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Roland Geiger
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[Regionalforum-Saar] Bohnentaler Heimathefte, Nr. 6/2016 erschienen

Date: 2017/02/12 10:48:18
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

Im Mehrzweckraum der ehemaligen Schule Scheuern wurde das neue Heimatheft des historischen Vereines Bohnental der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Gäste, darunter der Schmelzer Bürgermeister Armin Emanuel, die Tholeyer Beigeordnete Elisabeth Biwer als Vertretung für den verhinderten Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, viele Ortsvorsteher aus dem Bohnental und Vertreter der befreundeten historischen Vereine der Umgebung, konnte der 1.Vorsitzende Edwin Warken zur Heftvorstellung begrüßen. Der ehemalige Redakteur des Saarländischen Rundfunkes Arno Jos Graf hatte die Aufgabe übernommen, die 7 Beiträge des 6.Bohnentaler Heimatheftes dem interessierten Publikum vorzustellen.

Den 1. Beitrag des Ehepaares Dr. Maria und Thomas Blesse über die historischen Karten des Bohnentales und der Umgebung auf über 40 Seiten bescheinigte er eine besonders gute Arbeit bezüglich der Beschreibung und Sortierung der alten Karten vom 15.Jahrhundert bis 1878.

Beitrag 2 vom bereits verstorbenen Ignatz Dieudonné, ehemaliger Ortsvorsteher in Scheuern von 1984- 94, ist ein Manuskript, das er noch zu Lebzeiten geschrieben hat und in Teilen schon im Heimatheft Nr. 4 aus 2008 veröffentlicht ist. Josef Brachmann hat es überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Saarpolitik und dem Zeitgeschehen von 1814 bis heute. Hauptsächlich wird die Zugehörigkeit der Bohnentalorte zur Amtsbürgermeisterei Tholey und dem Kreis Ottweiler untersucht.

Im Beitrag 3 „Vom Bauern zum Bergmann: Arbeits- und Lebensverhältnisse“ von Alois Johann untersucht und beschreibt er die Situation der Menschen im Bohnental. Viele Fragen, die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgetan haben, versucht er zu beantworten. Warum gab es so viel Armut und Hungersnot, wie sollten die Menschen dem entgegen wirken? Jos Arno Graf konnte beispielhaft an Hand von Erzählungen und Erlebnissen seines Großvaters, der auch Bergmann in dieser Zeit war, diese Armut und Abhängigkeit bestätigen Missernten, Kleinparzellierung, karge Böden und Überbevölkerung waren Ursachen der Armut in unserem Land. Viele Bewohner sahen nur die Möglichkeit, ihr Hab und Gut zu verkaufen und in fremde Länder, wie Nord- u. Südamerika, auszuwandern. Allein aus dem Bohnental waren das mehr als 35 Familien und 55 Einzelpersonen, die Alles hinter sich ließen und in einem neuen Land von vorne anfingen.

Gottseidank gab es für die Daheimgebliebenen zunehmend Arbeit auf den immer größer werdenden Steinkohlengruben und Hüttenwerken im südlichen Saarland. Aber welche Strapazen, Schikanen durch Preußenbeamten, Lebensbedingungen, Gefahren und sozialen Problemen damit verbunden waren, kann sich heute keiner mehr vorstellen. Es gab keinen 8-Stundentag, normalerweise wurde an 300 Tagen im Jahr von Montag bis Samstag zwischen 10 und 12 Stunden gearbeitet. Einen Arbeitsschutz wie heute kannte man nicht. Wer weiß denn schon, daß von 1846 bis 1986 mehr als 1132 Bergleute durch Grubenunglücke und allein von 1935 bis 1997 noch 1640 Menschen durch Unfälle im Bergbau im Saarland ums Leben kamen. Starke Gewerkschaften, die es heute gibt und die sich um die Belange der Arbeitnehmer kümmern, waren nicht vorhanden.

Beitrag 4 von Josef Brachmann beschäftigt sich mit der Geschichte der St. Barbara-Bruderschaft Bohnental „einer christlich-sozialen Solidargemeinschaft im Lichte des ausgelaufenen Bergbaus“ von der Gründung 1880 bis zur Auflösung im Jahre 2010. Der Zweck und die Gründung werden hier ausführlich beschrieben.

Josef Brachmann beschreibt im Beitrag 5 den geschichtlichen Ablauf des Bergbaus an der Saar von den Anfängen bis zur Schließung des letzten Bergwerks Saar am 30.06.2012. Am Ende seines Beitrages gibt er auch noch Informationen zum neuen Wahrzeichen auf der Bergehalde in Ensdorf. Der Verein „Bergbauerbe Saar“ hat das neue Saarpolygon, wie es genannt wird, im Jahre 2016 aufbauen lassen und im Herbst des letzten Jahres wurde es eingeweiht. „Heute ist es selbstverständlich, wenn man den Wasserhahn aufdreht, daß ein sauberes und hygienisch einwandfreies Grundnahrungsmittel dort heraus kommt“, so ArnoJos Graf zur Einleitung zum 6. Beitrag, der sich mit der Wasserversorgung der Bohnentalorte befasst. Rüdiger Holz aus Hasborn beleuchtet zuerst die Entstehung des Wasserzweck-verbandes Bohnental, wie sie seit 1951 gewachsen ist. Holz beschreibt auch die Situation mit Keimbelastungen und deren Abhilfeschaffung durch Chloranlagen im Bohnental. Letztendlich führt es zur Aufgabe der Frischwasserbrunnen im Bohnental und zum Anschluss 1972 an die Wasserversorgung Ost im östlichen Saarland. In den einzelnen Beiträgen von Edwin Warken und Alois Johann wird die Wasserversorgung über Brunnen und Pütze bis zur Sammel-versorgung in den Ortschaften und den späteren Anschluss an größere Gebietseinheiten dargestellt. Den Abschluss des Heimatheftes bildete ein Vortrag von Bürgermeister Hermann Josef Schmidt „Ich bin ein Scheuerner Rentner – ich hab` Zeit“, den er aus Anlass eines Seniorentages in Scheuern im Jahre 2012 gehalten hat. Musikalisch wurde der Abend von den „Großen des Jugendchores der Pfarreiengemeinschaft Schmelz“ unter der Leitung von Reiner Vogel gestaltet.

Das Heft ist für 10 €uro beim 1.Vorsitzenden Edwin Warken, Tel. 06888/8641 zu erwerben.

Quelle: https://www.bohnental.de/abc_print.php?id=4507