in diesem Jahr wieder Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweiler an. Damit erinnern sie an die ca. 150jährige Geschichte der jüdischen Gemeinde Ottweilers, deren Ende vor 80 Jahren mit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 eingeleitet wurde und mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung Ottweilers im Zuge der Aktion Bürckel am 22. Oktober 1940 ihr Ende fand.
Dank der auf Ewigkeit angelegten jüdischen Friedhöfe konnten die Grabstätten Grundlage werden für die Erforschung der gewaltsam vernichteten jüdischen Gemeinde Ottweiler, denn „(e)s war und bleibt die vornehmste Aufgabe des jüdischen Friedhofs, einer jeden und einem jedem Verstorbenen das individuelle Grab dauerhaft, d.h. ohne jede zeitliche Begrenzung, zu bewahren.“ (Prof. Dr. Michael Brocke, Leiter des Steinheim-Instituts Duisburg)
Die Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweilers bemühen sich deshalb darum, diesen lokalen Friedhof „als geschichtlich gewolltes und gewordenes Ganzes“ vorzustellen, um damit „der versteinerten Lebensgeschichte“ des Ottweiler Judentums gerecht zu werden und zugleich die Aussage Prof. Brockes zu bestätigen:
„Unsere älteren Friedhöfe sind ideal geeignet für den an der ‚Mentalitätsgeschichte‘ geschulten Blick, einer in Frankreich entwickelten Methode, die auf Phänomene einer ‚longue durée‘ und auf deren sorgfältige Beobachtung verwiesen ist. In ‚langer Dauer‘ sollen nahezu unmerkliche Veränderungen erfasst und erschlossen werden. Dazu ist es entscheidend für das Verständnis der Welt der Grabschriften, einen Friedhof als geschichtlich gewolltes und gewordenes Ganzes zu studieren und alle einzelnen Elemente seiner Schrift- und Zeichensprache zu entziffern. Nur so wird man der versteinerten Lebensgeschichte einer Gemeinde gerecht. Dies gilt nicht nur für nachgerade einmalige Orte wie Worms, Frankfurt am Main oder Prag für das Mittelalter, wie Hamburg-Altona, Berlin oder Budapest mit ihren großen Friedhöfen der Frühen Neuzeit und des 19./20. Jahrhunderts. Es gilt auch für die später entstandenen großen und kleinen Landfriedhöfe des 17. bis 20. Jahrhunderts, seien sie im weniger frommen Westfalen oder im altfrommen Franken gelegen.“
Auf die Frage, warum jüdische Friedhöfe zu erhalten seien, führt Prof. Brocke aus:
„Am Ort selbst, auf dem Ort selbst, will es uns noch einmal einhämmern - als genüge es nicht, es immer wieder, Ort um Ort, auszusprechen: Die jüdischen Friedhöfe sind an vielen Orten in Deutschland die einzig überlebenden Zeugen und Zeugnisse der jüdischen und der deutsch-jüdischen Geschichte. Sie verweisen in der Abfolge der Generationen die Kontinuität und die Stabilität jüdischen Lebens und sie zeigen in deren gewaltsamem Abriss in den späten dreißiger und frühen vierziger Jahren die jähe Beendigung, ohne Fortsetzung für die meisten der Stätten. Geschichte aber kann und darf nicht durch Gewalt beendet werden. Also sei diese Tatsache ein besonderer Grund zur Bewahrung der Begräbnisstätten, welcher insbesondere auch die Nicht-Juden angeht, und das nicht, um Schuld für die Ältesten oder Scham für die Jüngsten erzeugen oder zu kumulieren, sondern um ihr Wissen von der Geschichte endlich auch innerjüdisch und positiv zu laden, es nicht allein unter dem Vorzeichen der Schoah zu fördern, wie es immer neu geschieht, gewiss geschehen muss, doch nicht immer in dieser das auch potentielle Interesse vieler lähmenden Ausschließlichkeit geschehen sollte. Hier liegt ein kaum gehobenes, Identität stärkendes Potential.“
Dieses Potential zu heben - dazu möchten die Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweiler, die Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann zu folgenden Terminen anbieten, einen Beitrag leisten:
Sonntag, 06.05.2018, 17.00 Uhr
Sonntag, 10.06.2018, 17.00 Uhr
Sonntag, 09. September 2018, 17.00 Uhr
Sonntag, 07. Oktober 2018, 17.00 Uhr
Treffpunkt: Jüdischer Friedhof Maria-Juchacz-Ring, Ottweiler.
Bei der 1. Führung 2018 am 06.05.2018 spricht Klaus Burr zunächst folgende Aspekte an: 1. Warum bieten wir diese Führungen an? 2. Welche Friedhöfe gibt bzw. gab es in Ottweiler? 3. Welche Besonderheiten prägen jüdische Friedhöfe und 4. Unter welchen Umständen kam es zur Anlegung des jüdischen Friedhofs Ottweiler?
Anschließend erläutert Hans-Joachim Hoffmann Symbole und Grabinschriften und geht auf einzelne jüdische Familien Ottweilers ein, die die Geschichte der Stadt Ottweiler, ihr politisches Leben und das vereinsleben mitgeprägt haben.
Im Anschluss haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, in aller Ruhe sich einzelne Grabmale anzusehen. Die Referenten stehen anschließend bereit, Fragen, die sich bei der Betrachtung der Grabmale ergaben, zu beantworten.
Führungen zu anderen Terminen können jederzeit mit Hans-Joachim Hoffmann (06824-7990) vereinbart werden.
Allgemeine Informationen zu den jüdischen Friedhöfen finden Sie unter:
http://www.steinheim-institut.de/edocs/bpdf/michael_brocke-haus_der_ewigkeit-haus_des_lebens.pdf
http://www.steinheim-institut.de/edocs/bpdf/michael_brocke-zur_religioesen_und_kulturellen_bedeutung_juedischer_friedhöfe.pdf
Eine Dokumentation des jüdischen Friedhofs Ottweiler stellt das Steinheim-Institut Duisburg auf der Seite epidat zur Verfügung.
Zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zur Erinnerung an die letzten jüdischen Bewohner Ottweilers verfasste Hans-Joachim Hoffmann die Dokumentation „Seid vorsichtig mit der Obrigkeit...!“ Beitrag zur Erinnerungskultur und Lokalgeschichte Ottweilers.“ Dieses 405 Seiten umfassende Buch (ISBN 978-3-946313-01-4) kann zum Preis von € 19.80 erworben werden bei:
Archäologie - Büro & Verlag - Glansdorp, Kantstraße 32, 66636 Tholey
Hans-Joachim Hoffmann, Adolf-Kolping-Weg 7, 66564 Ottweiler (06824-7990)
Sparkasse Neunkirchen, Filiale Wilhelm-Heinrich-Straße, 66564 Ottweiler
Presse-Shop Ottweiler, Inhaberin Hannelore Henn, Wilhelm-Heinrich-Straße 13, 66564 Ottweiler.

Die KVHS, die Synagogengemeinde Saar sowie die Stadt Ottweiler freuten sich, möglichst viele Interessenten begrüßen zu können.
Treffpunkt: Jüdischer Friedhof Maria-Juchacz-Ring, Ottweiler Sonntag, 06.05.2018, 17.00 Uhr 









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