Einladung
3. Verlegung von „Stolpersteinen“ in Ottweiler
- „Stolpersteine“ für die Familien Marx - Herrmann - Salomon
Am 08.09.2016 erfolgt die 3. Verlegung von „Stolpersteinen“ in
Ottweiler. Diese erinnern an das Schicksal der Familien Herrmann,
Marx und Salomon.
Die Verlegung beginnt um 9.00 Uhr mit den
„Stolpersteinen“ für die Myrtil, Germania und Edmond Myrtil
Herrmann in der in der Bahnhofstraße 25, wird fortgesetzt auf dem
Schlossplatz am Synagogengedenkstein für Caroline Herrmann und
findet ihren Abschluss auf dem Tenschplatz vor dem Lokal
„Zwinger“, der letzten Wohnstätte in Ottweiler von Leo Salomon und
seiner Frau Bertha sowie ihrer Töchter Rosa und Flora.
SchülerInnen des Gymnasiums Ottweiler sowie der
Gemeinschaftsschule Anton Hansen skizzieren während der Verlegung
der „Stolpersteine“ durch Gunter Demnig in Kurzvorträgen die
Biographien der betroffenen Personen. Vertreter der katholischen
und protestantischen Kirche sowie Frau Erika Hügel von der
Synagogengemeinde Saar sprechen Fürbitten.
Im Anschluss an die Verlegung der
„Stolpersteine“ findet gegen ca. 10.45 Uhr im
Historischen Sitzungssaal des Kreishauses eine Gedenkstunde statt,
deren Gestaltung durch Beiträge von Schülerinnen des Gymnasiums
Ottweiler sowie der Gemeinschaftsschule Anton Hansen geprägt wird.
Des Weiteren fasst Hans-Joachim Hoffmann bei dieser Gelegenheit in
seinem Redebeitrag „Stolpersteine - Von der Schwierigkeit der
Umsetzung. Vorläufige Bilanz und Ausblick" seine Erfahrungen mit
der Umsetzung des Projektes „Stolpersteine" zusammen.
Denn mit dieser Verlegung findet die Verlegung von
„Stolpersteinen" für die ehemaligen jüdischen MitbürgerInnen
Ottweilers, die Verfolgung, Deportation und Ermordung in der
eigenen Familie erlebten, ihren Abschluss. Zu diskutieren bleibt,
ob auch für die jüdischen BewohnerInnen Ottweilers „Stolpersteine"
verlegt werden sollen, die frühzeitig die drohende Verfolgung
ahnten oder zeitnah nach der Rückgliederung 1935 die Gefährdung
ihres Lebens erkannten und emigrierten. Dazu zählten z. B. die
Familie Reinheimer, Julius (11.01.1934 Emigration in die USA), die
Familie Schweich, Herbert (13.02.1934 Emigration in die USA), die
Familie Hugo Salm (11.01.1936 nach Palästina) sowie Salm, Robert
(09.01.1936 nach Palästina), der mit Ella Staudter als Prinzenpaar
des "So war noch nix" den Ottweiler Karneval 1929 mitgestaltete.
Sie nutzten das nur sechs Wochen vor dem Abstimmungstermin im
Saargebiet am 03.12.1934 geschlossene „Römische Abkommen“, das
den saarländischen Juden eine einjährige Schutzfrist (bis zum
01.04.1936) einräumte, innerhalb der sie ungehindert auswandern
konnten. Die betroffenen Ottweiler Familien wanderten entweder in
die USA oder nach Palästina aus.
Der Stadtrat Ottweilers beschloss in seiner Sitzung am 31.01.2013,
nicht nur die Erinnerung an die verfolgten jüdischen BürgerInnen
Ottweilers durch "Stolpersteine" zu bewahren, sondern auch das
Schicksal der politisch Verfolgten und der Euthanasie-Opfer in das
historische Gedächtnis Ottweilers durch „Stolpersteine" zu
übernehmen.
Die Stadt Ottweiler sowie die beteiligten SchülerInnen der
Gemeinschaftsschule Anton Hansen und des Gymnasiums Ottweiler mit
den betreuenden Lehrpersonen freuten sich, wenn möglichst viele
Ottweiler BürgerInnen durch ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung
ihre Unterstützung der Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der
Stadtgeschichte zum Ausdruck bringen. Die Stadt Ottweiler sowie
die beteiligten SchülerInnen der Gemeinschaftsschule Anton Hansen
und des Gymnasiums Ottweiler mit den betreuenden Lehrpersonen
freuten sich, wenn möglichst viele Ottweiler BürgerInnen durch
ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung ihre Unterstützung der
Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Stadtgeschichte zum
Ausdruck bringen.
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